Gitarrenaufnahmen etwas 'dicker' machen.

Hallo zusammen!

Ich arbeite mit meiner Band gerade an einem Web-Demo-Release. Als Grundlage benutze ich die Logic 8 Projekte, die wir zum Songwriting benutzt haben. Sprich, eine Spur pro Instrument und je eine separate Spur für verschiedene Gitarren-Channels. Lediglich das Drum habe ich einigermassen professionell auf 6 Spuren (ja, ich weiss, das ist nicht professionell) aufgenommen..

Jetzt meine Frage: Ich habe ja pro Gitarre jeweils eine Spur. Macht es Sinn, wenn ich die verdopple und sie leicht (im Millisekundenbereich) gegeneinander versetze, um sie ein wenig 'dicker' zu machen? Oder mach ich da mehr kaput? Gibt es generell eine optimalere Arbeitsweise bei solchen Problemen?

Ich bin gerade dran, mich ins Mischhandwerk einzuarbeiten. Für ein paar gut gemeinte Ratschläge wär ich sehr dankbar..

Liebe Grüsse
Matthias
 
Mit einem Delay zu versehen um sie so zu doppeln, macht auch übrigens ein schön breites Stereobild.
Wichtig für breite und fette Gitarrenwände ist auch ein Bass, der das gleiche Muster spielt.
 
Doppeln=doppelt Einspielen. Der Gitarrist muss was können, damit das gut wird.

Gitarre weniger verzerrt spielen/aufnehmen, als man sie live spielen würde.

Einen vorhandenen Track kann man nicht doppeln - das ist immer das gleiche wie Delay und als "Breitmacher" ist sowas in Form des Chorus ebenso bewährt wie beliebt, das muss man nicht neu erfinden.
 
Moogulator schrieb:
aber natürlich! Doppeln ist the Fettmacher überhaupt. Aber es sollte nicht die GLEICHE Spur sein.
OK, danke. Das hatte ich auch gar nicht vor, ich wollte sowieso zwei Spuren verwenden, vielleicht auf der einen ein bisschen mehr Tiefen, auf der anderen ein bisschen mehr Höhen, usw.

intercorni schrieb:
Mit einem Delay zu versehen um sie so zu doppeln, macht auch übrigens ein schön breites Stereobild.
Wichtig für breite und fette Gitarrenwände ist auch ein Bass, der das gleiche Muster spielt.
Hmm..daran hätt ich jetzt nicht gedacht. Aber verlier ich mit einem Delay nicht ein wenig die Kontrolle? Ich kanns ja mal versuchen..

Den Bass haben wir ebenfalls auf einer Spur aufgenommen, aber das wird ich wohl schon hinkriegen, dass der mit den Gitarren zusammen eine schöne Wand ergibt.

Wenn ich mal was repräsentatives habe post ich nen Link. Dann könnt ihr mich wegen meinen Stümper-Mix in der Luft zerreissen.. :lol:
 
ein trick ist auch die gitarre falls sie verzerrt ist entweder auch clean mitzuschneiden oder mit cleanem sound zu doppeln. entsprechend dann den EQ so einstellen, dass hauptsaechlich das tiefe fundament rauskommt und leicht zum original dazumischen.
 
Die FETTEN Sachen sind klar mehrfach eingespielt, mehr als 2 Spuren und auch nicht gleiche Tonlage. Naja, sowas wie Linkin Park oder Rammstein..

Es stimmt: die Einspielungen sollten gut im Timung sein, dann wird es schön dicht. Finds auch nicht übel, da 1-2 Akustikspuren mit reinzuschummeln ;-)

PS: Ach da stehts ja schon, sorry - zu spät.

Panning ist auch nicht schlecht, also Bewegung einbauen, leicht. Kommt aber drauf an, was die Stimme machen soll mit dir.
 
Doppeln ist schon eine Methode, allerdings sind Gitarrenspuren oft deshalb so dürftig, weil so etwas wie Line 6 oder andere digitale Tools verwendet werden. Einen klanglichen Riesenunterschied erzeugt man mit einem wirklich guten Röhrenamp sowie Mikrofonabnahme der daran angeschlossenen Lautsprecherbox. Wer das nicht glaubt, muss es einfach mal selber probieren.
 
