Kanone an Spatz: Bumm

Moogulator schrieb:
Rhodes und Akustik: Da sind die Karten anders gemischt.

ja aber was heißt das? hab ja grad beschrieben, dass es für mich trotzdem mit samples funktioniert, wenn sie - für mich - gut genug sind.

ich habe live-mtischnitte von absoluten helden (rubalcaba, chucho valdez), auf denen sie halt 90er jahre rompler spielen. sie spielen großartig, aber ich kann mir das nicht mit spaß anhören, so blöd klingt da jeder einzelne ton.

lieschen müller ist es vielleicht im gewissen (chart) kontext ganz egal, mich störts halt - hörgewohnheit.
vielleicht ist es ja bei meinem zebra lead auch so, wenn jemand die hörgewohnheit: moog/oberheim/wasauchimmer hat? wie seht ihr das?
 
Will damit auch sagen: Es muss eben Klang-Arbeit geleistet werden. Mit irgendeiner Workstation ist das bei sowas dann oft nicht immer getan. Das war aber nicht Bestandteil der Fragestellung (Rhodes ist ja kein Synthesizer), weshalb ich sage: Geigen und Co simulieren ist eine andere Frage und hat auch andere Gesetze.

Ich gebe gerne zu, dass ich besonders in der Jazzecke verdammt gute Spieler mit belanglosen oder unhaltbar billigen oder schlechten Sounds spielen gehört hab. Das ist selbstredend nicht egal. Sie hätten oftmals besser daran getan einen anderen dynamischen Sound zu wählen und den so zu spielen als irgendeine Sample/wasauchimmer Emulation.

Das hört auch Lieschen! Ich habe schon öfter vollkommen unbemusikte Menschen nach "dem da drüben" fragen hören (deuten auf Matrix 12 oder Moog oder Andromeda), der würde ja so toll klingen. Da trennt sich meisst sehr sehr schnell und ehrlich was per se schon jeder andere auch hört. Die Lieschens können das nicht gut erklären, sie spüren oder merken das dann nur "irgendwie", sind aber im Allgemeinen ehrlicher und sprechen halt in ihrer Sprache, aber sie hören das auch!

Das ist nicht egal, wie etwas klingt. Das ist aber sehr sehr oft auch Unvermögen, einen Sound anständig rauszukriegen. Ich gehe da von einer sehr GANZHEITLICHEN Denkweise aus. Ein Musiker wird diese Probleme auf vielfältige Weise umschiffen: Mit EQs, Spieltechnik, Ideen und so weiter. Einen Sound Canvas spielt man damit natürlich noch nicht schöner, der klingt schon billig. Aber ob der so als halbwegs professionelles Instrument gesehen werden kann? Die Wahl der Instrumente sollte halbwegs gut sein. Das meint heute aber schon Microkorg und Co.

Für Rhodes, Trompeten und Co müsste man aber über den Soundkram neu nachdenken. Ein Synth mit etwas EQ und nem Kompressor ist halt noch keine Trompete. Da muss man dann schon mehr Fähigkeit einbringen, um das hinzubekommen.

Ich komme aus einer Welt, wo "echt" eher uninteressant ist, weshalb ich die Frage von Moogli auch universell beantworten würde und auch anhand jahrelanger Erlebnisse mit Synthesizern, Klang und Musik.

RICHTIG eingesetzt kann fast jedes Ding begeistern. Man muss sich freilich auf einem Quasimidi Ding klanglich mehr Mühe geben ;-)
Dennoch sind mit Sicherheit genügend Musikstücke auch mit Quasimidi und Co machbar.

Und ja: Ich gebe zu, dass mich Musik, die mit schlechtem Sound gemacht ist fast mehr abschreckt als schlechtes Recording. Letzteres kommt heute ja faktisch nicht mehr vor, ersteres sehr wohl. Es gibt sogar Synthpop, den man nicht anhören kann weil die Sounds schlecht gewählt sind und irgendwie die Musikalität leidet und schon nicht selten ist da mehr als nur der Sound mittelmäßig bis schlecht.

Ich sehe es als Manko, wenn ein Album schlecht klingt, weil man einen miesen Klang benutzt. Miese Klänge kommen aber nicht durch "Miese Sounds" allein, sondern auch durch eben die absolute Unfähigkeit dieser Musiker, die Musik als Ganzes zu sehen. Wenn einer gut Finger jonglieren kann und Null Soundverständnis hat, so kann das auch ein Griff ins Klo sein und man kauft das Album dann evtl auch nicht. Bei so vielen Presets heute und vielen guten Instrumenten halte ich das für sowas obligat. Ein schlechtes Element in der Kette macht eben das Ergebnis schlechter.

Jemand mit sauguten Sounds allein aber ohne musikalisches Vermögen wird genau so scheitern wie einer, der tolle Arrangements macht aber das alles schlecht umsetzt etc.
 
Ich sehe vieles sehr ähnlich wie Moogulator. Hab ein paar Sachen rausgegriffen, nicht alles :)

moogulator schrieb:
Glaube kaum, dass das so schlimm ist

Ich auch nicht. Das Leitenlassen durch die Kunst-Techniken lässt sich gar nicht vermeiden. Es sei denn man hat die Kunst erst im Kopf und entwickelt danach erst die passende Technik. Aber selbst dann orientiert sich die Kunst vorher schon zwangsweise an inneren Konzepten. Die totale Freiheit gibt es nie. Das ist okay.

moogulator schrieb:
Virtuelle Möglichkeiten ist viel besser als gekaufte Kompetenz

Was ist denn gekaufte Kompetenz? Gibt es das?
Mit virtuellen Möglichkeiten mein ich - nur zur Verdeutlichung - gekaufte, vorhandene, aber nicht genutzte Möglichkeiten.

moogulator schrieb:
Ob soein Computer dann ein HD Rec-System ist, spielt keine Rolle und bleibt "Computer".
[...]
DAW und Sampler ist wohl heute austauschbar. Oder?


Klar. Irgendwas aufnehmen, irgendwie verwursten, irgendwie wieder abfeuern. Ne Bandmaschine wäre (mit mehr Aufwand) auch fast dasselbe. Die Dinge, die gar zu feingliedrig werden, gehen damit halt nicht.
Aber nen Standard-Jungle-Breakbeat könnte man bestimmt auf ner Bandmaschine zurechtschnippeln, wenn man's denn drauf anlegt. Man kann ja auch mit höheren Bandgeschwindigkeiten aufnehmen, um beim Schneiden kurzer Segmente mehr Platz zu haben. Man könnte sogar nadelimpulse auf ne andere Spur tackern lassen, um die zu schneidenden Bandstellen nachher perfekt ausmachen zu können. Oder sogar mittels Metermaß und Dreisatz :)

moogulator schrieb:
nichtmodulare Synthesizer fast ausschließlich irgendeinen Charakter haben. Allerdings meinte ich bei meiner Aussage, dass dieser Charakter in der Musik garnicht mal so stark eine Rolle spielt wie man denken mag.

das meine ich

moogulator schrieb:
Dennoch klingt der einzelne Klang an sich mit viel EQing nicht plötzlich wie ein anderer.


Naah, nicht grundsätzlich andere Sounds

Gleiche Settings auf zwei Synthesizern, ein bischen Nachbearbeitung, und das ganze ist mindestens funktionell austauschbar.

Das betrifft aber imo....

moogulator schrieb:
Man kann mit ein bisschen EQing aus einem DX7 keinen Moog Modular machen und umgekehrt."

weniger ein Synthesizer-Päärchen, welches vom Prinzip bereits anders aufgebaut ist. Da gibts ja dann auch keine vergleichbare (mathematische) Funktion dahinter.
Wobei auch hier die musikalisch-künstlerische Funktion des Ergebnisses dieselbe sein kann.

Anders gesagt: Nicht-qualitative Nuancen machen die (künstlerische) Wutz nicht fett. Einverstanden?

moogulator schrieb:
die Frage bleibt wohl da: Charakter vs. neutal: Es gibt ja garkein wirklich neutrales Klangbild.

Stimmt. Das Meßgerät für neutralen Sound muß erst noch erfunden werden :)
Für mich selbst ist neutral das, was man leicht in viele verschiedene (dann nicht mehr neutrale) Richtungen lenken kann. Ein Sound der in vielen Stilrichtungen potentiell passt, ohne beliebig zu sein. Neutral hängt für mich also auch ein bischen mit universell zusammen.

Nach dieser Definition wäre ein Moog neutral. Wenn unterschiedlichste Musikrichtungen dennoch gemeinsame Instrumente für verschiedenste Klangästhetiken verwenden, hat man als Hersteller eines Synthesizers wahrscheinlich was richtig gemacht. Und das mein ich nicht marktwirtschaftlich, sondern ideell. Mir ist sowas wichtig.


moogulator schrieb:
Und es stimmt: Man kann mit dem M12 komplette tolle Tracks machen. Kann man auch mitm G2 oder Reaktor oder FM8 oder nem TG77 oder..

Dann darf mans doch auch dranschreiben: Du *brauchst* nix anderes. Stimmt doch :)

moogulator schrieb:
Diese Gleichschaltung (ohne Vorwurf bitte zu verstehen) bringt nicht so viel.

Bin mir nicht sicher, ob Du mein Anliegen möglicherweise (miß)verstanden hast: Ich will niemanden von irgendwas überzeugen. Ich interessier mich dafür, was die Motive sind, und spiele allein schon deswegen den Advokaten des Teufels :)

Ich bin noch nichtmal entschlossen, welche Philosophie nun genau zu mir passt. Ich find eigentlich alles reizvoll.

Auslöser dieser Gedanken war lustigerweise die Anschaffung einer MC909, und ich hatte vorher noch nie mit der JV-Klangerzeugung zu tun. Ich find die ganz schön mächtig, und hab mich an meine Anfangstage erinnert, als ich nur ein DB50XG (ein Daughterboard von Yamaha, Klangerzeugung vom MU50 Modul) nebst Editor zur Verfügung hatte. Da konnte man schon sehr viel mit machen. Unsexy zwar, aber trotzdem. Das Teil kannte ich auswendig, und hatte die Möglichkeiten da schon eher ausgeschöpft.

Die MC909 kann ja auch noch samplen, resamplen, und hat interne Effekte. Die Rozzbox hab ich ja auch noch. Ich dachte mir: Diese zwei Teile hier sind bereits - in der Kombination - schon so umfangreich, das lässt sich kaum noch ganz ausschöpfen, Möglichkeitentechnisch. Zeit, Können und Spaß dabei natürlich vorausgesetzt!
Gilt womöglich nur für mich und meinen Schraub-Horizont.

Dann dachte ich mir, ein Cwejman S1 würde auch noch gut dazu passen. Dann aber kam der Gedanke: Bringt es das? Mit den vorhandenen Möglichkeiten stößt Du doch viel eher an Deine Grenzen, als an die Grenzen der Maschinen... Warum also noch eine Anschaffung?

(Ist nicht als Schleichwerbung gemeint. Bei einem Blofeld neben einer 909 würde ich mir dasselbe denken.)

Natürlich sind "mehr" Möglichkeiten immer erstmal schön und reizvoll. Aber mit wenigen Möglichkeiten viel zu machen ist auch was tolles! Dann ist die Technologie-Lenkung eben stärker. Wie gesagt, das ist für mich kein großes Problem. So find ichs auch sehr reizvoll, wenn jemand an einer einzigen Machinedrum ganze Tracks bastelt.

moogulator schrieb:
Oberflächen und Co sind imo eher Hürden auf einer Ebene, die mit ausreichender Abstrakionsfähigkeit auszugleichen ist.

Sehe ich genauso. Ich hatte mal nen Matrix 6R, lange Zeit ohne Programmer. Hatte *trotzdem* ne gute Zeit mit ihm, war ein Riesenspaß!

moogulator schrieb:
Wir hätten viele Dinge wie Herr Stockhausen auch mit Bandgeräten und Impulsgeneratoren zusammenbauen können. Aber ob man das zB für Clubmusik so machen will

Warum eigentlich nicht?
Ich bin mir sicher, diese Arbeitsweise würde nicht nur negatives (man braucht länger) bewirken.

Es gibt ja so das "Undo"-Phänomen, daß man erstmal rumprobiert, und dann - spielerisch - Dinge entdeckt, gegeneinander ausprobiert, etc.

