Ich glaub, ich hab’s begriffen..

MLaca

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Ich glaub, ich hab’s begriffen..

Letzte Nacht habe ich mir Scorpions’ „Love at first Sting” Album angehört. Woaaah, war das ein Erlebnis! Klar, Kenner und Fans werden meinen, ist halt ’ne gute Musik, da kann man ohne Woah-Erlebnis nicht aufstehen von. Nun ja, ich mag zwar die Musik der alten Rocker, aber es war nicht (nur) die Musik selbst, die mich zum Katarsis brachte. Es waren eher die kleinen Unvollkommenheiten, die fast nicht wahrnehmbaren Differenzen der Plucks der Gitarren, die sich mit dem ständigen Pulsieren der Lautstärke bewegten. Meine „perkfekte Musik” gewöhnten Ohren konnten kaum genug bekommen; die analogen Mischpulte, die analogen Instrumente und die Musiker selbst, die mit ihren von ihrer „Menschlichkeit” kommenden Unvollkommenheit, hatten ein Musikerläbnis hinterlassen, das von der heutigen, computergestäuerten, „perfketen Musik” (Quantizer & Co.) nicht kommen kann.

Bis gestern Nacht habe ich es nicht verstanden, was die Leute an alten, anfälligen analogen Kisten mochten. Erst gestern Nacht habe ich dieses „analoge” Hörerlebnis wider erfahren, erst gestern Nacht habe ich es verstanden, was es braucht, um gute, lebendige Musik zu machen. Danke.
 
Das ist nicht dein Ernst.... :shock: , da hast Du mE das Thema komplett verfehlt!


Gitarren und echte Drums sind nochmal ne ganz andere Baustelle als Analogsynths und davon abgesehen hat natürlich "handgespielte" Musik gewisse Eigenschaften, die Dir reine Computermusik so nicht bieten kann.

Ob der Synth nun analog oder digital ist, hat damit fast gar nichts zu tun...

Wenn Du rein analoge Synthmusik als Referenz nehmen willst, müsstest Du Kraftwerk nehmen und nicht die Scorpions.
 
EinTon schrieb:
Wenn Du rein analoge Synthmusik als Referenz nehmen willst, müsstest Du Kraftwerk nehmen und nicht die Scorpions.
...und deren Attitüde war (oder ist), möglichst kühle, maschinenartige Traxx zu produzieren.

Ich denke, ml meint es noch 'ne Ebene höher im "atomaren Bereich" - also die ganz kleinen Schwankungen der analogen OSC u.s.w. - Microbereich, wobei Plektrum und kleine "Unstimmigkeiten" beim Katzendarm und Naturdrums eher im Makrobreich angesiedelt wären.
 
EinTon schrieb:
Das ist nicht dein Ernst.... :shock: , da hast Du mE das Thema komplett verfehlt!


Gitarren und echte Drums sind nochmal ne ganz andere Baustelle als Analogsynths und davon abgesehen hat natürlich "handgespielte" Musik gewisse Eigenschaften, die Dir reine Computermusik so nicht bieten kann.

Ob der Synth nun analog oder digital ist, hat damit fast gar nichts zu tun...

Wenn Du rein analoge Synthmusik als Referenz nehmen willst, müsstest Du Kraftwerk nehmen und nicht die Scorpions.

nö, ich hab's net verfehlt. eben durch diese klänge hab ich gemerkt - quasi als analogie dazu -, dass es sich bei den analogen synths um das gleiche handelt (im übertragenem sinne des wortes). hab mich wohl schlecht ausgedrückt.
 
Acidmoon schrieb:
EinTon schrieb:
Wenn Du rein analoge Synthmusik als Referenz nehmen willst, müsstest Du Kraftwerk nehmen und nicht die Scorpions.
...und deren Attitüde war (oder ist), möglichst kühle, maschinenartige Traxx zu produzieren.

Ich denke, ml meint es noch 'ne Ebene höher im "atomaren Bereich" - also die ganz kleinen Schwankungen der analogen OSC u.s.w. - Microbereich, wobei Plektrum und kleine "Unstimmigkeiten" beim Katzendarm und Naturdrums eher im Makrobreich angesiedelt wären.

:supi: das isses lieber kollege! :D
 
Du rennst bei mir grade offene Drehtüren ein... auch wenn es nicht zwingend die Scorpions sein müssen. Ich hab hier an die 500 "analoge und handgemachte" CDs stehen und spiele selbst in zwei "richtigen" Bands...
 
Ich hatte vor kurzem eine vergleichbare "Erinnerungserlebnis" als
ich nach vielen Jahren wieder mal Wendy Carlos Switched on Bach &
Clockwork Orange Vinyl-Tonträger gehört habe...

Da ist mir auch wieder aufgefallen wie warm und lebendig Synthesizermusik
sein kann. Man hört richtig raus, wie die einzelnen Klänge permanent in
Gefahr geraten, "out of tune" zu driften, der modulare Moog war ja
ein herrlich stimm-instabiles Instrument. Dazu natürlich noch die Tatsache,
dass da kaum Sequenziert wurde, (bis auf sporadischen Einsatz
des Moog 960 in einigen Tracks) alles handgespielt
und mit Bandmaschine heftig multitracked.

