Pics Die Entstehungsgeschichte meiner "Kalimbalimba"

Eine Dokumentation in (vorerst) vier Folgen:

Ende Mai 2021 hatte ich begonnen, meine "Kalimbalimba" getaufte Noisebox zu bauen. Seinen Ursprung hatte das Projekt im Thema "Kontaktmikrofone für Field-Recorder", wo auch der erste Entwurf zu sehen ist :

erster Entwurf

Im Folgenden findet sich nun eine sich auf die wesentlichen Arbeitsschritte beschränkende ( ;-) ) Dokumentation.

1. Fertigung der Grundplatte:

Hierzu wurde der ursprüngliche Entwurf - aufgeteilt auf zwei Blätter im A4-Format - mittels Teppichklebeband auf eine 10mm Multiplexplatte (Birke) aus der Restekiste geklebt:

IMG_2340.jpg(1)Bild 2340

Zur groben Annäherung an die spätere Außenkontur wurden mittels Kappsäge Tangentialschnitte mit ca. 2-3 Millimetern kürzestem Abstand zur Kontur erstellt:

IMG_2341.jpg(2)Bild 2341

Die so vorbereitete Grundplatte erhielt auf einer selbstgebastelten Vorrichtung - bestehend aus senkrecht angeordnetem Bandschleifer und Auflagetisch ihre endgültige Form:

IMG_2343.JPGIMG_2345.jpgIMG_2346.jpgIMG_2347.jpg(3-6)Bilder 2343, 2345, 2346, 2347

Die senkrechte Anordnung des Bandschleifers hat dabei zwei Vorteile: zum Einen können wegen des nach unten gerichteten Bandlaufs keine Papierfasern den Blick auf die Konturlinie versperren, zum Anderen erzeugt ein kurzzeitig zu hoher auf das Werkstück ausgeübter Anpressdruck keine horizontalen Kräfte, die ansonsten bei waagerechter Positionierung des Schleifers auftreten könnten.

2. Bau der Zarge:

Da mir eine Zarge aus gebogenem Sperrholz für mein Projekt zu aufwändig erschien und ich zudem bestrebt bin, möglichst alles aus vorhandenem Material zu basteln, entschied ich mich für die Verwertung von Reststücken massiv-stabverleimter Eiche in 20mm Stärke. Die ursprünglich angedachten konstant rechtwinkligen Teilelemente wurden jedoch wieder verworfen, weil sich dadurch eine zu stark variierende Wandstärke der Zarge ergeben hätte. Nach mehreren Planungsversuchen landete ich bei einer symmetrischen Anordnung von miteinander zu verleimenden Teilelementen, die eine maximale Wandstärke und damit eine optimale Verleimbarkeit von Bodenplatte und Decke versprachen:

IMG_3102.jpg(7)Bild 3102

Die nach diesem Plan per Kappsäge hergestellten Elemente wurden unter Zuhilfenahme von Paketklebeband jeweils zu Triplets verleimt.

IMG_3107.jpg(8)Bild 3107

Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass die 4 Triplets im getrockneten Zustand sehr verwacklungssicher auf der Grundplatte positionierbar sind, sodass am folgenden Tag die Verleimung mit der Innenseite der Grundplatte stattfinden konnte:

IMG_3112.jpg(9)Bild 3112

Die Abtragung des Überstandes wurde wieder mit der bereits beschriebenen Anordnung des Bandschleifers vorgenommen. Da es sich hierbei um hartes Eichenholz handelte und einiges an Material abgetragen werden musste, ging ich dabei schrittweise beginnend mit grober 40er über 80er zu 120er Körnung vor.

IMG_3114.jpgIMG_3121.jpgIMG_3122.jpgIMG_3123.jpg(10-13)Bild 3114, 3121, 3122, 3123

3. Die Decke:

Ursprünglich angedacht war die Verwertung eines Paulownia-Reststücks, welches mir aber wegen des zwischenzeitlichen Fundes uralter Nadelholzregalbretter als zu schade erschien. Die 60 Jahre alten, 18mm dicken Bretter mussten aber wegen Lagerung im Heuschober erstmal mittels Bürste und Spachtel vom anhaftenden Staub und Mausekot befreit werden, bevor sie in meinem METABO-Abrichthobel auf die gewünschte Dicke von 7,5 Millimetern gebracht werden konnten. Als Nebenprodukt entstand ein riesiger Sack mit Hobelspänen, die wir vortrefflich im Gemüsegarten zum Mulchen verwenden werden...

Drei dieser abgerichteten Teilstücke wurden sodann miteinander zur Decke verleimt:

IMG_3071.jpgIMG_3073.jpg(14-15)Bild 3073, 3071

Nach dem groben Zuschnitt mit der Stichsäge konnte die Verleimung mit der Zarge stattfinden:

IMG_3124.jpgIMG_3125.jpg

(16-17)Bild 3124, 3125

Um zu verhindern, dass austretender Leim auf die Zarge rinnt, wurde ein Streifen Malerkrepp verwendet. Leimflecken beeinträchtigen nämlich nachfolgende Oberflächenbehandlungen, weil die Eindringtiefe von Lasuren, Beizen, Lacken oder Ölen damit verringert wird. Also besser Vorbohren als Nachbeugen (oderso...).