Wenn solche Dinge technisch bedingt viel Zeit benötigen, oder schwer reversibel sind (Bänder zerschneiden), ändert sich die Arbeitsstruktur, davon bin ich überzeugt. Vielleicht beginnt man dann automatisch damit, das Konstrukt erstmal im Hirn auszuprobieren, oder im Ohr, und setzt es dann erst um. Einfach weil dann das Hirn wieder schneller ist als die Technik :)

Wenn man sich heute überhaupt noch *wirklich* drauf einlassen kann, sich wohlwissentlich einen Klotz ans Bein zu binden. Aber das ist vielleicht ja nur die halbe Wahrheit.

Wer mag, kann den "Esotherik"-Stempel schonmal anschwärzen:

Ein guter Synth, ein guter Channelstrip, eine Bandmaschine. Eine abgeschiedene Hütte ohne Telefon und Internet, und Zeit.
Ich glaube, diese Kombination könnte einen auf künstlerischer Ebene weiterbringen. Vielleicht ja nicht nur mich. Möglicherweise mach ich das mal eines Tages. Ich berichte dann!
 
das rhodes war ja nur mein beispiel (transfer erforderlich!). da habe ich halt maßstäbe:

- rhodes, gut eingestellt und gestimmt: toll.
- 90er jahre rompler, dx7 "roadz" sound: blöd
- verstimmte, abgenuckelte kommode: blöd
- gute samples: (clavia oder scarbee): toll.

immer vorausgesetzt: musiker kann spielen, gibt sein bestes

nur ein beispiel!


bezüglich synth versteh ich dich (mic) so:

- moog voyager bass: toll
- sound canvas bass: blöd
- schlechter vst bass (steinberg strukturkopie): eher blöd, aber man kann versuchen es zu verstecken, vielleicht gelingts
- dx7 beliebiges preset lieblos benutzt: blöd
- creamware abkömmlinge: toll
- zebra (oder anderes vst oder eine (1) hardware deiner wahl): ? toll ?oder ehr: ganz ok ? kommt drauf an?

hierbei immer vorausgesetzt: musiker kann spielen und knöpfe drehen, gibt sein äußerstes

@moogli: so gut ich deinen ersten beitrag fand, jetzt gehts aber schon in richtung hi end esoterik-kram - warum denn nun bandmaschine? das ist doch ne ganze artillerie auf den armen spatzen, im vergleich zu nem gebrauchten laptop...
 
Argumentiere doch eiinfach mit ausschließlich elektronsichen Instrumenten, dann kommts da auch zu keinem Missverständnis, da da der Vergleich einfach hinkt imho.

Blöd ist eigentlich so nicht listbar, wie du das hier machst. Es geht eben nicht darum in einem Stück.

DX7 ansich oder was auch immer ist gut, es ist nur schlecht ihn scheiße einzusetzen. DAmt meine ich ausdrücklichst nicht nur die Spielweise, sondern alles drumrum.
 
ich argumentiere ja gar nichts - ich frage. und bin auf eine antwort gespannt. auch wenn die lautet: du musst dir doch einen x kaufen, dann wirst du licht sehn. dann ist es eben so.

jeder vergleich hinkt! das ist das wesen der bocksbeinigen vergleiche.

mein problem ist doch gerade: ich habe keine x jahre hör-erfahrung mit analogen elektronischen instrumenten. jedenfalls nicht bewusst. muss ich mir die jetzt gönnen, um herauszufinden, dass es mit dem zebra gut gewesen wäre ? dann muss ich das eben...


- hm, warum ist blöd nicht listbar? heißt: unpassend, ästhetisch dem anspruch des stücks nicht angemessen, schadet dem stück, schießt ihm ins knie...

nachtrag: - dx7 gut programmiert, passenden und interessanten sound geschaffen, der ins stück passt: toll
 
Deshalb sag ich ja: Du kannst auch mit einfachem Gear gut arbeiten. Und damit, wenn du's so willst: Ja, mit nem Zebra kann man tolle Alben machen. Wenn das nicht klappt, liegt das nicht am Zabra. Es gibt bei der Wahl der Waffen natürlich auch Unterschiede. Das wollen wir ja nicht verschweigen, es geht auch nicht darum dich in die Ecke zu drücken im Gegenteil: Das ist doch das coolste was man sagen kann:

Heute ist es eben seltenst noch ein Problem des Besitzes. Man muss natürlich schon nen Computer und nen Synth oder eins davon haben oder besser: Es hilft sehr. Ebenso ist es schon sinnvoll die Instrumente so zu wählen, dass es dazu passt, was man da anstrebt.

Ich gehe aber von elektronischer Musik aus. Akustische Instrumente würde ich hier auch anders bewerten, wobei man diese natürlich auch beherrschen und bearbeiten etc. muss, sie sind dann wie ein Teilaspekt der elektronischen Musik.

Blöd ist nicht listbar in der Weise, als dass DX7 gegen V'ger steht, wohl aber einen schlecht eingesetzten DX7, V'ger oder sowas.. Es spielt halt keine Rolle WAS, sondern wie und mit welcher Idee. Wohlgemerkt geht es hier NICHT um die mechanischen Fähigkeiten!! Das ist ein Bestandteil der GEsamtheit "Als Musiker was können und umsetzen".
 
@fab: Mit der Bandmaschine hab ich gar nicht auf das klangliche gezielt, sondern spielte auf das Arbeiten mit reduzierten, oder "verlangsamten" Möglichkeiten an. Das hat also nix mit High-End-Esotherik zu tun. Mit Esotherik aber schon, wie gesagt ;-)

Es ist auch nur ein extremes Beispiel reduzierter Möglichkeiten - verglichen damit ist eher Cubase die Artillerie. Ignorier es einfach, wenn es Dir zu extrem ist.
 
Als allererstes ein herzliches Grüß Gott an den Moogli, ja der Namen hat was :)

Jeder Synthesizer hat sein bestimmtes Carisma dem einen taugt der DX 7, den anderen der Minimoog usw. Oder manche Spezies lieben ausschließlich Plug ins (solls auch geben).

Bei mir ist es so, ich kann mich sehr schwer von meinen Synths trennen , weil ich alle mag. Natürlich habe ich auch schon einige verkauft und denen keine Träne nachgeheult, denn ich mag zb. Presetschleudern nicht so sehr aber dafür ältere meist monophone Synthies. Geschmäcker sind halt einfach verschieden, deswegen die große Auswahl.
So solls ja auch sein, stellt euch mal vor es gäbe nur ein einziges Synthesizermodell, Model "Volksynth", dann hätten wir ja nichts mehr zu quatschen und das Forum könnte schließen. Gott sei dank gibt es so viel Auswahl.
 
Hey Moogli, ich hab dir ne kleine geschichte:



ich habe kürzlich ne Rozzbox II gehört. Das erste mal dass ich ne Rozzbox überhaupt gehört habe.
also, sie wurde eingeschaltet........und shiiit. es tönte einfach nur geil !
Ich war verblüfft, das kleine scheisskistchen tönte wie ich es nur knapp mit meinem modular hinbekomme , wenn überhaupt ...
(der ist bereits ganz ansehnlich gewachsen dank viel löterei und anderweitigem bastelpfusch den ich abliefere ;-) ).
Nun, GAS alarm brach aus..............wir mussten evakuieren :lol:
äh, will sagen ich dachte sofort den kleinen scheisser will ich auch ( ist wirklich nett gemeint ;-) )

nun, der besitzer erklärte mir ein wenig was da drin steckt an Funktionen,
und ich wurde immer mehr verblüfft. und hey, geil sieht ads kistchen aus.
GAS alarm noch immer am blinken.
aber dann wurde mir klar: nö........nene, nix für mich.
Ich würde niemals in den tiefen der digitalen unterwelt wühlen wollen,
niemals würde ich Sequenzen rattern haben wollen, - viele unterschiedliche Seqeunzen auf unterschiedliche ziele wirkend- , ohne die einstellungen zu sehen.
Du musst einfach fit sein für so ne kiste um WIRKLICH damit zu arbeiten.
Wirklich konzentriert musst du sein wenn du wirklich zu deinen eigenen sachen finden willst die tiefer gehen als nur etwas rumjammen mit presets.


Wahnsinn die Rozzbox ! aber ich habe meine lektion bereits gelernt !


genau dieses nicht nachdenken erzeugt GAS.
du hörst geile klänge, willst die kiste, denkst aber nie drüber nach wievile arbeit es sein kann sich wirklich in die fetten kisten einzuarbeiten.
Und da die meisten kisten (massive !!!) unzulänglichkeiten haben, entsteht auch daraus ständig der wunsch nach neuem.
Endloses Fass ohne Boden..............



drum baue ich mir "meinen" modular.
Und gut ists..........
sollte ich jemals doch wieder "produzieren" wollen dann muss ich halt lernen es mit dem modularsynth zu machen, ganz einfach.


aber ich muss zugeben:
wärs Geld da, ich würde die Rozzbox wollen, und sei es nur um ein bisschen rumzujammen und zu gucken...............
Neugier halt ;-) . wir Männer sind halt auch nur Menschen :lol:
 
1) sync.

2) Naja, wenn man ne Menge Zeugs kauft und denkt, man kann dann auch automatisch was. Das entnimmt man auch der Fragestellung in Foren wie "wer hat einen XY und meint damit eigentlich wer kennt sich damit aus".. Ich verspreche dir: Selbst Besitzer des XY wissen schonmal nichts oder weniger über ihre Maschine als mancher, der das Ding nie besaß. Natürlich ist das keine Regel, wohl aber sagt es einiges aus.
Du hast das schon richtig verstanden: Es ist nichts schlimmes dran, viel zu besitzen oder wenig. Potential ist da, sobald man auch nur ein Instrument hat und idR wird das mehr bis zu einer guten und überschaubaren Anzahl. Dabei gehe ich davon aus, dass man die alle BEDIENEN kann und sie und ihr Konzept verstanden hat. Das haben nur leider sehr wenige wirklich, was man auch bald an der Musik hören wird. Das kann man durch "gut spielen können" oder EQs eben nicht ausgleichen oder irgendwas in der Art. Sound und Musik sind eine Gesamtheit und müssen halt komplett beherrscht sein, sonst müsste man eben sich jemanden dazuholen, der das kann oder gute Klänge besorgen. Das ist dann egal. Solang es eben dann insgesamt so rüberkommt, wie es soll und nichts unstimmig wirkt oder ist.

3) Ja, Bandmaschine -DAW - Hardware mit HD an Bord und so - Da ist bestenfalls die Arbeitsgeschwindigkeit oder Arbeitsweise anders. Würde aber gelten lassen, Sampler und Co und Bandmaschinen im weiteren Sinne (DAW) als zeitlich starken Unterschied anzuerkennen ;-)
Das Echtzeitabhören ist ja nur noch zur Endkontrolle. Imgrunde also nur eine Formsache und eben eine Frage der Zeit.
Sinnvoll und zeitlich vertretbar würde ich diese Instrumente und die Aufnahmetechnik noch trennen, aber generell sind sie ähnlich wertig für die Musik.
Du kannst sogar mit Band Oscs simulieren, es ist nur dann auch nicht mehr so praktikabel heute, weil man dafür halt praktische Werkzeuge hat aka Synthesizer und Klangerzeuger. Das ist für mich ok, aber eben nur eine Zeitfrage.

Aber selbst, wenn man das dann raus lässt: Austauschbar bleiben die Instrumente dennoch im weitesten Sinne, auch ich arbeite natürlich lieber mit Samplern und Computern als mit Bandgeräten heute. Hat halt so viele Vorteile, die extrem beschleunigen.

4) ja, ich auch ;-)
Das ist eben so, dass es bei dem Werk an sich kein besondere Rolle spielt. Die meisten werden nicht danach gefragt. Ein Switched on Back wäre auf nem Arp 2500 auch nicht schlechter geworden, auch nicht besser.

