Interview mit Florian auf AMAZONA.de

Määäänsch...endlich mal Ehre, dem Ehre gebührt.


Muss ähnlich sagen: ist Florian in einem thread vertreten, hat man das Gefühl von geballter kompetenz. Er ist kein schnacker und bringt alles so herrlich einfach auf den Punkt. ..

Ich bin ja ein kleiner flori- Fan. .
Bleibt aber unter uns..
 
Ne Frage zum Interview, Florian sagt damals gab es noch keine Ausbildungen in dem Bereich
aber Tonmeister gab es glaube ich schon als geschützte Berufsbezeichnung und als Studiengang oder so?
Anfang 80er Ende 70er.
 
resurgam schrieb:
Ne Frage zum Interview, Florian sagt damals gab es noch keine Ausbildungen in dem Bereich
aber Tonmeister gab es glaube ich schon als geschützte Berufsbezeichnung und als Studiengang oder so?
Anfang 80er Ende 70er.
Damit meine ich eine Technik-Ausbildung mit etwas Hineinschmecken in die musikalischen Aspekte, wie zB an der SAE.

Es gab damals den Tonmeister in Detmold - soweit ich mich korrekt erinnere letztlich ein Kompositionsstudium mit etwas Technik -, dann den Toningenieur am Robert Schumann Institut in Düsseldorf, wo man allerdings parallel ein vollwertiges Instrumentalstudium (in zwei Instrumenten) an der Musikhochschule machte, und dann die Schule für Tontechnik der ARD in Nürnberg.

Die ersten beiden Ausbildungen fielen für mich flach, da es eigentlich Musikstudiengänge waren, und ich instrumentell nicht gut genug gewesen wäre. Bei der Schule in Nürnberg habe ich die Aufnahmeprüfung gemacht und bin unter die letzten 25 von ca. 500 Bewerbern gekommen (16 wurden dann pro Jahrgang ausgebildet); allerdings habe ich den Fehler begangen zu sagen, dass ich danach in die freie Wirtschaft will. Da die ARD da nur für den eigenen Bedarf ausbildete, war ich mit dieser Aussage aus dem Rennen.
 
Ja ich erinnere mich aus späteren 80ern daß es sehr wenig Plätze und hohe Anforderungen gab die weniger technisch waren.

SAE mit ihrem SAE Tonmeister® ist schon was anderes.

Kann man sich heute nicht mehr so gut vorstellen wie das mit den Ausbildungen und Berufsbezeichnungen reglementiert war früher.
 
resurgam schrieb:
SAE mit ihrem SAE Tonmeister® ist schon was anderes.
Allerdings ist auch sehr umstritten, was diese Ausbildung bringt - oder ob überhaupt irgendetwas ...

Ein befreundeter Toningeniuer mit eigenem Tonstudio empfiehlt allen seinen Praktikanten und allgemein an diesem Beruf Interessierten, mit einer Ausbildung zum Veranstaltungstechniker zu beginnen, wenn man wirklich professionell in diesem Bereich arbeiten will und keine Möglichkeit oder kein Interesse hat, an der Musikhochschule zu studieren:
https://berufenet.arbeitsagentur.de/ber ... g&dkz=8525

P. S.: Schönes Interview. An dieser Stelle auch mal wieder einen Dank an Florian, dass er wirklich immer hilft, wenn man eine technische Frage hier im Forum stellt. (Mir hat auch sein Buch sehr geholfen. Daraus habe ich wirklich viel gelernt.)
 
SynthUser0815 schrieb:
Allerdings ist auch sehr umstritten, was diese Ausbildung bringt - oder ob überhaupt irgendetwas ...
Mein Eindruck ist, dass der schlechte Ruf der SAE aus ihrer Frühzeit in Deutschland stammt. Damals konnte man das wohl auch als eine "Reiche-Söhnchen-Ausbildung" durchlaufen, und wer nur genügend lange Kurse zahlte, der bekam seinen Titel (An der Stelle muss aber gleich gesagt werden, dass schon damals jeder an der SAE zu einem guten Techniker ausgebildet werden konnte, der sich die entsprechende Mühe gab).

Der schlechte Ruf flog denen aber bald um die Ohren. Seit den 90ern ist es wohl so, dass zu den "höheren" Ausbildungsstufen nur noch Leute zugelassen werden, die auch wirklich was bringen. In den letzten zehn oder zwanzig Jahren ist mir jedenfalls keiner mehr mit SAE-Ausbildung begegnet, von dem ich gesagt hätte, da ist Geld in den Wind geschossen worden. Die konnten schon alle was (der jeweiligen Ausbildungsdauer entsprechend).

