Da ich betatester für Genome war, habe ich mich sehr intensiv mit MIDI Sync beschäftigt.
Daher hier eine etwas längere Aufstellung, muss ja nicht unbedingt auf den Infos sitzen bleiben
Zu Korg: Es gibt leider keine einzige KORG app, die MIDI Sync beherrscht, außer Monotribe Sync, die liest aber auch nur maximal latenzträchtiges WIFI-MIDI und gibt analoge Click-Impulse für die Monotribe aus.
Steter Tropfen höhlt den Stein, dachte ich damals, aber jegliche User-Kommentare und -Wünsche schienen und scheinen KORG seit 2011 nicht zu interessieren.
Was dabei sehr ärgerlich ist: Korg’s eigenes WIST funktioniert auch nur bescheiden.
Wie auch schon bei den Kaoss Pads wird nur Start und Stop synchronisiert.
Stimmen Master und Slave nicht 100%ig in der BPM-Genauigkeit überein, laufen Master und Slave mit der Zeit auseinander, mit Glück nach 10 Minuten, hatte aber auch schon hörbare Drifts nach 30-40 Sekunden. No-Go für Live. Geht eigentlich nur von Korg-zu-Korg halbwegs gut.
Also: Forget it.
Und jetzt meine Liste von Grooveboxen mit MIDI-Sync, die alle auch unter iOS7 laufen (iOS8 kann ich noch immer nicht empfehlen):
Tastenheinz, Du hast nicht geschrieben ob Du Slave oder Master Sync suchst, ich gehe aber von Slave Sync aus, weil das einfach die schönere Variante im Zusammenspiel mit DAW oder Hardware-Groovebox ist.
BeatMaker 2:
Noch heute so mit die beste iPad-DAW, aus verschiedenen Gründen:
- Midi Master und Slave Sync mit fein einstellbarer Latenz-Korrektur
- Der integrierte Sampler hat nicht nur Key Zones, sondern auch Velocity Layer!
Eine absolute Seltenheit bei iPad-DAWs.
Eigene Sample-Instrumente können direkt auf dem iPad erstellt werden.
- Keine andere iPad-DAW hat so ausgefuchste Beat-Sync-Optionen im Drum Sampler
(Davon können iMPC/iMPC-Pro nur träumen)
- Drum Sampler mit 8x16 Pads und Sample Slicer. Slices können auf Pads gemappt werden.
- Sehr schön benutzbare Piano Roll
- Automation von Parametern
- Kein interner Synth, da muss man sich eben mit Samples behelfen (besser für die CPU
Franke’s Stroke Machine:
Hatte es lange als Spielzeug missachtet, jetzt aber doch gekauft und wurde eines Besseren belehrt:
Die Neueste Version hat auch Midi Slave Sync bugs anscheinend gefixt, so dass auch Stroke Machine als ernst zu nehmende Groovebox in Frage kommt.
Sie füllt BeatMaker’s Schwäche mit Bravour: Der Fokus liegt auf Synthese, als Wellenformen können aber auch Samples verwendet werden. Sehr schön gemachte, flexible Modulationsmöglichkeiten.
Ist voll multitimbral und erinnert von der Bedienung an die Electribe.
Besser als bei der Electribe SX ist jedoch die Tatsache dass melodische Parts auch POLYPHON sein können!
Xewton Music Studio:
Vielleicht die zweitbeste iPad-DAW?
Gefällt mir vom Workflow noch besser als BM2, jedoch keine Drum Pads/Slicer und der Sampler kennt nur 1 Velocity Layer. Midi Sync nicht so ausgefeilt, wenn man im Song aber keine Tempoänderungen hat geht auch Slave Sync recht stabil.
Cubasis:
Auch eine sehr schön zu bedienende DAW, jedoch ohne MIDI Slave Sync.
Der integrierte Sampler ist quasi überflüssig: Für die erste Aufnahme von Ideen vielleicht OK, ansonsten klingen die meisten Instrumente meiner Ansicht nach so schlecht wie kaum eine andere Library, und es gibt auch hier keine Velocity Layer, geschweige denn die Möglichkeit, eigene Samples zu importieren. Für die reine Audio- und MIDI-Aufnahme ist Cubasis aber OK.