Nach dem Bündigschleifen (Bündigfräsen erschien mir wegen möglicher Ausrisse an Stellen ungünstigen Maserungsverlaufs zu gefährlich) sah der rohe Korpus dann so aus:

IMG_3137.jpg(18)Bild 3137

4. Montageöffnung und Resonanzloch:

Da der Korpus nun eine hermetisch geschlossene "Kiste" darstellte, musste an der Unterseite eine Öffnung zur Montage der zur Tonerzeugung und -abnahme erforderlichen Hardware geschaffen werden. Lange habe ich mit mir gehadert und wollte ursprünglich eine Öffnung einfräsen, die eine exakte, aber verkleinerte Kopie der Außenkontur dargestellt hätte. Ebenfalls der einzupassende Deckel hätte dann diese komplexe Form haben und mindestens zwei Frässchablonen hätten erstellt werden müssen. Das erschien mir dann doch zu aufwändig. Also wurde der Fräszirkel gezückt und das Ganze relativ zügig realisiert:


IMG_3212.jpgIMG_3213.jpg

(19-20)Bild 3212, 3213

Die drei dünnen Stege lässt man stehen, weil ansonsten die Zentrierung der Fräse nicht mehr gegeben wäre und der Fräskopf dann quasi führungslos die angestrebte Kreisform der Öffnung versaubeuteln würde. Die Stege wurden natürlich anschließend durchtrennt und sauber weggeschliffen.

Fortsetzung folgt...
 
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Fortsetzung 1:

Der passende Deckel war dann aus einem Reststück von Tante Marlenes Kleiderschrankrückwand (Birnenholzfurniertes 5mm-Sperrholz) auch schnell* gefräst. Flugs noch die sechs Befestigungslöcher angezirkelt, das Resonanzloch reingebohrt und fertig war die Bodenöffnung mit passendem Deckel. *Dass ich dazu drei(!) Anläufe gebraucht habe, bis mir die Passgenauigkeit des Deckels gut genug war, sei nur am Rande erwähnt... (bitte nicht weitererzählen! ;-) )

IMG_3216.jpgIMG_3218.jpgIMG_3219.jpg
(21-23)Bilder 3216, 3218, 3219

Um den Deckel vernünftig auf seinem Auflagefalz in der Bodenöffnung befestigen zu können, beschaffte ich mir Einpresshülsen mit 3mm-Innengewinde, die dann mittels Schraubzwingen von der Innenseite des Korpus her in die zuvor angebrachte 5mm-Bohrung eingepresst wurden:

IMG_3229.jpgIMG_3231.jpg
(24-25)Bilder 3229, 3231

Zuvor waren natürlich noch innenseitig Aufdoppelungen aus 3mm Flugzeugsperrholz (Schubladenteiler aus Apothekeneinrichtung) angeleimt worden, damit das Gewinde der Einpresshülsen nicht in den Falz hineinragte.


5. Die Füße und der "Sattel" für die Schwingstäbe:

Da die Grundform des Korpus als stark abgerundetes Trapez an die "Nierentischchen" der 1960er Jahre erinnert, kam ich auf die Idee dem Instrument schräge Füßchen zu verpassen. Auch wollte ich eine möglichst wenig sichtbare Verschraubung zur Befestigung realisieren, sodass nach einigem Grübeln folgender Plan dabei herauskam:

Füsschen.jpg(26)Bild Füßchen

Als Material bot sich ein Reststück Meranti an, welches ich vom Bau eines Gartentischs noch übrig hatte. Eigentlich hätte ich zur vernünftigen Umsetzung dieses Plans eine Tischkreissäge samt Schiebetischaufsatz benötigt. In Ermangelung dessen musste aber das Ganze mit teils abenteuerlichen Konstruktionen aus Zwingen, Latten und Klötzchen an der Kappsäge realisiert werden. Ich betone nachdrücklich: bitte so nicht nachmachen! Die Verletzungsgefahren lauerten bei jedem der im folgenden dokumentierten Arbeitsschritte:

Hier erstmal die Aufbereitung des Ausgangsmaterials durch Anfräsen zweier gerundeter Kanten:

IMG_3142.jpgIMG_3143.jpg
(27-28)Bilder 3142, 3143

Das Ablängen mittels Kappsäge, wobei der Rohling mittels senkrecht aufgesetzter Dachlatte (im Bild nicht zu sehen) während des Sägevorgangs händisch in Position gepresst wurde:

IMG_3144.jpg(29)Bild 3144

Die fertigen, noch ungebohrten Rohlinge:

IMG_3145.jpg(30)Bild 3145

Das Einbohren der Taschenbohrung von der unteren Stirnseite:

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(31-32)Bild 3146, 3147

Der Verjüngungsschnitt erfolgte nach einer ähnlich abenteuerlichen Methode wie das Ablängen, wurde jedoch nicht fotografisch dokumentiert. Wichtig ist, dass dieser schräg durch die Taschenbohrungen hindurchgeht und somit die Befestigungsschraube an der späteren Innenseite des jeweiligen Fußes eingeführt werden kann.

Die (fast) fertigen Füße:

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(33-34)Bild 3148, 3149

Vor der Oberflächenbehandlung wurden die Kanten und Flächen natürlich nochmals am stationären Bandschleifer nachbearbeitet.

