Ist Lötdraht für folgende Anwendungen verwendbar?

Meine allerersten Lötversuche bestünden aus DX7II Batterie-Tausch und Alpha Juno Batterie u. El-Folien-Tausch.

Eine eher universelle Lötanleitung im Netz verunsichert mich insofern als diese meint, es dürfe nur Elektronikzinn Sn60Pb (60% Zinn, 40% Blei) mit einer Kolophoniumseele verwendet werden. Sie soll die Lötstelle während des Lötens vor Oxidation schützen. Die Anleitung hatte nichts mit Synthesizern zu tun.

Ich habe mir jedoch nichtsahnend einen teuren Lötdraht besorgt in bleifreier Legierung Sn95,5 Ag3,8 Cu0,7 mit Flussmittelseele auf Basis von modifizierten Harzen und organischen Aktivierungsstoffen mit 3,5% Flussmittel halogenfrei, RoHs-konform.

Kann ich diesen ebenso verwenden oder wäre ich mit dem Standard-Elektrozinn besser beraten bzw. was wäre den Platinen zuträglicher :?:

Weiters laß ich erstmals etwas von Verzinnen der Lötspitze vor´m Lötvorgang. Wäre hierfür mein Weller Lötspitzenaktivator ebenso geeignet? http://www.pkelektronik.com/index.asp?ProductID=1008
 
Miau schrieb:
Weiters laß ich erstmals etwas von Verzinnen der Lötspitze vor´m Lötvorgang. Wäre hierfür mein Weller Lötspitzenaktivator ebenso geeignet?

Verzinnte Lötspitzen oxidieren nicht wirklich, sprich du sparst dir damit im besten Falle den Aktivator.

Den "alten" Lötzinn, der noch Blei enthielt bekommste gar nicht mehr. Irgendwie wird das mit dem RoHS-Zinn auch gehen ;-) Das soll beim Löten sich zwar etwas anders verhalten, man braucht wohl höhere Temperaturen, aber gehen wird das schon irgendwie ;-)
 
Alex schrieb:
Den "alten" Lötzinn, der noch Blei enthielt bekommste gar nicht mehr.

Stimmt nicht. 8)

Das Problem ist hierbei, dass Du ja was auslötest, dabei bleibt ein Lötrest noch auf der Platine. Dieser würde sich mit dem bleifreien Lötzinn zu einem Gemisch verbinden. Welche Auswirkungen das hatte weiss ich leider nicht mehr. In einem unserer RoHS Threads hier steht's.
Möglicherweise höhere Schmelztemperatur oder allgemein schlechtere Lötfähigkeit, irgendwas in der Richtung.
 
Alex schrieb:
Verzinnte Lötspitzen oxidieren nicht wirklich, sprich du sparst dir damit im besten Falle den Aktivator.

Vielen Dank für die Antworten, aber mich würde´s umgekehrt eher interessieren, ob ich mir mit dem Activator das Verzinnen spare. Dies geht für mich aus der Antwort nicht hervor.
 
Miau schrieb:
Alex schrieb:
Verzinnte Lötspitzen oxidieren nicht wirklich, sprich du sparst dir damit im besten Falle den Aktivator.

Vielen Dank für die Antworten, aber mich würde´s umgekehrt eher interessieren, ob ich mir mit dem Activator das Verzinnen spare. Dies geht für mich aus der Antwort nicht hervor.

Weil ich den Activator nicht kenne und auch sonst nicht gerade der Lötheld bin sage ich's so: du sparst durch Verzinnen den Activator :D Sorum ist das eigentlich gedacht. Erst wenn deine Spitze oxidiert ist, ist der Activator dran. Sorum wäre die "natürliche" Reihenfolge :)

Vielleicht kann ja aber der Lötkolbenschwinger hier was präziseres zum Thema sagen.
 
Also ich hab "Tippy" von Stannol und das verzinnt und aktiviert in einem Durchgang.

Keine Ahnung wie das mit dem Weller Teil ist.
 
Miau schrieb:
Alex schrieb:
Vielleicht kann ja aber der Lötkolbenschwinger hier was präziseres zum Thema sagen.
Ist er unter diesem Nickname registriert?

Da fehlt das Wort "einer" - als möge einer der vielen Lötkolbenschwinger sich zum Thema äußern. Sorry, bei Texten die ich nicht nochmal gegenlese fehlen ab und an Wörter - je nach meine Fitness bei Schreiben ;-)
 
Alex schrieb:
... du sparst durch Verzinnen den Activator :D

Right.

Ich löte nun seit 36 Jahren und habe noch nie vorher etwas von einem "Aktivator" gehört, geschweige denn benutzt.

"Verzinnen" heiß nichts anderes, als daß man ein wenig Lötzinn auf die Spitze gibt, die Flußmittelseele reinigt dabei die Spitze ein wenig, und dann das ganze auf einem feuchten Schwamm abstreift.
Das kann man ein paarmal machen, bis die Spitze schön verzinnt ist.

Vor ein paar Tagen habe ich vergessen den Lötkolben auszuschalten - lief 2 Tage durch.
Die Spitze war dann dunkelbraun.
Da hat die "Verzinnaktion" ein wenig länger gedauert - aber danach war sie wieder völlig ok.

Wenn man sich angewöhnt, nach jedem Lötvorgang die Spitze am Schwamm abzustreifen, und ab und zu mal "verzinnt", dann halten die Dinger irre lang.
 
serenadi schrieb:
Wenn man sich angewöhnt, nach jedem Lötvorgang die Spitze am Schwamm abzustreifen, und ab und zu mal "verzinnt", dann halten die Dinger irre lang.

Mit so nem "Aktivator" geht das nur wesentlich einfacher, aber ist halt ermessenssache, ob mans braucht.

Schadet ja nicht, dass mal auszuprobieren. :idea:
 


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