Genome Midi Sequencer:
Ein Pattern-orientierter, (noch) reiner MIDI-Sequencer mit PianoRoll-Editor und MIDI SLAVE SYNC! Für spontane, pattern-orientierte Aufnahme und Arrangements der beste iPad-Sequencer.
Kann sowohl live, im Loop aufnehmen, aber in der Piano Roll auch mit der eingebauten OnScreen-Tastatur sehr schnell Akkorde in die PianoRoll packen. Tolles Bedienkonzept.
Läuft auch auf iPad 1 noch super stabil, und wer diesen auf einem iPad 1 laufen lassen will, sollte bald zugreifen weil die nächste Version nicht mehr auf iOS5 laufen wird und im AppStore auf diesen Devices nicht mehr gekauft werden kann.
Midi Pattern Sequencer:
Eine Alternative zu Genome: Nicht so schön zu bedienen, kann aber mehr und hat ebenso stabiles MIDI Sync. Auch ein reiner MIDI-Sequencer, und auch pattern-orientiert.
GlitchBreaks:
Kein Sequencer, sondern ein Audio-Loop-Player und “Verwurster”.
Kann 4 Loops laden, beherrscht perfektes MIDI Slave Sync und erlaubt umschalten zwischen den 4 Loops in Echtzeit. Wird am Midi Clock Master die BPM verändert, wird in GlitchBreaks einfach die Pitch (=Sampling Rate) angepasst und dadurch bleibt alles im Takt. Ist daher auch eher für perkussives Material geeignet.
SugarBytes Egoist:
Ganz neu, und obwohl es keine DAW ist, momentan mein Lieblingsspielzeug:
Ein ReCycle-ähnlicher Slicer, der viel viel mehr kann als ReCycle. Slices können rhythmisch beliebig positioniert/getriggert/gepitcht werden, es sind die meisten Effekte von Effectrix an Bord, ein einfacher Bass Synth und mini-Drum-Sampler mit 3 Instrumenten sind als Gratis-Zugabe dabei.
Der Effekt-Step-Sequencer und die Handhabung von Slices ist genial.
Und das ganze läuft auch noch stabil im Midi Slave Sync!
Eignet sich sowohl live zum Tweaken als auch offline: Jammen, Ergebnis per Audio Copy in BM2 oder StrokeMachine oder GlitchBreaks etc. und dort weiter arbeiten.
Besonders schön für Live ist die Möglichkeit, verschiedene Patterns speichern und beat-synchron abrufen zu können.
Ist bei mir als Midi Slave via iRig Midi an ‘ner Korg Electribe MX und macht Riesenlaune. JAAA!
ThumbJam:
Ja, auch den gibt’s noch, und auch dieser beherrscht Midi Slave Sync.
Propellerheads thor Synthesizer:
“Nur ein Synthi”, aber was für einer!
Läuft selbst auf iPad 1 super und hat die beste Midi Sync-Implementation die ich kenne.
Und braucht noch nicht mal Einstellungen dazu, die App erkennt einfach wenn Sync da ist und läuft automatisch im Slave Modus, ansonsten als Master. Sync’t halt nur LFOs, FX und den integrierten 16-step-Sequencer, den ich eher für Effekte oder Spezialsounds denn als Melodiesequenzer einsetzen würde.
Meteor:
Beherrscht angeblich auch MIDI Sync, hatte aber bisher kein Interesse das auszutesten.
Eine Empfehlung kann ich Dir erst geben, wenn Du mir sagst womit Du das iPad alles synchronisieren willst.
Ich mache es derzeit so (Ja, der Trend geht zum Zweit-iPad

):
Kort EMX-1 ist Sync Master
iPad MIDI Slave 1 ist Egoist und wahlweise Stroke Machine oder BeatMaker 2
iPad MIDI Slave 2 ist Genome, dahinter per MIDI Roland XV-5050 und blofeld.
Fragen? Nur zu