Probeweise montiert - unter Verwendung der gleichen Einpresshülsen wie beim Deckel - sahen die Füße schonmal nicht schlecht aus:

IMG_3220.jpg(35)Bild 3220

Nun kam noch der "Sattel" oder wie auch immer man das gebogene Holzstück zur Aufnahme der Schwingstäbe nennen möchte an die Reihe. Die ursprüngliche (s.o.) Form wurde mehrfach überarbeitet mit der Zielsetzung identische Abstände der einzelnen Klangerzeuger zueinander zu erreichen und dabei gleichzeitig meine ästhetisch-gestalterischen Ansprüche zu befriedigen. Es kristallisierte sich letztendlich folgendes Design heraus:

Sattel.jpg(36)Bild Sattel

Das Ausgangsmaterial war ein Stück Tropenkantholz (wahrscheinlich Teak) aus einem abgebauten Einbauschrank, wo es die Schreiner vor 50 Jahren als Montageklotz irgendwo hinterlassen hatten. Um es für meine Zwecke nutzbar zu machen, musste ich es auf der Tischkreissäge der Länge nach spalten und die beiden Teilstücke dann an einer Längsflanke so miteinander verleimen, dass sich annähernd ein an die spätere gebogene Form angeglichener Maserungsverlauf ergab und aus dem Kantholz ein Brett wurde:

IMG_3138.jpg(37)Bild 3138
(im Plan als rotes Rechteck zu sehen)

Wie schon bei der Bodenplatte, wurde auch auf dieses Bauteil zunächst der 1:1-Plan aufgeklebt. Als nächstes kamen 2mm Befestigungslochvorbohrungen und die Senk-Bohrungen für die 9 Flanschkupplungen an die Reihe, dann noch die jeweils exakt zentrisch angebrachten 5mm-Bohrungen zur Aufnahme der Klangstäbe. Die konvexe Kontur wurde sodann wieder mit Tangentialschnitten, die konkave Seite hingegen mit dicht beieinander liegenden 3mm-Bohrungen im 2-mm-Abstand von der Außenkontur vorbereitet. Zum Ausschneiden der konkaven Seite durfte dann meine Dekupiersäge von Güde antreten. Das Vorbohren der Trennlinie stellte sich als weise Entscheidung heraus, denn prompt nach der letzten Teilstrecke riss mir das Sägeblatt. Egal. Datt Dingen war ja jetzt im Groben fertig:

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IMG_3275.jpg
(38-40)Bild 3272, 3273, 3275

Fortsetzung folgt...
 
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Fortsetzung 2:

Um die konkaven Abschnitte der Sattelkontur an die Soll-Linie bündigschleifen zu können legte ich mir einen oszillierenden Spindelschleifer zu:

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(41-42)Bild 3277, 3279

Prinzipbedingt verläuft bei diesem Gerät die Schleifrichtung horizontal und nicht vertikal, sodass sich hieraus das deutliche Ausfransen der aufgeklebten Papierschablone erklärt, was immer wieder ein händisches Beseitigen dieser den Blick auf die angestrebte Konturlinie versperrenden Fasern mittels Schleifpapier erforderlich machte.

IMG_3278.jpg(43)Bild 3278

Mit dem Ergebnis war ich nach Ablösen der Schablone sehr zufrieden:

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(44-46)Bilder 3281, 3282 (3283)

Jetzt ging es an die Konturierung der oberseitigen Kanten des Sattels. Diese erschien mir erforderlich, damit dieses Bauteil nicht so klotzig aufgesetzt wirkt, sondern sich organischer und somit ästhetischer in das Gesamtdesign einfügt. Es kamen nacheinender zwei verschiedene Fräser mit identischem Kontur-Radius (6mm) zum Einsatz und zwar auf der später nach hinten weisenden Seite ein Viertelrundstabfräser und auf der gegenüberliegenden und geschwungenen, angrenzenden Kante ein Hohlkehlfräser. Da ich noch keine geeigneten Führungshilfen besitze, nahm ich einfach ein vorhandenes Reibebrett, welches normalerweise zum Glätten und Strukturieren von Putz gedacht ist, aber auch hier hervorragende Dienste leistete:

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(47-49)Bilder 3284, 3285, 3287

Es folgte das genaue Ausrichten des Sattels auf dem Korpus, das Fixieren und exakt lotrechte Bohren der 4 Befestigungslöcher:

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(50-51)Bilder 3288, 3289

Da auch die Kalimba-Einheit Befestigungsbohrungen benötigte, wurden auch diese - nach ebenso peinlich exakter Positionierung und Fixierung gebohrt:

IMG_3320.jpgIMG_3323.jpg
(52-53)Bilder 3320, 3323

Hierbei verwendete ich die dem Kalimba-Bausatz beiliegende Metallschiene quasi als Bohrlehre, wobei mir der glückliche Umstand entgegenkam, dass deren Bohrungen exakt den gleichen Durchmesser (5mm) wie die von mir zur Befestigung ausgewählten Möbelverbinder aufwiesen. In diversen Youtube-Videos hatte ich nämlich beobachten können, dass bei der Montage dieser Schiene bei von unten nicht zugänglichen Gehäusen nicht-metrische Schrauben verwendet werden und dass in den meisten dieser Videos die heikle Stelle, wo die Klangzungen in die bereits verschraubte Schiene "eingefädelt" werden müssen, übersprungen wird. Das wollte ich eleganter lösen, schließlich hatte ich vor drei Jahren mal im Zuge des Küchenbaus für meine Tochter einen 1000er Beutel mit Möbelverbindern für einen Euro ersteigert und die Dinger sollten jetzt endlich mal zum Einsatz kommen:

IMG_3336.jpg(54)Bild 3336

Wegen der Baulänge dieser Verbinder benötigte ich für die Innenseite noch eine Aufdoppelung, die ich kurzerhand aus einem Stück Limba (sic!) - natürlich wieder von einem ausrangierten Kleiderschrank aus der Verwandtschaft - fertigte:

