Kennt Ihr auch so viele mit Technik angebende Veröffentlichungsverweigerer?

Ich will mich auch nicht ständig rechtfertigen müssen, weil ich etwas so und nicht anders gemacht habe. Nervig finde ich, wenn sich uneingeladen ständig jemand einklinkt, der etwas daran ganz anders machen würde. Wenn mir ein Harmoniewechsel an einer Stelle gefällt oder ich auch mal überhaupt keinen einbaue und alles auf einem Grundton durchläuft, dann will ich das eben so. Ohne Diskussion halt. Weswegen ich mich auch mittlerweile fast komplett zurückhalte bei Kommentaren zu anderen Werken, außer wenn explizit erwünscht.

Ich mache das ja auch nicht, um anderen zu gefallen. Umso besser falls zufällig doch.

Oder mal anders: Blues spielt man nicht, damit man sich besser fühlt, sondern damit es den anderen schlechter geht. ;-)
 
Es soll ja auch Sammler geben die besitzen diese Geräte einfach nur weil denen das so gefällt. Und manche benutzen die so gut wie nie, und wenn, nur um zu sehen ob die noch funktionieren. Die werden gehegt und gepflegt, sogar repariert wenn die defekt sind. Musik werden die nie damit machen.
Man hört es ja immer wieder mal was für manche Instrumente von bekannten Künstlern gezahlt wird. Benutzt werden die nicht.
 
Wie oft wollen wir das noch durchkauen? Was ist der erhoffte Erkenntnisgewinn?
Es gibt manche die machen nur so aus Spaß an der Freude mit Synths rum - ist ein bisschen wie Modell-Eisenbahn. Andere wollen tolle Musik machen und haben kreative Ideen die sie umsetzen wollen.
Das Angeben mit dewm neuen Synth gehört ein bisschen dazu und sehe ich eher als das teilen der Freude über das neue blinkende Etwas.

Ich bin beides gut. Fänds schön wenn man die Leute jeweils machen lässt und zumindest versucht die anderen Interessen zu respektieren.
Z.B. das man denjenigen der 25 Synths im Jahr kauft und keinen einzigen richtig bedienen kann , nicht dafür fertig zu machen das er noch keine 3 Alben aufgenommen hat.
(man könnte sicherlich sachlich argumentieren das es nicht sehr nachhaltig ist so viele Synths zu kaufen und man vermutlich mehr Freude hätte, kaufte man nur 2-3 Synths im Jahr.

Vielleicht ist das auch nur in problematisch , weil man sich teilweise nicht persönlich kennt und gar nicht weiß was der Andere für Ziele hat.
 
Was spricht dagegen, mäßige Werke zu veröffentlichen?
Es ist nicht ganz so leicht das selbst zu beurteilen, aber ich erspar es mir Tracks zu veröffentlichen von denen ich - zumindest in dem Moment - nicht vollständig überzeugt bin.
Meiner Ansicht nach spricht dagegen mäßige Werke zu veröffentlich, das es heutzutage schon extrem viel Musik gibt. Wenn ich etwas öffentlich vorstelle, bitte ich mein Gegenüber sich die Zeit zu nehmen mein Werk anzuhören und zu beurteilen. Da finde ich es schon angemessen sich selbst auch die Zeit zu nehmen, es mehr als mäßig hinzubekommen und sich auch einen ordentlichen Titel und ein Artwork zu überlegen.
 
Es soll Leute geben die still vor sich hin dudeln, ohne es groß an die Glocke zu hängen. Dann gibt es diejenigen, die jeden Pups dokumentieren und es gibt die stillen Arbeiter, die einen Output sofort veröffentlichen. Will sagen, die Landschaft ist bunt. Jeder hat andere Beweggründe und Interessen. Natürlich gibt es auch die, die keinen einzigen Track beenden können, weil sie ständig neues Equipment kaufen.
 
Es ist nicht ganz so leicht das selbst zu beurteilen, aber ich erspar es mir Tracks zu veröffentlichen von denen ich - zumindest in dem Moment - nicht vollständig überzeugt bin.
Meiner Ansicht nach spricht dagegen mäßige Werke zu veröffentlich, das es heutzutage schon extrem viel Musik gibt. Wenn ich etwas öffentlich vorstelle, bitte ich mein Gegenüber sich die Zeit zu nehmen mein Werk anzuhören und zu beurteilen. Da finde ich es schon angemessen sich selbst auch die Zeit zu nehmen, es mehr als mäßig hinzubekommen und sich auch einen ordentlichen Titel und ein Artwork zu überlegen.
Du, @verstaerker bist natürlich weit weg von der Zielgruppe dieses Threads. Du veröffentlichst seit Jahrzehnten professionelle Produktionen und weißt was Du tust.
Ich vermute, das Wort „veröffentlichen“ muss noch viel genauer definiert werden. In unserer heutigen Medienwelt hat der Begriff eine deutlich vielfachere Bedeutung als vor 30 Jahren.
 
bist natürlich weit weg von der Zielgruppe dieses Threads. Du veröffentlichst seit Jahrzehnten professionelle Produktionen und weißt was Du tust.
also professionell bin ich ganz sicher nicht. Ich hab über die letzten 25 Jahre mühsam einen Qualitätsanspruch an mich selbst entwickelt und dabei mit den selben "Widrigkeiten" zu kämpfen wie die meisten hier.
Meine Veröffentlichungen sind alle in Eigenregie entstanden und die die Einnahmen (nicht Gewinn) daraus ergeben vielleicht einmal essen gehen.

