Erklärung Filter per Voice vs Filter am ende von 6 voices?

rsda1980

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Hi liebe Leute

kann mir jemand auf die sprünge helfen. Ich versuche gerade rauszufinden, was es mit den Filter per Voice auf sich hat.Es ist ja nicht so, das ich jeder Stimme im Synth (also nicht Eurorack) einen eigenen Filerenvelope zuschreiben kann sondern jede Stimme erhält seinen eigenen Filterchip. Oder vermiss ich grad was grundlegendes? Jetzt unterm schreiben, kann ich mir vorstellen das es eine ganz andere Schwebung verursachen kann wenn man mehrere Tasten drückt... ist das der grosse Vorteil? Zusatzfrage, nur rein aus Interesse: Kann man den einzelnen Voicechips im Synth eigene Eurorackfilter in den Pfad zuteilen? (mit eingriff auf die Leiterplatte natürlich) [edit: ja getriggert muss ja auch werden, aber das würde das Midi 2 Cv Modul + Mults übernehmen]

Danke für Eure Antworten! Bin voll gespannt
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du nur ein Filter für n Voices hast, dann wird die erste Stimme die Filterenvelope triggern. Wenn das Filter dann auf ist, und du drückst eine zweite Taste, ist für diese Note das Filter schon offen (= nix Envelope hier). Hat jede Voice ihr eigenes Filter, bekommt auch jede ihre eigene Envelope. Auch wenn sich alle die ADSR-Parameter teilen, du wirst also nicht die erste Note langsam das Filter öffnen lassen können und die zweite schnell.

Hier ist es genauer, ab Abbildung 7, Stichwort "retrigger":
 
Richtig: Die Stimmen haben schon eigene Envelopes, sonst könnten sie nicht getrennt getriggert werden, wenn man Tasten nacheinander drückt. Nur die Regler für die Envelopes sind natürlich zusammengefasst.

Klanglich gibt es bei Filter pro Voice und einem Filter für alle Stimmen (paraphon) auch bei gleichzeitig gedrückten Tasten einen Unterschied, weil a) die einzelnen Filter nicht absolut identisch kalibriert sind und b) gerade bei Resonanz oder Sättigung das Eingangsmaterial eine Rolle spielt: Da kann es durchaus einen Unterschied machen, ob eine einzelne Note oder ein ganzer Akkord in das Filter geht.
 
Das habe ich erst vor ein paar Tagen gemacht, keine Ahnung wie viele Stimmen aber nur ein Filter am Ende, und eine Hüllkurve: bei 0:20 gut zu hören wie die Note abreißt

 
sondern jede Stimme erhält seinen eigenen Filterchip.
Bei digitalen Synthesizern berechnet ein Prozessor meist mehrere Stimmen und somit, wenn nicht paraphon, dann auch mehrere Filter usw. Manchmal berechnet ein Voice-Prozessor alles, sprich alle Stimmen mit allen ihren Komponenten. Manchmal werden mehrere Prozessoren eingesetzt, z.B. um Polyphonie zu erhöhen ohne auf einen einzigen leistungsstärkeren Prozessor umzusatteln. Sind verwendete Prozessoren besonders leistungsschwach bzw. werden eben entsprechend ausgereizt, kann es auch mal ein Prozessor pro Stimme werden. Früher war es bestimmt sogar kleingeteilter. Aktuelle Digitale verwenden aber i.d.R. Prozessoren, die viele Stimmen komplett berechnen. Oft werden sogar Effekte vom selben Chip berechnet.
Es gibt aber auch digitale Paraphone. Z.B. ist die Klangerzeugung in den Electribes 2 von KORG so programmiert, dass sie pro Part maximal 4-fach paraphon, aber nicht echt-polyphon sein kann.
 
Warum baut keiner einen synth bei dem jeder filterenvelope pro stimme seperat regelbar ist?

Ich meine klar. Umständlich in der bedienung...
Aber waere das ergebnis nicht irgendwie neu / abgefahren?
Oder wenn sich die envelopes allgemein
In einem beschränkten parameterbereich zufällig ändern würden.....
 
Warum baut keiner einen synth bei dem jeder filterenvelope pro stimme seperat regelbar ist?
Regelbar vielleicht nicht (außer wie oben richtig bemerkt beim Four-Voice und beim PerFourmer UND SELBSTVERSTÄNDLICH DEN TIMBRE WOLF, Herr Burmann!), aber steuerbar schon, per Aftertouch und Velocity, MPE und was noch alles. Da geht schon was!

Oder wenn sich die envelopes allgemein
In einem beschränkten parameterbereich zufällig ändern würden.....
Lass die Analog-Polys mal alt genug werden, dann passiert das schon früh genug...

Schöne Grüße
Bert
 
B ei vielen Polysynths kannst dunüber die Modulatiosnmatrix zumindest unterschiedlich auf die Filter der einzelnen Stimmen zugreifen … wenn die Voicenummer Quelle in der Modmatrix ist.
 
Warum baut keiner einen synth bei dem jeder filterenvelope pro stimme seperat regelbar ist?

Hat man doch. Das nennt man dann ein "Modularsystem". Jeder kann so viele diskrete Stimmen und Hüllkurven haben, wie man nur bezahlen will. ;-)

Im Ernst: Wenn aber die Zielsetzung dabei ist, dass sich die einzelnen Stimmen überhaupt gar nicht mehr sinnhaft in ein einziges Gehäuse bringen lassen, weil sie konzeptionell kein Stück zusammenpassen*, dann wird sich dafür wohl kaum ein Markt finden lassen.