IMG_3337.jpg(55)Bild 3337

Dieser Aufdoppelungssteg wird bei der Nutzung der "Kalimbalimba" als Andockstelle für meine KORG-Kontaktmikrofone dienen, denn er wird durch seine feste Verbindung (6 Schrauben!) mit der Kalimba-Einheit die Schwingungen der Klangzungen sicher sehr effizient übertragen:

IMG_3399.jpg(56)Bild 3399

Als Zwischenschritt vor der weiteren Bearbeitung rundete ich die Außenkanten des Korpus noch auf dem Frästisch mit einem Krümmungsradius von 5mm ab:

IMG_3340.jpg(57)Bild 3340


6. Das Aufbringen von Schriftzug und Ornament:

Das Laserdrucktransferverfahren hat sich für mich auf dem Untergrund "Holz" als relativ problemarm herausgestellt, sodass ich diese Methode wählte. Zu diesem Zweck druckte ich den Schriftzug samt des Ornaments spiegelverkehrt mit hoher Tonersättigung auf spezielles Transferpapier, welches einseitig mit einem PVP-Film (Polyvinylpyrrolidon) wie das Papier von Hochglanzprospekten beschichtet ist. Zur exakten Positionierung wurde unter Zuhilfenahme von Malerkrepp die Symmetrieachse des Korpus aufgezeichnet und der mit dem Toner in Kontakt kommende Bereich der Korpusoberseite satt mit klarem Acryllack eingepinselt. Sodann wurde das Transferpapier mit der bedruckten Seite in das Lackbett gerollt und sämtliche Lufteinschlüsse glattgestrichen. Nach Abdeckung mit einem Microfasertuch legte ich noch eine dicke Spanplatte auf und beschwerte diese mit einer steingefüllten Blechschüssel um den nötigen Anpressdruck bis zum Aushärten des Lacks zu erzeugen.

IMG_3342.jpgIMG_3343.jpg
(58-59)Bilder 3342, 3343

Am nächsten Tag war es dann so weit. Der Lack war getrocknet und hatte hoffentlich den kompletten Toner fest mit der Holzoberfläche verbunden. Für den garnichtmal so unwahrscheinlichen Fall, dass ich an einigen Stellen noch hätte Nachbügeln müssen, fixierte ich die Oberkante des Transferpapiers noch schnell mit einem Streifen Tesafilm, damit ich im Fall des Falles eine exakte Repositionierung des Transfermediums hätte vornehmen können:

IMG_3344.jpg(60)Bild 3344

Fortsetzung folgt...
 
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Super! :adore:

Und danke für die Idee mit dem senkrecht montierten Bandschleifer :supi:! Das werde ich dann wohl zukünftig in entsprechenden Situationen auch so machen :D.
 
Fortsetzung 3:

Die Spannung stieg ins Unermessliche, wusste ich doch bis dahin überhaupt nicht ob die Verklebung zu 100 Prozent funktioniert hatte oder ob die Vorlage nicht durch irgendeinen nicht vorhersehbaren Umstand verrutscht war. Ich malte mir schwarzseherisch schon aus, wie Scheiße es aussehen würde, wenn der affige Aufdruck auch noch schräg oder sogar verknittert zu Tage treten würde. In Gedanken überlegte ich schon, ob ich in diesem - hoffentlich nicht eintretenden Fall - die Kiste abschleifen und die ganze Prozedur wiederholen würde. Oder ganz einfach so lassen? Nein! Nicht schief, sondern abgeschliffen! Ich wollte es jetzt wissen: Also allen Mut zusammengekratzt, das untere Kreppband vorsichtig gelöst und nun das Transferpapier in einem möglichst - ja welchem Winkel zum Teufel?, ich weiß es nicht mehr - abgelöst. Und siehe da:

Tadaaaa!

IMG_3346.jpg(61)Bild 3346

Es hatte zu 99,8% geklappt. Die Positionierung war sogar 100%ig gelungen, wie meine Kontrollmessungen in Form der Abstände zu Fixpunkten auf der Symmetrieachse belegten. Und die paar kleinen Luftbläschen, die die Anhaftung winziger Inselchen in den Tonerbereichen verhindert hatten, waren verkraftbar. Hier und da ein wenig mit schwarzem Edding kaschiert und ich konnte das Ganze so lassen.

Sodele, jetzt gings ans


7. Finishing:

Eigentlich wäre es schön gewesen, sämtliche Holzteile nur zu Ölen. Gerade die Eiche lässt sich durch Ölen unheimlich gut anfeuern und bringt ihre Maserung dann voll zum Ausdruck. Allerdings war ich durch Beschriftung und Ornament auf Acryllack festgelegt und wählte daher als Beschichtung für den Korpus einen Polyurethan-verstärkten Acryl-Klarlack. Natürlich musste zuerst der zum Transfer benötigte Klarlack an seinen Rändern vorsichtig mit 400er Schleifpapier von Hand sanft der umgebenden, noch unbeschichteten Oberfläche angeglichen werden und das ohne die Tonerflächen zu beschädigen. Den aus Teakholz bestehenden "Sattel", die aus Meranti gefertigten Füßchen und die dem Kalimba-Bausatz beiliegenden Holzteile (Rotbuche) behandelte ich mit einer ca.5%igen Eisen-III-Chloridlösung und wartete mehrere Tage eine entsprechende Farbreaktion durch Komplexbildung der Eisen-Ionen mit den in den Hölzern vorhandenen Gerbstoffen ab. Bei den Tropenhölzern trat eine mehr als zufriedenstellende Abdunkelung ein, während die Teile aus Rotbuche nur eine schmutzig-grau-grüne Färbung annahmen. Ich hatte das zwar erwartet, weil ich bereits Rotbuche mit FeCl3 dunkelbraun gefärbt hatte, war mir aber nicht mehr der Tatsache bewusst gewesen, dass zur Erzielung dieses dunklen Brauntons bei Rotbuche eine mehrwöchige Wartezeit einzukalkulieren ist.

