Kompression. PreMix besser laut oder leise ?

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Frequenzband

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Mein Mix ist zu platt, bekomme keinen Druck mehr rein.

Hatte letztens nur so vor mich hingeklimpert und ziemlich schnell ist aber ein ganzes und fertiges Retro Disco Stück draus geworden.
Hatte mich beim Einspielen auch gar nicht großartig um das Leveln der Spuren untereinander gekümmert.

Die ganze Sache klang auch schon ziemlich ausgewogen und wenngleich in der DAW erarbeitet, aber mit dem Vergleich des einmal "Gelernten" und guten alten analogen Mischens mit Blick zum Rauschabstand, liegen die Spuren ohne zu clippen ja auch ziemlich gut im Pegel bei -3 bis -0.2 db und hier hab ich aber noch gar nichts gemacht.
Jetzt will ich das Stück noch in der Summe etwas Kompression verleihen um das Ding nach ein wenig mehr nach vorn zu holen und fahre das Ding immer platter und platter gegen die Wand.
Der gewünschte Druck will nicht entstehen und die Dynamik wird zum Fremdwort.

Ist es daher nun prinzipiell immer besser, mit leiseren Pegeln und stets ausreichend Headroom (-10db) an den Mix und Kompressionen ranzugehen ?
Mich wundert das eigentlich ein wenig, da man früher analog ja eher möglichst hohen Ausgangspegel auf der Spur haben wollte, damals allerdings Rauschen eine gewichtigeres Manko war als heute.
Wie macht ihr das vor allem im Bezug auf sehr rhytmisch perkussiv orientierte Sachen ?

Danke für eure Meinungen und Anregungen.
 
Ja, in der digitalen Domäne solltest Du deutlich mehr Headroom lassen, um Clipping zu vermeiden. Analog und digital sind hier einfach zwei verschiedene Paar Schuhe...
 
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Ist doch klar, dass du durch das Komprimieren Druck raus nimmst, denn der Kompressor macht die lauten Stellen des Signals leiser.
Wenn deine Pegel schon nahe beisammen liegen, belasse es doch einfach beim Normalisieren.
 
Wenn es beim Mischen schön knallen soll, dann dreh einfach Deine Abhöre lauter. Der Peak meiner Tracks liegt irgendwo zwischen -5 dB und -8 dB. Die Drums sind meistens das lauteste Element, die liegen bei etwas um die -13 dB oder weniger. So als Hausnummer. Wenn Du mit 24-Bit-Aufnahmen arbeitest, dann kannst Du nach oben ruhig viel Luft lassen. Die Einzelspuren lassen sich so auch dynamikmäßig viel einfacher staffeln, für mein Gefühl. Also Lautstärke an der Abhöranlage aufdrehen und die Spuren leiser machen, die stören. Es ist eine etwas andere Vorgehensweise als in der analogen Welt.
 
In der digitalen Welt kommt das Prinzip des gain staging ins Spiel.

Habe auch erst vor einiger Zeit gelernt, auf meine Pegel zu achten. Also die Eingangslevel vor jedem virtuellen Mischpultkanal. Die Levelanzeige vom Kanal auf Pre fader eingestellt, Richtwert ungefähr -18 Db. Auch bei den Plugins immer wieder kontrollieren, die geben standardmäßig auch oft zu viel Output weiter.
Seit dem ich darauf achte, sind meine Mixe viel offener geworden. Auch ein Kompressor lässt sich zb. mit weniger input gain viel besser einstellen. Außerdem sind die Fader vom Mischer jetzt alle in den richtigen Regionen rund um die 0, was das mischen natürlich in viel feineren Nuancen ermöglicht.
 
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klingt imho so als ob du falsche kompressor einstellung hast bzw evtl ein plugin das nicht fuer harte summen komprimierung geeignet ist. versuch mal fabfilter PRO L oder irgend n anderen transparenten brickwall limiter stattdessen.

headroom zu lassen vor dem mastering process ist nicht noetig solang es im gleichen projekt passiert da alle DAWs intern mit floating point endlos headroom haben. natuerlich darfst du deinen mastering komnpressor nicht komplett zerschroten, also hier auf threshold aufpassen. peaks sollten nach dem master bei knapp unter null liegen, mit -0.2 bist du 100% auf der sicheren seite. RMS fuer "laute" produktionen peile ich bei -9 bis -7 dB an.

clipping passiert maximal beim bouncen/abhoeren, nicht aber intern in der DAW. du solltest aber natuerlich nicht ueber 0dB in deine mastering kette reingehen, aber ich gehe davon aus das die -3 bis -0.2 dB spitzen die du beschreibst die peaks auf der ungemasterten summe sind? und nicht die der einzelspuren?
 
