Godwin String Concert 249

soderstrom

Hardlöter
Hallo, kennt jemand diesen String-Synthesizer. Der Godwin String Concert 249 sieht ganz schön nach Crumar aus. Die gleiche Machart, Faderkappen, Beschriftungs Font. Ich wette, dass der im Innern auch große Ähnlichkeit zu einem Crumar Performer hat. Der stammt wohl auch aus diesem italienischen Ort, aus dem die ganzen Orgelbauer kommen? Kennt jemand die Geschichte?

Wie ist der Sound? Was muss man anlegen für ein gutes Model? Es gibt wohl noch ein 749, was ist der Unterschied?

Vielen Dank für jeden Hinweis!
 
Von einem Godwin 249 weiß ich nichts. Ich besitze ein Godwin 749 und halte das 249 für einen Lesefehler, wahrscheinlich soll es 749 heißen.

Außerdem gibt/gab es noch das Godwin String 849. Im Gegensatz zum 749 ist da noch eine Brass Section mit drin.
 
Hi lux, das dachte ich auch zuerst. Es gab aber eine ebay Auktion und einen Eintrag bei Matrixsynth, was darauf hindeutet, dass es den 249 doch gab. Oder ist es doch ein Lesefehler?

Sag mal bitte was zu deinem 749. Wie klingt er? Zufrieden?

Grüße
 
Re: Godwin String Concert 749

Na, jetzt glaube ich doch, dass es ein Ablesefehler war. Hier ein Foto von dem MatrixSynth Eintrag:
 

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Das Godwin 749 ist die einzige Stringmaschine, die ich aus meiner früheren Sammlung behalten habe.
Darunter waren das Solina String, Solina String Synth, Elka Rhapsody, Korg PE-2000, Eminent 2000, Farfisa Syntorchestra.

Das sagt doch eine ganze Menge aus, oder?

Der große Vorteil des Godwin ist, das er für jede der Stimmen einen eigenen VCA mit regelbarer Hüllkurve hat. Wenn man einen schön langsamen Attack einstellt, gilt der wirklich für jede gespielte Stimme. Beim Solina war es so, das nur die erste gespielte Stimme einen langsamen Attack hatte und alle anderen dann plötzlich dazukamen. Zum Spielen von langsamen Flächen, etc. war das schlicht unbrauchbar. Besser ist es beim Godwin.

Ein weiterer Vorteil sind die 3 ! stufenlos mischbaren Fußlagen. Dadurch kann man viel mehr unterschiedliche Sounds einstellen, als bei anderen Stringsynths. Beim Solina hat man nur 2 Fußlagen und die kann man nur an und aus schalten, nichts dazwischen.

Der Grundsound einer einzelnen Fußlage beim Godwin ist nicht ganz so brilliant und warm wie beim Solina, eher etwas muffiger. Durch die Kombination meherer Fußlagen wird es aber schnell interessant.

Nicht zu vergessen sind noch der stufenlos regelbare Equalizer für Höhen und Tiefen, sowie der ebenfalls stufenlos regelbare Ensemble Effekt, der sich hier aus zwei Reglern zusammensetzt, nämlich Chorus und Tremolo.

Dreht man den Effekt fast auf null und nimmt alle 3 Fußlagen, hat man z.b. einen schönen analogen Kirchenorgelsound. Den kann man mit wenigen Handgriffen zum typischen Stringmachine Sound hochregeln, oder wenn man den Effekt ganz hochzieht gehts in Richtung Jahrmarktorgel.

Grundsätzlich eignet sich das Godwin 749 für analoge String und Organ Sounds mit sämtlichen Zwischenstufen.
 
Lux Gaia schrieb:
Das Godwin 749 ist die einzige Stringmaschine, die ich aus meiner früheren Sammlung behalten habe.
Darunter waren das Solina String, Solina String Synth, Elka Rhapsody, Korg PE-2000, Eminent 2000, Farfisa Syntorchestra.

Das sagt doch eine ganze Menge aus, oder?

Wow, das sagt eine Menge aus!

Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung!
 
soderstrom schrieb:
[...] Wie ist der Sound? Was muss man anlegen für ein gutes Model? Es gibt wohl noch ein 749, was ist der Unterschied? [...]

Wenn das der für 80 Euro in den eBay-Kleinanzeigen ist, würde ich den sofort kaufen, wenn ich a) den Platz übrig hätte und b) das Ding nicht erst eine Wartung bräuchte.

Klanglich um Längen besser als ein Verformer:

src: https://soundcloud.com/doombient-music/godwin-749-demo-kurz

Eine doofe Demonstration von mir, mal so dahin gedudelt. Du bekommst einen Eindruck.

Stephen
 
:lol: Erwischt! Ja, ich habe den 80€ ebay Kleinanzeigen Godwin gekauft. Die zwei defekten Tasten bekomme ich wieder hin, den Netzschalter tausche ich aus, ich habe jetzt Übung. Da ich eh warten muss auf die Potis für den DS2 und den Performer (den Verformer ziehst du durch! :mrgreen: ) kann ich den dazwischen schieben.

Dein Demo war mit ausschlaggebend für den Kauf :supi:
 
Aus der Artikelbeschreibung, dich ich ebenfalls gesehen habe, ist für mich nicht klar ersichtlich, ob es sich um zwei einzelne Tasten handelt, die nicht funktionieren, oder ob es zwei Tasten in jeder Oktave sind?

