Der einsame Home-Recorder

Ich bin viel zu sehr Individualist um nicht Einsam zu sein. Also genieße ich es. Ich habe zwar Kontakte mit anderen Menschen, aber
am liebsten bin ich alleine. Ich war heute im Feld spazieren. Das befreit mich so richtig. Am liebsten alleine aber es macht auch Spaß wenn
man jemanden hat mit dem man Gedanken austauschen kann und am besten noch über die Vergangenheit plaudern kann wobei ich gerne zuhöre und auch gerne rede.
Leider hängen die meißten Leute lieber zu Hause rum,machen Mannschaftssport oder haben nie Zeit ,weil sie sich immer zu viel vornehmen ,also quasi workaholics sind.
An der Vergangenheit sind die meißten auch nicht mehr interessiert. Die meißten gucken immer nur nach vorne.
Einfach mal jemanden zu finden der mit einem um die Blocks zieht um ein bißchen zu quatschen, das ist großes Glück. Die Leute sind so schrecklich dauerbeschäftigt heutzutage.
(people so busy makes me feel dizzy)
Das ist auch ein Grund warum ich immer noch in der Vergangenheit lebe. Wir hatten damals in der frühen Jugend nichts außer uns, und viel Zeit. Manchmal allerdings auch zu viel. Wenn ich überlege was ich
in meinem Leben mit rumhängen und dummschwätzen verbracht habe. Ich wünschte ich wäre zu Hause geblieben und hätte interessante Bücher gelesen oder gemalt.
Hab ich teilweise ja auch. Aber es zog mich immer raus zu den ganzen anderen Loosern. Aber es war schon schön. Rausgegangen, Leute getroffen, Erdpfeife geraucht ,heimgegangen und Musik gemacht
mit dem bissi Gear was man damals so hatte und wofür man sich teilweise verschuldete. Wenn ich alleine bin dann stelle ich mir einfach vor meinen Raum mit 3 Quatschköpfen teilen zu müssen. Dann geht
es mir gleich besser und ich weiß die Ruhe zu schätzen. (Enjoy the silence)
 
Also ich fühle mich als Mensch, also Sozial gesehen in meiner Umgebung, nicht einsam. Was mit aber fehlt ist eine musikalische Ergänzung und das Problem ist da die Ortsnähe. Es gibt in meiner Umgebung eben einfach niemanden (m/w/d ) mit dem ich Musik machen kann.. Arbeit teilen, sich gegenseitig ergänzen, pushen. Dieses alleine am Rechner sitzen nervt mich schon, hätte gerne mehr Bewegung im gesamten..

Kontakt kam in den letzten Jahren viel zu stande, Leute aus aller Welt. Aber vor Ort und ähnliche Interessen ? Habe sogar schon inseriert , werde ich mal wieder machen..
 
Ich komme eigentlich ganz gut alleine klar. Wenn ich mit jemandem zusammenarbeite, dann sollte derjenige schon etwas können, was ich selbst gar nicht oder nicht so gut kann, oder mich in bestimmten Bereichen entlasten, so, wie ich ihm in anderen Bereichen zuarbeiten kann.

Der Austausch mit anderen bringt eine gewisse Eigendynamik mit sich, aber leider auch ein paar negative Nebeneffekte, angefangen von der Abstimmung des gemeinsamen Vorgehens, dem Finden eines Zeitpunktes, um kreativ zu werden, der räumlichen Trennung, und der Kampf mit der eigenen Antriebslosigkeit oder der des Mitmusikers.

Lose Verbände finde ich heute am besten -- entweder, es passiert was, oder eben nicht, aber das Erlebnis als solches war ein positives.

Stephen
 
entweder, es passiert was, oder eben nicht, aber das Erlebnis als solches war ein positives.

Stephen

Ja, und es ist ja nicht nur das gemeinschaftliche Erlebnis (mit all seinen Vor- und Nachteilen) ,sondern auch das Ergebniss was einer alleine
so gar nicht geschafft hätte. Wie du schon sagst ,wenn jemand etwas kann was man selbst nicht kann. Ich kenne z.B. jemanden der ganz gut Bass
und Gitarre spielen kann. Den werde ich irgendwann mal einspannen mir ein cooles Riff in einen Song einzuspielen. Dann werde ich ihm aber genau
vorgeben wie ich es haben will :cool: Ich bin ,was meine Songs betrifft ziemlich ehrgeizig und Egoistisch :) Der macht das aber gerne für mich. Ist ein alter Kumpel.
 
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Kennt ihr diese fruchtlosen Jamsessions mit Leuten, die gar nichts können und sie mal ausprobieren, gucken wollten, was man so mit den Gerätschaften anstellen kann?
 
