Doepfer A-190-4 Midi Interface: Knackser und verstimmte Töne - woran liegts?

B

bermudaben

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Ich habe ein gebrauchtes Midi-Interface A-190-4 von Doepfer gekauft. Nach ersten Tests bin ich etwas ratlos: Ist das Teil so schlecht, ist es kaputt, oder mache ich etwas falsch?

Problem 1: Das Tuning stimmt nicht. Wenn ich eine Oktave hochspiele, dann liegen die einzelnen Halbtöne bis zu einem Viertelton auseinander, was natürlich nicht akzeptabel ist. Gewisse Oktaven sind auch nicht rein, andere schon. Ich habe zuerst einen Factory Reset gemacht und dann die Anleitung konsultiert. Die Einstellungen zu Tune und Scaling stimmen. Es ist ja wie gesagt nicht so, dass die Töne mit jeder weiteren Oktave mehr auseinanderdriften, sondern so, dass z.B. G2 genau stimmt, während G#2 15 cents zu tief ist und A2 10 cents zu hoch.

Ich steuere mit der Key CV einen Dixie 2+ VCO. Wenn ich die CV von meinem Erica Synths Black Sequencer hole, dann stimmen alle Tonhöhen perfekt. Der Fehler muss also im A-190-4 liegen.

Problem 2: Spiele ich Töne kurz hintereinander (aber nicht legato), gibt es oft Knackgeräusche und irgendwie klingt das Einsetzen der neuen Hüllkurve einfach nicht sauber. Ich habe die Note Priority auf last gesetzt. Am schlechtesten klingt es, wenn ich Retrigger auf 0 setze, also deaktiviere (d.h. wenn eine zweite Taste gedrückt wird bevor die erste losgelassen wurde, gibt es kein neues Gate-Signal). Etwas besser ist es, wenn ich Retrigger auf 5 setze. Aber es klingt immer noch nicht gleich sauber wie wenn ich die gleiche Sequenz mit dem Black Sequencer abspiele. Ich habe dazu ein Audio-Beispiel angefügt. Man braucht allerdings schon eine vernünftige Abhöre oder Kopfhörer, um die Unterschiede zu hören.

Hier ist die Sequenz mit dem Black Sequencer:
Anhang anzeigen erica.mp3

Hier mit dem A-190-4 mit Retrigger=0:
Anhang anzeigen doepfer_last_retr00.mp3

Und hier mit Retrigger=5:
Anhang anzeigen doepfer_last_retr05.mp3

Was meint ihr? Normales Verhalten (für das A-190-4), kaputt, oder liegts an einer falschen Einstellung?
 
Hat hier jemand dieses Midi-Interface? Weiss jemand, wie genau die Tonhöhen sein sollten, wenn das Ding richtig kalibriert ist?
 
Ich habe das Modul leider nicht, aber hast du geprüft, ob die Jumper richtig gesteckt sind (Bedienungsanleitung S. 20)?
 
Also ich höre einen deutlichen Unterschied.
Bzgl. des "Knack"-Geräusches höre ich im zweiten Beispiel, was Du meinst, aber das müsstest Du doch mit jeder angeschlossenen Hüllkurve ausgleichen können - zudem würde ich es eher als ein Zeichen sehen, dass das Doepfer-Modul schneller anspricht als der Sequenzer - wäre also eher positiv als negativ.

Hast Du ein Beispiel zu den Intonationsproblemen? Denn die sind da ja nicht zu hören.
 
Knack geräusch höre ich keines. Wie @verstaerker schreibt, ist das ein Slew auf der Tonhöhe. Also ein Portamento. Das 190-4 kann ja ein software Portamento auf CV1. Schau doch mal ob Du da eventuell einen minimalen Wert drin hast.
Wenn das Gate-Signal später kommt (Retrigger 5) dann ist der kurze Rutscher natürlich weg.
 
Ich habe das doepfer 190-2, benutze es aber seit langem nicht mehr, weil ich nie wirklich zufrieden damit war. Auch mit dem Quantisierer von doepfer A-156 war ich nicht zufrieden, habe ihn nach ein paar Tagen zurückgesendet. Hat nicht wirklich gut funktioniert (war zu ungenau). Würde mich an Deiner Stelle nach Alternativen umschauen.
Wenn's um Midi zu CV geht: Der Kenton Pro-2000 MK II ist richtig gut (allerdings kein Eurorack-Modul).

Könnte eine interessante Alternative sein: expert sleepers disting mk4 - (kann man wohl um eine midi-schnittstelle erweitern).