5) Teilweise ja, aber eben nur für bestimmte Aspekte, wo statische EQs das leisten können. Man kann zB mit 400 Hz Anhebungen ein wenig den Knarz-MS20 Charakter vergrößern, aber den gesamten Verlauf mit Modulationen und so weiter hat man nicht 100% drin, aber die Essenz dessen wird man schon hinkriegen. Das würde ich auch für mein letztes oder andere Alben sagen können. Fast immer wurde da sonstwas reininterpretiert, was man da alles gemacht hat mit ;-)
Das meine ich allgemein, bei mir ist es nur überprüfbar gewesen, weshalb ich das nenne als Erfahrungswert. Ich würde wetten, das ist bei vielen tollen Musikern noch mehr so.

6) Nunja, anders augebaut ist aber jetzt ein Gummi-§! Ein Modular Moog kann ja auch FM, allerdings nicht phasentreu. Das wäre das Problem ;-)
Die Exaktheit und die Steuerbarkeit der Hüllkurven mit Dynamik ginge potentiell nicht immer so auch mit dem Moog, aber einen Sound der irgendwo das trifft kriegt man schon hin. Man wird halt ein bisschen anders damit umgehen können. Habe auch aus Kostengründen so div. Synths mit anderen ersetzt, hat man dann auf dem Album auch nicht mehr gehört. Besondes gut ist da die Live-Situation: Mit weit weniger faktisch die gleichen Dinge erwirken. Da haste's dann auch.

Vergleichbar sollten sie sein? Naja, ein Jupiter 4 kann vergleichsweise wenig, eine TRibe MX ebenso, dennoch würde ich behaupten, dass man mit denen Musik machen kann, die andere glauben, sie wären nur mit einem Modularsystem möglich. Wieso? Weil es einfach nicht wirklich drauf an kommt, wenn man die Essenz des Werkes umsetzen kann. Das können so viele, das ich denke es ist eigentlich normal. Wenn das der ein oder andere Hobbyist nicht kann, ist das kein Beinbruch. Es kann dennoch was Gutes dabei rauskommen, solang derjenige wenigstens sein Zeug beherrscht oder sich bewusst minimalisiert.

Ich sage also allen Ernstes, dass es auch sehr unterschiedliche Geräte wie eine MX und der DX7 mit auskomponierten Tracks bis zur Austauschbarkeit bewertet werden können. Das kann man jetzt natürlich bei den Gerätenamen auch wieder tauchen. Es mag schwerer sein, wenn man ne 303 hat und damit komplexe Obertonwechsel eines FM-Monstertracks umzusetzen. Das Argument wäre jetzt intelligent, ob es da nicht Grenzen gibt: Ja, aber die sind heute sehr sehr klein, dank Computer. Hier kannst du sowas mikrofein irgendwo rausschnippseln und hast ja auch in jedem Logic ein paar Synths. Bordmittel reichen. Wie du halte ich den Outboardhype für eine Modewelle, so wie die Synthwelle der 80er eben und die heutige Unterbewertung. Das ist Mode und für die Stücke aber unwichtig. Es geht trotzdem. An Kompressionsmangel ist noch kein Stück kaputt gegangen ;-)

JA, es gibt Dinge, die nicht relevant sind und das interessiert die zitierte Wutz™ dann wirklich nicht mehr. Sagen wir mal so diese Britzelknisterdinger von den Skandinavischen Bands hoher Güte: Das kann man mit Sicherheit auch mit irgendwas machen, man muss die nicht fragen, was sie benutzt haben. So kann man es vielleicht auch verstehen und nachvollziehen. Ob der Bass dann aussm Microkorg oder aus nem Moog kommt, wird dann keinen wirklich ernsthaft interessieren. Es ist eben nicht reölevant für den Track. Es würde ihn auch klanglich nicht verschlechtern. ICh gehe natürlich davon aus, dass man mischen kann und Sounds dementsprechend wählt und baut.

7) Neutral könnte das sein, was mathematisch korrekt arbeitet? Oder was es per Definition machen soll? Also wären Filter mit Ausdünnung bei Resonanz neutraler. Musiker finden oft ohne Ausdünnung schöner. Die Frage ist nur, ob diese Sache eben für dein neues Album einen echt anderen Dreh kriegt? Oder genauer: Ohne dies nicht klappt?
Wenns nicht mit Selbstresonanz geht, dann vielleicht mit SinusOSCs, welche moduliert werden, spart dann auch das Filter ein ;-)

Ein Moog kann durchaus neutral sein. zB als Bass in div. Ultravox und JOhn Foxx Stücken oder von mir aus bis zu Haindling, der das früher ja auch im New-Wave Stil als "badamm"-Bass eingesetzt hat ;-)
Will sagen: Das geht schon auch neutral. Es würde vermutlich nicht wirklich viele Leute in ihrer Meinung zu den Stücken ändern.

Es ist vielleicht etwas unspektakulär, wenn sie das damals mit ner Spielekonsole oder irgendeinem Ding gemacht hätten, was damals nicht "cool" galt. Obwohl diese für mich immer "cool" waren ;-)
Und ich gebe dir im Kernpunkt recht: Hat ein Hersteller durch einen "Eigenklang" nicht bestimmte Genres versaubeutelt, WEIL es eben SO klingt - Dann ist er eben nicht nur nicht neutral. Vermutlich hat er dann ein sehr spezielles Ziel. Selbst die Hiphop-Rompler von Emu kann man hervorragend für nahezu jeden anderen Stil nutzen. Ist eben doch egal.

Wenn ein Instrument aber klar schwach ist, wie zB das nur sehr sehr wenige sind, dann ist das ein Manko. Wenn ein Ding wie die Cracklebox jetzt aber wirklich kaum was kann, dann würde ich auch sagen: Spielzeugfaktor größer als der eines Instruments. Hab selbst solcherart Dinger nicht, trotz Modefaktor. Ein DS10 wäre aber für mich bereits ein Instrument, was viele Aufgaben wie wir hier festgeredet habn auch hinkriegt. Grade auch durch Sequencing und so weiter..

8) Ja, könnte man. Gilt heute für fast jeden Synthesizer. Auch sch für viele ältere. Natürlich immer vorausgesetzt, man hat nen DAW/Computer..
Und ich setze mal weitgehend Popmusik oder sowas als Ziel voraus. Dann will man das eben, um nicht zu viel Zeit zu verlieren mit etwas mehr Instrumenten als man brauchen würde. Aber ich kann mir nicht helfen: Nen DAW und zB so ein Schiff wie den Andromeda könnte man über Jahrzehnte als sehr gutes Arbeitswerkzeug sehen und langweilig wirds nie und sogar innovativ kann und soll sowas klingen. Du hast damit so viele Möglichkeiten, dass man wohl ideell jedes Werk umsetzen kann.

9) Nee, sehe ich als spannende und leicht theoretisierend-philosophische Diskussion. Sowas hab ich bekanntlich sehr lieb ;-)
Ich gehe sogar davon aus, dass die Aussagen hier für diese Sache hier stehen. Mit MEINUNG hat das also nichts zu tun, würde reine Meinungen hier auch eher als nicht sooo interessant sehen. Persönlich nehmen wäre also superschräg und schwer nachzuvollziehen. Ich könnte hier jetzt nix ableiten, was man persönlich nehmen könnte.

-> MC909: GRooveboxen erheben sich schnell zu Dingern, mit denen man erstaunlich viel erschlagen kann. Bei der MC ist das durch die Dynamik sogar noch dramatischer und anhand der JV Klangerzeugung kann man nur über die FX-Anbindung und den nicht sonderlich livetauglichen Rec-Play Mode Umschaltdesignfehler irgendwie bejammern. Als Studiotool halte ich die für prima. Man hat ja alles,was man braucht da drin.

Teile da deine Ansicht: Das und viele andere Teile dieser Art sind quasi ALLESMACHER. Huch, du hast noch eine Rozzbox? Wie kommts? ;-)

Wie schon gesagt: Kenne Leute, die machen alles mit Grooveboxen und der Sound ist NULL langweilig oder irgendwie klanglich eingeschränkt.
Weil: Es liegt eben nicht an dieser Technik.

Der Cwejman wird schon was bringen, sofern du ihm potentiell was rauskitzeln kannst und willst. Ich denke: Ja, das lohnt! Aber es ist nicht zwingend notwendig. Ich denke, so ein S1 oder (hier einsetzen) Megaarbeitspferd kann eine wirklich sehr effektive Klangzentrale werden oder sein.

Finde DEIN Instrument. Es ist keine Schande, wenn es eine Hand voll Instrumente ist!!! Das finde ich grade vor dem Hintergrund dieses Threads schon gut. Unnötig minimal ist auch nicht notwendig, nur damit man toll minimal ist. Ich gehe aber davon aus, dass du dein Dings beherrscht!! Ansonsten sinds verstaubkompatible Stehrumskis mit evtl Sammlerwert oder so. Aber ansonsten sinds superviele Potential-Ausreizer. Ich denke privat, dass man eben mit dem kleinen und gut gewählten auf dich abgestimmten MIniarsenal von Computer und der Hand voll Synths (GUTER SYNTHS) ein langes schönes Leben hat und es spricht auch nix dagegen nach 5 Jahren mal was dazuzustellen oder auszutauschen oder sowas. Gibt ja auch Entwicklung am Markt und evtl Performance-Vorteile etc.



10)Ich auch, ich habe ihn sehr lange als DEN Superanalogsynth gesehen und muss sagen: Der hats in leicht veränderter Form bis heute geschafft. Er ist eben einer dieser "Brauchste in Sachen Analog nicht mehr viel anderes". Über die Bedienung hab ich mich damals nicht beschwert. Er war schließlich damals mit seinen Xtausend Mark saubillig und ein echter gut klingender http://www.sequencer.de/syns/oberheim Oberheim und das ist er heute noch, dafür kostet er heute nur noch 250€. Scheissegal. Gute Maschine, mit der man vermutlich 96% aller Analogsounds der üblichen Popwelt abdecken kann.
Jaja, langsame LFOs und ENVs hin oder her. Das gilt trotzdem.
Wieso isser denn jetzt weg bei dir? Ich gebe zu, dass bei mir Neugier und so eine Rolel spielte. Schlau und finanziell perfekt wäre es, wenn man fast nix ändert und die gute Maschine nutzt bis sie auseinanderfällt. So finde ich die Jungs mit ihrem ollen E64, ST und Juno 60 liegen nicht so falsch. Dann klingen die auch nicht weniger aktuell als irgendwelche Hypeacts mit ihren Machinedrums und Monomachines, die heute zweifelsohne Mega-In sind (und ebenso: Ja, die sind AUCH gut.)

11) Korrekt. Da rennst du ideell bei mir Türen ein: Die Leute würden sich vielleicht mehr Mühe machen und insgesamt etwas aufgeräumter und gezielter arbeiten müssen und es gäbe wohl weniger reine "Fahrstuhlmusik". Aber das ist eben nur eine Handlingfrage mit Band oder DAW etc.

Rumprobieren meine ich damit nicht mal, ich gehe schon davon aus, dass man gezielt umsetzt. Dabei gestehe ich jedem zu, ein Band oder eine Spur nochmal oder in Teilen neu aufzunehmen. Das ist mir egal und der Arbeitsaufwand als solcher ist mir letzlich auch wurst. Aber es würde evtl mehr Substanz bringen, weil man mehr überlegen würde, ob man den Mist jetzt rausbringen muss *harhar*

Also den Teil würde ich sehr unemotional beantworten. Ich gönne den Leuten den schnellen Erfolg und die tollen Sachen, aber naja.. Die Bewertung ist sehr theoretisch, da es eben so ist wie zzt es eben so ist und man gern gestern noch mit drei Klicks fertig sein will und dafür natürlich hochbezahlt sein muss, weil das ja sooo individuell war, was sie da und nur sie das schaffen können. Naja, wir sind halt alle so irre individuell und das sieht man an Minimal und Glitch: Auch das kann heute jeder irgendwie, der seine Maschinen halbwegs im Griff hat. Aber Können ist eben auch nicht der einzige Wert im Leben.


Das mit deinem Fazit: Naja, die Dinge sind so wie du sie willst. Wenn du dir ein Handy kaufst, weil du genervt bist - Dann kauf dir keins. Man kann sich die Dinge immer so eindrichten, dass es so gut ist.
Ich mach gern hier Musik, ich muss dazu weder in die Stadt noch auf Land. Telefon hab ich, aber abhängig bin ich davon nicht. Ich mach das dann schon oder sage im 2fel: Hab grade keine Zeit, oder willste nen Workshop? Dann verdien ich kurz Geld und dann mach ich weiter.