Fetz schrieb:
Doppeln=doppelt Einspielen. Der Gitarrist muss was können, damit das gut wird.
Dass das die optimale Arbeitsweise ist, wusste ich. Uns fehlt lediglich die Zeit dazu. Und obendrauf ists nicht mal ein Demo, sondern es geht uns darum, dass es endlich mal was zu hören gibt von uns. Man liegt uns schon lange in den Ohren. :)

Fetz schrieb:
Einen vorhandenen Track kann man nicht doppeln - das ist immer das gleiche wie Delay und als "Breitmacher" ist sowas in Form des Chorus ebenso bewährt wie beliebt, das muss man nicht neu erfinden.
Dann meinst Du jetzt damit, dass ich zwei identische Spuren untereinander legen kann, um zu einem fetteren Ergebnis zu kommen....oder nicht? Ich weiss nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe.

Eben: mir geht es darum, mit dem bereits erbrachten 'Aufwand' bei der Aufnahme (die ja alles andere als professionell vonstatten gegangen ist, keine Vorhöre, einfach Mikrofon vor den Amp, that's it) ein optimales Ergebnis zu erzielen. Quasi, das letzte draus rauszukitzeln.
 
Das mit dem Chorus ist jetzt nicht so der Brüller. Deinem Nick nach soll es sicher wirklich FETT sein und nicht nach Akustiker macht heut mal nen "Harten" Song gegen Wale in Wales. Die Mikrofon & Amp-Sache und mehrere Takes /Spuren würde ich da vorziehen.
 
kpr schrieb:
allerdings sind Gitarrenspuren oft deshalb so dürftig, weil so etwas wie Line 6 oder andere digitale Tools verwendet werden. Einen klanglichen Riesenunterschied erzeugt man mit einem wirklich guten Röhrenamp sowie Mikrofonabnahme der daran angeschlossenen Lautsprecherbox. Wer das nicht glaubt, muss es einfach mal selber probieren.
Naja, wir arbeiten mit einem Diezel vH4, und nehmen dann mit einem Shure SM57 an der grossen Marshall Box ab. Und Effekte sind eigentlich hauptsächlich analoge Fusspedale, ausser vielleicht dem Digital Delay von TC.

Wir haben uns lediglich beim Mikrofonieren nicht sonderlich Mühe gegeben, weils ja ursprünglich nur ums Songwriting/Arrangement ging. Da reicht eine Spur pro Gitarre, und zwei fürs Schlagzeug (aber das hab ich ja neu aufgenommen).

Jetzt gehts mir eigentlich nur darum, wie ich einfach noch das Optimum aus den bereits vorhandenen Aufnahmen kitzeln kann, weil es ist ja nicht mal ein Demo.
 
Das Optimum rausholen ist immer gut.

Wenn der Sound auf der Aufnahme noch nicht rüberkommt, aber das Equipment korrekt ist, dann muss das Arrangement überprüft werden. Beim Mikrofonieren der G_itarre ist nicht viel falsch zu machen, es sei denn, der Winkel zum Speaker ist unglücklich gewählt. Ein SM57 kann man gemütlich direkt vertikal an der Box runterhängen lassen und etwa in der Höhe Speakerrand fixieren. Oder mit nem Ministativ auf dem Boden leicht angewinkelt von unten abnehmen, Abstand 10-20 cm.

G_itarrensounds sind je nach Frequenzbild auch Kandidaten, einem anderen Signal die Luft wegzumehmen. Mit Panorma-Positionen kommt man da weit. Manchen Songs tut es gut, die Gitarren eher auszudünnen, so dass die Spur alleine scheiße klingt, aber im Kontext genau richtig.
 
kpr schrieb:
Manchen Songs tut es gut, die Gitarren eher auszudünnen, so dass die Spur alleine scheiße klingt, aber im Kontext genau richtig.
Ich bin bis jetzt von diesem Effekt ausgegangen und hab auch einen (sagen wir mal) akzeptablen Mix hingekriegt. Genau das: scheisse und dünn allein, in Kombination mit Bass und der anderen Gitarre super..
 