Sollte letzteres der Fall sein, handelt es sich nicht um verschmutzte Tastenkontakte (was sich beheben lässt), sondern dann wäre es ein elektrisches Problem, wahrscheinlich mit einem, oder mehreren Frequenzteilern.

Mein Exemplar hatte dieses Problem, das in jeder Oktave ein und diesselbe Note fehlte. Da musste wirklich ein Elektroniker ran und das Instrument durch die halbe Rebublik hin und zurückgeschickt werden.

Wenn bei dem Exemplar aus dem Angebot also in jeder Oktave die zwei Noten fehlen, wirds umständlich und teuer, falls überhaupt machbar. Hatte damals Glück einen Techniker zu finden, der an die Schaltpläne herankam.
 
Hi, ich hatte mit dem Verkäufer vor dem Kauf telefoniert, es sind tatsächlich zwei einzelne Tasten defekt. Selbst wenn es zwei fehlende Noten über die ganze Klaviatur wären ist das kein großes Problem in der Regel, da dies auf einen defekten Frequenzgenerator, Teiler IC oder Kontaktprobleme hinaus läuft. Ich hatte das Problem gerade bei meinem Crumar Performer den ich restrauriere, siehe in dem entsprechenden Thread im Bereich Lötkunst.

Grüße

PS: Ich trau mich es gar nicht zu sagen. Einen kurzen Moment dachte ich darüber nach, den Godwin auszuschlachten, da er sehr viele Teile hat, die ich bei der Restaurierung meiner beiden Crumar Baustellen gut gebrauchen kann. Selbst hier wäre der Preis ein Schnäppchen gewesen! Mache ich jetzt aber nicht! :lol:
 
Die Frequenzteiler sind zu kriegen, aber relativ teuer (30-40 Euro, wenn mich nicht alles täuscht).
Gehen gerne mal kaputt, bei mir schon mindestens drei oder so.

Das "große" Godwin-Teil namens "Symphony" hat nicht nur eine (kaum erwähnenswerte) Brass-Sektion, sondern auch eine wunderschöne Solo-Sektion, und die macht das Ding wirklich interessant.
Beim Einfaden (Einfädeln?) des Ensemble-Effekts entstehen fantastische "Hochfahr"-Effekte, kann man nur schwer beschreiben.
Und mit einem guten Phaser dahinter geht die Sonne auf.
Die Crumar-Sachen (zumindest der Performer) klingen übrigens dumpfer als die Godwins.

Ich hab meinen Godwin 1986 gekauft, weil der damalige Keyboarder der Band "Demon" den hatte (auch den Trident hab ich mir 1987 nur deshalb gekauft), und er ist immer mein Lieblings-Stringer geblieben (vom Trident brauchen wir wohl gar nicht zu reden!).
Mist, jetzt muss ich googeln, ob es die "Breakout" als CD gibt...

Ach ja: Danke für deine Entscheidung, soderstrom!!!

Schöne Grüße,
Bert
 
Moin .-)

Glückwunsch zu dem Teil, ich hatte den Godwin auch sehr lange...1986 gekauft, dann aber anno 1990 gegen Hohner Clavinet getauscht .-) Wäre für mich aber immer wieder das Teil der Wahl, fand ihn auch immer besser also Solina & co., allein schon wegen der Einzel-VCAs und dem Ensembleeffekt...


Jenzz
 
soderstrom schrieb:
[...] Einen kurzen Moment dachte ich darüber nach, den Godwin auszuschlachten, [...]

Dann wäre einer der seltenen Fälle eingetreten, bei denen ich Mißgunst verspürt und jemand anderem Teufel, Pest und Hölle an den Hals gewünscht hätte.

Stephen
 
Hi Bert&Jenzz, vielen Dank für die Infos! Ich freue mich auf die Kiste!

Stephen, keine Angst, hier bin ich ausnahmsweise mal einer von den Guten. Ich habe schon reichlich alten Krempel wieder an den Start gebracht. Mikros, Amps, Effekte, Instrumente die zum Teil in einem so erbärmlichen Zustand waren, dass die Meisten einen großen Bogen darum gemacht hätten. Wenn ich ein Gerät bzw. Instrument ausschlachte, dann ist es wirklich fertig! Kommt quasi nie vor, weil ich das dann doch nicht übers Herzen bringe, was mein zugemüllter Keller eindringlich beweist. :floet:

Grüße

Thorsten
 
Hi, was wird den durch das Expression Pedal gesteuert? Ich kenne mich damit nicht aus, gibt es dafür einen Beschaltungsstandard? Grüße
 
Ok, ich habe es raus gefunden! :agent:

Der Expression Pedal Anschluss ist für ein Schwellerpedal, also ein Lautstärkepedal gedacht. Dieses liegt parallel zum Master Lautstärke Fader, wie es der Schaltplan zeigt, den ich hier für weitere Interessenten zur Verfügung stellen möchte.

Der Schaltplan bzw. Schematic für den Godwin String Concert 749 stammt von dieser Seite.

http://www.vintagekeysstudio.com/blog/2 ... -749-fixed
 

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  • Godwin+-+StringConcert_Schematics.pdf
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