Brauchbare Alternativen für Social Media?

Sofern ich das richtig verstanden habe, sind das keine Alternativen für "soziale Medien", sondern ebensolche. Das is vielleicht etwas Haarspalterei, aber der Betreff hat mir suggeriert, dass es hier darum geht, wie man von den "sozialen Medien" wegkommt.
 
Sind das brauchbare Alternativen?
Youtube >> https://github.com/Chocobozzz/PeerTube
YouTube Alternative wirds so schnell nicht geben. p2p ist in der Theorie eine tolle Sache aber sobald da was urheberrechtlich geschütztes durch die Leitung geht ist für die Rechteverwertungsindustrie Polen offen und auch Law & Order wird nicht lang auf sich warten lassen. Kannste ja gleich nen TOR Exit-Node betreiben. Ich hoffe das die Monopolstellung von YouTube irgendwann bricht und es für unterschiedliche Belange entsprechende Plattformen gibt. Twitch fürs Gaming war(!) ja so ein Beispiel.

wickr me
surespot

sind 2 whats app alternativen mit besonderem wert auf privatspere gegenüber staat und anderen

wickr auf garkeinen Fall. Nicht nur das sie closed source sind, nein. Die haben ernsthaft Patente auf sicherheitsrelevante Funktionen angemeldet. Anstatt Zeit und Geld in sichere und benutzbare Software zu investieren wird zum Papierkrieg gerüstet indem Patente angemeldet werden. Schon damit sollte klar sein wo bei dem Laden die Prioritäten liegen. (Mindestens) Einer der Hauptinvestoren und "Co-Chair", Gilman Louie, hat starke Geheimdienstverbindungen und auch "Parter und Kunden" von Wickr sind vorrangig Unternehmen der "Intelligence Community". Wie soll ich einem Unternehmen vertrauen was verspricht (das tun sie in der Tat viel) meine Daten und Privatsphäre zu schützen wenn sie gleichzeitig mit jenen Geschäfte machen deren Ziel es ist mein Recht auf Privatheit zu brechen? Und ich könnte noch Stunden weiter schreiben was an dem Laden faul ist.

Surespot hingegen scheint schon in die richtige Richtung zu gehen. Zumindest offener Client mit entsprechenden Lizenzen. Es sieht aber ganz stark nach einer one-man-show aus. Das Engagement in allen Ehren. Aber darauf kann ich mich nicht verlassen. Wenn dieser Mensch morgen nicht mehr kann/will dann geht das ganze Projekt komplett den Bach runter. Klingt fies, ja. Aber dazu gleich mehr.

Das Problem mit den Alternativen zu den etablierten Social Media Plattformen ist das "Social". Mein persönlicher Brennpunkt ist WhatsApp. Es gibt inzwischen unzählige Alternativen, viele davon sehen sehr vielversprechend aus. Das bringt aber alles nichts wenn das soziale Umfeld diese Alternativen nicht annimmt. Die meisten Menschen scheinen nicht in der Lage zu sein mehr als einen, maximal zwei Messenger zu verwenden.

Relevant wird so ein Messenger heutzutage erst, wenn ihn viele Leute benutzen. (Auch bekannt als Netzwerkeffekt) Theoretisch könnte man ja auch intern den gleichen Kern verwenden und nur alles außen rum in verschiedenen Geschmacksrichtungen anbieten. (Sowas gibts sogar schon, nennt sich z. B. E-Mail oder XMPP) Aber das passiert nicht. Jeder denkt er kann es besser.

TL;DR

Überlegt euch sehr gut welche "Alternativen" ihr anpreist und empfiehlt. Es ist nicht alles Gold was glänzt und noch tiefere Zersplitterung ist nicht zielführend wenn es darum geht den großen Plattformen signifikant das Wasser abzugraben.

Ich für meinen Teil benutze keinerlei soziale Netzwerke und meine Kommunikation läuft über primär über Signal und E-Mail. Aushilfsweise ist manchmal Wire oder Telegram (will ich eigentlich nicht mehr) am Start.

(Fuck ist das wieder ausgeartet hier...)
 
YouTube Alternative wirds so schnell nicht geben.

es gibt doch dutzende solcher anbieter, die beiden großen chinesischen videoportale sind locker genau so groß wie youtube.

die alternative zu social media für mich ist das, was "wir" musiker vorher so hatten, nämlich client/server systeme, die man selber zuhause hostet.
 
Als WhatsApp ALternative möchte ich noch Signal in den Topf werfen... ist ein Opensource-Projekt, wird u.a. von Mr. Snowden ausdrücklich empfohlen.
 
