Wenn du mich fragst - in Sachen Bodentreter für Synths - benötigst du vor allem einen netten Röhrenpreamp (von Hughes & Kettner gibt es da ein paar gute und gut finanzierbare Teile). Nämlich dann erst kannst du mit Synthies und Bodentretern vernünftig arbeiten.
Der Synthliebhaber arbeitet also so:
Synth -> Bodentreter -> Röhrenpreamp -> Mischpult/DAW
Ich erkläre das mal:
1. Pegel
2. Höhen (weniger aggressiv und zugleich deutlich angenehmer)
3. "Abrundung" und zugleich "Verkomplexung" der ansonsten - bei Synths - oft nach LoFi klingenden Bodentreter
4. Möglichkeit zur klanglichen Soundabrundung und Soundformung
5. Ausbildung von "Körper" beim Synth/Bodentreter-Sound
Es ist keine Wissenschaft, die "Bodentreterei für Synthies". Man benötigt dafür lediglich:
=> einen klanglich flexiblen Röhrenpreamp <=
(hey, und der Wertverlust für die 100-Euro-Investition beträgt quasi null - bei Nichtgefallen ab in die Bucht)
Okay, falls das zu umständlich ist, könntest du dir einfach einen gebrauchten Digitech RP 100 oder RP 150 (ca. 40,- Euro) zulegen. Damit geht viel. Sehr viel sogar, und die Geschichte ist dann sogar speicherbar. Es gibt, noch billiger, auch ein paar nette (m.E. klanglich in Sachen Zerre/Ampsimulation aber limitierte) Bodentreter von Zoom als Alternative.
Kurzum: Das Zerr- und Flanger-Glück ist für Synthetiker machbar.
P.S.
Ach, und umständlich ist die Sache mit dem Röhrenpreamp eigentlich nicht. Tomflair, du merkst eigentlich sehr schnell, für welchen Sound du am Preamp welche Einstellungen benötigst, damit sich das Ergebnis hinterher nach "Sahne" anhört, und nicht nach "Krach" oder "Matsch". Es ist ganz easy - und die Sounds, die du auf diese Weiseit erhälst, lohnen sich schon. Anders als mit rechnergestützten Effekten ist das so erhaltene Soundergebnis auch intuitiver (da: immer genügend Knöpfe in Reichweite) und m.E. klingt es auch fühlbar besser (obwohl man am Rechner schon sehr schöne Sachen hinbekommt).
P.P.S.
Der "Big Muff" ist für bestimmte Synthie-Sounds schon ganz nett - aber nichts im Vergleich zu den Sachen, die möglich sind. Tatsächlich kommt es imho darauf an, jeden Synthie-Sound "individuell" zu behandeln, damit das klangliche Ergebnis befriedigt. Das wäre auch ein Grund für mich, vom Big Muff abzuraten: Er funktioniert halt nur für ein paar Synthie-Sounds, oft genug taugt das Ergebnis nur wenig. Da ist dann, damit das Ergebnis lohnt, viel EQ usw. angesagt.
P.P.P.S.
Nein, das Ganze hier ist nicht zu detailverliebt.
Wir reden immerhin darüber, neue und ziemlich geile "Soundfarben" für Synthies zu basteln. Okay, jeder Maler weiß: Eine schöne Farbe macht noch keinen schönen Strich. Ein schöner Strich gibt noch kein schönes Bild. Tja, der geilste Flananger-Sound lässt sich z.B. extremst grausig einsetzen.
P.P.P.P.S.
Ich stelle - intensives Bitten/Motivation vorausgesetzt - auch ein paar Beispiele rein. Kaum dass ich es schreibe, bereue ich es halb. Egal, was solls, jetzt ist es raus.