*Zum Beispiel: 2 zueinander schief klingende Blockflötennoten, die D-Saite von ner E-Gitarre und ein Ding, das sich nach Vinylscratching anhört.
 
Warum baut keiner einen synth bei dem jeder filterenvelope pro stimme seperat regelbar ist?

Ich meine klar. Umständlich in der bedienung...
Aber waere das ergebnis nicht irgendwie neu / abgefahren?
Oder wenn sich die envelopes allgemein
In einem beschränkten parameterbereich zufällig ändern würden.....
Der Polysynth, mit dem sich eben solche Dinge wie bei keinem anderen analogen Poly sehr gut umsetzen lassen ist der REV2!
 
Perfourmer wurde weiter oben schon mal genannt. Konnte man beim Analog Four im Poly Mode auch jede Stimme einzeln regeln? Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern....
im Polymode hängt davon ab, wie das eingestellt ist. Ob der Tracksound übernommen werden soll oder nicht.
 
Warum baut keiner einen synth bei dem jeder filterenvelope pro stimme seperat regelbar ist?

Bei einem konventionellen, analogen Synthesizer mit z.B. 8-Stimmen, jedoch 1x ENV für VCF und 1x ENV für VCA hat man nicht die Möglichkeit jeder Stimme eine eigene ENV (sprich Hüllkurve, wie z.B. eine 4-Pol/ADSR) getrennt zu vergeben. Bei polyphonen Synthesizern, mit je einer ADSR für VCF und einer für VCA werden all Stimmen so angesteuert, wie dies global für Filter und VCA eingestellt wird.
Sowas würde in den meisten Fällen auch wenig Sinn machen (man stelle sich vor: es wird beidhändig ein Akkord 6-stimmig gespeilt und jede Note spielt mit einer anderen Envelope, wobei die Stimmen 1-6 derart nacheinander aktiviert/gewählt werden, je nach dem, in welcher Reihenfolge man die Finger auf die Tasten legt - denn leichten Zeitversatz beim Spielen von Akkorden gibt es immer)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hardware, die so etwas kann, wurde ja bereits genannt. Es gibt auch Software. Zum Beispiel bietet Rounds von NI komplett getrennt editierbare Voices.
SEM Emulatoren (die man dann stapeln/layern kann) oder modulare Softsynths können sowas. Ist nur eine Frage, wie man das programmieren/umsetzen will.
Gerade bei den simplen (teils freeware) modularen, lässt sich das nach Geschmack und Vorliebe im Rechner realisieren.

Clavia's Nord-Modulare müssten das eigentlich doch auch umsetzen können, oder? (je eine ENV für Filter und/oder DCA pro Stimme?)
Habe das damals mit dem NM-1 nie gemacht, weil .. naja: wozu auch.
 
SEM Emulatoren (die man dann stapeln/layern kann) oder modulare Softsynths können sowas. Ist nur eine Frage, wie man das programmieren/umsetzen will.
Gerade bei den simplen (teils freeware) modularen, lässt sich das nach Geschmack und Vorliebe im Rechner realisieren.

Clavia's Nord-Modulare müssten das eigentlich doch auch umsetzen können, oder? (je eine ENV für Filter und/oder DCA pro Stimme?)
Habe das damals mit dem NM-1 nie gemacht, weil .. naja: wozu auch.
Das Problem ist die Logik hinter der Polyphonie bzw. Stimmenverteilung. Das ist bei Rounds recht clever gelöst. Ich kann mich nicht mehr erinnern wie das beim Nord Modular war oder ob es spezielle Module gab. Dort hatte ich einfach die Voices hochgestellt wenn es polyphon sein sollte. Was anderes habe ich zu meiner Schande nie ausprobiert.
 
In Software geht das auch mit Softube Modular, entweder über das Quad Voice Modul (Rotate/Lowest), oder über MPE. Da hat man dann bis zu 16 Stimmen, rotieren tut da jedoch nichts.
 
Tut es doch, nur nicht wenn man die gleiche Note erneut spielt. :denk:

Scheinbar hab ich das Prinzip noch nicht richtig verstanden....
Klingt wie Rotate, aber mit Reassign. Das meinte ich oben - oftmals ist es seltsam und manchmal nicht nachvollziehbar implementiert.
 

Bei einem konventionellen, analogen Synthesizer mit z.B. 8-Stimmen, jedoch 1x ENV für VCF und 1x ENV für VCA hat man nicht die Möglichkeit jeder Stimme eine eigene ENV (sprich Hüllkurve, wie z.B. eine 4-Pol/ADSR) getrennt zu vergeben. Bei polyphonen Synthesizern, mit je einer ADSR für VCF und einer für VCA werden all Stimmen so angesteuert, wie dies global für Filter und VCA eingestellt wird.
Sowas würde in den meisten Fällen auch wenig Sinn machen (man stelle sich vor: es wird beidhändig ein Akkord 6-stimmig gespeilt und jede Note spielt mit einer anderen Envelope, wobei die Stimmen 1-6 derart nacheinander aktiviert/gewählt werden, je nach dem, in welcher Reihenfolge man die Finger auf die Tasten legt - denn leichten Zeitversatz beim Spielen von Akkorden gibt es immer)
Du hast absolut Recht, einzelne Hüllkurven nicht.
Aber die Eingriffsmöglichkeiten in einzelne Segmente der Hüllkurve per nicht globalem LFO oder 3. Hüllkurve beim REV2 erlauben doch schon
recht komplexe Modulationen, so dass die Hüllkurven pro Stimme deutlich unterschiedlich werden. Was aber natürlich nie statisch unterschiedlichen Werten gleichkommt.
 


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