Ich find schon spannend , wie unterschiedliche Zielsetzungen hier aufeinandertreffen. Und ja bei manchem wundere ich mich auch das es hier nix zu hören gibt. Entweder arbeitet die Person dann tatsächlich professionell und ist hier nur aus Nerdtum oder sie macht halt keine Musik die sie selbst als vorstellenswert erachtet.
 
Sie erzählen mir stundenlang von der eingesetzten Technik, ihrem Gear, Software, Plugins, was ich natürlich sehr interessant finde. Aber wenn es zur Frage von mir kommt, wo kann man Deine Sachen hören/sehen, heißt es: Nirgendswo………

Es bringt schlicht heute nix mehr.

Der Anspruch an sich selbst und dem Hobby reicht aus, immer das beste herausholen zu wollen, auch ohne monetäre Interessen.

Dass nichts veröffentlicht wird könnte vier Gründe haben

1) Substanzloses dummes Gerede des redens willen oder zu schlecht.
2) Selbstgenügsamkeit und unabhängig von der Bestätigung anderer
3) Anerkennung der Sinnlosigkeit: Aber hier findet man zumindest was auf Soundcloud/Youtube o.ä.
4) Geringes Selbstbewusstsein

Ich arbeite seit fast 20 Jahren nicht mehr auf eine VÖ hin. Hin und wieder mach ich mal was, aber meine Interessenschwerpunkte haben sich stark verschoben von gezielter VÖ und dem Erfüllen von Standard zu viel herumprobieren. Ich spiele mehr, als ich fertigproduzieren, dabei könnte ich min. alle 2 Tage nen komplett durchproduzierzen Titel abliefern.

Soll keine Rechtfertigung sein, sondern nur beschreiben, dass die Beweggründe der Menschen unterschiedlich sind - und das kann man auch einfach so akzeptieren - ohne grundlose Interpretation.
 
Ja, kenne ich auch. Das geht los mit Leuten die ich kenne, die unterschiedliche Gründe haben. Von "Das ist nicht gut genug..." bis "Ach, ist doch nur Hobby.." ist alles dabei.

Besonders schlimm finde ich Leute, die bspw gerade angefangen haben und meinen dir erzählen zu müssen, wie man was zu machen hat. Dunning Kruger lässt grüßen.

Ich zieh mich da dann lieber zurück
oder streite mich in foren.
 
Also ich sehe das so, man muss nicht Ronaldo sein, um mit seinen Freunden Fussball zu spielen oder um bei einem Firmenturnier mit zu machen. Natürlich sind die meisten keine Profi-Musiker, aber das wissen wir doch alle. Wer denkt er hat was ganz tolles oder extrovertierter ist kann es ja zusätzlich oder nur auf Spotify oder Bandcamp zeigen, aber hier sollte doch Raum sein sich über Dinge zu unterhalten, die man gerade gemacht hat. Wie man sich halt auch erzählt, dass man gerade nen neuen Synth gekauft hat.
 
Richtig, dennoch ist die Diskrepanz hier recht hoch.

Hier sind großartige Musiker - und da ich keine Ahnung von Musik, Harmonien usw habe, halte ich da meine Klappe oder beschreibe wie es auf mich laienhaft wirkt.

Sobald es technisch wird, scheint es sich komplett zu drehen - eigtl nicht weiter verwunderlich, da vieles auf Subjektivität geschoben werden kann.
 
Ich kenne keine "Veröffentlichungsverweigerer", weil es mir nicht wichtig ist. Es gibt genügend Audio und Video zu allen möglichen Themen. Früher war ich allerdings ziemlich enttäuscht, wenn es von Musikern, deren Arbeit ich mochte, längere Zeit kein neues Album gab. Sagen wir mal länger als 2-3 Jahre, manchmal noch länger. Diese Musiker haben aber auch viel Live aufgetreten, und haben auf diesem Wege wahrscheinlich mehr verdient.
 