 
Auch mit dem Quantisierer von doepfer A-156 war ich nicht zufrieden, habe ihn nach ein paar Tagen zurückgesendet. Hat nicht wirklich gut funktioniert (war zu ungenau).
Welchen hast Du denn jetzt stattdessen? (Meine Erfahrung ist ja, dass die Leute meistens nicht kapieren, wie ein Quantizer arbeitet, und deshalb meinen er wäre kaputt oder ungenau)


Ganz am Rande: Dein Beitrag trägt nichts zur Aufklärung des Verhaltens bei, er nölt nur rum.
 
Meine Erfahrung ist ja, dass die Leute meistens nicht kapieren, wie ein Quantizer arbeitet, und deshalb meinen er wäre kaputt oder ungenau.
Kannst Du das am Rande mal kurz erklären? Würde mich sehr interessieren (unter anderem, da ich demnächst auch die Anschaffung eines A-156 plane). Ich konnte den A-156 schon einmal testen. Mir sind da keine Probleme aufgefallen.
 
Knack geräusch höre ich keines. Wie @verstaerker schreibt, ist das ein Slew auf der Tonhöhe. Also ein Portamento. Das 190-4 kann ja ein software Portamento auf CV1. Schau doch mal ob Du da eventuell einen minimalen Wert drin hast.
Wenn das Gate-Signal später kommt (Retrigger 5) dann ist der kurze Rutscher natürlich weg.
Ja genau, das klingt wie ein Slew. Daran hatte ich auch schon gedacht. Der Wert steht aber auf 0. Übrigens höre ich jetzt zu Hause auch keinen Unterschied mehr zwischen dem ersten und dem dritten Beispiel ;-) Auf den Studiomonitoren hatte ich noch den Eindruck, Knackser zu hören.

Ich verstehe diese Retrigger-Einstellung ehrlich gesagt nicht ganz. Man würde doch denken, Retrigger ist entweder an oder aus, d.h. entweder wird ein neues Gate-Signal generiert oder nicht. Aber ich kann den Wert ja von 0 (aus) bis 20 verändern. Wird mit einem höheren Wert das Gate-Signal zeitlich verschoben?

Bzgl. des "Knack"-Geräusches höre ich im zweiten Beispiel, was Du meinst, aber das müsstest Du doch mit jeder angeschlossenen Hüllkurve ausgleichen können - zudem würde ich es eher als ein Zeichen sehen, dass das Doepfer-Modul schneller anspricht als der Sequenzer - wäre also eher positiv als negativ.

Hast Du ein Beispiel zu den Intonationsproblemen? Denn die sind da ja nicht zu hören.
Wie ist das gemeint, das Doepfer-Interface "spricht schneller an" als der Sequenzer? Die Gate-Spannung ist doch bei beiden identisch. Wenn etwas "schneller ansprechen" kann, dann eine Hüllkurve.

Kann es sein, dass beim Doepfer aus irgendeinem Grund die Änderung der Tonhöhen-CV-Spannung nicht genau synchron mit der Gate-Spannung ist? Und dass so dieser "Slew"-Eindruck entsteht?

Bezüglich Tuning hab ich kein Beispiel. Ich habe einfach die Tonhöhen mit einem Tuner gemessen und es gibt Abweichungen bis zu 25 Cent zwischen den einzelnen Tönen (was nicht einem Viertelton entspricht, wie oben geschrieben, sondern einem Achtelton). Am Scaling liegt es nicht, da die Unterschiede nicht zunehmen mit der Tonhöhe.
 
Welchen hast Du denn jetzt stattdessen? (Meine Erfahrung ist ja, dass die Leute meistens nicht kapieren, wie ein Quantizer arbeitet, und deshalb meinen er wäre kaputt oder ungenau)


Ganz am Rande: Dein Beitrag trägt nichts zur Aufklärung des Verhaltens bei, er nölt nur rum.
Habe noch keinen Ersatz, recherchiere momentan noch. Bei der Recherche ist mir expert sleepers disting mk4 als günstige Alternative aufgefallen. Der kann unterschiedlichste Skalen, es ist wohl auch möglich, eigene Skalen zu erstellen.

Ich gehe davon aus, das Prinzip des doepfer Quantisierers verstanden zu haben, so kompliziert ist das ja nicht.

Ich wollte ja nicht "rumnölen", sondern schlicht eine Erkenntnis weitergeben: Verschwende keine Zeit mit Gear, das dir nicht von Anfang an gefällt. Suche nach Alternativen. Es gibt mittlerweile eine gigantische Auswahl. Es finden sich meist Alternativen, die von Anfang an Freude bereiten.

