Live Techno

YuNiQ

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Hi Leute,
ich bin jetzt schon eine Weile im Forum unterwegs weil mich während dem Lockdown die Idee gepackt hat von dem herkömmlichen DJ Stuff wegzugehen und mal was in Richtung live Techno zu versuchen. Nun habe ich eine Weile rumprobiert und versucht, verschiedene Herangehensweisen zu finden, aber irgendwie klingt es immer sehr ähnlich. Langsam habe ich das Gefühl, dass mein Kumpel damals mit seiner Aussage recht hatte, er würde einen DJ 20 von diesen "Live-Nerds" vorziehen...Hartes Statement und ich dachte ich schaffe das und mache eine total coole und abwechslungsreiche Live Performance mit meinem Digitakt und einem kleinen Modularsynth.
Wie seht ihr das mit dem Thema live Techno? Sollte man die Hardware doch lieber zum produzieren nutzen und den DJs die Clubs lassen?
Also das kann man bestimmt nicht verallgemeinern und das ist wahrscheinlich auch arg klischeebehaftet aber was ist da eure Meinung dazu und evtl habt ihr ja auch Tipps wie man eine Performance ansprechend gestalten kann, dass nicht jeder wegpennt während ich wie wild an meiner Groovebox rumschraube :D
 
Ich selber mach improvisiertes Live-Techno und richtig geil finden das eigentlich nur Leute, die mich halt sehr mögen.
Wenn du etwas fürs Publikum machen willst und den Leuten einen schönen Tanzabend schenken möchtest, dann würde ich bei den Schallplatten bleiben.
 
Hi Leute,
ich bin jetzt schon eine Weile im Forum unterwegs weil mich während dem Lockdown die Idee gepackt hat von dem herkömmlichen DJ Stuff wegzugehen und mal was in Richtung live Techno zu versuchen. Nun habe ich eine Weile rumprobiert und versucht, verschiedene Herangehensweisen zu finden, aber irgendwie klingt es immer sehr ähnlich. Langsam habe ich das Gefühl, dass mein Kumpel damals mit seiner Aussage recht hatte, er würde einen DJ 20 von diesen "Live-Nerds" vorziehen...Hartes Statement und ich dachte ich schaffe das und mache eine total coole und abwechslungsreiche Live Performance mit meinem Digitakt und einem kleinen Modularsynth.
Wie seht ihr das mit dem Thema live Techno? Sollte man die Hardware doch lieber zum produzieren nutzen und den DJs die Clubs lassen?
Also das kann man bestimmt nicht verallgemeinern und das ist wahrscheinlich auch arg klischeebehaftet aber was ist da eure Meinung dazu und evtl habt ihr ja auch Tipps wie man eine Performance ansprechend gestalten kann, dass nicht jeder wegpennt während ich wie wild an meiner Groovebox rumschraube :D
Redest du jetzt von Live impro oder von eigenen Tracks live spielen? Weil gegen das eine lässt sich durch vielfältigkeit vorgehen und gegen das andere auch :lollo:
 
Naja, es ist doch einfach so, um ein gutes Liveact zu werden braucht es viele Spielmöglichkeiten und mindestens 5-10 Jahre Erfahrung mit allem.

Gute Musik spielen und die mit den heutigen technischen Möglichkeiten mixen können, das kann man nach einem Monat. Man glänzt vielleicht nicht an jeder Party, doch ist es viel einfacher da zu einem gewissen Level zu kommen.
 
wäre ja auch grass wenn man 2 stunden lang alle dreieinhalb minuten ein brett raushauen könnte welches man selbst gemacht hat. Liveacts sind meist relativ zäh und natürlich nicht so top ausproduziert wie ein DJ set.

aber ich mag liveacts.
Aber auch DJs die die platte auch mal ein wenig reinschieben müssen wenns nicht direkt passt und man ein wenig hört das sie arbeiten müssen.

Das mir oftmals lieber als ein aalglatter mix.

aber ich bin nicht jeder.
 
Acid Sets sind für mich in der Tat die einzigen Elektronika-Sets, wo zuschauen etwas Unterhaltung ergibt. Ansonsten?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Weile rumprobieren reicht da bei weitem nicht aus. Wie Sunwave schon sagte, du brauchst Erfahrung. Und die kommt mit viel, viel Übung + im besten Fall Talent :cool:
Du musst u.a.:
- viel üben
- das für dich geeignete Gear finden
- üben
- mit deinem Gear blind umgehen können
- viel üben
- deinen eignen Stil finden
- nochmals üben
- repeat all

Das kann schonmal in richtiger Arbeit ausarten.
 
LiveActs können sehr unterschiedlich sein.
Genau so klingen sie dann auch sehr unterschiedlich.