Sepp Ultura schrieb:
kpr schrieb:
Manchen Songs tut es gut, die Gitarren eher auszudünnen, so dass die Spur alleine scheiße klingt, aber im Kontext genau richtig.
Ich bin bis jetzt von diesem Effekt ausgegangen und hab auch einen (sagen wir mal) akzeptablen Mix hingekriegt. Genau das: scheisse und dünn allein, in Kombination mit Bass und der anderen Gitarre super..

dann lass doch mal nen halben takt oder so davon hören...
 
kpr schrieb:
Einen klanglichen Riesenunterschied erzeugt man mit einem wirklich guten Röhrenamp sowie Mikrofonabnahme der daran angeschlossenen Lautsprecherbox. Wer das nicht glaubt, muss es einfach mal selber probieren.

glaub ich.
habe im dezember ein paar sachen bei einem freund neu aufgenommen, die ich hier bei mir mit einem pod geschrieben hatte. dann halt mit einem emery sound 2W röhrenamp und einer 1x12" box. SO klein kann SO groß klingen! wahnsinn. und man musste für die großartige röhrenzerre nichtmal laut aufdrehen ;-) ein unterschied wie tag und nacht! besser als meine gedoppelten pod aufnahmen :)
 
Ja, diese Pod sind ganz nett, hab ja selber eins für die Strat, aber das ist bei Distortion Sounds nur für Probe usw. gut. Clean ist was anderes, da mag ich diese luftigen Digitaleffekte im Pod.
 
suomynona schrieb:
dann lass doch mal nen halben takt oder so davon hören...
Also, ich hab mal was auf soundcloud.com raufgeladen. Ist der ganze Song. Nur Teile davon machen keinen Sinn.

Es ist ein Roughmix, die Pegel sind nur so schnell jetzt zum hochladen eingestellt. Und die elektronischen Sachen muss ich neu timen, weil Drums neu aufgenommen. Gerendert hab ich ein 320 mp3.

Für ein bisschen ehrliches feedback wär ich sehr dankbar!

http://soundcloud.com/seppultura/endless-life-roughmix

Liebe Grüsse
Matthias
 
klingt doch eigentlich schon ganz ok.
mir fiel auf:
* in den unteren frequenzen (drums?) passiert irgendwas komisches. das mulmt irgendwie komisch. zu viele bässe reingedreht?
* gitarrensounds sind noch recht ähnlich (auch in der verzerrung). das könnnte vielleicht voller klingen, wenn du da kantigere sounds drausmachst, also mehr unterschiede bei den gitarrenfrequenzen rausarbeitest.
* insgesamt viel zu stark plattkomprimiert. da passiert dynamisch in der lautstärke ja nichts mehr. kann auch sein, dass das auf die gitarren schlägt.
 
suomynona schrieb:
klingt doch eigentlich schon ganz ok.
mir fiel auf:
* in den unteren frequenzen (drums?) passiert irgendwas komisches. das mulmt irgendwie komisch. zu viele bässe reingedreht?
Das ist sehr gut möglich..ich geh da noch mal ran..passt mir sowieso noch nicht wirklich.

suomynona schrieb:
* gitarrensounds sind noch recht ähnlich (auch in der verzerrung). das könnnte vielleicht voller klingen, wenn du da kantigere sounds drausmachst, also mehr unterschiede bei den gitarrenfrequenzen rausarbeitest.
Also, meinst Du jetzt die Unterschiede zwischen den beiden Gitarren (links und rechts)? Oder zwischen den einzelnen Gitarrensounds jeder einzelnen Gitarre?

suomynona schrieb:
* insgesamt viel zu stark plattkomprimiert. da passiert dynamisch in der lautstärke ja nichts mehr. kann auch sein, dass das auf die gitarren schlägt.
Hmmm..das ist sehr seltsam. Ich hab eigentlich noch gar nichts komprimiert; nicht mal den Versuch unternommen, etwas zu mastern. Es ist auch kein Limiter oder Maximizer Plug-In im Einsatz. Höchstens auf den einzelnen Gitarrenspuren sind jeweils Compressoren zu finden, um sie etwas kompakter zu machen, und da auch nur ganz wenig.

Kann es sein, dass ich den cleanen part einfach zu laut eingepegelt habe? Cleane Gitarren und Verzerrte laufen ja sowieso auf verschiedenen Tracks.

Danke fürs Feedback!!

Liebe Grüsse
Matthias
 


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