Ich habe etliche doepfer-Module aber eben beim Thema Midi zu CV und Quantisierung von Steuerspannungen war ich auch unzufrieden mit doepfer, deshalb mein Beitrag. Ist doch auch ein Lösungsvorschlag, nach Alternativen zu suchen. Was soll also bitte diese Kritik an meinem Beitrag?
 
@bermudaben - Vergiss das mit dem „schneller ansprechen“, das ist vermutlich nicht richtig ausgedrückt. Ich könnte mir vorstellen, dass es so ist, wie Du vermutest, dass die Gate-Spannung bei Retrigger=0 schon da ist, die Tonhöhen-CV aber dazu minimal verzögert erst ihren gewünschten Wert erreicht. Das könnte durchaus ein normales Verhalten sein, denn es gibt diesen Retrigger-Parameter ja nicht ohne Grund.

Das mit den Intonationsproblemen deutet m.E. aber eindeutig auf einen Defekt hin. Hast Du mal bei Doepfer direkt nachgefragt bzgl. des Problems? Die können Dir bestimmt helfen.
 
Kannst Du das am Rande mal kurz erklären? Würde mich sehr interessieren (unter anderem, da ich demnächst auch die Anschaffung eines A-156 plane). Ich konnte den A-156 schon einmal testen. Mir sind da keine Probleme aufgefallen.
Naja, den Leuten ist oft nicht klar, dass ein Quantizer sich trotz allem darauf verlassen können muss, dass sich die eingehende Spannung einigermaßen im mittleren Bereich des Quantisierungsfensters befindet. Wenn die Eingangsspannungen immer knapp an der Schwelle zum nächsten Quantisierungsfenster liegen, darf man sich nicht wundern, wenn beim Quantisierungsergebnis mal ein falscher Schritt dabei ist.
 
Naja, den Leuten ist oft nicht klar, dass ein Quantizer sich trotz allem darauf verlassen können muss, dass sich die eingehende Spannung einigermaßen im mittleren Bereich des Quantisierungsfensters befindet. Wenn die Eingangsspannungen immer knapp an der Schwelle zum nächsten Quantisierungsfenster liegen, darf man sich nicht wundern, wenn beim Quantisierungsergebnis mal ein falscher Schritt dabei ist.
Ah, okay, vielen Dank.
 
Naja, den Leuten ist oft nicht klar, dass ein Quantizer sich trotz allem darauf verlassen können muss, dass sich die eingehende Spannung einigermaßen im mittleren Bereich des Quantisierungsfensters befindet. Wenn die Eingangsspannungen immer knapp an der Schwelle zum nächsten Quantisierungsfenster liegen, darf man sich nicht wundern, wenn beim Quantisierungsergebnis mal ein falscher Schritt dabei ist.
Man darf dabei auch nicht vergessen, dass u.U. eine Taktung notwendig ist. Das Modul hat ja eine interne Clock, die zwar recht hochfrequent ist, aber nicht garantiert, dass es nicht zu Glitches kommen kann. Das kommt aber auch auf das Szenario an. Wenn ich zum Beispiel den CV meines Urzwerg damit quantisiere, geb ich immer einen Trigger von aussen mit rein.
 
@bermudaben - Vergiss das mit dem „schneller ansprechen“, das ist vermutlich nicht richtig ausgedrückt. Ich könnte mir vorstellen, dass es so ist, wie Du vermutest, dass die Gate-Spannung bei Retrigger=0 schon da ist, die Tonhöhen-CV aber dazu minimal verzögert erst ihren gewünschten Wert erreicht. Das könnte durchaus ein normales Verhalten sein, denn es gibt diesen Retrigger-Parameter ja nicht ohne Grund.

Das mit den Intonationsproblemen deutet m.E. aber eindeutig auf einen Defekt hin. Hast Du mal bei Doepfer direkt nachgefragt bzgl. des Problems? Die können Dir bestimmt helfen.
Also von anderen Synths und Midi-Interfaces kenne ich den Retrigger-Parameter bisher nur als entweder-oder. Und in der Anleitung steht dazu leider auch keine Erklärung. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich direkt an Doepfer wenden kann, habe es darum nicht probiert. Ich wollte einfach mal von anderen Nutzern wissen, wie genau man die Tonhöhen hinkriegen sollte. Wenn andere mir sagen, dass bei ihnen die Tonhöhen absolut exakt sind, dann werde ich versuchen, das Teil dem Verkäufer zurückzugeben.
 


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