Generelle Frage zu Monosynths mit 2 Osc

Syme0n

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mal ne kurze Frage zu Monosynths die 1-2 oscillatoren haben
wie oft nutzt ihr beide Oscillatoren und zu welchem zweck? Und wann eher nur einen?
Und wenn zwei dann mit den gleichen einstellungen?
bei nem 3 osc macht es ja Sinn weil man ja nen Akkord spielen kann wenn an die osc richtig verstimmt.. aber nur mit zwei?
 
Zwei wenn man Schwebungen haben möchte oder den Osc auch mal völlig anders zu stimmen, zB eine Quinte oder Quarte oder eine ganze Oktave.
Einen Osc wenn nichts schweben soll, zB gerne bei einfachen Bässen.
Und drei wenn es schweben soll, diese sich aber nicht auslöschen sollen. Und drei klingen halt auch deutlich fetter und voller als ein einziger.
 
bei nem 3 osc macht es ja Sinn weil man ja nen Akkord spielen kann wenn an die osc richtig verstimmt.. aber nur mit zwei?

jeder anständige Metalgitarrist wird dir erzählen, dass auch eine bloße Terz, ohne die Quinte, ne Menge hermacht.

Und rein von der Theorie her ist es ja schon so, dass nicht zwangsläufig drei oder mehr Noten erklingen müssen, damit der Höreindruck eines Dur- oder Moll-Akkordes entsteht. Entscheidend ist die Terz. Das heißt, auch mit nur zwei Oscs würde in dieser Richtung schon einiges gehen.

In der Praxis wäre dann eher die Frage: wie steuert man die relative Stimmung der beiden Osziallatoren? Denn damit du den zweiten Oszillator auch wirklich musikalisch einsetzen kannst, müsstest du ja seine Tonhöhe in Bezug auf die des ersten irgendwie kontrolliert halten. Einfach pauschal auf z.B. eine große Terz gestimmt, das ganze Stück hindurch, kann evt. etwas dröge werden. Manche Monosynths können diesen Parameter per MIDI-CC steuern, da wäre das dann schon etwas dynamischer.

Davon abgesehen... die üblichen Dinger sind vor allem:
* nominell gleiche Tonlage, aber leicht gegeneinander verstimmt (für Chorus- oder Vibrato-artige Effekte durch Auslöschungen), oder
* Abstand von einer Oktave, oder
* Kombination von beidem, oder
* in Quinten gestimmt (Patches mit ›5th‹ im Namen hast du vielleicht schonmal gesehen... dieser Sound), quasi Powerchord für Arme.
 
Ach ja: schön ist natürlich auch, wenn dein Synth die Tonhöhe der beiden OSCs getrennt voneinander per LFO (oder Pitch-Envelope) modulieren kann (oder, das reicht schon, nur von einem der beiden). Denn dann kriegst du nicht nur die Schwebungen (periodischen Auslöschungen) durch das Gegeneinanderverstimmen, sondern dies Verstimmen wird seinerseits in der Zeit moduliert. Da kommt dann also nochmal deutlich mehr Bewegung rein.

Auf meinem DW8000 (kein Monosynth, aber 2 OSCs) geht auch noch folgendes: der hat für den Pitch von OSC 1 oder 2 (oder beiden) eine primitve Hüllkurve mit regelbarer Intensität und Zeit (›BEND‹). Die kann man z.B. so nutzen, dass beide OSCs auf gleicher Tonhöhe (ggf. auch verstimmt per Interval und/oder Detune) starten, und dann langsamer oder schneller auseinanderdriften. Oder auseinander starten und dann irgendwann zueinanderfinden ...und ggf. sich wieder trennen, z.B.: OSC 1 bleibt konstant, OSC 2 ist eigentlich eine Oktave tiefer gestimmt, hat aber einen langsamen aber starken BEND drin, der weit oberhalb von OSC 1 startet, dann langsam sinkt, bis sie sich treffen, weiter sinkt, bis er irgendwann seine eigentliche Tonhöhe erreicht...

Da ist also eine Menge möglich. Hast du eigentlich ein spezielles Gerät im Sinn?
 
Durch das Zusammenmischen mehrerer Oszillatoren mit unterschiedlichen Wellenformen mit unterschiedlichen Amplituden und Fußlagen erhält man neues klangliches Rohmaterial jenseits der angebotenen Rechteck-/Sinus- und Sägezahnschwingungen. Das ist (würde ich sagen) der Hauptgrund für mehrere OSCs, abgesehen von möglichen Akkord- Intervallbildungen.. das eigentliche Synthetisieren
 
Synch wär noch ein Beispiel.

Aber daß man überhaupt gut Sounds mit nur einem Oszi machen kann hab ich erst spät entdeckt.
Ich war früher immer der Meinung das klingt nicht ohne Schwebung.

Inzwischen find ich solche Sounds ganz gut.
 
Syme0n schrieb:
Warum haben fast 95% alle Synths 2 Oscillatoren und nicht drei?
Weil es für die meisten Sounds ausreicht und die Herstellungskosten etwas geringer.

Aber: ein VCO ist nicht das einzig selig machende Modul im Synth. Mit anderen Klang(-verarbeitungs)gruppen
kannste eben auch viel wett machen.
 
Syme0n schrieb:
mal ne kurze Frage zu Monosynths die 1-2 oscillatoren haben
wie oft nutzt ihr beide Oscillatoren und zu welchem zweck? Und wann eher nur einen?
Und wenn zwei dann mit den gleichen einstellungen?
Kleine Auswahl:
1.) Schwebung, beide VCOs gleich eingestellt, aber leicht verstimmt
2.) Hardsync
3.) FM / Ringmod 2ter VCO moduliert 1. VCO oder Filter
4.) Quasi additives Arbeiten (Klassischer House-Bass: Rechteck auf dem Grundton, Sägezahn auf der Quinte eine Oktave drüber, das ganze mit dem Filter etwas "abgedunkelt")
 


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