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Ich sage sofort: Schwieriges Thema, bei dem ich vermute, dass den einen oder anderen aus der Reserve locken könnte (Vielleicht auch mich?).
Ich habe vor ca. 6 Jahren erst, im Alter von bereits 48 Jahren mit Musik machen angefangen. Zuerst nur Epiano, über die Jahre hat natürlich GAS zugeschlagen und heute sind es über 30 Synthis/Grooveboxen, auch DIY und natürlich das ganze weitere Equipment wie Mixer, Spezialkabel, Ständer, etc..
Ist und bleibt aber alles nur Hobby und ich habe wenig Ambitionen auf Live-Auftritte hinzuarbeiten. Was ich aber mache, sind kleine Live-Jams im Wohnzimmer per Video aufzunehmen und dann bei Youtube hochzuladen. Einfach nur für mich selbst um einen schönen, kreativen Moment meines Lebens für mich und andere festzuhalten.
Ich habe immer mal wieder gleichgesinnte Menschen kennengelernt, die mir erzählen, dass sie Musik machen, sogar ähnlich wie ich. Sie erzählen mir stundenlang von der eingesetzten Technik, ihrem Gear, Software, Plugins, was ich natürlich sehr interessant finde. Aber wenn es zur Frage von mir kommt, wo kann man Deine Sachen hören/sehen, heißt es: Nirgendswo………
Komischerweise kenne ich mindestens 5 Leute mit diesem Verhalten. Ist das Zufall? Auf Nachfrage nach dem „Warum“ kommen relativ ausweichende Antworten: Zuviel Arbeit, zu schlecht, etc..
Aus meiner Sicht war es nie so einfach wie heute, seine „Kunst“ der Öffentlichkeit zu präsentieren. Youtube, Soundcloud, etc. . Ich habe sogar das Gefühl, dass es nie einfacher war als heute, eine Vinyl deines Schaffens pressen zu lassen. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.
Womit ich auf meine anfängliche Frage im Threadtitel zurückkomme? Kennt ihr sie auch? Oder geht es nur mir so?
Wenn es so einfach ist wie noch nie dann ist das doch ein guter Grund es eben nicht wie alle anderen zu machen und nichts zu veröffentlichen.
Ich kann das nachvollziehen.

Ich habe auch andere Hobbys, soll ich Snowboard-Videos veröffentlichen, es wäre so einfach wie noch nie.

Und wenn man Geld hat um das aus dem Fenster zu werfen kann man sich auch eine Vinyl pressen lassen.
Wenn etwas einfacher ist heisst das grundlegend auch, dass das viele machen und es noch viel schwieriger ist genügend Käufer/Interessenten zu finden.



Ganz anders sehen die Dinge aus wenn man sehr ambitioniert ist, es eine Nachfrage gibt, man (wieder) touren gehen möchte usw.,
aber da man muss man sich nichts vormachen, da hinzukommen braucht viel Arbeit.
Was ev. nicht immer so viel Spass macht und oft mit Einschränkungen im Rest vom Leben zu tun haben und teiweise auch einen ganzen anderen eigenen Lebensstil bedeuten.
 
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Ich denke, ich habe jetzt einen guten Überblick und meine Fragen sind beantwortet. Meinetwegen kann das hier geschlossen werden. Vielen Dank nochmal für die vielen Anregungen und Einblicke.
 
Die bisherigen Beiträge beleuchten das Thema schon ganz gut.

Die allermeisten Veröffentlichungen habe ich hier im Forum durch meine Beteiligung an diversen Battles, Challenges und Compilations. Das reicht mir auch, weil man oft Feedback bekommt und sich über die Tracks in der Community austauscht.
Da muss ich die Tracks ja auch einigermaßen fertig machen.

Für mich selbst mache ich in der Regel nur Roughmixes, weil mir die ganze Bearbeitung, eines ansonsten fertigen Stückes, mit EQs, Dynamik-Tools und Stereoimaging, samt der Anpassung an irgendeine Ziellautstärke kaum Spaß macht.
Da fange ich lieber einen neuen Track an.

Da mir auch bewusst ist, dass die meisten Veröffentlichungen heutzutage, auch die von Hobbyisten, zumindest klanglich ganz ok sind, müsste ich für meinen Geschmack zu viel zusätzliche Zeit investieren um meine Songs auf ein veröffentlichbares Niveau zu bringen.
 
Es ist nie zu spät ... nochmal zu antworten ;-)

Daher noch mein Senf.
im Moment der Entscheidung etwas von sich vorzuspielen kommt man halt auch an einen zentralen Knackpunkt unseres Hobbies: Man merkt dass es eigentlich ums Musikmachen geht und nicht um die Geräte. Und viele hier kommen halt vom Musikhören und der daraus erwachsenden Begeisterung für die Geräte - aber nicht vom Musikmachen. Dann misst man sich am "nicht-Musikmachen-können" und spielt nicht vor, was schade ist. Zum einen schade, weil das Resultat des reinen Gerätebedienens ggf auch interessant sein kann, und zum anderen, weil Sachen oft unbeabsichtigt musikalische interessant sein können.
Von daher würde ich mich auch freuen, wenn Leute zumindest hier mehr von sich geben würden. Es muss ja nicht gleich Spotify sein, es genügt als Attachment hier im Forum.
 


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