Das Ganze noch supertrocken, einzige Effekte ein bischen Delay und das
(meisterhafte) Spiel mit dem Stereo-Paning.

Hat mich auch wieder ins Nachdenken gebracht, wie leicht und verführerisch es doch
heute auf der Jagd nach der Perfektion ist, mit hochauflösenden Sequencing/Quantizing,
volldigitalem Signalfluss und extremer Nachbearbeitungs-Frickelei,
seinen Tracks jegliches Leben rauszuprügeln...

Ich will wieder glückliche, freilaufende Oszillatoren, sättigende
Röhren und pumpende Bandmaschinen!
:D
 
MLaca schrieb:
eben durch diese klänge hab ich gemerkt - quasi als analogie dazu -, dass es sich bei den analogen synths um das gleiche handelt

Ich hab neulich ein Konzert mit Blockflötenmusik gehört - mir gefiel dieser Klang überhaupt nicht und jetzt ist mir endlich klar, warum viele Leute Saxophone so scheiße finden! Sind ja beides Blasinstrumente, also handelt es sich ja, wie jeder einsehen wird, um das Gleiche! ;-)
 
EinTon schrieb:
MLaca schrieb:
eben durch diese klänge hab ich gemerkt - quasi als analogie dazu -, dass es sich bei den analogen synths um das gleiche handelt

Ich hab neulich ein Konzert mit Blockflötenmusik gehört - mir gefiel dieser Klang überhaupt nicht und jetzt ist mir endlich klar, warum viele Leute Saxophone so scheiße finden! Sind ja beides Blasinstrumente, also handelt es sich ja, wie jeder einsehen wird, um das Gleiche! ;-)

lol, drehe mir die tasten auf der tastatur net um, du! :D
 
Die Analogie von meinem Spaßbeispiel zu Deiner Argumentation stimmt aber! 8)

Die Unterschiede von Analog- zu Digitalsynths sind viel geringer als die zwischen Analogsynths und Gitarren!

Und die "richtig" spielen kannst Du auch digitale (genauso wie Du analoge auch quantisiert "Sequenzieren" kannst) - hör Dir mal Ulla Meineckes "Die Tänzerin" an, oder das DX7-Solo auf "Shadows in the rain" von Sting!
 
EinTon schrieb:
MLaca schrieb:
eben durch diese klänge hab ich gemerkt - quasi als analogie dazu -, dass es sich bei den analogen synths um das gleiche handelt

Ich hab neulich ein Konzert mit Blockflötenmusik gehört - mir gefiel dieser Klang überhaupt nicht und jetzt ist mir endlich klar, warum viele Leute Saxophone so scheiße finden! Sind ja beides Blasinstrumente, also handelt es sich ja, wie jeder einsehen wird, um das Gleiche! ;-)

Ein gutes Beispiel für den gelungenen Einsatz von Blockflöte ist das Intro von "Tales ..." (Alan Parsons). Die Blockflöte hat eine ziemlich intensive Strahlkraft und der Ton eine Geradlinigkeit, ideal für bestimmte musikalische Anforderungen.

Sax und Blockflöte sind zwar beide Angehörige der Gruppe der Aerophone, jedoch bereits hinsichtlich des Mundstücks nicht aus der gleichen Untergruppe: Rohrblatt vs. Schnabel. Das Sax hat noch einen Bogen sowie einen steilen Sturzwinkel. Die Klappentechnik liefert einen anderen Attack noch, kann man bei Blockflöten in z.B. Altstimmung vergleichen.

Interessantes Klanggebiet, teils noch unerforscht ;-)
 
Kleine Anekdote am Rande... ein Nachbar zeigte mir neulich sein Alt-Saxophon und erzählte mir, das wäre also ein XYZ-Modell vom Ende der 60er Jahre, von dem es nur soundsoviel gäbe, und nannte mir den aktuellen Marktwert. Da bin ich blass geworden. Für das Geld kann ein Synth-Freak sich einen restaurierten CS-80 kaufen. :shock:
So viel zum Thema "überzogene Vintage-Preise". :roll:
 
10.000 Euro?

Nur ne grobe Schätzung, natürlich. So über den Daumen gepeilt. Du verstehst schon.
 
Jörg schrieb:
Kleine Anekdote am Rande... ein Nachbar zeigte mir neulich sein Alt-Saxophon und erzählte mir, das wäre also ein XYZ-Modell vom Ende der 60er Jahre, von dem es nur soundsoviel gäbe, und nannte mir den aktuellen Marktwert. Da bin ich blass geworden. Für das Geld kann ein Synth-Freak sich einen restaurierten CS-80 kaufen. :shock:
So viel zum Thema "überzogene Vintage-Preise". :roll:
Mein Lieber Jörg... richtige Musikinstrumente kosten richtig Geld! Wenn ich Dir sage was mein Klavier gekostet hat oder der Flügel meiner Freundin oder der Flügel meines Lehrers dann kannst Du Dir sicher mehrere SC-80 kaufen.
Leider gelingt es mir mit so einer Maschine nicht, relevant Klaviermusik zu spielen und daher muss das!
Ist die CD schon angekommen?
 
