Control - Joy Division Film ist da..

Wie schon anderswo hier mal angedeutet, so hat der Film nun endgültig auch D erreicht und wurde offenbar von Freunden für sehr sehenswert gehalten. Wer also die Musik der britischen Herren vor New Order mag, hier ist die Möglichkeit..

Der film heißt immernoch Control und ist zzt sogar in diev. Zeitungen besprochen worden, man findet nun also auch was in der Presse dazu.

Wollt's nur mal gesagt ham..
 
Dennoch , Joy Division waren die erste Rock/Punk Band die intensiv Synthesizer eingesetzt haben !

Hab den Film gesehen, war aber nicht so begeistert.
 
Ja, der Film steht auf meiner Liste. Nächsten Dienstag ist Kinodienstag, da werden wir dann wohl mal... ich hoffe, er ist sein Geld wert.

Erste Punk/Rock-Band mit Synthesisern? Ich hätte an der Stelle eher Throbbing Gristle oder Cabaret Voltaire genannt, aber okay... interessant in diesem Zusammenhang ist, daß Ian Curtis ein großer TG-Fan war und Gen wohl der letzte, der mit Ian vor seinem Selbstmord noch gesprochen hat. Auf seinen Anruf bei Freunden in Macclesfield reagierte man wohl im Sinne von "Ian ist eh immer depressiv, keine Panik...". Ob an der Mär was dran ist, weiß ich nicht.

Stephen.
 
naja, weder TG noch CV würde ich als Punk/Rock bezeichnen ... außerdem war mE bei JD der Baß wichtiger als der Synthie.

Und so "Erster"-Kategorien finde ich immer schrecklich, das klingt für mich nach den Tubes:

I was a punk before you were a punk
You don't believe me? Just step outside and see me baby
I was a punk before you were a punk
You want some action? I'll put your ass in traction baby

:D
 
Der Film ist für meine Begriffe interessant.
Man darf allerdings keine Dokumentation erwarten, dann wird man enttäuscht. Es ist mehr ein Stimmungsbild der damaligen Szene.

Gruß,
Markus
 
Moogulator schrieb:
Wie schon anderswo hier mal angedeutet, so hat der Film nun endgültig auch D erreicht und wurde offenbar von Freunden für sehr sehenswert gehalten.

Der Film wird übrigens von Gröhlemeyer gesponsort/promoted - nur so als Anmerkung :)
 
ppg360 schrieb:
interessant in diesem Zusammenhang ist, daß Ian Curtis ein großer TG-Fan war und Gen wohl der letzte, der mit Ian vor seinem Selbstmord noch gesprochen hat.
Noch nie gehört. Habe kürzl. ein Interv. mit P.orridge gelesen, in dem er behauptete, eine musikal. Zusammenarbeit mit Ian und ihm sei beabsichtigt gewesen und Gen. hätte Ian auch immer als (jenseitiges) Mitglied von PTV betrachtet. Sachen gibt's.

ppg360 schrieb:
Auf seinen Anruf bei Freunden in Macclesfield reagierte man wohl im Sinne von "Ian ist eh immer depressiv, keine Panik...". Ob an der Mär was dran ist, weiß ich nicht.
Nach dem Buch von Debbie kannten die Bandmitglieder gerade mal eben die Vornamen voneinander...
 
sadnoiss schrieb:
Markus Berzborn schrieb:
Moogulator schrieb:
Als deutscher General oder wie?

Als Arzt. Ist aber nur eine kleine Nebenrolle.
In einem Interview hat G. gesagt, er wolle vielleicht doch wieder mehr schauspielern - vielleicht hört er dann auf zu "singen" ;-)

Wovon träumst Du nachts...?

Naja, gut, okay, lassen wir die Hirnsäge mal draußen vor und freuen wir uns auf einen anständig gemachten Film. Hat jemand Ungenauigkeiten feststellen könne, was die Synthesiser angeht ;-) ?