Dh: Geld ranschaffen mag vielleicht der einzige echte Hinderungsgrund sein. Kapitalismus ist eh Scheiße, wissen wer ja alle: Mehr Kapitalismus wagen sagt F.Merz ja jetzt..
 
moogli schrieb:
Die MC909 kann ja auch noch samplen, resamplen, und hat interne Effekte. Die Rozzbox hab ich ja auch noch. Ich dachte mir: Diese zwei Teile hier sind bereits - in der Kombination - schon so umfangreich, das lässt sich kaum noch ganz ausschöpfen, Möglichkeitentechnisch. Zeit, Können und Spaß dabei natürlich vorausgesetzt!
Gilt womöglich nur für mich und meinen Schraub-Horizont.
Hmm, was willst Du ausschöpfen? Denkst Du in Sounds oder in Musik?

Ein Setup (Sequencer) darf für mich nicht einschränkend sein, andererseits reicht für mich momentan auch ein einziger (Soft)Synth und nen Rompler. Weitere Klangerzeuger empfinde ich z.Zt. nur als ablenkend.

moogli schrieb:
moogulator schrieb:
Wir hätten viele Dinge wie Herr Stockhausen auch mit Bandgeräten und Impulsgeneratoren zusammenbauen können. Aber ob man das zB für Clubmusik so machen will
Warum eigentlich nicht?
Ich bin mir sicher, diese Arbeitsweise würde nicht nur negatives (man braucht länger) bewirken.
Finde die Denkweise von Stockhausen und Co. sehr interessant und inspirierend. Da wurde in Frequenzen gedacht anstatt in Noten, den Eindruck hab ich jedenfalls wenn ich mir Bücher von damals anschaue. Wie Moogulator teilweise schon erwähnte waren da Sinus- und Impulsgenaratoren die Klangquelle...
 
daniel.b schrieb:
Wie Moogulator teilweise schon erwähnte waren da Sinus- und Impulsgenaratoren die Klangquelle...

Es gab ja auch noch nichts anderes. Es ist nicht so, als hätte Stockhausen bewusst auf andere Technologien verzichtet, um Generatoren und Bandmaschinen zu verwenden.
Seine elektronischen Sachen der letzten Jahre sind ja auch mit Synthesizern, Samplern und ProTools entstanden.
In einem Interview wurde er auch mal gefragt: "Wie würde "Kontakte" (1960) klingen, wenn Sie damals schon die Mittel von heute gehabt hätten."
Die Antwort lautete, er hätte dann eher die Musik gemacht, die er heute macht, Kontakte wäre erst gar nicht entstanden in der Form.
Stockhausen hat immer genommen, was technisch da war und dann versucht, musikalisch das Beste aus der Situation zu machen. Das finde ich auch als Einstellung sehr gut.
Technische Einschränkungen können auch kreativitätsfördernd sein. Außerdem, wenn einer immer denkt, meine Musik wird erst richig gut, wenn ich noch Synthi XY habe, dann kommt er ja nie zum Musik machen.

Gruß,
Markus
 
synthfrau schrieb:
Moogli, ja der Namen hat was

Und wo soll ich mir den nun hintätowieren? :)

synthfrau schrieb:
Jeder Synthesizer hat sein bestimmtes Carisma [...] weil ich alle mag [...] Geschmäcker sind halt einfach verschieden, deswegen die große Auswahl.

Das versteh ich alles gut. Manche Dinge mag man einfach, und lässt sich davon leiten. Es ist auch in diesem Thread schon häufiger angesprochen worden, daß das das Ergebnis dann auch indirekt beeinflusst, weil man einfach durch die Präsenz der Maschine in einen bestimmten Zustand versetzt wird. Bei dir und dem Moog wäre das zum Beispiel der Zustand "Verzückung" ;-)

Ich hatte dafür den etwas merkwürdigen Begriff "Lenkung" der Kunst durch die Maschineneigenschaften ins Spiel gebracht, meinte damit aber eher die weniger ideellen Maschineneigenschaften, die bei Dir (mutmaßlich) neben der nackten Klangerzeugungswahrheit auch eine große Rolle spielen. Wie bei allen, in unterschiedlichem Ausmaße. Der Begriff passt trotzdem gut.

Und den "Volkssynth", der sich parametrisch in fast alles verwandeln kann, haben wir doch schon... Der Computer. Langweilig wird das ob der gigantischen Möglichkeiten trotzdem niemals... Dieser Kram steht ja auch noch sehr am Anfang, wenn man in Betracht zieht, wieviele Plugins am Markt althergebrachtes neu aufkochen und lediglich kombinieren.

punky40 schrieb:
nö........nene, nix für mich.

Ich will Dir nur mal eins sagen, Du unsensibler Mensch, ich hab auch Gefühle, und auf denen lass ich mir nicht von Dir rumtrampeln!!

Nur Spaß :) Also nun im Ernst: Leuchtet mir alles ein, was Du sagst. Man kann mit dem Teil "oberflächlich" schon auch was anfangen, wenn einem der Sound gefällt. Aber unter der Haube - und dafür muß man schon "einsteigen" - wirds erst so richtig interessant. Dazu muß man aber Lust, Zeit und Muße haben.
Ich kenn mich ja relativ gut mit dem Teil aus ;-) Und selbst wenn man alle Funktionen gecheckt hat, und bedienen kann, ist immernoch die Frage, ob man damit auf künstlerischer Basis was anfangen kann. Das ist dann nochmal eine andere Ebene.

Ich fing z.B. heftigst an zu sabbern, als ich mir den Artikel zu Kyma im Synmag durchlas. Wirklich wahr. So ein krasses Teil... Und ich denke schon daß ich - intellektuell - befähigt wäre, da durchzusteigen. Ich programmier ja bereits sehr tief (Assembler-Ebene bei der RozzBox), da würde mich so ein bischen Skriptsprache nicht umbringen. Aber will ich das? Schlägt mich das auf der kreativen Ebene? Keine Ahnung. Wahrscheinlich muß ich es einfach irgendwann mal ausprobieren.

Mit Möglichkeiten muß man umgehen können... Das ist gesellschaftspolitisch auch ein Thema, find ich. Globalisierung. Vernetzung... Wenn ich meine Eltern reden höre, und die das notorisch für nen Riesenvorteil halten, wie viele Möglichkeiten man heutzutage doch im Vergleich zu damals habe, die vielen Studiengänge, Auslandssemester, und so weiter. Und das stimmt. Andererseits kenn ich auch superviele orientierungslose Gestalten, bei denen das eben nicht an mangelnder Intelligenz, oder an mangelndem "Lebensinteresse" liegt, sondern *auch* an der MASSE an Dingen, die man tun *könnte*, und die alle irgendwie interessant sind... Aber ich schweife ab :)

punky40 schrieb:
wir Männer sind halt auch nur Menschen

So isses. Spieltrieb ahoi!

@Moogulator

Mal schaun, daß das hier nicht weiter explodiert :) Also ich sehe wieder sehr vieles ähnlich. Daher wieder nur Anmerkungen...

2) Okay, also sowas wie gekaufte Kompetenzeinbildung. Oder Kompetenzdemonstration.

3) Das mit der Bandmaschine war nur eine Spitzfindigkeit, wollte sie ohne weitergehenden Grund kategorisch da reinkloppen. Ich würd damit auf Dauer wahrscheinlich auch sehr abkotzen, oder sie bestenfalls als Ergänzung sehen. (Dennoch: Ich find Bandmaschinen geil und sehr adrett anzusehen. Wäre ich Inneneinrichter, ich würde sie jedem Yuppie auf den Dielenboden stellen wollen. Aber das nur nebenbei.)

6) Gummiparagraph: Ist ja denkbar, daß ein Modul Phasentreue kann, und daß man ein paar Multistage-ENVs dazustellt. Klingt dann vielleicht immernoch nich nach DX7. Trotzdem derselbe Klang, mit anderem Beigeschmack :)
Modular ist aber auch ein Gummibegriff. Kennst Du diese Steckfelder fürs Elektronik-Prototyping? Wer mag, kann das auch als nen Modularsynth betrachten. Und die Module sind die Bauteile. Analoge Core-Ebene. Dort baut man sich dann den DX7 nach :)

moogulator schrieb:
Sagen wir mal so diese Britzelknisterdinger von den Skandinavischen Bands hoher Güte: Das kann man mit Sicherheit auch mit irgendwas machen, man muss die nicht fragen, was sie benutzt haben.

Absolut. Womöglich haben sie nur den IDE-Bus gesampelt (nicht ausprobieren, bitte!).

7) Über die Definition (Mathematisch korrekt) hatte ich auch kurz nachgedacht, bevor ich das mit der Neutralität geschrieben hatte. Ich glaube sogar, das geht ein bischen mit der Universalität einher. Ein mathematisch perfekter Sägezahn ist universell. Alles, was uns so in Synths begegnet sind ja abgewandelte, mathematisch nichtperfekte Sägezähne. Da muß der theoretische Prototyp davon ja quasi zwangsläufig universell sein.

Schönheit und Neutralität... ist das nicht sowieso schon ein Gegensatzpaar? Findest Du diese gemittelten Frauengesichter schön? (Die Wissenschaftler behaupten ja gerne, das wär per Definition schön...) Also ich nicht. Vielleicht schlägt denen (und uns) dabei lediglich die Statistik ein Schnippchen: "Am Kompatibelsten" macht wahrscheinlich im Mittel den größten Ausschlag... Und kein Statistik kennt das "Auge des Betrachters".
Mir ist ja mal so eine in Natura vorgestellt worden. Bildschön gleichzeitig aber auf total ätzende weise glatt. Äusserlich wie innerlich. Hat mich deswegen schwer beeindruckt, die Dame. Hätte ihr mal sagen sollen: Du bist in etwa so glatt, wie ein mathematisch perfekter Sägezahn. Aus Dir kann man also noch so einiges formen ;-)

Jaja, der Andromeda passt auch gut in mein Beuteschema. Wenn DER nur nicht so riesig wäre...

Reine Neugier meinerseits, was findest Du an den FX der 909 blöd? Frage, weil ichs recht umfangreich finde. 3 verschiedene FX und dann noch die beiden Kompressoren... super. Oder stört Dich, daß zwei der FX nicht als einstellbare Sends ausgeführt sind?
Bei mir ists als Studiotool gedacht, aber auch für Live, irgendwann. Steps setzen brauch ich da nich dringend, glaub ich. Dafür hätt ich gar keine Zeit :) Der einzige echte Haken, den das Teil für meine Anforderungen hat, ist die Größe... Mal eben in den Rucksack stecken iss da nich..

Daß ich eine RozzBox habe ist garnich SO selbverständlich. Konnts mir lang nicht erlauben, eine für mich rauszunehmen... Ist daher sogar erst die SN16 geworden.

Cwejman halte ich schon für ne gute Ergänzung. Aber wie gesagt, ich komm erstmal klar. Falls ich Lust bekomme, ist auch noch zu entscheiden, ob es überhaupt ein analoger Modular werden soll. Kyma und den G2 find ich auch super interessant, und "vernünftiger" wären die für mich schon, weil sie auf funktionaler Ebene einfach eindeutig "mehr" bieten. Auf der reinen Spaßebene wäre der S1 für mich besser :) Aber ist ja eh nicht spruchreif. Auch finanziell.

moogulator schrieb:
Ich denke privat, dass man eben mit dem kleinen und gut gewählten auf dich abgestimmten MIniarsenal von Computer und der Hand voll Synths (GUTER SYNTHS) ein langes schönes Leben hat

Absolut.

10) Sehe das so wie Du, auch das mit 96% aller pop-üblichen Analogsounds. Hab ihn aus Platz- und Geldgründen verkauft, ich hatte derzeit einen mit Programmer. Weiß nicht mehr was ich dafür bekommen habe, war aber nicht wenig. Wusste damals schon, daß ich mir irgendwann wieder einen anschaffen werde. Eventuell auch ein 1000er mit Softwareeditor.