Mein lieber Phelios... ich bin ja nicht ganz dumm, auch wenn es manchmal den Anschein erwecken mag. ;-)
Alles was ich damit zum Ausdruck bringen wollte war: Die Preise für Vintage-Synths sind überhaupt nicht hoch, wenn man sie mit Preisen für Liebhaberstücke bei anderen Instrumentengattungen vergleicht.
Schau dir mal allein den Materialaufwand für ein Alt-Saxophon an und dann den für einen [ setzen Sie hier Ihren bevorzugten Synth-Saurier ein ] ...

Deswegen kann ich auch das Lamentieren über die ach so hohen Preise für Vintage Synths nicht nachvollziehen. Klar kann man sich über einzelne lustig machen, die einen Preis verlangen, der weit über dem Durchschnitt liegt. Aber das generelle Preisniveau für unsere alten Schätzchen liegt imho wirklich nicht hoch.
 
kpr schrieb:
Ein gutes Beispiel für den gelungenen Einsatz von Blockflöte ist das Intro von "Tales ..." (Alan Parsons). Die Blockflöte hat eine ziemlich intensive Strahlkraft und der Ton eine Geradlinigkeit, ideal für bestimmte musikalische Anforderungen.

War ja nur Spass und diente nur dem Zweck, die "Weit-Hergeholtheit" gewisser Vergleiche in diesem Thread zu veranschaulichen... ;-) - ich mag ja durchaus Blockflöten, so sie denn gut gespielt sind und die Musik gut ist - man höre zB mal das 4. Brandenburgische Konzert von Bach!

Ein schönes Beispiel in der Popmusik wäre das Intro zu "Stairway to heaven" von Led Zeppelin.
 
Jörg schrieb:
Kleine Anekdote am Rande... ein Nachbar zeigte mir neulich sein Alt-Saxophon und erzählte mir, das wäre also ein XYZ-Modell vom Ende der 60er Jahre, von dem es nur soundsoviel gäbe, und nannte mir den aktuellen Marktwert. Da bin ich blass geworden. Für das Geld kann ein Synth-Freak sich einen restaurierten CS-80 kaufen. :shock:
So viel zum Thema "überzogene Vintage-Preise". :roll:

einmal selmer / mark 6 und der käse ist gegessen.. betrag ist dann 4 stellig..
 
das könnte es sogar gewesen sein, weiß nicht mehr genau. der betrag war jedenfalls dicke 4 stellig. :twisted:
irgendwie niedlich, für so ein kleines dingchen...
 
Acidmoon schrieb:
Also ist so 'ne alte Hammond-Orgel gar kein richtiges Instrument? :dunno:

Meine Eltern haben mir beigebracht dass das kein richtiges Instrument ist. Außerdem hört ja jeder, dass da auch keine richtige Musik rauskommt sondern Negermusik.
 
Mein Vater glaubte lange Zeit, Hammondorgel und Heimorgel sei das gleiche (halt ein Instrument für Alleinunterhalter) und lehnte sie dementsprechend vehement ab. 8)
 
Bluescreen schrieb:
Acidmoon schrieb:
Also ist so 'ne alte Hammond-Orgel gar kein richtiges Instrument? :dunno:

Meine Eltern haben mir beigebracht dass das kein richtiges Instrument ist. Außerdem hört ja jeder, dass da auch keine richtige Musik rauskommt sondern Negermusik.
Na fein, ich hör fast nur Negermusik in letzter Zeit. Und da is nich ma 'ne Hammond drinne.

:schwachz:
 
EinTon schrieb:
Mein Vater glaubte lange Zeit, Hammondorgel und Heimorgel sei das gleiche (halt ein Instrument für Alleinunterhalter) und lehnte sie dementsprechend vehement ab. 8)
Mein Opa lehnte diesen ganzen neumodischen Scheiß ab. Für den gab´s nur Klavier und Kirchenorgel. Er war nämlich Organist und Küster. Als sein Sohn (mein Vater) sich dann ne elektronische Orgel holte, war das eine harte Prüfung für ihn. ;-)
 
EinTon schrieb:
Mein Vater glaubte lange Zeit, Hammondorgel und Heimorgel sei das gleiche (halt ein Instrument für Alleinunterhalter) und lehnte sie dementsprechend vehement ab. 8)

Jetzt hast du gar nicht begründet warum, weil

a) dein Vater keine Orgel neben den Marshall-Türmen und den Flying-Vs im Wohnzimmer duldete?
b) Die Beatles für die Verschärfung des kalten Krieges verantwortlich machte?
c) Seit Roy Black eh keine gute Musik mehr gemacht wurde?

;-)
 


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