Also schnell aus meinem Beizensortiment eine wasserbasierte Beize im gewünschten Farbton von CLOU herausgeholt und diese auf die Buchenteile gepinselt. Laut Anleitung sollte das so behandelte Holz sowohl mit lösemittelhaltigen, als auch wasserbasierten Lacken überstreichbar sein. Ich ließ die Beize also über Nacht trocknen und leimte die beiden Teile am Folgetag exakt positioniert auf den Korpus, die Ränder schön abgeklebt um keine Leimflecken zu hinterlassen und - wie sich das gehört - mit einem passenden Gewicht angepresst:

IMG_3359.jpg(62)Bild 3359

Am nächsten Tag wurde das Gewicht abgenommen und die Metallschiene der Kalimba, die als Positionierungshilfe gute Dienste geleistet hatte entfernt.
Alles schien nach Plan zu verlaufen:

IMG_3362.jpgIMG_3363.jpg
(63-64)Bilder 3362, 3363

Ich ging davon aus, dass die Pigmente der CLOU-Beize nun zuverlässig im Holz durch einen Acrylatbinder fixiert waren und startete mit der ersten PU-Acryllackschicht, natürlich beginnend auf der Unterseite, bei der ich zuvor noch Klebepunkte über den Öffnungen der Gewindehülsen anbrachte, damit der Lack nicht versehentlich in die Gewinde laufen konnte:

IMG_3366.jpg(65)Bild 3366

In die Verschraubungshülsen der Füßchen hatte ich 60mm lange metrische Schrauben eingedreht und mit je einer Mutter plus U-Scheibe gekontert, damit ich den Korpus auf der Unterseite auch vollflächig streichen und ihn nach Umdrehen auch auf der Oberseite und der Zargenfläche beschichten konnte.

Soweit mein Vorhaben.

Ich legte also mit Pinselchen (für den Falz der Unterseite) und Schaumstoffröllchen los und alles schien problemlos zu funktionieren, der Lack verlief bestens und - weil der Raum (Garage) nicht beheizt war - (gefühlte 10°C) konnte ich schön "nass in nass" arbeiten, weil sich keine vorzeitig trocknenden Bereiche bilden konnten. Auch das Umdrehen - als bis dahin schwierigst erachteter Akt - klappte ohne Zwischenfall, sodass ich mich nach der Unterseite frohen Mutes an die Zargenfläche machte. Dann sollte als krönender Abschluss die Oberseite an die Reihe kommen. Also zückte ich das noch feuchte Pinselchen, tunkte es behutsam ca. 5mm tief in den Lack und begann, die gebeizten Buchenteile zu streichen. Schön auch in die Kanten, die winzigen Stirnflächen und natürlich die Fläche zwischen den beiden Teilen, weil man da mit dem Röllchen so schlecht hinkommt. Als dann die Pigmente der Beize plötzlich begannen, sich aus dem Holz zu lösen, legte ich den Pinsel beiseite und vollendete das Werk - so gut es ging - mit dem Röllchen, natürlich unter Vermeidung der kontaminierten Flächen.

IMG_3367.jpg(66)Bild 3367

Scheiße! Da war er wieder, der Gedanke: Abschleifen, den ganzen Mist, auch die Beschriftung und das Ornament?

Nachdem ich aber erstmal eine Nacht drüber geschlafen hatte, versuchte ich die Methode "mühsam ernährt sich das Eichhörnchen", bewaffnete mich also mit ausreichend 400er Schleifpapier, setzte meine Lesebrille auf, schmiss den LED-Baustrahler an, richtete den Lichtkegel auf die versaute Fläche und legte los. Nach geschlagenen 2 Stunden mühsamer Rubbelei - natürlich immer nur in Maserungsrichtung und nie zu lange auf der gleichen Stelle - hatte ich den Großteil der angerichteten Sauerei beseitigt. Die Fläche zwischen den Stäbchen war mir egal, weil diese nach der Montage der Klangzungen komplett verdeckt sein würde.

Um nun zu unterbinden, dass sich bei den nachfolgenden Lackierungsgängen der gleiche Auswaschungs- und Verschmierungseffekt wieder ereignete, entschloss ich mich, beim Rollen der Fläche die gebeizten Buchenhölzchen komplett sauber abzukleben, diese Abklebung dann im noch nassen Zustand abzunehmen und nach Trockung der Nadelholzfläche die Angrenzung dieser Fläche zu den Buchenstäbchen ebenso sauber abzukleben, dann die Buchenteile zu pinseln, die Abklebung wieder im nassen Zustand abzunehmen, das Ganze trocknen zu lassen und diese Prozedur 6x (in Worten: sechs mal!) zu wiederholen.

Man gönnt sich ja sonst nichts! ;-)

Fast vergessen: die gebeizten Tropenholzteile (Sattel und Füßchen) bekamen ganz unspektakulär 3 Behandlungen mit CLOU-Hartwachs und waren danach schön genug.