Stephen
 
Ach ja, der Film. Ich habe ihn gestern gesehen und fand ihn im Großen und Ganzen gut! Schwachstellen waren: Ohne Vorwissen erschließt sich nicht alles, was da gezeigt wird und der Film hopst so unverbundenen von einer Epsioden zur nächsten. Was auch fehlt, dass die Band durchaus auch witzig sein konnte. Die Fixierung des Films auf Freitod als Reaktion auf die Überforderung durch den schnellen Ruhm, fand ich ein wenig platt. Anniks Synchronstimme ist auch hart an der Grenze des Erträglichen (klingt wie ein Mäuschen auf Valium).
 
ppg360 schrieb:
daß Ian Curtis ein großer TG-Fan war und Gen wohl der letzte, der mit Ian vor seinem Selbstmord noch gesprochen hat.

Interessant. Da fällt mir auch wieder Gens wunderbare Hommage an Ian Curtis ein: "I.C. Water" auf PTVs "Towards Thee Infinite Beat". Das ist Myriaden besser und klüger als eine von den 1000en "Love will tear us apart"-Covers (eh einer der schwächsten JD-Songs).

sadnoiss schrieb:
naja, weder TG noch CV würde ich als Punk/Rock bezeichnen ...

Würde ich auch so sehen. Drei Äste nebenan am subkulturellen Stammbaum, aber definitiv ein anderes musikalisches Genre...

Den Film werde ich mir wohl bei Gelegenheit ansehen... aber viel erwarten tu ich eigentlich nicht.

Nebenbei: Joy Divisions "Closer" kann ich auch nach fast dreißig Jahren immer noch nicht wieder hören, ohne mühsam innere Abwehr-Mechanismen zu mobilisieren... das ist eine der wenigen Platten, die ich ernsthaft als "gefährlich" einstufen würde. Mag sein, dass viele da auch immun sind... aber dermaßen geballt konzentrierte Todessehnsucht in Musik gegossen, das kenne ich von keinem anderen Tonträger.
 
11ish schrieb:
sadnoiss schrieb:
naja, weder TG noch CV würde ich als Punk/Rock bezeichnen ...

Würde ich auch so sehen. Drei Äste nebenan am subkulturellen Stammbaum, aber definitiv ein anderes musikalisches Genre...
Beide stehen auch in einer ganz anderen musikal. Trad. TG haben ja als COUM bereits Musik gemacht (After Cease to Exit hat es ja noch auf 2nd Annual Report geschafft) und CV stehen ja eher in einer psychadel. Trad. Allerdings vom "Zeitgeist" werden sie was abgekriegt haben.

11ish schrieb:
Nebenbei: Joy Divisions "Closer" kann ich auch nach fast dreißig Jahren immer noch nicht wieder hören, ohne mühsam innere Abwehr-Mechanismen zu mobilisieren... das ist eine der wenigen Platten, die ich ernsthaft als "gefährlich" einstufen würde. Mag sein, dass viele da auch immun sind... aber dermaßen geballt konzentrierte Todessehnsucht in Musik gegossen, das kenne ich von keinem anderen Tonträger.
Todessehnsucht würde ich das nicht nennen. Mir ist Closer manchmal zu dick aufgetragen - meine Klassiker sind die Liveplatte von Still und natürlich Live im Paradiso am 11.01.1980 [meistens unter dem kindischen Titel: Gruftgesänge].
 
Ilanode schrieb:
Allerdings vom "Zeitgeist" werden sie was abgekriegt haben.

und natürlich wurden alle drei in eben diesem Kontext rezipiert und hatten *auch* Punks im Publikum, insofern hat Stephen nicht ganz unrecht. Bei TG in Frankfurt damals wurde ja sogar Pogo getanzt... ;-)
 
Habe den Film auch gestern gesehen,storytechnisch schon etwas holperig
aber was das Fotografische und die Atmo/Musik anbelangt, hätte er noch
2h länger gehen können.

