Ja da ist schon was dran, allerdings klingt das auch ein bisschen danach, dass man sein eigenes kreatives Unvermögen durch Toolkauf kompensieren möchte.

Muss aber gestehen, Octatrack hat bei mir nie gefunkt, das wirkte für mich immer wie 10 extra Steps für etwas, was mit anderen Tools einfacher geht und beim Speichermanagement hab ich Kopfschmerzen bekommen. Kann sein, dass das für viele inspirierend ist, aber ich hab schon gerne mein Gear unter Kontrolle und nicht umgekehrt.
Aber ein für mich interessanter Punkt im Video war "approaching new ways of sound design, composition and performance". Das ist ein Thema, über das es sich nachzudenken lohnt: Seit der Erfindung von Midi und selbst mit der "Mainstreamisierung" von CV und Modular gibt es immer noch sehr wenig Maschinen, die dem 4/4 Takt & 12 Ton Paradigma ausweichen. Schön langsam ist Polymetrik und ein bisschen Microtuning angekommen aber es es fehlen die Kompositionsmittel, wenn man überall immer noch die Piano-Roll als Ursprung aller Töne heranzieht.
Würde man mehr Forschung in Konzepte wie isometrische Keyboards und alternative Stimmungen investieren, genauso wie alternative Konzepte ein Klangereignis zu sequenzieren oder zu performen, jenseits von den existierenden üblichen Bausteinen, würde man vlt. wieder aus der Technik heraus Innovation in die Elektronische Musik bringen können. Aber die Zeit, als die reine Neuheit von Synthesizer und Sampler als Inspiration für neue Musik ausreichte, sind seit fast 20 Jahren vorbei.
Das zeigt sich nicht zuletzt sehr bitter an generativer Musik AI, quasi der Inbegriff an uninspirierter Reproduktion und Wiederkäuertum von 1000mal Gehörtem... Nichts ist für mich weniger innovativ als das.