11) Das mit dem abgeschiedenen Haus hat durchaus nen Hintergrund. Hab mal gelesen, daß es in irgendeiner östlichen Kultur Tradition ist, sich ein paar Wochen mit dem Instrument einzuschließen, nur wer das ein paarmal gemacht hat, darf sich da Musiker nennen.
Muß nicht stimmen, aber ist ne nette Geschichte, und ich dachte mir so bei Lesen: Hmm. Warum nicht? Das verändert sicherlich die Beziehung zu dem Instrument.

Irgendwo abgelegen zu leben, ist für mich als Dauerzustand nicht erstrebenswert. Ich mag Kommunikation. Als Episode und Erfahrung kann ichs mir aber gut vorstellen.

Aber im Grunde hast Du natürlich recht, zum Maulhalten *muß* niemand ins Schweigekloster.


daniel.b schrieb:
Hmm, was willst Du ausschöpfen? Denkst Du in Sounds oder in Musik?

Schon auch in Sounds, allerdings in Unterordnung zur Musik, nicht umgekehrt.
 
Kommt wie schon genannt auf den Nutzer drauf an.Manche stellen sich die Kisten halt hin und nehmen ma einen Patch(und haben die Kohle sie zu behalten) und andere hassen ungenutzte Geräte und verkaufen sie wieder.
Es ist auch viel Sport und Sammlerleidenschaft dabei.
Ich persöhnlich mag auch mehrere Geräte um mich rum aber sie müssen erreichbar bleiben und nicht in der Höhe vom Spritzwasserbereich versauern.
 
als ich vor etwa 16 jahren angefangen habe musik zu machen hatte ich nur ein einziges gerät (allerdings eine workstation, ENSONIQ SD-1) und war nach einer gewissen zeit des entdeckens natürlich scharf auf neue gerätschaften, von denen ich mir neue klänge und möglichkeiten versprach.
dieser trend hielt etwa 10 jahre an, bis ich nach vielem ausprobieren dahinter kam, dass es im grunde nur einige wenige, qualitativ hochwertige instrumente & werkzeuge braucht. so richtete ich mein augenmerk zukünftig auf "weniger ist mehr"...


für mich hatte sich dann das thema GAS vor etwa 3 jahren vollständig erledigt, als ich mein setup als komplett erachtet habe.

heute könnte ich sogar mit weniger gear als dem vorhandenen genauso gut musik machen, aber es ist schon komfortabel, wenn man für sound xyz im laufenden arrangement noch eine multimode-kiste zusätzlich am start hat und sich frei bedienen kann.

ich denke momentan sogar darüber nach mich von zwei, drei geräten zu trennen und in eine bessere abhöre zu investieren, damit man auch hört was auch den restlichen kisten rauskommt. ausserdem möchte ich mich zwecks besserer handhabung und besserem verständnis noch mehr auf die vorhandene materie konzentrieren können und da ist zusätzliches equipment eigentlich eher hinderlich.

***

was vor etwa 5 jahren auf jeden fall ein quantensprung für mich war: die komplette steuerung uind verwaltung meines setups mit dem PC. das analoge mischpult flog raus und fortan mischte ich alles per total recal, dazu die freiheit jedes beliebige plugin in den signalweg einschleifen zu können...! :D

wie gesagt: im grunde tun es heute drei, vier gute synthesizer, dazu ein relaitv potenter audio-PC nebst passender plugins.
angesichts der fantastsichen möglichkeiten von software-instrumenten habe ich sogar schon darüber nachgedacht sämtliche klangerzeuger gegen virtuelle auszutauschen, aber klanglich ist da teilweise noch ein starker unterschied zu hören, was wohl an konstruktion und design des jeweiligen hard-/soft-synthies liegt.
ausserdem fasse ich hin und wieder gern ein paar knöpfe an und mit den universellen controller-boxen für VSTi werde ich auch nicht so ganz warm. dennoch: es gibt tolle VSTi, auf die ich absolut nicht mehr verzichten kann, gerade im beat-bereich.

kurzum: beide welten existieren gleichberechtigt und in symbiose nebeneinander und so soll es bleiben.


future_former
 
Ja, puh, hab das schon ausgewalzt, ist halt ein fettes Thema.

2) Ein alter CSU-Spitzenredner nannte das Kompetenzkompetenz.
http://de.youtube.com/watch?v=du85qeZrAt4
Naja, nicht ganz so, aber..

3) Oh, das verstehe ich. Früher hatten die Flügel, heute Modularsysteme oder eben tolle Bandmaschinen, wie einst DM oder HL auf der Bühne. Strahlte bei denen auch eine gewisse enorme Kompetenzkompetenz™ aus.

6) Natürlich, aber das ist analog verdammt aufwendig. Das macht faktisch dann kaum einer, evtl kommt das noch und die Dinger sind klein und kompakt. Ich wollte nur sagen: Eigentlich kann man hier schon weiter oben ansetzen und einen DX7 durch eine Tribe MX ersetzen, funktional. Das klappt auch schon. Quasizustimmung, eher noch Einenobendrauftu.
Ghielmettimatritzen sind ja seit Synthi A / 100 auch als Alternativmethode ok, wäre aber auch andere System, die vielleicht noch kommen. Dennoch kann es sein, dass einer mit seinem DX200 effektiv ähnliche Musik macht und zwar ohne, dass was wesentliches fehlt. Thats the jumping Point. Ok, ich werd albern.

IDE: Hab ich, hab einige Laufwerke musikalisch eingesetzt. ;-)
Ich meinte damit auch nur wie in 6) und anderen: Die Dinge sind trotz wenig-vergleichbarkeit dennoch austauschbar. Nehm ich halt ne Machinedrum und behaupte es nochmal. Oder viel Zeit und nen Langwellenradio.

7) Hmm, nicht immer - Nur austauschbarer und allgemein portierbarer. Anders gesagt: Ein aufwendiger BASIC-Dialekt wie im Sinclair QL muss nicht schlechter sein als C64 Basic, kann auch besser sein, obwohl es weniger Normen enthält. Der Oric 1 hatte sogar Befehle für Explode, Shoot und wasnochimmer. Unüblich, aber geht schneller damit, sieht auch geil aus im Listing:

10 INPUT "YOUR NATIONALITY "; A$ ; " ?"
20 IF A$="US" THEN EXPLODE
30 ELSE SHOOT
40 COLLECT CORPSES: RUN

Hoffe, diese Blume durch die ich da rede kommt an?
Ein höher entwickeltes Instrument wird halt schneller zum Ziel kommen, aber es geht auch mit dem einfacheren, was vielleicht etwas "besser" klingt. Muss aber nicht.

-> Schönheit vs Neutral: Nö, muss nicht. Das ist ein pers. Empfinden.
Die ausgerechneten Supermodels und "schönesten Frauen der Welt" sind allerdings wirklich etwas zu universell, aber wenn man jetzt garkeine Freundin findet, tut's die wohl auch ausm Mathekatalog. Kommt dann auf ihren tollen Charakter an, der vermutlich tiefsten Männerphantasien entsprungen ist wie das Bild der Dame auch. Vielleicht klingt ein G2 neutraler, aber habe da schon sehr tolle individuelle Sachen rausgeholt. Die Filter von Ableton Live finde ich auch eher nicht super, dennoch bin ich überzeugt, dass das dann letzlich nicht DIE Rolle spielen wird. Obwohl "plastik" vielleicht nicht identisch mit "neutral" ist.
Sägezähne und Damen sind aber auch nicht so ähnlich ;-)


Andro: Das kauf ich so nicht. Verklopp doch diese Rozzbox, die nimmt doch nur Platz weg. Mal im Ernst: Wenn du doch nur 1-3 Dinger brauchst, dann sollte selbst ein Wave nicht zu groß sein. Du hast nur dann ein Problem, wenn du 5-10 solche Monster haben musst, damit du deine irren Ideen umsetzen kannst. Ich bin ja bekannt als Vertreter kleiner und kompakter Bauweisen. Aber hier sollte man nicht übertreiben. Ich würde auch akzeptieren mit nem großen Moog Modular zu arbeiten und ein paar Feinheiten dann mit 1-2 Kompaktsynths zu erschlagen. Das passt wirklich in jede Studentenbude. Ich habs gemacht, es waren 18qm. 5 Synths und ein Klapprechner der Marke mit dem Obst. Das war so gesehen schon mehr, aber genug für alle meine "härteren" Alben. Könnte auch heute noch so arbeiten. Und das ist nichts besonderes, denke andere auch. Vermutlich 99%. Der Rest will nicht oder ist Luxus gewohnt im eigenen Hans-Zimmer.

MC909 FX: Das Routing. Das geht besser und flexibler für so eine Maschine. Und ein bisschen schneller tauschbar und live bespielbarer. Die MC909 finde ich in vielen Teilen gut, aber wegen der div. kleinen Designfehler ist sie eben nur für Studioarbeit geeignet oder für reine Mute-Unmute-"Acts". Das wäre sooo ein geiles Ding, wen man sie ohne Stopp-Orgie nutzen könnte.
Die Tribes haben das besser, die Elektron Sachen auch. Die RS7000 ist aber vergleichbar dabei. Die hat dafür mehr Live-Ambitionen. Performance steht bei mir ganz dick auf der Agenda. Deshalb. Die Zeit will ich halt auf der Bühne nicht nehmen müssen, wenns auch anders ginge.
Weniger wertend: Bei mir ist das Improvisative stark vertreten und der Reproduktionsgedanken eher klein. Deshalb halte ich es für diese Ausrichtung für Lösung B. Du siehst also, dass eben dein Konzept von Musik und Musikmachen eine dicke Rolle spielt. Meine Idee davon ist sicher nicht universell anzuwenden, da ich auf der Bühne notfalls ganz neue Pattern bauen muss und will. Die berühmte leere Maschine halt.

Größe für LIVEGEAR: Jau, das issn Argument.
Hassu Auto, isses egal. Zugfahrer sind da schon schlechter dran. Aber eine MC909 und nen Evolver kriegt man ansich auch in der Bahn noch weg. Alles, was man als Einzelperson nehmen kann, halte ich für gutes Livegear. Der Klang selbst kann es einem evtl ja auch danken.

Rozz: Glaub ich dir. Die Waldorfs hatten auch selten ein einziges Gerät da.

Kyma: Oh, das ist ein Fall für sich! Ich würde aus Gründen der Zeitoptimierung dem G2 dabei den Vorrang geben. http://www.sequencer.de/syns/symbolicsound Kyma/Paca(rana)/Capybara ist toll, aber man muss viel tun und im Sinne seines Konzeptes agieren. Siehe SynMag Bericht ;-) Das ist was, was ich klar als iTüpfelchen für den gewöhnlichen Popmusker im weitesten Sinne sagen würde. Für Neue Musik und ähnliche Dinge könnte der Stellenwert anders sein. Das ist eben sehr akademisch dort. Vernünfitg ist ein G2 und ein schöner Analoger dazu. Oder Reaktor.
Echt ey.
Und glaubmir: Zuweilen kann für den einen ein S1 oder ein G2 oder sogar etwas weniger flexibles DER Bringer sein. Wer sehr pekuniär gepolt ist, kann sich auch fragen: Macht der jetzt meinen Sound 2k€ besser? Allerdings finde ich das auch ein bisschen absurd, so zu denken. Ein gutes Instrumentarium, mit dem man selbst perfekt arbeiten kann oder was die aktuell beste Performance bei bestem Klang bietet ist das richtige. Dabei halte ich sparen bei diesen Kerninstrumenten für nicht sinnvoll. Theorie hin oder her. Man will auch als entschleunigter Meditationsgeübter Musikant zum Ziel. Denn das Ziel ist das Ziel und der Weg kann netter aussehen und auf anderen Wegen fliegt/schwebt man, andere gehen sich eher als Fußweg oder Eselkarren. Dennoch sind viele Dinge tauschbar.

11) Och, das ist auch hier ein denkbares Konzept. Aber auch nicht mehr. Ich würde das von der Persönlichkeit des Musikers abhängig machen. Es gibt auch Leute, die sind der Ansicht man müsse unglücklich oder sowas sein, um tolle Songs zu schreiben. Alles Konzepte mit mehr oder weniger austauschbaren Idealen. Es hat halt den Kern, dass man sich mal mit dem Instrument anständig beschäftigt. Wer dauernd auf Handy hört oder ins Netz oder ansTV muss, der hat eben nicht gelernt, Reize für Konzentration abzuschalten und sich zu konzentrieren. Das hilft in der Tat, sich einfach mal damit zu befassen. Sonst kommt da auch nix bei rum oder bleibt an der Oberfläche. Ein guter Jammer und Sessionmusiker kann auch saugut werden, auch wenn er stets von millionen von Leuten umgeben ist. Praxis ist gut. Theorie ist gut. Beschäftigung ist gut. Instrumentalerotik bis zu einem gewissen Grade, hmm.. naja.