Im Endeffekt hat man bei live nie was fertig gemastertes. Höchstens gut gemixtes. Meist, nicht mal das. Die Leute die extra dafür kommen um das zu hören mögen das, wenn nicht, dann nicht.

Techno ist da am schwierigsten. Minimal, dub oder acid am einfachsten, wie ich finde.

Live und hardware only ist ein Fall für sich.
Da muss man erstmal das ganze für geeignetes Publikum spielen und nicht für welche die von dir gerade einen dj set erwarten.

Generell, zu einem hardware only liveset. Es braucht einfach viel Übung und gutes Gear was erstmal gut klingt und zweitens man sehr gut beherrscht. Also es braucht erstmal viel Zeit und Erfahrung. Und mut.
Am besten sollte man sich da einen Wecker vor sich hinstellen und Pi mal Daumen alle 10 bis 15 min fast alles ändern.
 
Ach ja, es braucht Übung vor Publikum im Club oder am Open Air, daheim bringt meiner Meinung nur bedingt was.
 
Mit dem richtigen Publikum kann Live-"Techno" sehr viel Spass machen. Auch wenn er sicher nie so perfekt wie mit einem DJ ist.

Grundregel: Denke weiterhin wie ein DJ. Nimm zwei Sequenzer-Synths (303/101) und zwei Chord-Synths (oder ein Chord-Teil und eine Sampleschleuder) mit. Drums können durchlaufen, aber zwei Drummies ist auch fein. Bei den Drummies unbedingt welche wo Du die Einzelinstrumente am Drummie direkt Mischen kannst. Also Roland-TR_x0x-Klassiker oder TR8/TR8s/TR6S. Allein durch das dazufahren, wegnehmen von einzelnen Drumspuren machst Du schon viel Arrangement. Eine 727 oder eine ähnliche Latin-Percussion Maschine zusätzlich ist dann auch noch ganz fein.

Und dann einfach das Setup wie zwei oder drei Decks denken. Links ein Sequencer und ein Chord, Rechts ein Sequencer und ein Chord. Drummies laufen durch.
Wichtig: Du brauchst sehr viele vorbereitete Sequenzen.

PS: was die Erfahrung angeht: mach nicht zuerst einen 4 Stunden-Gig aus. 45 Minuten reichen erst mal.
Und denk Dir einen Knaller-Intro aus. Eins das richtig umbläst. Das kauft Dir die Meute. Danach kann man es sich leisten schwächer zu sein. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Am besten eigene Party veranstalten mit 2-3 Liveacts und zur Prime Time ab 2-3 Uhr dann ein DJ (der Erlöser)
Dann kannst den Auflauf mitgestalten, und dich evtl als Opener positionieren, als Einstieg.
Und wenn andere Liveacts am Start sind dann wird das ganze auch vom Sound homogener und man kann Erfahrungen austauschen,


Unbezahlbar ist die Erfahrung, wenn man mal einen vollen Floor, wenn du zb nach einem DJ einsteigst, innerhalb weniger Minuten leer gespielt hast.
Anderseits knallt ein gut abgestimmtes Livesetup auch ganz anderst rein, sehr viel roher und nicht so glatt.. gibt viele die das mögen. Muss halt Tanzbar sein, wobei: was ich schon miese Acts als Veranstalter gesehen habe die überhaupt garnicht gegrooved haben, und die Leute haben trotzdem getanzt.. ausser den Üblichen.

Ansonsten sehe ich das genauso wie Florian, ich hab auch immer zwei gesyncte Systeme am Start gehabt.
 
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Live spielen zu können ist ein langer Weg hab ich gemerkt. Bei den Live Acts die man so anschaut sieht das immer alles so einfach aus. Und man hat ja auch selber so viele Ideen. Aber Improvisation braucht viel musikalische Erfahrung und sehr tiefe Kenntnis der eigenen Hardware um die Ideen schnell umzusetzen und gut klingen zu lassen. Grundvoraussetzung ist meiner Auffassung wohl "leider" die Produktion von Tracks bis zu einem relativ hohen Reifegrad. Wenn man mal drei Tracks hat und die auch reproduzierbar auf seiner Hardware spielen kann, muss man sie nur noch hintereinander performen können. Dann hat sein erstes kleines Live-Set. Das probiere ich momentan und bin da nun seit fast 8 Wochen dran. Mir persönlich fällt es halt schwer irgendwas mal zu ende zu bringen...
 
Live ist bei Techno eh nur die Kick wichtig, so lange die gut drückt ist der Rest nimmer so wichtig. Meiner Erfahrung nach kann man sich live fast den Bass dann sparen. Drüber noch eine interessant modulierte Line und hihats und das funktioniert. Also Techno im Sinne von Mike Parker und co geht live gut.
 
