Gottfried Michael Koenig (1926 - 2021)

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Via DEGEM News... :sad:

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Dear friends and colleagues,

On the afternoon of 30 December, my dear friend and inspirer Gottfried Michael Koenig died at the impressive age of 95.

He will be missed very much but his radical ideas about composition, his texts, but most of all his music will stay.
I am convinced that we only have begun to understand what the impact of that body of work is.

Let’s end this sad message with a quote from the maestro himself:

“every technical process is thinkable, composable, playable, audible.”
(Bilthoven Course 1961/62)

My very best wishes,
Kees Tazelaar

www.sonology.org

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Gottfried Michael Koenig, geboren 1926 in Magdeburg, studierte Kirchenmusik in Braunschweig, Komposition, Klavier, Analyse und Akustik in Detmold, musisch-technische Gestaltung in Köln und Computertechnik in Bonn. Mehrere Jahre nahm er an den Darmstädter Ferienkursen teil, wo er später auch als Dozent auftrat. 1954–1964 war Koenig ständiger Mitarbeiter am elektronischen Studio des WDR in Köln, wo er anderen Komponisten assistierte (Stockhausen, Kagel, Evangelisti, Ligeti, Brün u.a.) und eigene elektronische Kompositionen realisierte (Klangfiguren, Essay, Terminus 1). Gleichzeitig schrieb er instrumentale Werke für Orchester und kammermusikalische Besetzungen (Klavier, Streichquartett, Holzbläserquintett).

Seit 1958 war er Assistent im Hörspielseminar der Kölner Musikhochschule, seit 1962 hatte er Lehraufträge für elektronische Musik, Komposition und Analyse inne. 1964–1986 war Koenig Mitarbeiter am Institut für Sonologie der Universität Utrecht, meist als dessen Direktor oder Vorsitzender. In dieser Periode erfuhr das Institut weltweite Bekanntheit und war vor allem durch seinen jährlichen Sonologie-Kurs beliebt. Koenig hielt viele Vorträge im In- und Ausland. Zugleich entwickelte er seine Computerprogramme Projekt 1, Projekt 2 und SSP, mit denen versucht wird, die Komposition musikalischer Strukturvarianten zu formalisieren. Seine Produktion bestand zunächst aus weiteren elektronischen Werken (Terminus 2, Werkreihe Funktionen), sodann aus der Anwendung seiner Computerprogramme, die in Kammermusik (Übung für Klavier, Werkreihe Segmente, 3 ASKO Stücke, Streichquartett 1987, 60 Blätter für Streichtrio) und Orchesterwerken (Beitrag, Concerti e Corali) resultierte.

Seit 1986, als das Institut an der Universität geschlossen und am Königlichen Konservatorium in Den Haag wiederaufgebaut wurde, widmet er sich der Komposition, der Computergrafik sowie der Entwicklung weiterer musikalischer Expertensysteme. 1991–1993 erschienen die ersten drei Bände seiner theoretischen Schriften unter dem Titel Ästhetische Praxis im Pfau Verlag; eine italienische Auswahl erschien 1995 unter dem Titel Genesi e forma im Semar Verlag, Rom. 1999 erschien der vierte Band, 2002 der fünfte. Der sechste Band (2007) enthält ein ausführliches Register. Eine englischsprachige Auswahl ist 2018 unter dem Titel Process and Form im Wolke Verlag erschienen.

1961 erhielt Koenig eine Förderungsprämie des Landes Nordrhein-Westfalen, 1987 den Matthijs Vermeulen-Preis der Stadt Amsterdam, 1999 den Christoph und Stephan Kaske-Preis. 2002 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät der Universität des Saarlandes, Saarbrücken, verliehen. Im Wintersemester 2002/2003 war er Gastprofessor für Computermusik an der Technischen Universität Berlin. 2010 erhielt er den Giga-Hertz-Preis des ZKM in Karlsruhe. Seit 2016 ist er Mitglied der Akademie der Künste, Berlin.
 
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M.i.a.u.: oli

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