8. Die Dimensionierung der Klangstäbe:

Nach längerer Überlegung entschloss ich mich, als Material für die Klangstäbe (die der Anordnung nach ja eine "Nagelgeige" darstellen) kein Weicheisen (also Nägel) zu nehmen, sondern massive Messingstäbe der gängigen Legierung MS58 (CuZn39Pb3) mit 5 Millimetern Durchmesser. Bezüglich der Tonhöhen der 9 Klangstäbe entschied ich mich für eine Dimensionierung gemäß der D-Celtic-minor Skala, wie sie auch oft bei sogenannten "Handpans" verwendet wird.
Da aber die in der Fachliteratur angegebene Formel zur Berechnung der Grundschwingungsfrequenz einseitig fixierter Stäbe mir doch etwas suspekt erschien und ich überdies eine angeborene Skepsis gegen simplifizierende, prinzipiell nicht alle Einflussfaktoren abbilden könnende physikalische Formeln hege, entschloss ich mich zur Durchführung einer Versuchsreihe zur späteren grafischen Auswertung und Visualisierung des Zusammenhangs zwischen Stablänge und jeweiliger Grundschwingungsfrequenz:

IMG_3379.jpg(67)Bild 3379

Zu diesem Behufe spannte ich den später in definierte Längen zu teilenden Messingstab in eine Flanschkupplung, die wiederum auf ein Kantholz geschraubt war. Das Kantholz erhielt eine 5mm-Bohrung, sodass der Messingstab gleichen Durchmessers beliebig hindurchgeschoben werden konnte. Beginnend bei einem Stummel von ca. 26mm Länge wurde eine Messreihe angefertigt, bei der die jeweilige Länge (jeweils um ca. 5mm steigend) der damit korrespondierenden Grundfrequenz gegenübergestellt wurde. Als Messinstrumente fungierten eine Digital-Schiebelehre sowie die App "PanoTuner" auf einem I-Phone7.

Die grafische Darstellung der so ermittelten Wertepaare ergab nach Glättung folgenden Kurvenverlauf, der zumindest den exponentiellen Zusammenhang der in Frage gestellten Formel bestätigte und anhand einer Frequenztabelle die Ermittlung der erforderlichen Stablängen für die D-Celtic-minor-Skala ermöglichte.

Diagramm.jpg(68)Bild Diagramm

Da die Klangstäbe ja noch durch die Flanschmuffen und den Sattel gesteckt und einige Millimeter in das Korpusgehäuse hineinragen sollten, addierte ich 40 Millimeter zu den grafisch ermittelten Längen und fertigte nach den so ermittelten Werten die 9 Schwingstäbe. Die oberen Schnittflächen wurden noch abgerundet und poliert, damit die Rosshaarbespannung des Geigenbogens beim Streichen keinen Schaden nimmt.


9. Das Innenleben:

Wie bereits erwähnt, erhielt die Kalimba-Einheit innenseitig einen Steg, an dem sich demnächst die KORG-Kontaktmikrofone festbeißen dürfen. Damit das wahlweise auch für die Messing-Schwingstäbe möglich ist, bastelte ich aus einem Rundstab-Reststück zwei zylinderförmige, zentrisch durchbohrte Abschnitte, die über die bewusst überlang gewählten äußeren Befestigungsschrauben des Sattels gestülpt einerseits wie eine Unterlegscheibe die Druckverteilung auf der Deckeninnenseite verbessern und andererseits das Anklipsen der KORG-Mikrofone zur Schwingungsabnahme ermöglichen:

IMG_3397.jpg(69)Bild 3397

In die Rückseite der Zarge wurde nach sorgfältiger Absicherung der Innenfläche gegen Ausreißeffekte durch Einkeilen eines Opferbrettchens ein 12mm Loch (Zentrierbohrer) eingelassen und die Gurtpinbuchse des in China bestellten Piezo-Tonabnehmers dort montiert:

IMG_3396.jpg(70)Bild 3396

Die drei Piezo-Plättchen haben die Aufgabe, die Schwingungen der Decke aufzunehmen. Die Parallelschaltung dreier Plättchen soll durch Absenkung des Widerstands (Kirchhoff'sche Regel) die doch ausgeprägte Hochohmigkeit der Einzelelemente etwas abmildern, sodass ich auf bessere Kompatibilität mit den mir zur Verfügung stehenden Vorverstärkern hoffe.

IMG_3402.jpg(71)Bild 3402

Fazit:
Insgesamt betrachtet war das Projekt doch erheblich aufwändiger, als ich zunächst dachte. Es hat mir aber Denkanstöße gegeben, neue für mich bis dato unerprobte Methoden entwickeln lassen sowie Erkenntnisse vermittelt und war somit in vielfacher Hinsicht lehrreich.

VOC00006.GIF

Die fertige "Kalimbalimba"

Klangbeispiele und die Klärung der Frage, wie ich auf den Namen "Kalimbalimba" gekommen bin, werden folgen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Immer wieder schön, jemandem bei der Arbeit zuzusehen, der nicht so ein Grobmotoriker ist wie ich es bin und der zudem noch das richtige Werkzeug zur Hand hat. Ich denke das Ergebnis spricht für sich. Wunderschön, aber ich frage mich, ob es diese riesige Höhe gebraucht hätte. Das ist ja fast schon ein Möbelstück. Was wiegt denn das kleine?
 
Sehr schönes Projekt! Re-Speck-t! 👍

Nur ein Kommentar dazu:

Die Parallelschaltung dreier Plättchen soll durch Absenkung des Widerstands (Kirchhoff'sche Regel) die doch ausgeprägte Hochohmigkeit der Einzelelemente etwas abmildern, sodass ich auf bessere Kompatibilität mit den mir zur Verfügung stehenden Vorverstärkern hoffe.