Nach jahrelanger suche nach der richtigen kick, bzw nach dem richtigen techno groove bin ich zum Entschluss gekommen das,

Die Kick gar nicht so wichtig ist und gar nicht so drücken muss,

Denn bei den richtig guten tracks ist die kick zwar da und es pumpt schön aber die kick ist gar nicht im Vordergrund.

Da Sind viele perkussive Elemente in allem möglichen Stärken und passende synths oder samples die sich AUCH durchsetzen viel essenzieller.

Die tracks wo man richtig heavy kick benutzt sind meist sehr minimalistisch aufgebaut weil es anders kaum möglich ist. Bzw dann muss man die überkrassen kick wieder so beschneiden das man den Rest noch hört.

Also im Endeffekt muss alles im Gleichgewicht sein und da sollte man mit der kick nicht übertreiben.
Vielleicht ist das Stichwort "Dynamik"
 
Danke für die ganzen Kommentare! Das mit dem üben ist mir schon klar aber ich meine auch klanglich geben die meisten Livesets nicht so viel her wie zum Beispiel so ein Brecherset von Dax J oder irgendeinem anderen DJ.
Ich find meinen Digitakt auch super für zuhause um ein bisschen zu jammen aber ich glaube für live würde dann eher ne richtige Drummachine die nicht nur samples abfeuert mehr bringen. Analog Rytm oder Tanzmaus zum Beispiel. Aber ich bin schon durch recht viel Equipment durchgegangen und habe mir eigentlich ein Kaufverbot ausgesprochen...;D
Aber was ich jetzt hieraus mitgenommen habe ist, dass Livesets doch ein Nischenprodukt sind und das nix für einen normalen Clubbetrieb ist, wo man die Leute tanzen sehen möchte.
 
Aber was ich jetzt hieraus mitgenommen habe ist, dass Livesets doch ein Nischenprodukt sind und das nix für einen normalen Clubbetrieb ist, wo man die Leute tanzen sehen möchte.

Ja, das ist wohl die Message.
Wenn du entweder ein richtig gut präpariertes Liveset hast (dann verdient es aber - wie sehr viele Livesets - die Bezeichnung mMn nicht) oder einfach wirklich richtig gut bist, dann geht das auch im Club. Ansonsten musst du (wie ich) das Risiko eingehen, dass deine Zuhörer auch mal 10 Minuten etwas hören, was sie gerade nicht so flasht.

Mit dem richtigen Publikum kann Live-"Techno" sehr viel Spass machen. Auch wenn er sicher nie so perfekt wie mit einem DJ ist.

Grundregel: Denke weiterhin wie ein DJ. Nimm zwei Sequenzer-Synths (303/101) und zwei Chord-Synths (oder ein Chord-Teil und eine Sampleschleuder) mit. Drums können durchlaufen, aber zwei Drummies ist auch fein. Bei den Drummies unbedingt welche wo Du die Einzelinstrumente am Drummie direkt Mischen kannst. Also Roland-TR_x0x-Klassiker oder TR8/TR8s/TR6S. Allein durch das dazufahren, wegnehmen von einzelnen Drumspuren machst Du schon viel Arrangement. Eine 727 oder eine ähnliche Latin-Percussion Maschine zusätzlich ist dann auch noch ganz fein.

Und dann einfach das Setup wie zwei oder drei Decks denken. Links ein Sequencer und ein Chord, Rechts ein Sequencer und ein Chord. Drummies laufen durch.
Wichtig: Du brauchst sehr viele vorbereitete Sequenzen.

PS: was die Erfahrung angeht: mach nicht zuerst einen 4 Stunden-Gig aus. 45 Minuten reichen erst mal.
Und denk Dir einen Knaller-Intro aus. Eins das richtig umbläst. Das kauft Dir die Meute. Danach kann man es sich leisten schwächer zu sein. ;-)

Das sind sehr wertvolle Tipps!
Gerne würde ich auch selber einen davon mitnehmen, konkret erscheint mir die Möglichkeit für jede Drumspur nen eigenen Fader zu haben gerade enorm sinnvoll. Aber in meinen Koffer passt nichts mehr rein, und Geld ausgeben wird in absehbarer Zeit auch keine gute Idee sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles steht und fällt mit deinen Tracks!
Vorher schon sagen es wäre schlechter als ein DJ-Set halte ich für sinnbefreit.

Du kannst doch deine Tracks genau wie ein DJ-Set vorher komponieren und aufeinander abstimmen!?

Auf jeden Fall zwei synchrone „Decks“ und am Anfang würde nur mit Mutes arbeiten, so wie @fanwander die Tracks erst teilweise während des Livesets „komponieren“ ist natürlich die Creme de la Creme, benötigt musikalisches Können aber das kannst Du dann noch lernen wenn Du dann berühmt bist :) .
 
