Habe mir das gerade mal auf der Karte angesehen. Högsby ist ein kleines Städtchen, durchflossen von dem Fluss Eman. Ziemlich weit weg von den grösseren, schwedischen Städten und ziemlich weit weg von den Routen, die Touristen vermutlich nehmen.
Als Stadtkind finde ich es beängstigend und total bewundernswert hier leben zu wollen.
Von irgendwo muss aber auch das Geld für den täglichen Broterwerb kommen.
Wie machst du das ?
Das täuscht sehr, es ist schon touristisch stark erschlossen.
Schweden ist auch auf dem Land sehr, ich nenn es mal „entwickelt“.
Du bekommst hier alles völlig problemlos, vom Essen(wir kochen selbst) bis zum Baumaterial.
Dieses „Landei“-Syndrom das man aus D kennt gibts hier so nicht.
Fast jede kleine Stadt hat z.B. mehrere kleine, private Baumärkte.
Die führen halt nicht jeden Schrott in 10.000 Varianten wie in D, sondern haben eine kleine Anzahl an Artikeln, das ist dann exakt das was man für schwedische Holzhäuser benötigt.
Holzhäuser sind bei einigermassen Pflege sehr langlebig(unsers ist 113 Jahre alt).
Und speichern halt CO2, vielleicht für den einen oder anderen wichtig.
Auto ist relativ notwendig und das Autofahren macht mir in Sverige echt Spass(in D hasse ich es!). Es ist einfach sehr entspannt.
Hier im Umkreis von ca.30km gibts eine Facebookgruppe mit über 200 schweizer, österreichischen und deutschen Mitgliedern.
Unsere meisten Nachbarn sind mehr aus diesem Kontigent als aus Schweden.
Mit Englisch kommt man gut durch, trotzdem lernen fast alle schwedisch, ist eine Frage von Respekt.
Die Immobilienpreise sind gegenüber D ein Witz, obwohl sie sich in den letzten 7 Jahren ungefähr verzehnfacht haben.
Arbeit finden alle Arten von Handwerkern aber auch Bürohengste die im Homeoffice agieren können. Wenns kein Glasfaser gibt, gibts immer noch 4/5G Flatrates die auch auf dem Land funzen. Aber in Schweden ist man auch nicht so „job/karriere-fixiert“. Selbst wenn man studiert hat kann es sein das man mit 50 innen Sack haut und auf ner Tankstelle jobbt damit man nachmittags Angeln kann. Man kann sich also jobmässig entwickeln/neu erfinden.
Wir haben in unserem Haus ungefähr 5 Nutzräume(Haus hat offiziell 70qm, keine Ahnung wie das hier gezählt wird), eine große Küche und 3 Flure/Windfänge.
Das Heizkonzept des Hauses ist 113 Jahre alt welches um einen zentralen Kamin herumgebaut ist. Das ganze Haus ist mit einem kleinen Holzofen auch im Winter bei -15* beheizbar und angenehm warm. Die 3 Flure/Windfang stellen eine extrem wirksame Dämmung dar, so das Whz/Küche/Schlafzimmer selbst bei starker Kälte immer angenehm warm sind. Heizen über Strom ist auch problemlos möglich. Währen man in D über die „neue“ Art des Heizens über neue Dämmung/Wärmepumpen für viell. 20-30.000€ redet, kauft und heizt man in Sverige mit einer sog. Splitklimaanlage für 3000€ aus asiatischer Produktion die es so schon seit Jahrzehnten gibt und die extrem zuverlässig sind. Ist auch eine Wärmepumpe, heisst aber nicht so. Solar ist in Schweden auch für jeden mit Einspeisung vorgesehen. Jeder Zähler ist bidirektional und zeigt Verbrauch und Einspeisung an.