Die Decke macht Partialschwingungen ... d.h. die 3 parallel geschalteten Plättchen könnten unter ungünstigen Umständen auch den Klang etwas dumpfer werden lassen.
 
Super! Toll dokumentiert, schöne Bilder, spannendes Thema. Besser gehts nicht. Freu mich auf den die 12 Doppelseiten im nächsten Synmag ;-)
Auch sehr schön wie gezeigt wird dass trotz akribischer Planung immer irgendwas anders kommt als man denkt. Und: du bist holztechnisch vorbelastet, oder?
 
aber ich frage mich, ob es diese riesige Höhe gebraucht hätte. Das ist ja fast schon ein Möbelstück.
Die Höhe des Korpus beträgt 98mm, die der Füße 44, ergibt eine Gesamthöhe (ohne Sattel und Stäbe) von 102 Millimetern. Verglichen mit den handelsüblichen Kalimbas ist das schon ein "Klopper". Die Weitwinkeloptik des Iphone7 lässt das Instrument aber wuchtiger erscheinen, als es in natura tatsächlich ist. Eiche und Multiplex (Messing sowieso) sind ja schonmal Materialien mit hoher Dichte, was das etwas höhere Gewicht im Vergleich zu den kleineren Verwandten erklärt. Unsere Küchenwaage macht oberhalb 2kg Schluss und unsere Badezimmerwaage funktioniert im Moment nicht ( ;-) ), sodass ich nur schätzen kann, dass die "Kalimbalimba" ungefähr zwischen 2500 und 3500 Gramm wiegen wird.

Die hohe Masse und die Moosgummis unter den Füßchen haben aber auch den Vorteil, dass das Ganze sehr standfest auf dem Untergrund ruht. Da wackelt und klappert absolut nichts (was wahrscheinlich auch der Tonentwicklung zugute kommt, denn das Instrument hat einen sehr "bauchigen" Ton mit langem Sustain).
 
Super! Toll dokumentiert, schöne Bilder, spannendes Thema. Besser gehts nicht. Freu mich auf den die 12 Doppelseiten im nächsten Synmag ;-)
Auch sehr schön wie gezeigt wird dass trotz akribischer Planung immer irgendwas anders kommt als man denkt. Und: du bist holztechnisch vorbelastet, oder?
Danke für das positive Feedback! (auch an alle anderen...)
Ich bin holztechnisch nur als Heimwerker unterwegs und habe meine Brötchen während des Berufslebens als Pillendreher verdient, aber tatsächlich immer wieder zwischendurch als Ausgleich für die stupide Schubladenzieherei das eine oder andere Holzprojekt durchgezogen.

Bzgl. Synmag: Jo, da wäre ich nicht abgeneigt, befürchte aber, dass die "Kalimbalimba" quasi als Luxus-Noisebox doch zu wenig Elektronik enthält, als dass dieses Projekt für reine Synthesizer-Freaks von Interesse sein könnte. Ich selbst plane ja weniger das Erlernen einer adäquaten Spielweise auf diesem Instrument, sondern vielmehr das Absamplen desselben und die Verwurstung dieses Klangmaterials zur Erzeugung polyphon spielbarer Multisamples...
 
Die Decke macht Partialschwingungen ... d.h. die 3 parallel geschalteten Plättchen könnten unter ungünstigen Umständen auch den Klang etwas dumpfer werden lassen.
Wir werden sehen. Bis jetzt habe ich das Instrument ja nur rein akustisch in Betrieb genommen und noch keine Versuche mit den KORG-Kontaktmikrofonen unternommen. Auch den Tonabnehmer werde ich erst am Wochenende testen. Angedacht ist das Anschließen an meinen SONY-Field-Recorder, der mit den KORG-Mikrofonen (an Weingläser geklipst) schon sehr gute Ergebnisse brachte...
 
danke für die Idee mit dem senkrecht montierten Bandschleifer
Gerne geschehen! Beachte aber dabei, dass diese Methode ausschließlich für geradlinige bis konvexe Konturen geeignet ist. Sobald es um konkave Formen geht, muss ein Spindelschleifer mit den jeweiligen dem Kontur-Radius angemessenen Schleifhülsen her. Man muss dazu bei Vorhandensein einer Bohrmaschine und eines Bohrständers übrigens nicht unbedingt ein separates Gerät kaufen. Es gibt auch Spindelschleifhülsensätze, die ins Bohrfutter eingespannt werden können und die Oszillationsfunktion lässt sich durch vertikale Variation der Spindelposition mit der Höheneinstellung des Bohrständers hinreichend ersetzen.
 
Bzgl. Synmag: Jo, da wäre ich nicht abgeneigt, befürchte aber, dass die "Kalimbalimba" quasi als Luxus-Noisebox doch zu wenig Elektronik enthält, als dass dieses Projekt für reine Synthesizer-Freaks von Interesse sein könnte.
Durch Effekte schicken (Hardware oder soft, egal), Artikelthema dann hybride Klangerzeugung, Recording & Sampling, Effekte.

Ich kenn das Synmag nur von den Titelseiten aber ich denke schon daß sowas reinpasst.

Vor allem der Nagelviolinteil wird ja ein eher obertonreiches Spektrum bieten mit dem man einiges machen kann.
Oder durch Verzerrer schicken macht ja auch zusätzliche Obertöne.