Elfenbeinturm ist ok, aber keine Bedingung für ein gutes Album mit Tiefgang. Und wieder sacklang.
 
moogulator schrieb:
Andro: Das kauf ich so nicht.
[...]
Das passt wirklich in jede Studentenbude. Ich habs gemacht, es waren 18qm. 5 Synths und ein Klapprechner der Marke mit dem Obst.

Ich freu mich so dermaßen über diese Vorlage, daß ich das sofort kommentieren muß, und den Rest erst morgen, äh oder später..

Ich hab hier 9qm, und da befinden sich Bett, Einbauküche, Schreibtisch und die vollständige RozzWerkstatt. Touchée :)
Darf man auf nen Andro die Dekupiersäge, Standbohrmaschine, Ätzbad und UV Belichter eigentlich draufstellen? Wie bedient man ihn dann noch?
Nichtmal die mc909 kann ich hier einfach so stehenlassen, die wandert bei Nichtbenutzung in den Kleiderschrank. Deswegen ist sie mir auch zu groß, sie passt nämlich nicht mehr hochkant zwischen das Tektronix und die Teilemagazine. Mich selbst bekomme ich hier meist noch irgendwie reingefaltet, aber nen Andromeda? Niemals... Es sei denn ich schlafe nächtens drauf.

Frag mal Sauron, der hat mich trotz Warnung mal hier besucht. Glaubt mir ja sonst keiner :)

(vielleicht verstehst Du damit auch, warum sich die Grenze zwischen Damen und Sägezähnen immer mehr im Rauch bleifreien Lots auflöst)

Pardon fürs knallharte Off Topic. Aber ich prahle einfach zu gern mit meinen Verhältnissen.
 
moogli schrieb:
Frag mal Sauron, der hat mich trotz Warnung mal hier besucht. Glaubt mir ja sonst keiner :)

hiermit bestätige ich seine aussage bezüglich seiner wohnung bzw. werkstätte :)

fall mir mal ein paar stunden nichts einfällt lese ich den ganzen thread nochmal... ich hab bis hierhin 80% wieder vergessen :D

Moogulator schrieb:
Aber wer braucht schon ein Bett, wenn man einen Andro haben kann?
gib mir einen andro und die kriegst mein 220x200cm bett *g*

sorry für OT, konnte nicht wiederstehen
und nun frühlich weiter im text...

EDIT: täusch ich mich oder kann hier der eine oder andere nicht schlafen?
 
Dann also nur noch an Sägezähnen im eigentlichen Sinne rumfummeln? Diese Einschränkung behagt mir nicht.
 
moogulator schrieb:
IDE: Hab ich, hab einige Laufwerke musikalisch eingesetzt.

Mit dem Mikro? Oder haste den Bus wirklich elektronisch abgenommen? So meinte ichs nämlich, und das sollte man besser lassen, wenn man seine Daten mag...

Ich finds immer wieder skurril beim Bugfixing digitaler Schaltungen mal den Metallfinger an Busleitungen zu hängen. Manche Bugs kann man hören, wenn man weiß, was auf den Leitungen so abgeht/abgehen sollte.

moogulator schrieb:
Die Dinge sind trotz wenig-vergleichbarkeit dennoch austauschbar.

Zustimmung

moogulator schrieb:
7) [...]Nur austauschbarer und allgemein portierbarer.

Portierbarer, austauschbarer, verbiegbarer, entwickelbarer. Die Schnittmenge dieser Aussagen ist schon groß... find ich.

moogulator schrieb:
Vielleicht klingt ein G2 neutraler, aber habe da schon sehr tolle individuelle Sachen rausgeholt.

Ich meine, eben diese Dinge gehören für mich zusammen. Wäre er spezieller, wäre die Richung klanglich eingeschränkter. Deinen G2 kannste leichter anknarzen, als den Ms20 zu entknarzen.

Okay, Äpfel und Birnen, einerseits. Aber auch wenn der MS20 vollständig Modular und G2ähnlichen Umfang hätte, wär es ihm kaum mehr möglich, neutral zu klingen.

Ich bleib also schon dabei... Neutralität einen Charakter zu verpassen ist "machbarer", als Charakter im Ausgangsmaterial wegzuschnippeln.

Ich hatte dieselbe Diskussion schonmal woanders mit dem Mikro-Preamp-Kompressor-Trend. Meine (ideologische!) Ansicht: Ein Mic, ein Preamp, ein HD Recorder, muß idealerweise komplett unsichtbar sein. Dann bleiben hinterher per Bearbeitung alle Möglichkeiten. Wenn das gewährleistet ist, kannste sogar (theoretisch) später noch die Impulsantwort eines beliebigen Signalwegs drüberbügeln.
(Praktisch gibts da bei komplexeren Systemen natürlich immer Einschränkungen)

Ich hab damals sinngemäß gefragt: Ist ein Preamp für euch ein Bearbeitungsgerät oder ein Preamp?


moogulator schrieb:
Die Tribes haben das besser

Hab ich das jetzt falsch aufm Schirm, oder sind die Dinger ohne Trickserei nur monophon? Falls ich das richtig sehe, warum stören sich daran eigentlich so wenige? Sowas begreif ich ja nich, das wär für mich das absolute KO Kriterium.

moogulator schrieb:
Du siehst also, dass eben dein Konzept von Musik und Musikmachen eine dicke Rolle spielt. Meine Idee davon ist sicher nicht universell anzuwenden, da ich auf der Bühne notfalls ganz neue Pattern bauen muss und will. Die berühmte leere Maschine halt.

Find ich super spannend, echt. Wär mir aber viel zu aufregend. Hätte da die Sorge, daß mir nix gescheites einfällt. Oder hast Du vorher schon ein paar Dinge im Kopf, die Du am Abend dann live in die Machinen hacken willst?
Auch die leere Soundmachine fänd ich spannend. Einen großen Modular in den Club placken, unbesteckt, ohne Patterns in den Sequencern. Und dann mal schaun, was der Abend so bringt. Dummerweise ist man als Einzelperson wahrscheinlich *dann* zu langsam für ausreichende Abwechslung. Kommt aber bestimmt auch auf den Stil an.

Mit mehreren Bedienern stell ich mir ein solches Setup sehr, sehr geil vor. Auch weil der Prozeß für die Leute dann transparent wäre. Bei nem Klassik-Konzert sieht man ja oft auch genau, was die Musiker machen, wie sie den Bogen führen, etc...

moogulator schrieb:
Hassu Auto, isses egal. Zugfahrer sind da schon schlechter dran. Aber eine MC909 und nen Evolver kriegt man ansich auch in der Bahn noch weg.

Mir is das nich egal, aber aus anderen Gründen. Für einen offiziellen Auftritt vielleicht schon, wegen (Moogulator:"Der Klang selbst kann es einem evtl ja auch danken."). Aber was ist mit frischer Luft und ein bischen Jammen im Park oder Café? Ich finds geil, wenn solche Sachen heute richtig supermobil sind (ergo in den Rucksack passen). Der Trend geht da mit Mopho, Evolver, Snow, Blofeld... ja auch hin. Die Designer hatten da garantiert die mobile Laptopfraktion im Kopp. Das find ich alles sehr sexy. Den JV der 909 gäbe es ja sogar auch in klein, jetzt noch ein richtig geiler Poly-Sequencer im Format einer Machinedrum... Sabber...

OT: Ich spiel quasi nur noch auf meiner Guitarlele, weil man die so supereasy mitnehmen kann; die Bewegungsfreiheit nich eingeschränkt is. Und nehm den Klang eben in Kauf...

Alles sehr persönlich hier. Jedem Tierchen...

moogulator schrieb:

Danke für die Warnungen, aber es könnte trotzdem was sein für mich. Hab aber eh keine Kohle. Eines Tages frickel ich mich da aber durch. Mal sehen ob wir dann Freunde werden.

moogulator schrieb:
Man will auch als entschleunigter Meditationsgeübter Musikant zum Ziel.

Nur aus Neugier: Meinst Du mich? Da lägst Du schwer falsch :)

In der Sache hast Du recht... Lange Wege können zehrend sein. Das wiederum kann auch nen positiven Effekt haben (hat alles sein Für und Wider).

11) Implizierst Du damit, daß man das "eben" lernen muß nicht automatisch, daß man das "eben" auch lernen kann?
Immerhin strebt das jeder an. Trotzdem regulieren sehr viele Leute Reize äusserlich, und nicht innerlich. Obwohl das oft Geld kostet, oder schlimmere Konsequenzen hat. Ganze Industrien haben sich um diesen Komplex gebildet... Um die menschliche Unvollkommenheit :)

Bei Selbständigkeit wird z.B. ganz gerne empfohlen, sonstigen Lebensraum und Arbeitsstätte zu trennen. Ich kann das - aus gegebenem Anlaß - gut nachvollziehen und halte es auch für sinnvoll. Du könntest auch hier sagen: Lerne, Reize abzuschalten und alles ist easy. Das können die einen, die anderen lassen sichs dann eben was kosten, daß sie es schlechter können, und formen die äussere Welt zur inneren passend.

Ich denke aber schon auch: Grundsätzlich geht alles. Im Sinn von: Das Hirn hat für perfekte Konzentration (sogar für "Zufriedenheit") in fast jeder Umgebung grundsätzlich das Handwerkszeug. Aber diese "virtuellen Möglichkeiten" (da sindse wieder) perfekt den eigenen Zielen zu unterstellen, ist ne Lebensaufgabe.
 
Die Frage, die in diesem Thread gestellt wird, erscheint mir sehr logisch und absolut folgerichtig. Ich habe vor einiger Zeit für mich eine Antwort dazu gefunden: alles, was ich mit einem Synthesizer machen möchte, kann ich mit dem NM G2 von Clavia für meine Bedürfnisse erschöpfend und überzeugend realisieren. Ich brauche im Synth-/ Keyboard-Sektor kein weiteres Equipment.

Aber ich verstehe auch alle diejenigen, die nach der jeweils nächstbesten Lösung suchen und Synth-Equipment ansammeln. Im Gitarren-Segment des Musikinstrumenten-Markts geht mir das manchmal ähnlich - irrational ist es trotzdem.
 
Zu den Punkten: Ja, bis zur MS20 Sache: Das sehe ich ähnlich. Der MS20 ist aber in der Hinsicht zwischen unzulänglich und Kultcharakter. Hab auf dem G2 übrigens ein kleines MS20 Set gemacht, was das erfüllte, was ICH mit dem MS machen will, habe zwar noch einen MS20 hier (modifiziert), aber ich stimme mit dir überein, dass ich eher mit 1834783 Hilfsmitteln einen "irgendwie MS20-Patch-Himurkser" gebacken kriege als mit dem MS20 einen neutralen Sound zu bekommen, der nicht brät und sauber und klar klingt.

Docno: Ja, ich denke dein Thema aus einem alten Thread passt hier, da ich denke, dass du genau DAS damit damals meintest. Leider unglücklich vermittelt. Somit ist DoctorNo ein klarer Austauschbarkeits/Portiertungs-Musiker, der das Konzept weit klarer durchzieht als hier offenbar mit den Därmen. Das soll bitte keine Wertung darstellen, will das nur rüberbringen.
Der Standard Gearfreak macht halt meisst das Gegenteil.


Unsichtbar sein: Ja, so denke ich über Wandler und den ganzen Recordingkram ebenso. Ich will auch nicht, dass es warm oder schön klingt, ich will neutral, weshalb ich auch Standardindustriewandler bevorzuge vor den sehr teuren Dingern, die auch nur Standardwandler mit anderem drumrum sind. Denke Freund Fetz wird hier gern ansetzen, mit Recht ;-)

Megagypted sind modegemäß halt zzt Outboard, EQs und Co und ein paar sehr bekannte Synthesizer. So ist das eben.

