Interesse an Field-Recording (aber von nichts ne Ahnung)

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Alfius

long time no see - Klicke Reset Passwort
Hallo liebes Forum!


Mein Wissen zu Klangerzeugung geht gegen Null, außerdem entstamme ich einer sehr unmusikalischen Familie.
Trotzdem würde ich mich gerne mal an Field-Recording und der Verarbeitung beschäftigen.

Kurz zu mir:

Ich bin 24 Jahre alt und bald Förster. Bin gerne auf Technopartys etc. unterwegs, wenn auch nicht mehr sehr häufig.
Letztes Jahr war ich auf dem Ozora Festival und bin dort erstmals bewusst auf Fieldrecordings gestoßen.
Ich habe leider nicht unbedingt die Zeit und Muße mich so sehr in die Thematik reinzuhängen wie es wohl angebracht wäre, würde es aber dennoch gerne versuchen.

Da ich viel draußen unterwegs bin würde ich gerne ein paar Geräusche aufnehmen und einfach etwas rumspielen. Mich faziniert die Unruhe die in den Wald kommt kurz bevor es dunkel wird.
Mein Ziel wäre es Hintergrundmusik für meine Youtubevideos zu machen. (Falls das zu weit weg ist, auch kein Problem): https://www.youtube.com/channel/UCfH43lLlKCqYaqsF52YjtoA/videos?view_as=subscriber

Der Stil von "Carbon based Lifeforms" gefällt mir sehr gut.


Nun zur eigentlichen Frage.
Kann ich da Lowbudget mäßig einsteigen und macht das Sinn?

Als Handyrecorder hatte ich mir einen dieser hier gedacht:


Zoom H2n
Tascam DR-40
Tascam DR-05


PC habe ich einen recht guten.
Was für ein Programm bietet sich an?
Es sollte preisgünstig und simple sein.

Brauch ich sonst noch etwas?


Ich weiß ich schnall hier einfach so als Tourist rein und verlange ne Eierlegendewollmilchsau.
Aber ich möchte es mal probieren, bin mir aber nicht ganz sicher wie ich den besten Einstig in die Thematik finde.


Ich hoffe mir kann trotzdem jemand weiterhelfen :D

Gruß und schönen Abend!
 
An Recordern gibt es relativ viel. Ich hab mir damals einen gebrauchten Zoom H4n geholt und bin an sich damit zufrieden. Was ich auf jeden Fall empfehle ist ein Windschutz dazu, egal welchen Recorder du dir holst. Ich glaube die nennen sich Dead Cat oder so, falls du danach suchst.
Anschließend ist ein Audiobearbeitungsprogramm zu empfehlen zum bearbeiten / rauschen entfernen. Ich nutze Wavelab aber es gibt auch viele kostenlose. Du solltest auf Vst-Unterstützung achten um Plugins zu verwenden.
Es gibt schon recht "intelligente" Plugins die das Rauschen sehr gut entfernen können.
 
Der H2n ist schon okay, den nutze ich auch und damit kann man schon gute Ergebnisse erzielen.
Wichtiger als der Recorder ist aber ein guter Windschutz (aus Fell) der gut auf den Recorder passt, die Firma Gutmann bietet solche Sachen an.
 
Nimm Zoom, vermeide Tascam. Ich sage das als jemand, der seit 30 Jahren mit Geräten beider Firmen arbeitet und früher ein glühender Tascam-Fan war. Aber die Firma Tascam hat lange schon den Bezug zur heutigen Welt verloren, der Support ist mies, Treiber- und Software-Updates selbst für relativ aktuelle Produkte erfolgen zögerlich oder gar nicht. Bei Zoom das Gegenteil: hervorragender Support, zügige Treiber- und Software-Updates.

Solche Bundles mit dem Zubehör-Set des H2n wären z. B. sinnvoll, da ist auch der von @Bernie empfohlene Windschutz dabei:
 
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Vielen Danke für die schnellen Antworten!

In dem Fall werde ich das Zoom H2n nehmen und mir das akai mal genauer anschauen.
 
Ich nutze den H1n und ohne Plugins die Rauschen entfernen, wären die meisten meiner Aufnahmen nicht brauchbar..
Schau dir mal das RX7 von iZotope an. Ältere Versionen sind auch gut und mit etwas Geschick als unendliche Testversionen zu finden :agent:

Bearbeitungsprogramme gibt es viele.. Gib mal bei Google "kostenlose DAW" ein.. Da wird einiges geboten..
Studio One ist schick und gibt's kostenlos gegen Datenaustausch bzw. Anmeldung/Registrierung..
 
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Von dem Schaumstoff Windschutz halte ich nicht besonders viel, besser ist einer aus Fell.
Hatte den beiliegenden Schaumstoff auch anfangs mehrfach genutzt, der hilft aber eher wenig und einen Popschutz braucht man draußen nicht.
Das meiste Rauschen auf der Aufnahme kommt ja durch einen mangelhaften Windschutz und durch die ungünstige Platzierung des Recorders.
Es ist wichtig einen Standort so zu wählen, das der Wind nicht direkt in das Mikro bläst.
Der passt perfekt:
 
Woran man sich allerdings bei Field Recordings gewöhnen muss, das sind die Nebengeräusche. Manchmal will man das vieleicht, manchmal aber auch nicht. Mein Versuch, eine Krähe aufzunehmen, war jedenfalls recht mühsam. Das Federvieh tiriliert ja nicht, wenn ich es will, sondern genau dann, wenn alle möglichen Tauben, Kinder, Autos und Hubschrauber meinen, in der Gegend rumkrakelen zu müssen.
 
Man sollte schon viel Zeit einplanen, wenn man gute Fieldrecordings machen möchte.
"Mal eben auf die Schnelle" was aufnehmen funktioniert oft nícht.
Wollte im vergangenen Sommer das Rascheln der trockenen Maisfelder aufnehmen und obwohl die in Sichtweite vor meiner Haustür liegen, hatte sich das über einige Wochen hingezogen.
Mal hat es geregnet und die feuchten Blätter haben nicht geraschelt, oder es war sowas von Windstill, das sich da auch nichts getan hatte. Mehrere male musste ich wegen Störgeräuschen abbrechen, mal die S-Bahn, mal die Flugzeuge bei Ostwind, mal Tatüütata von der Autobahn und LKW Geupe, mal eine Baustelle, wo geflext wurde.
Aber eines Tages war dann der perfekte Tag -ein laues Lüftchen, Sonnenschein -so wie man sich das wünscht.
Bin am Maisfeld vorbeigefahren, dachte mir: "Okay, vorher noch was frühstücken sollte wohl drin sein".
Ich radel also 20 km in einen Biergarten, ziehe mir genüsslich ein Frühstück rein und als ich zurückgekommen bin, stand der Mähdrescher da und hatte schon zwei Bahnen abgemäht -echt super.
Bin dann zu einem anderen Feld gefahren, auch hier waren 3 Anläufe nötig.
Jetzt habe ich 2 Stunden schönstes Blätterrascheln auf meiner Festplatte, keine Störgeräusche, fast kaum Rauschen, die optimale Aufnahme.
Das ganze Hin und Her waren doch einige Stunden Arbeit, von denen dann vielleicht 10 bis 15 Sekunden auf einem Tonträger landen.
Aber es macht auch Spaß!
 


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