Und was "Love will tear us apart" von JD betrifft, jenseits aller Coverversionen finde ich, das es keinen traurigeren und zugleich schöneren Song gibt(weltweit+überhaupt ;-) )


........ISL
 
11ish schrieb:
und natürlich wurden alle drei in eben diesem Kontext rezipiert und hatten *auch* Punks im Publikum, insofern hat Stephen nicht ganz unrecht. Bei TG in Frankfurt damals wurde ja sogar Pogo getanzt... ;-)
Wenn es darum geht, wo Punks überall im Publikum rumstanden, nimmt die Zahl der Punkbands infaltionär zu. Ich kenne auch ein Foto von einem Punk, der anlässlich einer plattdeutschen Volksmusikdarbietung mit einer der Trachtendame einen flotte Sohle auf's Parkett legt. Das macht die Folkloretruppe wohl kaum zu einer Punkband.

Chris Carter hat schon Ende der 60ern Musik gemacht bzw. mit Musikern gearbeitet. Auch kannten alle von TG den Krach versch. Fluxus-Künstler. => Daher ist es falsch sie so eng an Punk zu binden. Es wird rückblickend oft übersehen, was es an geräuschhafter Musik und Krach bereits in den 60ern (und teilw. in den 50ern) gab. [Von ital. Futuristen habe ich sogar Aufnahmen aus den 1910ern und 20ern die man heute Noise nennen könnte.]

Gerade heute bekannte Krachmaschinen, die Mitte/Ende der 70er begannen, kannten sich vermutl. damit ganz gut aus.
 
ich stimme dir ja zu. Wie gesagt, Punkbands waren das natürlich nicht, hat auch damals niemand so aufgefasst... Bin mir auch über die Ursprünge und Traditionslinien von TG bewusst... was ich meinte, war eher, dass sie mit ihrer Haltung (zB auch ihrem radikal unabhängigen Label Industrial Records) in ein Klima passten, das Punk auf viel breiterer Front auch schon parallel geschaffen hatte - Berührungspunkte, viel mehr natürlich nicht, aber kein Zufall, dass man TG gaaanz grob eben auch im Kontext der Punk-Ära sehen kann. Zeitgeist, wie du schon sagtest.
Dass Punks zB zu TG gingen, hing mit einer Tendenz zusammen, gegen die eigene Verspießerung anzukämpfen - von wegen "ein echter Punk hört nur Exploited und UK Subs"... also ein Bedürfnis, den Punk-Begriff von innen auch offener zu machen.
 
pePino schrieb:
die erste Rock/Punk Band die intensiv Synthesizer ingesetzt haben !
Eigentl. habe ich ja Zweifel, ob sich das mit der "ersten Punk Band" und intensiven Synth.einsatz klären lässt, bzw. dass das von besonderen Interesse ist, ABER Alan Vegas und Martin Revs SUICIDE müssen einfach in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Ist zwanghaft, sorry, wenn ich das noch mal aufwärme. (Natürl. sind weder J.D. noch S. wirklich Punkbands...)

[Naja, die "erste Rock[...] Band die intensiv Synthesizer...", waren evtl. Emmerson Undsoweiter und ähnliche Konsorten.]
 
EinTon schrieb:
Ilanode schrieb:
[Naja, die "erste Rock[...] Band die intensiv Synthesizer...", waren evtl. Emmerson Undsoweiter und ähnliche Konsorten.]

Die haben ihn für ein paar gelegentliche Sololinien benutzt, aber nicht "intensiv"!

Und dann auch noch... uah! Bei Emerson, Wakeman und Konsorten dachte ich immer "Grandiose Keyboarder, fürchterliche Synthesiserspieler". Wakeman kann echt was, da darf man schonmal neidisch gucken... aber die Sounds...!

Stephen
 
EinTon schrieb:
Ilanode schrieb:
[Naja, die "erste Rock[...] Band die intensiv Synthesizer...", waren evtl. Emmerson Undsoweiter und ähnliche Konsorten.]

Die haben ihn für ein paar gelegentliche Sololinien benutzt, aber nicht "intensiv"!
Wenn ich ehrlich bin, kenne ich die gar nicht wirklich. Es ging mir mehr darum zu sagen, dass 10 Jahre vor Bands wie J.D. Synths in der Rockmusik bereits ein Allerweltsinstrument waren. Ich habe nur Schwierigkeiten mit dem Namedroping.
 


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