Keine Ahnung was du sonst so hast, Du hattest mal geschrieben daß Du es hauptsächlich samplen willst,
wäre auch ein passender Aufhänger zB. - ich denke alleine gesamplet und runtergepitched gibt schon neue Klangwelten.

Man muss halt bisschen den Fokus verschieben und erweitern für einen Artikel damit er dort reinpasst.
Aber der Post hier ist ja auch schon ein schöner Artikel, das könnte man auch im MusikerBoard posten zB., nochmal ein anderes/weiteres Publikum das sich dafür interessieren könnte.
 
Gerne geschehen! Beachte aber dabei, dass diese Methode ausschließlich für geradlinige bis konvexe Konturen geeignet ist. Sobald es um konkave Formen geht, muss ein Spindelschleifer mit den jeweiligen dem Kontur-Radius angemessenen Schleifhülsen her.

Schon klar ;-).

Man muss dazu bei Vorhandensein einer Bohrmaschine und eines Bohrständers übrigens nicht unbedingt ein separates Gerät kaufen. Es gibt auch Spindelschleifhülsensätze, die ins Bohrfutter eingespannt werden können

Weiß ich, so Dinger für inne Bohrmaschine einzuspannen besitze und benutze ich auch :D.
 
Bevor ich zur Erstellung von Klangbeispielen komme, hier noch die versprochene Erklärung zum Begriff "Kalimbalimba":

Als ich mir den Namen am 6. April 2021 einfallen ließ - ich zitiere -:

Die Bezeichnung "Kalimbalimba" kam mir durch folgende Assoziationskette in den Sinn: Kalimba ->Klimbim -> Palim Palim ->Kalimbalimba

...hatte ich noch keine Kenntnis über die tatsächlichen Zusammenhänge und war der festen Überzeugung, eine Wortschöpfung getätigt zu haben. Eine vor einigen Tagen durchgeführte, gründliche Internetrecherche erbrachte aber gleich mehrere erstaunliche Ergebnisse:

1. Der (ja maskulin!) "Kalimbalimba" ist ein Fluss im tiefsten Dschungel Afrikas, genauer: im Kongo!

hier ein Satellitenbild
Kalimbalimba_ Fluss im Kongo.JPG

Erstaunlich, dass das allmächtige und detailverliebte Google-Maps diesen Fluss anscheinend nicht kennt, aber dennoch wunderschön abbildet:

Kalimbalimba_ Fluss im Kongo -Google Maps.JPG

2. Erkenntnis:
Der Name "Kalimbalimba" hat im Kongo und einem angrenzenden Gebiet eine hohe Verbreitung als Familienname:

Kalimbalimba -Verbreitungsgebiet des Familiennamens.JPG

3. Erkenntnis:
Es gibt eine Übersetzung für den Begriff "Kalimbalimba".

Diese lautet in den afrikanischen Sprachen

- Suaheli
- Shona (Simbabwe, Mosambik)
- Sesotho
- Chichewa
- Xhosa
- Zulu (Südostafrika)

"stark"

Schaut man sich die Verbreitungsgebiete dieser Sprachen auf Wikipedia an, schließt sich der Kreis:

Kalimbalimba - Sprachen.JPG

Zuguterletzt hatte ich beim Bewundern des geschlängelten Verlaufs des Kalimbalimba spontan die Assoziation, dass der Sattel der Schwingstäbe meines Instruments quasi einen Ausschnitt aus dem Flußlauf symbolisieren könnte.

Ich bleibe übrigens - bezogen auf dieses Projekt - beim femininen Genus. ;-)

(PS: war wohl nix mit der kreativen Wortschöpfung...)
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
Bin mir noch nicht sicher, ob ich die drei Käbelchen an der Übergangsstelle von Holz und Piezoplättchen nicht doch mit einem Tropfen Heißkleber fixieren sollte, damit sich die Lötstellen nicht lösen... Hm.

Das kann auch im weiteren Kabelverlauf ratsam sein. Jedes "Mitschnarren" der Kabel am Gehäuse wird von den Piezomikrofonen gnadenlos mitübertragen. Diese Erfahrung habe ich jedenfalls bei dem ersten Test meiner (viel kleineren und weniger aufwendigen) DIY-Kalimba gemacht und das Geschnarre dann sorgfältig mit Heißkleber und Schaumstoff unterbunden. Ohne das wäre das Instrument schlichtweg nicht sinnvoll benutzbar.
 
Bin mir noch nicht sicher, ob ich die drei Käbelchen an der Übergangsstelle von Holz und Piezoplättchen nicht doch mit einem Tropfen Heißkleber fixieren sollte, damit sich die Lötstellen nicht lösen... Hm.

wie wäre es mit einer verhältnismäßig großen, runden metallplatte um einen klinkenanschluss im holz zu fixieren?

und warum eigentlich nur 1 mikro...
 
rückwärts heißt es Abmilabmilak.

schöne anagramme davon wären ansonsten noch Mami Kalb Laib, Lila Bambi kam, oder Ab Klima mal bi.
 
  • HaHa
M.i.a.u.: oli
Jedes "Mitschnarren" der Kabel am Gehäuse wird von den Piezomikrofonen gnadenlos mitübertragen.
Yep, und jedes Kratzen daran bzw. Klopfen darauf auch. Das macht Spaß, aber das Schnarren der Kabel ist dann vielleicht doch eher ungewollt - andererseits haben afrikanische Kalimbas oft kleine Perlen oder Kronkorken mit eingebaut - eben damit es schnarrt. Für den Rhythmus.
Hier mal ein paar Beispiele:
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