Wenn Artikel 13 kommt wird sich sowieso viel ändern, nicht nur Youtube sondern wohl auch bei anderen sozialen Medien.
Hatte sich nicht die Chefin von Youtube im letzten Newsletter persönlich an die User gewendet und gesagt Youtube könnte nicht weiter betrieben werden, wenn das EU Paralement das Gesetz tatsächlich durchbringt?
 
Vor allem muss ich wissen, was ich eigentlich damit machen will. Mit der Oma zum Kaffee verabreden und Katzenbildchen posten? Das kann ich überall.
Aber wenn ich in die Synthesizer DIY Gruppe will, dann ist die nunmal auf Facebook. Und wenn ich einen Musikverein mit 50 Leuten organisieren will, dann müssen eben alle den gleichen Messenger haben.
Mehrere Messenger nutzen ist schön und gut, aber wenn ich Angst habe, das WhatsApp meine Kontakte sonstwohin überträgt, dann darf ich es eben überhaupt nicht benutzen.
Youtube könnte nicht weiter betrieben werden,
Da Youtube zu 99 Prozent aus Raubkopien besteht ist das tatsächlich richtig. Und genau dafür ist das Gesetz ja da.
 
Ich boykottiere Facebook, Whatsapp und andere und habe für verschiedene Bedürfnisse folgende Lösungen:

-Nachrichten: Old-School SMS oder E-Mail. Letzteres kann durch Verteilerlisten teilweise Whatsapp ersetzen. Vorteil: Offener Standard, keine Firmenbindung. Nachteil: keine Verschlüsselung und gewisse Komfortmängel.

-Austausch über Nerd-Themen wie Synthesizer und Linux: Nerd-Foren wie dieses hier!

-Informationen sammeln und filtern: RSS-Feeds. Ein echter Geheimtipp. Du siehst übersichtlich und ohne grafische Ablenker die Titel der Meldungen vieler Websites, die Du abonniert hast. So kannst Du blitzartig entscheiden, was relevant für dich ist und was nicht.

-Spontane Wutausbrüche oder banales Geschwätz von sogenannten "Freunden", die ich 10 Jahre nicht gesehen habe: Naja, das war damals mein Grund, erst gar nicht von Wer-Kennt-Wen auf Facebook umzusteigen :)

Wie gesagt, für mich funktionierts. FB / WA-Dauernutzern wäre es vermutlich zu wenig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was Whatsapp angeht ... Wie wäre es mit SMS ?

Und btw ... was Spionage angeh, evtl auch durch Hintergrundnutzung von Mikrofon oder Cam. Nur weil gesagt wird dass sie es nicht tun oder dürfen, bedeutet es nicht dass sie sich auch daran halten.

Was Google angeht, hörte ich nur von einem Mitarbeiter "Darüber darf ich nicht sprechen"

Ein ehrlicher mag meinen, dass es nicht schlimm sein, er nichts zu verbergen hätte. Nein, darum geht es nicht.
Es geht von zugeschnittener Werbung bis hin zu Manipulation in Kauf- und Wahlverhalten.

Wären wir schlau, würden wir uns auf das lesen von Büchern beschränken.

Die Wahl von altrnativen Apps reiche nicht aus !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt zwar Mastodon und Co - das Problem bei den Sachen ist, dass nur extrem technikaffine Leute da sind, also Pioniere, du wirst also zur Zeit eher Nerds finden und es ist eben "weniger los", die wirklichen Freunde sind dann meist eben doch bei den großen.

Es ist egal, ob du für Messaging Telegram, Threema, Signal oder was auch immer anbieten kannst, die Leute sind eben vorrangig bei Whatsapp, iMessage=SMS und FB.

Mit 2-4 geht's dann bei den anderen.
Nein, das Forum ist kein klassisches soziales Netzwerk, da die Funktionen fehlen, die es dazu machen. Das hier ist noch Web 1.0.
 
zitat aus wiki

Social Media lassen sich in zwei Kategorien einteilen:[7].

  • in Social Media mit dem vorherrschenden Ziel der Kommunikation
  • in Social Media, die auch zur Kommunikation eingesetzt werden, deren Fokus jedoch außerdem auf dem Inhalt liegt, welchen die Nutzer generieren, bearbeiten und miteinander austauschen (siehe auch User-generated content)
Social Media können viele verschiedene Formen annehmen und lassen sich unter anderem in folgenden Kategorien zusammenfassen: Blogs, berufliche Netzwerke (business networks), Kollektivprojekte (collaborative projects), unternehmensinterne soziale Netzwerke (enterprise social networks), Foren, Mikroblogs, Foto-Sharing, Produkt-/Service-Reviews, Social Bookmarks, soziale Spiele, soziale Netzwerke, Videoportale und virtuelle Welten.[8]

Mittels Theorien aus der Medienforschung (Medienreichhaltigkeitstheorie, Social-Presence-Theorie) und der Sozialforschung (Impression-Management, Self-Disclosure-Theorie), entwickelten Kaplan und Haenlein im Jahr 2010 eine Klassifikation, die soziale Medien damals in sechs unterschiedliche Gruppen einteilt: Kollektivprojekte (z. B. Wikipedia), Blogs und Mikroblogs (z. B. Twitter), Content Communities (z. B. YouTube), soziale Netzwerke (z. B. Facebook), MMORPGs, und soziale virtuelle Welten(Virtual Game Worlds und Virtual Social Worlds) (z. B. Second Life oder World of Warcraft).[5]
 
Das klingt so negativ ...