Ich kenn eigentlich nur meine Jam Sessions mit meinem Cubase. ;-) 2-3 mal was mit Jungs aus der Nähe gemacht. Ist aber nie was draus geworden.
Die waren alle zu faul bzw. parallel noch andere Hobbies und hatten sich nicht so wie ich der Musik verschrieben.
 
Kennt ihr diese fruchtlosen Jamsessions mit Leuten, die gar nichts können und sie mal ausprobieren, gucken wollten, was man so mit den Gerätschaften anstellen kann?

Ich kenne sogar nochwas Schlimmeres: Da kommt jemand zu Besuch ("boah, ein Minimoog!"), darf mal am Minimoog rumdrehen -- ohne Sinn und Verstand natürlich --, und ich als der nette Zeitgenosse, der ich nunmal per Schicksal bin, nehme ihm das form- und sinnfreie Gegniedel auch noch auf und gebe ihm ein Audiofile mit auf den Weg, nebst freundlichen Grüßen und den besten Empfehlungen an die Frau Gemahlin (oder sonstwen).

Nur, um es dann irgendwann auf einem Tonträger zu finden, mit dem Verweis "XYZ und Stephen Parsick", und ich wußte weder davon, noch hätte ich jemals meine Erlaubnis gegeben, meinen Namen in diesem Zusammenhang zu nennen. Daß ich gar nicht erst gefragt wurde, brauche ich nicht extra zu erwähnen, nehme ich an?

Da habe ich mich schon vor einigen Leuten ziemlich ausgiebig erklären müssen, im Sinne von "Du bist so dermaßen wählerisch, und mit dem da machst Du was?" -- was natürlich für alle Beteiligten lustig ist, wenn man die Geschichte zu Ende erzählt. Das paßt dann ins Gesamtbild, da besagter Herr sich solche Nummern schon mit diversen anderen Leuten erlaubt hat. So eine Art musikalischer Selfietourist...

Was mit einer der Gründe ist, weshalb ich heute niemanden mehr in meiner Bude haben will, den ich nicht näher kenne.

Stephen
 
Kennt ihr diese fruchtlosen Jamsessions mit Leuten, die gar nichts können und sie mal ausprobieren, gucken wollten, was man so mit den Gerätschaften anstellen kann?

jein, habe schon zwei mal mit Leuten was versucht wo ich dann merkte die können gar nichts.
Eher ernüchternd. Aber Geräte hatten beide Seiten.

Habe ansonsten aber bisher großes Glück mit den Collaborations.

Möbius (hier im Forum) und ich verstehen uns musikalisch blind, wir denken genau gleich von Komposition und Harmonielehre. Haben aber ganz andere Vorlieben was Geräte angeht. Zusammen verlassen wir aber dann komplett unsere festgelegten Solo-Bahnen. Ist immer toll. Wir können so experimentell werden, weil wir uns ja kompositorisch blind verstehen und uns dabei nicht verrennen.

Mit Jörg mache ich in der Band Musik seit ich 18 bin deshalb klappt auch Anders Jorgensson als Duo gut. Wobei Jörg einfach unfassbar begabt ist, da halte ich nicht mit.

Mit tronique ist es auch toll, das klappt einfach gut. Der ist unermesslich begabt als Sounddesigner und Sequenzierer am Modular. Da hab ich oft ein WTF wie geil als Eindruck, wenn der loslegt. Ich mag den auch voll.

Was allen Collabs gemein ist: meine Partner haben schwer Ahnung von Synthi-Sounddesign, ich hingegen kaum. Und die haben meist Ihre Geräte zum Teil seit vielen Jahren, ich hingegen schaffe immer mal wieder alles komplett neu an. Und ich bin jeweils der Part, der auch gerne Software Synths und Tablets und kurioses Zeug benutzt.

Ich bin immer überrascht, dass man mit mir Musik machen will. Versuche, mich zurückzunehmen , da ich meine Partner als talentierter Einschätze als mich selbst.

Die band funktioniert, weil wir alle drei gute Songschreiber sind und das auch fair dritteln vom Input her. Und jeder ist Fan von den beiden anderen. Achim ist der beste Wave/Synthipop Sänger Deutschlands, auf diesem Hügel sterbe ich. Alle drei mögen wir Sisters und jeweils zwei haben Sachen die sie geprägt haben aber der dritte nicht teilt. Achim und ich stehen auf Shock Therapy. Achim und Jörg auf z.B. Synthipop Sachen, ich nicht. Jörg und ich stehen auf Black Sabbath, Achim nicht. usw.



Wie gesagt, echt Glück gehabt bisher.


Trotzdem habe ich halt nicht so dermaßen oft Lust auf Musik mit anderen. So lockere Collabs sind perfekt. kann man machen, aber gibt keine zeitlichen Commtments.
 
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