Einen Brickwall für mehr Druck würde ich jetzt nicht empfehlen. Er macht laut und laut hört sich halt generell immer besser an.
Der Druck entsteht im mixdown. Transienten belassen oder sanft bearbeiten, den Rest komprimieren.
ich mach im Masterchannel nichts mehr außer einer ganz soften Kompriemierung mit nem Buskompressor und, nur zum Referenzhören einen Brickwall für vergleichbare Lautstärke.

An den Threadersteller: versuche mal, die einzelnen Spuren bei -18 dB einzupegeln. Am Master sollten dann ungefähr -6db ankommen. Verzichte auf umfangreiche Summenbearbeitung. Stattdessen störendere Frequenzen in den einzelnen Spuren finden und wegfiltern, viel lowcut, außer bei Bass und Kick natürlich....Transienten bearbeiten mit kompressor oder transient shaper (bei Drums oft gut).
Bass viel und schnelle Kompression, tiefe Frequenzen in Mono usw.
 
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Danke zunächst für die Antworten und Einwürfe, allerdings ist das Thema vielleicht ein wenig missverstanden worden und vielleicht habe ich das auch falsch formuliert.
Der Einsatz und Funktionsweisen von Kompressoren/Limiter sind uns ja insoweit allen klar, mir ging es jedoch nicht um das Kompressionsprinzip an sich, sondern vielmehr mit welchen Pegeln (TPeak) in einer DAW zunächst recordet werden solle oder sogar besser gesagt, "vernachlässigt werden kann", um später im Master zu optimalsten Ergebnissen zu gelangen.

Bisher war ich auf analogen Wegen vollen Studiopegel mit +4db gewohnt und digital in der DAW bei 0 db bekanntlich grundsätzlich Schluss ist.
Analog bin ich mit Blick auf ein Nutzsignal gewohnt gewesen, eine (Audio)Spur immer möglichst hoch auszusteuern und sämtliche Spuren untereinander soweit an ihre Limits zu bringen, um sie für das Master aufzubereiten.

Jetzt merke ich in der DAW, dass ich mit dieser althergebrachten und damals erlernten analogen Technik allerdings kaum noch Luft für den Einsatz von Dynamikprozessoren auf digitaler Basis mehr habe und in der Folge das genaue Gegenteil erreiche und ein Mix in der DAW immer platter wird.
Zudem vermelden einige Plug-Ins auf den Einzelspuren ein mir unerklärbares Clipping, obwohl ich 0db nicht überschreite und auch eigentlich noch immer eine kleine Reserve belasse.

Ich muss die Spuren tatsächlich bis auf -18db runterziehen und auch die Gains reduzieren, damit ich in der Summe nachher bei um die -6db lande und Dynamikprozessoren die benötigte Luft haben, um vernünftig werkeln zu können und ein druckvoller Mix entstehen kann.

Da frage ich mich insoweit und etwas irritiert, dass ich mir doch beim (Audio)recorden in der DAW gar nicht so sehr die Mühe machen müsse, auf möglichst hohe Pegel, bzw. in meiner noch alten Denkweise "sauberstes Nutzsignal" zu kommen und sorgenfrei und vernachlässigbar auch gleich bei um die -10 db und somit leiser recorden könne ?

In der DAW komme ich nach meiner Betrachtung mit leiseren Pegeln schlussendlich doch zu einem besseren Gesamtergebnis in der Dynamikbearbeitung, als mit von vornhinein maximalen Pegeln.
Oder irre mich da völlig ?

p.s.: Mit Pegel meine ich stets True-Peak.
 
Das siehst du schon richtig. In der DAW musst du nicht so heiß wie möglich aufnehmen. Ordentlich gainstaging betreiben, Headroom lassen.

Dazu kommt, dass einige Modelling Plugins in einem bestimmten Pegelbereich am besten funktionieren.

Meine Spuren liegen meistens so zwischen -18 und -10dbfs.
 
Das siehst du schon richtig. In der DAW musst du nicht so heiß wie möglich aufnehmen. Ordentlich gainstaging betreiben, Headroom lassen.

Dazu kommt, dass einige Modelling Plugins in einem bestimmten Pegelbereich am besten funktionieren.

Meine Spuren liegen meistens so zwischen -18 und -10dbfs.
kann man erstmal so als anhaltspunkt stehen lassen.bei fremdproduktionen mache ich meisst erstmal alles um mind.-10db leiser.
 


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