Herr G. F. Haas und "...und..." und andere...

Z

Zotterl

Guest
Mich würde interessieren, wie Ihr mit dieser Musik klarkommt: sie stammt vom österreichischen
Komponisten Georg Friedrich Haas, läuft unter "Neue Musik", kommt aber noch sehr human rüber,
oder? Wer sonst ambient/Drone-Sachen hört, sollte hier mal ein Ohr reinwerfen (auch wenn es
synthesizerfreie Zone ist):

Was bei dem Stück "...und..." etwas schräg klingt, sind die mikrotonalen Strukturen. Nur Mut:


Das hier wurde vor ein paar Jahren erfolgreich in Donaueschingen aufgeführt. U. a. mit
sechs Flügeln. Kam live besonders gut; als Youtube-Aufnahme leider bescheiden.
Wer sich gelegentlich an die "Shephard-Spirale" erinnert fühlt, liegt nicht ganz daneben.


Viel Spaß beim (kompletten) Anhören. Es lohnt sich!
 
Re: Herr Haas und "...und..." und andere...

dachte jetzt eher an Chrislo Haas bei der Threadüberschrift - sorry :selfhammer:

Gibts auch irgendwas zum (legal) runterladen? Kann das nicht aushalten mit dem blöden Youtube...
 
Super + danke!

Bin gespannt, wie die MP3-Qualität rüberkommt, bzw. ob die filigranen Strukturen und
Klangfarbenverläufe erhalten bleiben. Mikrotonale und/oder spektrale Musik oder überhaupt
NM kommt live am Besten! Leider zu selten und somit bin ich froh ne Aufnahme zu haben. :supi:
 
Die Stuecke klingen mir zu verkopft, es kommt fuer mein Geschmack zu wenig Gefuehl rueber...
 
Summa schrieb:
Die Stuecke klingen mir zu verkopft, es kommt fuer mein Geschmack zu wenig Gefuehl rueber...
Wird der NM oft nachgesagt. Weils unbekanntes Territorium ist? Hast Du Beispiele der NM, die DICH dies-
bezüglich mehr ansprechen?
 
Zotterl schrieb:
NM kommt live am Besten!

Unbedingt. Vor zwei Jahren gab es Ligeti hier in DO im Konzerthaus. Ein Erlebnis.
Habe vor 1 1/2 Jahren Steve Reich himself live in Bonn erlebt mit "Music for 18 musicians".
Das sind echte Highlights.
 
Hab mir die Mühe jetzt ca 20 Minuten lang gemacht, es dann aber nicht ertragen. Für mich ist das mikrotonale James-Bond-Musik. Effekthascherisch, aber letztlich ohne eigenständige Aussage.
 
florian_anwander schrieb:
Hab mir die Mühe jetzt ca 20 Minuten lang gemacht, es dann aber nicht ertragen. Für mich ist das mikrotonale James-Bond-Musik. Effekthascherisch, aber letztlich ohne eigenständige Aussage.
Trotzdem danke fürs Ausprobieren bzw. Anhören!

Hast Du Beispiele aus der NM, die Dich ansprechen?
 
Zotterl schrieb:
Hast Du Beispiele aus der NM, die Dich ansprechen?
Ich habs zwar schon mehrfach hier gepostet.

Vom Making Micro Tonal Music Day:

play:


EDIT: da ist natürlich auch "herkömmliche" Musik im mikrotonalen Gewand dabei. Das hat dann natürlich nichts mit "NM" zu tun.
 
Space: The final frontier.
These are the voyages of the starship Enterprise.
 
welche tunings findet ihr denn besonders interessant?
oder nervt das hier? ich dacht halt die interessierten wären gerade da :kaffee:
 
Zotterl schrieb:
Mich würde interessieren, wie Ihr mit dieser Musik klarkommt:
mir sind die stücke einfach zu lang, sonst naja, ganz nett, aber überraschend find ich's nicht, von wegen "neu" und so
wenn man das in 5-8 minuten happen verpackt wärs viel leichter zu konsumieren und könnte auch ein anderes Publikum ansprechen
 
@Zotterl

Das ist die Richtung an die ich mich gewoehnt habe ;-)







 
ich find die eastern tunings auch interessanter als die drones/cluster obwohl ich die sehr gerne mag, ausserdem kann man dazu mit dem arsch wackeln
bin ich schon mal nicht alleine :kaffee:
so ne 12h raga halt ich aber nie im leben durch ^^

 
Ich höre solche Musik inzwischen wieder(!) öfter. Tatsächlich hatte ich etwa 1964/67 schon solche "merkwürdigen" Klänge gerne gehört. Bei einem der Berliner Sender (IMO war das der RIAS) gab es einenm Sendeplatz für "Neue Musik" und "Elektronenmusik". Auch bei dem sorgfältigen Durchhören aller Wellenbereiche die mein Radio hergab, fand ich sowas gelegentlich. Erst in den letzten 5-6 Jahren habe ich das wiederentdeckt. "Avantgarde" ist so ein Sammelbegriff und da gab (gibt?) es einen Server bei dem man sowas zu Hauf und zu CDs zusammengestellt herunterladen konnte (kann?...ich habe den Link noch, habe aber nicht neu geprüft ob noch alle CDs verfügbar sind. (so ca 200 Stück)
http://www.avantgardeproject.org/archive.htm

Für meine Ohren ist da viel interessantes dabei... Ideen haben die Leute, sensationell.
 
