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Ich benutze zwar Ubuntu, aber KXStudio sollte ja unter Debian genauso funktionieren. Das ist denke ich das beste Repository für Audio. Auch deren eigene Applikationen benutze ich inzwischen regelmäßig (jedenfalls Claudia und Cadence), auch wenn ich mir die ganzen Namen mit C und die kaum unterscheidbaren Icons nicht merken kann :).

Härtung: einen dedizierten Echtzeitkernel habe ich schon länger nicht mehr verwendet, die allgemeine Empfehlung ist heute, erstmal den normalen zu nehmen. Benutzer sollte in der Gruppe "audio" sein. Und Ardour beschwert sich, wenn frequency scaling aktiv ist, deshalb lasse ich vorher immer ein Script laufen, das so einen Befehl für jeden CPU-Kern enthält:

sudo cpufreq-set -d 4.4GHz -u 4.4GHz -g performance -c 0

Weiß nicht, ob das alles optimal ist, aber für mich funktioniert es bislang.

Mirko
 
Ich verwende auf meinem Hauptsystem auf Grund der aktuelleren Pakete zwar Ubuntu und habe vor kurzem nach ca. 3 Jahren mal wieder den Versuch gewagt, einfach um Dualboot zu vermeiden.
KXStudio hat auch Repos für Debian Jessie, die meisten Audioprogramme bringt KXStudio selbst (in aktuelleren Versionen) mit.

KXStudio ist das Pedant zu CCRMA, und ich kann sagen so einfach war es noch nie eine Audio-Workstation unter Linux einzurichten (ich habe damit seit >10 Jahren immer wieder mal gespielt).

"Gehärtet" wird da nichts, ich habe die KXStudio-Quellen eingebunden und nach Doku installiert. Ich habe manuell noch die Kernel Limits angepasst siehe https://linuxmusicians.com/viewtopic.php?t=15455#p69526 und das wars im Groben. Momentan verwende ich keinen RT-Kernel, scheint nach meinen bisherigen Erfahrungen auch nicht mehr notwendig zu sein, ggf. kann der aber einfach aus dem KX-Repo nachinstalliert werden.

Ich habe das gesamte System auf Jack umgestellt und die die "normalen" Anwendungen die Pulseaudio-Jack Bridge installiert.

Da ich eh fast nur mit HW-Synths arbeite versuche ich zur Zeit mal nativ unter Linux zu arbeiten, d.h. Ardour als DAW und nur die nativen Plugins, von denen es inzwischen eine Menge und auch sehr brauchbare gibt (Calf z.B.).

Reaper unter Wine läuft auch mit vielen FW-Plugins ohne Probleme. Mein einziges Problem ist, das ich es nicht geschafft habe auf einem 64-Bit System wine-rt 32bit vernünftig zum laufen zu bekommen. Daduch kann ich Miroslav Philharmonik leider nicht mehr verwenden, ich habe mir derweil mit ein paar Soundfonts beholfen, die kommen da natürlich nicht ran aber was solls ;-).

Ich habe auch mal die Bitwig-Demo getestet, die macht richtig Spass. Momentan komme ich mit Ardour gut klar und Bitwig unterstützt leider noch nicht alle nativen Plugin-Systeme. Wenn sich das ändert werde ich gerne die 300€ in die Hand nehmen.
 
m1rk0 schrieb:
Auch deren eigene Applikationen benutze ich inzwischen regelmäßig (jedenfalls Claudia und Cadence), auch wenn ich mir die ganzen Namen mit C und die kaum unterscheidbaren Icons nicht merken kann :).
Da haben wir uns überschnitten, cool das Du die gleichen guten Erfahrungen gemacht hast.
Claudia möchte ich nicht mehr missen, vor allem durch die Möglichkeit mehrere Studios zu speichern.

Um in Claudia alle Midi-Interfaces zur Verfügung zu haben muss die a2jmidi_bridge in Claudia aktiviert werden.
Dann kann man Midi frei routen.

Hier noch ein Tip um weitere USB-Audio Devices für Jack verfügbar zu machen. Ich hatte das Problem konkret das Skype meine Webcam nicht mehr als Audio-Device anbietet. Die aktuelle Sype-Version stellt fix Pulseaudio ein sobald das auf dem System läuft. Durch den Einsatz der Pulseaudio-Bridge ist das Input-Device das erste Recording Device der ersten Soundkarte.

Mit "alsa_in" kann mal alle Audio-Devices für Jack verfügbar machen.

Code:
arecord -L //listet alle Alsa Devices
alsa_in -d hw:4,0 -j -c 1 Webcam &

Der Aufruf erzeugt das entsprechede Jack-Input Device (in dem Fall Mono mit dem Namen "Webcam").
Dies kann dann für "normale" Anwendungen einfach auf die Pulseaudio-Jack Source geroutet werden, oder an den entsprechenden Input der DAW/FW.
Da hab ich einige Stunden nach gesucht... ;-).
 
dbra schrieb:
wollte jetzt mal nach langer Zeit Dbian für meinen Audio-Rechner ausprobieren (bisher hatte ich Fedora benutzt). Was muß ich bei der Härtung der Installation für Audio beachten? Gibt es da so etwas wie PlanetCCRMA für Fedora, was man einfach drüberinstalliert und fertig ist die Härtung?

Ich kenne (automatisiertes) Hardening zwar nur für Rechner, die aus dem Internet angegriffen werden können, aber selbst da halte ich nix davon. Automatisiertes Hardening hat immer dein Beigeschmack von "ich hab keine Ahnung was das jetzt wirklich macht, aber es könnte die Sache ja eventuell besser machen, also mach ichs". Meiner Meinung nach ist es geschickter, eine debian Minimalinstallation zu machen, nur zu installieren was man braucht, und nur Einstellungen zu verändern, von denen man auch wirklich sicher weis, dass sie eine spürbare Verbesserung bringen.

Das einzige, was sein könnte, dass du in der /etc/security/limits.d/audio.conf rumpfuschen musst, damit jack auch als Nicht-Root mit Realtime-Priority läuft. Dazu nimmst du deinen Nutzer in die Gruppe "audio" auf und schreibst in die /etc/security/limits.d/audio.conf sowas wie
Code:
@audio - rtprio 99
@audio - memlock unlimited
@audio - nice -19
 


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