__

Abschnitt Zwo:
Tribes: Ja, pro TRACK monophon, die MX hat einen Chord OSC, der Akkorde im Stile von Chord Memory abfeuert. Sehr rudimentär. Alles very basic aber es geht ja auch um Musik. Akkorde sind in der Tat damit nicht die starke Seite dieser Systeme, dazu sollte man dann bei Lauflicht besser zum Nemo / Octopus greifen. Die haben Chord Mode und sind dafür ausgelegt, hab selbst auch ein System im Kopf, was ich im Nemo teilweise wiederfinde in meiner goldenen Top 13 der Perfect-Sequencer Forderungenliste. Aber anderes Thema. Akkorde, Pads und Co brauchen einen speziellen Modus, auch bei anderen Rec-Systemen. Aber wie schon gesagt: Die Hersteller sind ja immernoch auf dem Stand von 92, da MIDI und Steuerung halt aus Modegründen nicht beachtet wurde.

Kein Wunder, wenn es dann so Nischenteile wie den Nemo gibt.
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Performance: Ja, Arbeitsweisen SIND spannend. Das siehst du teilweise eben auch an den Studios, deshalb weise ich zzt eben auf Herrn Uwe Schmidts Musikzimmer hin oder eben auf die üblichen Gearburgen und Racksammlungen oder sowas wie Rob "Acid" Babicz, der eine sehr spezielle Mixing und Gearphilosophie fährt, die ihm damit auch ne Menge Mischärger vom Hals hält. Kann ich gern auch mal irgendwo erläutern. Das nur stellvertretend für vieles in dem Bereich: Angerissen wäre das: Robert nutzt nur Geräte, die nicht ultra bassstark sind oder sowas, also kann man mit Soft, MS20, mal nem SH101, Monomachine oder Reaktor gut rumkommen, nicht so gut mit nem Andro oder Moog. Dazu einen gezielten Superpark an einigen aber gut gewählten Geräten für Outboard und EQing und das Ergebnis kennst du vermutlich. DAS ist eben dann seine Arbeitsweise.

Ich zB nutze kein Outboard, dafür eine gute Range an eigentlich wenigen Synths, aber gut gewählt. Wenns mehr gibt, ist das Spielerei - SynMag bezogen, für Workshops, für Kunden, fürs Wohlfühlen und so weiter. Aber eben verzichtbar. Gearbeitet wird dann mit dem Core-Zeugs, was eben auch in sonen Wohncontainer passen würde oder nem Studio in men Sprinter oder sowas oder noch kleiner.

Wäre nen eigenen Thread wert, vermutlich, da freu ich mich gern auf Feedback von euch allen hier. Müsst man nur den Threadtitel so gestalten, dass man interesse finden kann, (Ja, ich find's Thema super).

Leere-Maschine-Konzept: Das geht bei den Tribes systembedingt nur so, dass du deine Samples schon eingeladen hast, denn das dauert zu lange, um das live zu machen, würde ich aber auch für andere Boxen so sagen, bestenfalls Ableton Live hat da andere Chancen.

Du kannst dir da je nach Systemstruktur natürlich Elemente vorpatchen oder Sets vorwählen, damit du eben nicht gleich mit einer doofen 909 BD auf allen Pads starten musst und Zeit sparst. Das Konzept wäre pur natürlich mit eben diesen Dingen zu kommen, den Raum anzusehen und die Leute und dann dazu etwas zu machen, was aus dir kommt. Ich arbeite da nicht ganz so rein zzt (das ist nämlich nicht festgelegt), sondern gehe nur auf den Raum und Leute bei Spielbeginn ein, da ich das idR vorher nicht schaffe (Anfahrt und so, kleine Locations etc). Es gibt ja auch die, die das wirklich vorher dann vorprogrammieren, weil ne Stunde vorher Zeit ist oder so. Das hab ich idR nicht oder kanns nicht abschätzen, weshalb ich dann in Sachen Spannungsbogen und bei Songs sowas wie eine grobe Leitlinie hätte, die ich aber eben nach Stimmung in da House anpassen kann. Ich muss ja nicht die dicken Vibes bei irgendeinem Track unterbrechen durch eine vorgegebene Stimmungslinie, wenn sie also zeigen: Das ist jetzt geil, dann mach ich das idR bisschen länger und schmück das aus, baue ein zweites Thema, wechsele und komme im Verlauf des abends wieder auf das Urthema zurück etc. Zu lang jetzt für mehr. Aber so etwa als Teilaspekt..

Ich muss dazu natürlich immer 2 Schritte voraus sein und das vorher einstellen, weshalb ich die Maschinen gewählt habe, die ich live nutze und auch gelegentlich tausche (je nach Platz und TRansport sowie Stockwerkhöhe am Zielort, weg schleppen)
Da nimmste zum fliegen halt keinen Andro mit, sondern nen Microkorg oder noch kleiner. Das ist übrigens bei mir auch rel. austauschbar: Mal G2, mal Microkorg, mal Andromeda, Jupiter 6 oder V-Synth oder.. Solang ich es da hab oder so..

Ich mache KEIN Minimal, meine Sachen sind eher etwas komplexer, siehe und höre aktuelles Album, das ist ja was live passiert. Dh: Man kann schon, allerdings gibt es zzt auch Versatzstücke oder so, ist also nicht die leere Maschine, aber ideologisch ist das quasi die Voraussetzung: Neue HH-Spur setzen, live den Beat ändern und so weiter. Das passiert eigentlich immer und daher klingt es auch immer anders, sonst langweile ich mich und die anderen.

Zu dritt (als dAdA-iNN) ist das allerdings entspannter, da geb ich dir sehr Recht, da man auch schon mal nix oder nur wenig von sich geben kann und die nächsten Dinge vorbereiten und gleichzeitig spielen kann. Das ist solo eben dann hier und da anders und sofort zu lösen: EINEN VERDAMMTEN FEHLER und du bist der Arsch!

Nein, auch bei uns war es nur semitransparent, was wer macht. Das ist das Los der Elektromusik. Nur,wenn man alles komplett per Hand ohne Seq spielt, kann man das wirklich sehen. Das wäre prima mit 3-5 Leuten - Siehe Kraftwerk Setup früher. Wollt ich auch immer mal machen, alle mit nem Nord Modular sehr stylisch und so, hab aber nie Leute gefunden dafür. Schade - Die Gründe sind hier oft verschieden, wieso das so schwer ist, sowas durchzuziehen. Von "Family Man" bis "Sein Instrument nicht unter Kontrolle". Alles das macht nämlich keinen Spaß mehr. Daher: Duo oder Trio geht noch ganz gut mit der Orga.

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Auto und Zug:
Doch, das ist egal, zumindest mit meinem Konzept, dann nimmt man halt nur 2 kleine Grooeboxen mit und lässt die Synths zuhause, weil das sonst zu viel wiegt im Fluggepäck. Dein Stagerider sagt dann: Brauche Pult und 4 Ausgäge und die Sache ist klar. Das mein ich auch mit austauschbarkeit: Darfst dich halt nicht an das big Gear gewöhnen und flexibel bleiben, dann spielte eben nicht mitm Memorymoog, sondern mit dem SH101.

Jams: Sollen auch nicht doof klingen, oder? Nur braucht man da nicht mehr als 1-2 Instrumente, da die anderen ja auch was haben und man ja nicht dudeln muss. Masterclock durchschleifen und los gehts. Da reicht auch schonmal nen G2 aus.

Ja, finde Blofeld und Co auch super, die Dinger sind nur nicht direkt Bedienwunder, was durch die Größe nicht immer entschuldbar ist. Wenn ein Teil nur 5 REgler hat und nur 10 Parameter damit steuerbar sind und der Rest nur zuhause am Rechner, find ich das idR halbgar. Das geht ja auch anders, siehe Microkorg und Blofeld, wo man zumindest an alles drankommt. Perfekt ist das freilich auch nicht, vermutlich hier oder da ne CC Box mitgenommen oder sowas. Aber ich finde den Formfaktor dieser Kompaten ok, der Performancefaktor ist aber noch optimierbar, wobei ich generell auf dem Standpunkt stehe: Lieber 100€ mehr und nicht gespart an 2-3 Tastern, die das Leben aber DEUTLICH erleichtern, aber schon Kompromisse eingehen, damit das halt passt.

Yo, sexy MoPhu ;-)
JV1010? Nujonichwirklich geil, aber Micro X: Ja, so geht das.
Polymachine kommt vielleicht ja noch. Da wäre der Polylite von http://www.sequencer.de/syns/mfb MFB / Fricke ja was gewesen, nur dann mit Reglern und das Ding wäre der HAMMER in Sachen Format, notfalls doppelt so dick, damit das Zeug reinpasst ;-)

Katzendings ist doch weit größer als so mancher Synth. Da würd ich mal sagen: Nen 3 Oktaven Synth kann man da schon ab. Rucksack hin oder her. Der Microkorg passt rein.

Soviel dazu und wieder so lang..


Kyma: siehe Magazin grade..
Das Ding ist damit noch nicht erschlagen, weiss ich. Aber damit muss und solte man sich über mind eine zusammenhängende Woche beschäftigen, sonst lohnt das nicht. Ging mit da auch nicht um Warnung, sondern um falsch Vorstellungen. Da ich das Ding kenne, weiss ich halt, was damit geht und auch was ich damit NICHT machen würde ;-)

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entschleunigt und so: Ne, das bin ich ;-)
Ich kenn ja mich leider nur gut, andere nicht immer so gut.
Die meisten sind ungeduldig und wollen alles sofort. Das ist natürlich schwer, aber das ist eben der Auftrag an die Hersteller und an die Musikanten insofern, als dass sie dann auch manche Dinge eben doch mit ein paar Minuten arbeit bezahlen müssen. Das Stück wirds aber danken..


11)
Ich denke, dass jeder schnell und intuitiv arbeiten kann. Ich pers. erwarte das bei Livejams zB von JEDEM, dass er seine Maschinen und seine Klänge beherrscht und in der Lage ist, nicht aus einem Preset im Evolver eine 30-Minuten-Pesudo-TD-Dauerorgie zu machen, weil er's nicht anders kann oder so. Alles schon erlebt. Das muss nicht viel sein, aber gekonnt und ohne viel Geeier klappen.

Ich denke, dass man live eben wissen sollte, was live und in Echtzeit geht und was nicht und das dann eben auch voll nutzen. Das sollte bei Elektronik aber weit über den KLangwechsel und so hinaus gehen. Dabei geht es nicht um Akrobatik, nur um eine authetische Show mit Musikalität.

Ich erwarte nicht, dass jemand seine TG77 Patches auf der Bühne entwickelt, aber wenn er einen mitbringt, muss er das bringen, was damit geht und dann erwarte ich da auch coole Sounds, die man eben damit so machen kann. Aber natürlich stets dem Song untergeordnet, nicht um des TG Willen. Klar. Also eben musikalisch Musik machen. Ganz selbstverständlich.

Dabei muss nicht alles sofort gemacht sein und auch nicht alles lang erarbeitet, es muss in sich schlüssig in der Darreichungsform, die man da bekommt gut sind: Ein Album kann 1 Jahr oder 1 Woche produktionszeit gehabt haben: Wenn das dann gut ist, habe ich kein Problem mit der Zeit.
Das Ergebnis muss eben stimmen. Da erzähl ich sicher nichts neues.

Ja, natürlich gibt es Kurse, Techniken und Hilfsmittel, um quasi einen Menschen zu erweitern: Arper, Sequencer, Modsequencer. Hebel, Controller, Computer etc. Das ist alles ok und für mich ist Musik bei Nutzung dieser Dinge nicht schlechter oder besser, vielleicht aber einfacher mit weniger Personal zu erledigen, oder sogar ohne Personal durch reines Abfahren eines 8-Spur Bandes a la Stockhausen. Das Zeug konnte er halt nicht anders als für Tonband realisieren, heute würde das viel eher klappen, da es eben mehr gibt.

Lebensraum und Arbeit trennen:
Anderes Thema, nicht relevant für Musikergebnis, eher für pers. Ansicht dazu.