@Cyborg: danke für den Link. Mir gehts in letzter Zeit immer öfters so, dass ich
den alten Krempel, mit dem ich aufgewachsen bin, nicht mehr hören kann und
versuche "Neues" (für mich bislang Un-Erhörtes) zu entdecken.

@Summa:
Summa schrieb:
Das ist die Richtung an die ich mich gewoehnt habe
Die Ragasachen (die Originale, nicht die von Westener vermurksten) fand ich fast immer
angenehm. Ich hatte das Glück in Java (Yogya) einer ganztägigen Radio-Liveübertragung
beiwohnen zu können und dem Gamelan-Orchester dabei zuzuschauen. Bin ab und zu
dabei eingeschlafen, war aber ok. Ähnlich wie bei den Wayang Kulit (Schattenspielen),
die die ganze Nacht durchgehen, ist es egal, wann man "einsteigt".

Das nicht alles neu ist, auch wenn es so heißt, wissen wir. Mein persönliches Ding
ist zur Zeit u. a. Klangfarbenmusik oder mikrotonale Musik...aus dem Westen.
Haas scheint mit da ein gutes Beispiel zu sein, auch wenn Messiaen oder Scelsi schon
vor ihm in dieser Richtung arbeiteten.

@leedo:
ich muss mal nachhaken
19 töne mit Oktave oder ab hier wird's ganz wunderbar (oktave hoch ist nicht die doppelte Frequenz)? :mrgreen:
Bahnhof...
Also eine Oktave ist in 19 Teiltöne (statt 12) unterteilt. Die Spreizung ist eine andere
Sache...
 
nö,
alles nur pitches ;-)
wat nimmste den nun mit oktave oder ohne?
ein gamelan hat auch keine Oktave ;-)
gibt auch einen schlauen lateinischen begriff dafür - hab ich vergessen :oops:
ich find beides gut

ah, du nimmst also nur Skalen mit Oktave :kaffee:
 
Zotterl schrieb:
Mein persönliches Ding ist zur Zeit u. a. Klangfarbenmusik oder mikrotonale Musik...aus dem Westen.
Haas scheint mit da ein gutes Beispiel zu sein, auch wenn Messiaen oder Scelsi schon
vor ihm in dieser Richtung arbeiteten.

Bei Klangfarbenmusik wuerde ich (dem Namen nach) nicht so viele Grundtoene erwarten sondern eine Verschiebung/Komposition auf Teilton Ebene. Das wuerde weniger (aus meiner Sicht) schmerzhafte Intervalle Erzeugen. Die Ethno Sachen klingen, wenn sich die Ohren erst mal daran gewoehnt haben, durchaus angenehm und auch am Anfang einfach nur fremdartig, ohne Schmerzen zu bereiten.
 
Summa schrieb:
Bei Klangfarbenmusik wuerde ich (dem Namen nach) nicht so viele Grundtoene erwarten sondern eine Verschiebung/Komposition auf Teilton Ebene. Das wuerde weniger (aus meiner Sicht) schmerzhafte Intervalle Erzeugen.
Daher ist es gut, dass sich der Komponist Zeit nimmt. Stell Dir vor, die ganzen Intervalle
bzw. Reibungen wären auf ein 5 Min-Stück verdichtet. ;-)
Weniger verkomponiertes Grundtonmaterial hat den Vorteil, dass man der Komposition eher beikommt,
spricht eher verstehen/analysieren kann, da nicht alles zugeballert ist.
Insofern paßt Haas gut; aus meiner Sicht.
Die Ethno Sachen klingen, wenn sich die Ohren erst mal daran gewoehnt haben, durchaus angenehm und auch am Anfang einfach nur fremdartig, ohne Schmerzen zu bereiten.
Ethno hat mir nie Schmerzen bereitet, was das Tuning betrifft. NM eher - früher.
 
Naja, so weit wollte ich eigentlich nicht abstumpfen, dass mich bestimmte Intervalle nicht mehr stoeren bzw. Schmerzen bereiten, dann muesste ich vielleicht irgendwann mit Tabellen arbeiten, um zu sehen was funktioniert oder sogar gute Gefuehle erzeugen koennte und die Musik wuerde mir keinen Spass mehr machen
 
Zotterl schrieb:
Daher ist es gut, dass sich der Komponist Zeit nimmt. Stell Dir vor, die ganzen Intervalle
bzw. Reibungen wären auf ein 5 Min-Stück verdichtet. ;-)
Weniger verkomponiertes Grundtonmaterial hat den Vorteil, dass man der Komposition eher beikommt,
spricht eher verstehen/analysieren kann, da nicht alles zugeballert ist.
Insofern paßt Haas gut; aus meiner Sicht.

ich fand auch cds auf denen es nur einen track gab doof :kaffee:
spring mal zu den stellen die du gut findest :roll:
oder willst du dir immer das ganze ding reindröseln?
 
leedoeslala schrieb:
ich fand auch cds auf denen es nur einen track gab doof :kaffee:
spring mal zu den stellen die du gut findest :roll:
oder willst du dir immer das ganze ding reindröseln?

Ich für meinen Teile höhre Alben gerne am Stück ganz durch. Hängt natürlich vom Inhalt ab, Themen ziehen sich oft das ganze Album durch. Da ist es egal wieviele Stücke drauf sind 8)
 


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