Ich find meinen Digitakt auch super für zuhause um ein bisschen zu jammen aber ich glaube für live würde dann eher ne richtige Drummachine die nicht nur samples abfeuert mehr bringen. Analog Rytm oder Tanzmaus zum Beispiel. Aber ich bin schon durch recht viel Equipment durchgegangen und habe mir eigentlich ein Kaufverbot ausgesprochen...;D
Habe genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Wenn die Drums nicht sitzen dann läuft der meiste Techno einfach nicht. Eine analoger Drummie kann zwar nett sein für ein bisschen Schrauberei aber da will ich eigentlich nichts anbrennen lassen. Grad bei der Kick, zumindest wenn man ein bisschen härter zur Sache geht. Habe da die TR-8S für mich entdeckt, auch wenn der Formfaktor immer noch weh tut und ich manche Features meiner Analog Rytm vermisse. Oh und wo wir bei der Rytm sind: Dieses Gerät braucht wirklich viel Vorbereitung wenn man es live einsetzen will. Mal schnell an den Parametern spielen geht schnell schief, das geht nur über die Performance Makros. Und für meine Ohren kommt der Sound da oft etwas "halbbacken" raus wenn man keine Samples benutzt.
 
Mit den heutigen Maschinen und Sequencern ist es schon gut möglich den großteil eines Arrangements vor zu bereiten, das hat den Vorteil das mit weniger Improtalent schon sehr viel möglich ist. Üben bleibt da nicht aus. Für Techno wird zwingend ein Sampler benötigt um die Kick abzubilden, also ist dein Digitakt der ideale Ausgangspunkt. Analoge Kicks sind nice to have, aber haben meist nicht den ausreichend ausproduzierten Status um sich im Mix durch zu setzen. Das erfordert mehr Aufwand im Mixing und macht beim Soundwechsel viele Probleme.

Kick ist sowieso super wichtig für den Track, wenn die nicht schiebt tanzt keiner. Entsprechend wichtig ist es auch der Kick im Liveset viel Aufmerksamkeit zu schenken, heißt ein- und ausblenden, muten und filter Spielerei um Tention auf zu bauen. Mit dem Digitakt empfiehlt sich da noch einen Controller dazu zu packen um mehr direkte Kontrolle zu bekommen, dass wertet die Kiste massivst auf und günstiger als nen neuer Drummi.
 
...aber ich meine auch klanglich geben die meisten Livesets nicht so viel her wie zum Beispiel so ein Brecherset von Dax J oder irgendeinem anderen DJ.

Das ist genau einer der Punkte, die ich meinte mit "den eignen Stil finden". Wenn du der Meinung bist, das die meisten Live Acts das nicht bringen, dann währe das doch schonmal ein Ansatzpunkt!

Hier mal ein paar gute Beispiele für Live Acts mit gutem Sound, der ordentlich drückt:
Dave Mech:

https://youtu.be/oEp4wiT5jaA?t=45

Das hat schon was von einem DJ-Set. Auf seinem YT-Channel findest Du wertvolle Tips und er ist recht umtriebig bei den Elektronauts.

Martin Stürtzer:

https://www.youtube.com/watch?v=kbgxeSNnkxw

Gepflegter Minimalismus. Plastikman läßt grüßen :sowhat:
Er arbeitet Live viel mit Ableton. Ich schätze seine Dark Ambient Sachen als Phelios :banane:

Aber was ich jetzt hieraus mitgenommen habe ist, dass Livesets doch ein Nischenprodukt sind und das nix für einen normalen Clubbetrieb ist, wo man die Leute tanzen sehen möchte.

Schon aufgegeben?
Sieh es doch mal so: Nischenprodukt ist doch gut - nicht so viel Konkurrenz...
 
Was ich ganz wichtig finde,
weniger (Gear) ist mehr bei live. Die meisten "Anfänger" haben viel zu viel dabei und machen praktisch nichts mehr daraus. Mehr oder weniger überfordert spielen sie dann nur noch irgendwelche Pattern ab, ändern daran nichts, schrauben daran nicht rum, arrangieren nicht gut, gehen nicht auf das Publikum ein, das Monitoring taugt nicht und der Mix klingt auf der Bühne und/oder im Publikum schrecklich. Kurz, alles was man sich vorgenommen hat und erwartet klappte nicht.

Anfänger schreibe ich Anführungszeichen, weil man auch schon über 10 Jahre Musik im Studio gemacht haben kann und bei Live vor Publikum trotzdem ein völliger Anfänger ist, der unrealistische Erwartungen an sich und an das Publikum hat.
 


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