Vorteile könnten sein:
-Keine Ablenkung durch Internet, Telefon, Damen, was auch immer
-Straightes Konzentrieren auf die Sache mit Zeit und optimalen Bedinungen
-Möglichkeit der Kostenteilung durch Nutzung des Studios durch X Leute und dadurch Möglichkeit für teurere große Sachen (Pult, Kyma, PA, Whirlpool, Schokobrunnen, was auch immer).

Nachteile:
-Teuer
-Ideen werden auf bestimmte Zeit und Ort begrenzt, hat man die woanders: Pech für Egon

Ich tendiere zu letzerem, ich mochte das nie, meine Synths und so woanders zu haben als da wo ich wohne. Schlaf und Studio trennen finde ich hingegen sinnvoll, wegen weniger Staub und so durch Betten und rein funktional sinnvoll.

Bin ja selbständig und superfroh hier alles machen zu können inkl Workshops, das ist mein Ding so. Kann bei dir anders sein. Gruppenworkshops oder sowas müssten natürlich woanders abgehen, ist klein hier. Aber alles ist da und man kann entspannt arbeiten und ich hab nur Vorteile, da mir Zeitmanagement und selbstständig arbeiten sehr nahe liegt. Es GIBT Leute, die können das nicht oder denen fällt das leichter anders. Also: für mich kein musikalisches, sondern ein persönliches Ding. Je nach dem, welchem Dogma man da auch verfallen sein mag. Proberaum und so find ich schaurig, mieft, schimmelt, ungesund, klein und teuer. Will ich nicht. Studio gegenüber ist leer, aber dennoch: Wieso da, wenn es hier geht?

Reize abschalten brauche ich nicht als Disziplinierungsmaßnahme durch Selbstgeißelung in Form hoher Mieten und anderen Räumen, ich kann selbst bestimmen, ob ich surfe oder arbeite oder sowas. Das ist also eine innere Frage..

Die innere Sicherheit!!

Dein Schlusssatz stimmt: Kommt auf das "Hirn" an, oder besser: Deinen Geist und die Gesamtheit deiner Persönlichkeit insgesamt als auf andere Dinge. Die V-Möglichkeiten sind nämlich IMMER da: Im Zug, zuhaus, im Studio oder auf der Alm oder im Wald.

Hängt an dir, nicht an denen. Ich zB mag nicht gern im Zug, weil das eben ein rel. unfreier Raum ist aus meiner Sicht, mit störenden Auren und potentiell "gestört fühlende" Leute. Kann man trotzdem machen, weil ausgeglichen und so, aber ich mags dennoch nicht. Ginge aber, ist nicht weniger neutral als ein Proberaum mit Leuten drin und Wochenplan. Naja, fast. Will sagen: Ich hab auch Dinge, die ich nicht will und bin nicht Maßstab, aber für mich selbst bin ich das schon ;-)
 
Vielleicht ist mein Ansatz ja grundlegend anders, aber bei mir spielt die Inspiration eben genau durch den (mehr oder weniger eigenwilligen) Charakter eines Instruments eine große Rolle.

Ich könnte mir nicht vorstellen, völlig "aus der Leere heraus" zu arbeiten. Lassen wir die Inspirationsquellen Optik, Haptik oder Olfaktorik mal außen vor. Es gibt fast immer einen Klang, der den Ausschlag gibt, ob er nun aus einem meiner Instrumente kommt, von einem anderen Musikstück oder von einem vorbeifahrenden Lastwagen.

Insofern hat die Vorstellung eines durch und durch "neutralen" Klangs oder Instruments eine eher abschreckende Wirkung auf mich. Vermutlich deswegen, weil ich ihn mir nicht vorstellen kann.

Ich glaube nicht, dass es eine völlige Neutralität, Reinheit oder wie immer man es nennen will, gibt oder geben kann.

Ich bin kein Experte, aber der neutralste Klang auf dieser Welt ist doch die Sinuswelle: Unempfindlich gegenüber Filterung, nur bestehend aus Frequenz und Amplitude. Kommt in der Natur nicht vor. Witzig, oder?
 
Ist doch ok. Ich bin eher der, der etwas im Kopf hat und es dann mit dem, was ich so habe umsetze so gut es geht. Ich wünsche mir ja genau deshalb zB, dass die Tribes besser klingen & Dynamik haben, WEIL ich das einfach lieber hätte. Dafür haben sie einen hohen Performancefaktor. Ich habe lange Zeit Grooveboxen unsinnig gefunden, jedoch waren sie ein Segen für meine Live-Ziele. Sie sind halt keine Klangwunder.

Es gibt ja nur real existierende Synthesizer, sprich: Du orientierst dich so wie ich an dem, was da ist. Da nehme auch ich gern das für mich beste. Man kann sich schon vom Sound ansich oder dem Konzept eines Instruments ansich inspirieren lassen. Aber ich hab meist halt dann sone Vorstellung vom Ziel.


Ich sag jetzt was, was hoffentlich nicht falsch rüberkommt:
Alle, die sich an existierenden Instrumenten orientieren, sorgen bei den Herstellern eher dafür evolutionär zu arbeiten. Leute, die sowas wie ein Ziel vor Augen haben, können oft besser beschreiben, was sie suchen. Das ist dann auch bei der Suche nach Instrumenten etwas einfacher. Wenn der Typ "inspirieren" dann SEIN Instrument gefunden hat, braucht er nicht mehr so viel zu suchen oder aber sucht weiter nach mehr Inspiration, wird aber immer vom Neukauf neu inspiriert und nicht von innen heraus, oder?

Ich will eins nicht: Das eine oder andere Denkmuster schlechter machen oder uns ausspielen, will nur sagen: Es könnte sein, dass das Gear dann auch quasi eine Runde neue Musikstile austeilen könnte, da ich glaube, dass dein Weg eher der ist, den hier viele fahren.

Ich denke, wenn man ein leeres Blatt hat (Modularsystem, G2 etc.) oder sogar noch mehr: Ein leeres Blatt Noten oder "Ideenskizze" ist das sehr frei und viel V-Potential, aber es kann auch erschlagend wirken, nicht?
So gesehen hilft ein SH101 oder sowas simpleres dann schon dabei. Das kann natürlich auch ein FS1R leisten, nicht dass ich das unterschätzen würde und dieser Sache keine Syntheseschiffe zuordnen wollen. Im Gegenteil. Die Hersteller werben ja faktisch mit diesen Dingen, mal mehr auf "da kannste auch, wie XY klingen" bis "Neue Ideen aus diesem Konzept". Letzteres wird von neueren Konzepten wie Vsynth sicher mehr aufgegriffen, ersteres von Standards wie div. VAs und so weiter. Und ja: Sie alle sind gute tolle Instrumente. Auch ich kann viel mit einfachen Synths anfangen und ich finde es auch gut, wenn ein Synthesizer gut klingt oder schrottig-trashig-industrialisch wie der MS20. Bin kein Überflieger, sondern genauso einer aussm Forum. Da bild ich mir nix ein. Ich beton das mal lieber, weil ich glaube, es könnte komisch rüberkommen, soll eher sowas wie eine Typanalyse mit Folgen sein.

Kannst du damit was anfangen?

Zu den Sinus-Sachen:

Nun, ein Sägezahn ist nicht gleich Sägezahn wie auch ein Sinus nicht immer ein Sinus ist. Sinus hat keine Obertöne, er ist sicher ein Atom der Klänge, aber er ist nicht neutral, man kann nur weniger abweichen oder falsch machen mit komischer Technik? Naja, wenn ich mir vorstelle, dass unser lieber Sinus in digitalen Systemen in feinste Treppenstufen zerlegbar ist, so ist das sicher genau so anders wie bei einem alten Analogsystem, wo die Phasenlage beliebig ist, die Symmetrie nicht exakt und Rauschen immer mit unterlegt ist. Meint: Da sind die Unterschiede auch, sie wachsen dann bei komplexeren Dingen wie Filter oder Sägezahn oder Hüllkurvencharakteristik auf VCA dementsprechend an. Systembedingt.

Du kannst alles in Sinus zerlegen, aber diese Sinuswellen sind irgendwann so gut aufgelöst, dass sie auch ausreichen um ein Sinus zu sein. So auch mit den anderen Dingern.

Die digitalen und analogen Artefakte sind da und es ist alles nur idealisiert. Immer. Es ist alles nur ein Modell und ein real existierendes Ding weicht hier und da vom Ideal ab.

So What? Wir machen dennoch einfach Musik mit dem ungenauen und britzelndem Schrott Menschentechnik. Wer weiss, wie besser hörende und weiter entwickelte Wesen das hören würden, was für unsere Ohren perfekt ist. Und wir sind nah dran, dass es geht. Nicht unbedingt bei der Abspieltechnik (mp3), aber potentiell schon. Die VAs werden auch besser, siehe ASB und Co.

Aber das spielt eigentlich bei der Grundfrage keine wirkliche Rolle, wie 100%ig das ist, solang es nicht so deutlich verbogen wird wie durch einen MS20, ein DX7, Massive, nen ollen Moog-VCO oder einen Quasar oder andere Teile, die extrem auf ihre Weise sind.
 
Moogulator schrieb:
Ich sag jetzt was, was hoffentlich nicht falsch rüberkommt:
Alle, die sich an existierenden Instrumenten orientieren, sorgen bei den Herstellern eher dafür evolutionär zu arbeiten. Leute, die sowas wie ein Ziel vor Augen haben, können oft besser beschreiben, was sie suchen. Das ist dann auch bei der Suche nach Instrumenten etwas einfacher. Wenn der Typ "inspirieren" dann SEIN Instrument gefunden hat, braucht er nicht mehr so viel zu suchen oder aber sucht weiter nach mehr Inspiration, wird aber immer vom Neukauf neu inspiriert und nicht von innen heraus, oder?

Interessant! Trifft sicher nicht auf alle zu, aber auf viele. Und Du hast sicher recht: Neue oder sogar radikale Ideen entstehen auf so einem Nährboden sicherlich nicht, denn hier steht die Befriedigung vorhandener Wünsche im Vordergrund, die wiederum auf gegebenen Umständen beruhen. Irgendwann ist hier sicher schluß und jede "Weiterentwicklung", die als neue "Revolution" ausgerufen wird, ist mehr oder weniger Kosmetik: Am Interface was verbessert, neuer FM-Algorithmus, beleuchtetes Modwheel, mehr Speicherplätze, hippes Design etc.

Wobei - reden wir hier von einer individuellen, musikalischen Weiterentwicklung oder von technologischen Neuerungen?

Gute Frage - woher kommt die Inspiration? Wann kommt sie denn von innen heraus und wann nicht? Sie kann auch von einem neuen Synth kommen, sicher. Wenn ich zufällig einen vorbeifahrenden Lastwagen wahrnehme, in dessen Reifengeräusch ich eine Tonfolge höre, die sich in meinem Hirn festfrisst, die ich mich zu Akkorden führt, die mich wiederum zu einem Song inspirieren - woher kam die Inspiration denn dann eigentlich? Eine Idee, die unter Einfluß entstanden ist, sicher -- aber welche Ideen entstehen denn frei von Einflüssen?
 
Ich denke da an "Hier nen LFO dazu, dort schicker machen und wieder dort mehr ROM/RAM". Halt ein vermutlich gutes Produkt besser machen. Superbeispiel: Virus Serie. Ist ja nicht übel, was da so rein gekommen ist.

Einflüsse: Kommen von überall in und aus uns. Der, der was draus machst bist natürlich du. Ich sagte ja bereits: Es geht nicht darum, Leuten Kreativität abzusprechen, die sich so beeinflussen lassen oder "anders" beeinflussen lassen. Es ist nur so, dass es 2 Modelle sind. Sicher kann man auch beides oder Mischformen machen, ohne je uninteressant zu werden oder sowas.

Ich mache ja auch nicht meine Musik auf Papier und sage dann: Ok, die Lautsprecher sind nur für die Doofen zur Kontrolle. Aber im Extremfalle wäre das die eine Ecke, die andere wäre komplett auf Instrumente zu setzen. Man inspiriert sich durch ein Klavier, einen Synthesizer etc. oder durch Regentropfen, die ein Lied singen. Alles für mich sehr ok oder besser als eine andere Idee. Sind halt die beiden Extrempole. Auch ich bin "nur" mittendrin und fühl mich jung mit der Kraft der 2 Her(t)zen oder so.
 


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