Ich bin mir aber sicher, dass es hier diverse Leute mit SAE Ausbildung gibt, die dazu mehr sagen können.
 
Ich war an der SAE aber nicht deren Toningenieur und der damalige Leiter dort war später ein Kollege von mir.
Hab dort auch mal sehr kurz als "Supervisor" gejobbt.

Mein Eindruck ist gemischt, also einen Ausbildungstitel kaufen konnte man damals eher nicht
man hatte schon Ansprüche, einerseits.

Andererseits gabs auch Dinge die ich hier gar nicht schreiben will (internes) und insgesamt stellt man
die Leute sehr auf sich selbst - was ich gut finde, aber letztlich heißt daß man relativ wenig Lehrstunden bekommt.
Die sind dafür kompakt, und persönlich kann ich mit Schulbankmässigem rumsitzen und breittreten auch nix anfangen,
kam mir sehr entgegen.
Show & Tell mässig.

Auch wenn an dem "für reiche Kinder" Ding etwas dran ist, das gilt für alle privat finanzierten Aubildungen.
Auch für die Waldorfschule...
Es gab aber Leute die sich das selbst finanziert haben u etliche haben nebenher gearbeitet,
und das schien mir schon auch die Zielgruppe, waren auch die meisten schon älter.

Ich glaube die Audiogeschichte ist sogar recht gut, hatte sogar mal überlegt die auch noch zu machen.

Ein Vorteil an so einem Laden ist, daß es wegen des kompakten Aufbaus für Dozenten kein Beruf ist der zum Leben
reicht, man hat also Leute die wirklich mit beiden Beinen in der Praxis stehen.
Anders als bei anderen Läden wo dann evtl gilt "dies können tun es und die anderen lehren es".
 
resurgam schrieb:
Anders als bei anderen Läden wo dann evtl gilt "dies können tun es und die anderen lehren es".
Na ja ... für die Lehrenden an den staatlichen Hochschulen gilt Letzteres sicherlich nicht. Es hat seine Gründe, dass es so schwer ist, in Düsseldorf einen Studienplatz zum Toningenieur oder in Detmold zum Tonmeister zu bekommen und noch schwerer, dort einen Lehrauftrag zu erhalten. Die Leute, die da rein kommen, haben wirklich Fledermausohren. Aber lassen wir das. Dies hier ist schließlich der offizielle "Wir huldigen Florian"-Thread ;-) ...
 
Bei der SfT war's nicht so. Aber man musste halt bisschen Fleiß machen, sind sehr viele durchgefallen. Aber eben nicht, wenn man bisschen was gemacht hat.

Und gutes Interview, mag auch das mit dem Halbwissen als Aussage. Ich musste auch mal in Amazona über mich das Wort Guru löschen, das war mir endpeinlich.
 
ja. das regüläre sae diplom ist das papier nicht wert auf dem es steht. ist im prinzip eine rein finanziell erledigte "berufsausbildung". ob da der angeschlossene bachelor dann eine mindestqualifikation garantiert kann ich leider nicht sagen.

war eine der grössten enttäuschungen meines lebens. hab ne menge kohle reingebuttert und irgendwann entschieden nicht noch mehr zu verschleudern und abzubrechen. da nichts mehr von "jetzt lern ich es richtig" übrig blieb. absolute low level ausbildung, die, gerade heutzutage, die meisten autodidakten auch so drauf haben. hab im theorieunterricht kaum neues gelernt. ok, mikrofonierung könnte für den ein oder anderen elektroniker interessant neues darstellen, war aber auch in zwei drei wochen abgefrühstückt.

das einzige was die wirklich bieten ist halt der zugang und das erlenen der grossen konsolen. allerdings auch das in einem viel zu eng gesteckten zeitrahmen, da zu viele studenten auf zu wenigen studios/regieräumen.

das war in köln vor etwa 4-5 jahren zumindest so.
 
Perfekt Notenlesen und das alles ist auf keinen Fall auf dem Level wie die offiziellen Ausbildungen wie etwa der "echte "Toningeneur"", was eher einem Instrumental-Studium gleichkommt mit Technik und Dirigat-Kenntnissen. Das ist wirklich anders, gibt es hier in Düsseldorf. Komplett andere Liga.
 


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