Aber das ist es gar nicht.
Nein, ist nicht negativ, es ist nur nicht das, was man so allgemein damit meint - Also die Verbindung der Möglichkeiten wie Events und Fotos und was sonst noch alles in einer Art von Gemeinschaft zu betrachten und empfohlen zu bekommen, weil man in einer Art Interessengemeinschaft ist, die wirklich an bestimmten Orten zusammen waren etc.
Technisch gesehen ist das schon ein Unterschied und rein begrifflich ist natürlich alles mit sozialen Aspekten "soziales Netzwerk", denn das ist ein Begriff wie "Virtuell Analog". Es ist eben kein Infoportal sondern man ist da um mit anderen zu kommunizieren. Also nicht Wikipedia sondern halt Forum. So gesehen ist das Forum schon "sozial", man könnte Bücher darüber schreiben. Das ist sicher - aber es hat nicht die Intelligenz und das alles, was eben sowas wie Facebook hat. Man kann sehr viel da raus holen auf einer reinen IT Ebene, während man den sozialen Aspekt hier in einer geschriebenen Form lernt und erkennt. Das ist für mich der große Unterschied. Der ist natürlich eher technisch und in dem versteckt, was das für Möglichkeiten gibt daraus mehr zu holen als die reinen Texte, wenn man das wollte.

So etwa. Die offizielle Bedeutung ist eben ein Schammbegriff mit Mode gewürzt. Aber der Hype um Foren oder Blogs ist vorbei, es ist dann doch eher FB und Co, wo sich die Sache bündelt, die man heute meint und vor allem, wo man Gefahren sieht.

Es ist nur eine Kategorie und so eine Einordnung ist natürlich auch eher so wie wenn man Musik in Genres organisieren will. Was übrigens auch ok ist, das macht man um Dinge zu begreifen.
 
Das hier ist noch Web 1.0.
Nee, Forum ist Web 2.0.
1.0 ist: der Anbieter bietet eigene Inhalte auf seiner Plattform.
2.0 ist: der Anbieter bietet eine Plattform für fremde Inhalte (= Forum, Fatzebock, Soundcloud, Youtube ....)
3.0 ist: der Anbieter bereitet automatisiert auf seiner Plattform Inhalte auf, die er von 2.0-Plattformen bezieht

Die Kommunikationsforum, die 2.0 entspricht, bot seit ca 1984 das usenet (auch als Newsgroups bekannt), wenig später dann auch Maillisten, die vorallem mit dem Tool Majordomo dann groß wurden, und in sehr weiten Bereichen heute noch relevante Kommunikationsträger sind. Bei Maillisten ist Verschlüsselung heutzutage kein Problem (SMPTS/IMAPS).

Newsgroups haben den Vorteil, dass sie eine verteilte Infrastruktur benutzen, somit ausfallsicher sind. Maillisten hängen an einem einzigen Serverbetreiber.

Eine etwas modernere Alternative zu Maillisten/Newsgroups ist groups.google.com und groups.yahoo.com. Yahoo-Groups sind m.E. im Synthbereich immer noch die wichtigste internationale Kommunikationsebene, wenn es um Spezialfragen zu dezidierten Geräten geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das stimmt weitgehend. Aber es ist eben noch ein wenig "simpel" alles.
Im Vergleich zu dem, was technisch anderswo geht. Und die Verknüpfung und die Möglichkeiten dahinter sind eben auch theoretisch sinnvoller zu nutzen, wie eben Empfehlungen von Konzerten in der Nähe, Sachen die zwischen Leuten passieren und so weiter. Das ist natürlich ein anderer Aspekt, der von 2.0 und dem Begriff "sozial" natürlich nicht abhängt, hätte ich vermutlich präzisieren müssen.

Aber das Kern der Sache hier ist - bei FB und What's App sind wirklich Leute - woanders halt eher nicht. Und man muss sehr viel Überredung aufwenden, um die die man da gern hätte alle hin zu bewegen. Man kommt also nicht immer weiter wenn man irgendwo ist, wo niemand ist. Das ist das Problem dabei. Du kannst dich in ein leeres Café setzen, aber dann bist du halt so für dich. Auch ma' ganz schön.
 


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