LMMS Linux Multimedia Studio

T

Thx2

||
Hallo Leute, ich will in meinem Studio auf Linux umstellen.
Genau schwebt mir Linux Kubuntu also mit der KDE Oberfläche vor.
Den ich will den Desktop / GUI möglichst ähnlich wie Windows haben, und das ist ja bei KDE der Fall.

Als Sequencer hierfür schwebt mir LMMS vor, hab mir den mal für Windows gezogen und bisschen rumgespielt, denke da kann ich mich einarbeiten.
Mal was schönes in 5 min gebastelt: http://www7.zippyshare.com/v/63448549/file.html

Unter windows hab ich schon mit dem Problem zu kämpfen das VSTs nicht geladen werden wegen fehlenden Rechten (C/Programme/VstPlugins).
Dann muss ich LMMS immer neu als Admin starten und das Projekt dann neu öffnen und den VST neu laden... kann man da abhilfe schaffen ?

Generell, kann man Unter Linux mit WINE dann überhaupt alle Plugins zum laufen bekommen, vorallem reFX Nexus² ???

Und ist dieser Sequencer eigentlich überhaupt ausreichend für mehr oder weniger Professionelle Produktionen ?

Eventuell hat ja jemand Erfahrung damit :)
 
Thx2 schrieb:
Unter windows hab ich schon mit dem Problem zu kämpfen das VSTs nicht geladen werden wegen fehlenden Rechten (C/Programme/VstPlugins).
Dann muss ich LMMS immer neu als Admin starten und das Projekt dann neu öffnen und den VST neu laden... kann man da abhilfe schaffen ?

Jo, "root" kann deinem Benutzer die notwendigen Rechte auf die entsprechenden Verzeichnisse permanent erteilen.

Wenn du noch nicht so viel Erfahrung mit Unix hast, dann wird der Umstieg sicher nicht so einfach. Ein paar Bücher zum Thema parat zu haben (und darin zu lesen) macht die Sache deutlich angenehmer!
Gerade wenn du spezielle Software verwenden willst, ist der Umstieg auf Linux doch immer noch ein richtiges Projekt, das schon seine Zeit braucht.
 
Ich bin mit Windows nicht so zufrieden.
Versteht mich nicht falsch, Windows ist Super, ein wirklich gutes Betriebssystem: Solange es läuft.

Aber wenn es mal anfängt Rumzuzicken ist es meistens aus !
Das habe ich nun wirklich oft genug erlebt und deshalb hab ich nun die schnauze voll davon.

Ich schau nur grade, den ich möchte die KDE 3 oberfläche (3.5) haben, und aktuell ist ja KDE 4
 
Windows an sich zickt in den wenigsten Fällen, liegt meist an der verwendeten Software und Treiber-Configs.

Viele schlecht laufende Hobby-Musiker PC-Setups haben ihre Ursache oft in der Software-Quelle, also wo diese herkommt. Die etwas teureren (legaleren) Lösungen profitieren zudem von der Support-Unterstützung in Problemfällen.
 
mit linux geht schon einiges, vieles aber auch nicht bzw. man sollte einen hang/bereitschaft zum basteln und hacken haben.
vst/i unter linux ist niemals so gut wie unter windows, soll aber machbar sein - manches läuft, manches nicht. ich habe noch nie vst/i benutzt daher keine ahnung.
du kannst neben ein bestehendes windows linux zum testen installieren.
evt. nimmst du so ein fertiges (live-linux-audio) wo vieles abgestimmt ist (mit vst/i u.a.) http://www.bandshed.net/AVLinux.html.
generell ist schnell aus jedem linux ein audio distribution gebaut ...

infos findest du viele, z.b.:
http://www.audio4linux.de/forum/index.php
http://linuxmusicians.com/
http://wiki.linuxaudio.org/apps/start
 
Ha, wie passend! Dann werde ich mal ein paar meiner Gedanken los, hab in den letzten Jahren selbst viel probiert:
Ich bin auch gerade dabei mein Workflow wieder nach Linux zu schieben, von wo er ursprünglich aus ging. Wollte dann wegen VSTs dann doch unter Windows produzieren. Probiere mich aber gerade an einer Workflow-Änderung und dem Einbau von Pure Data in diesen. Letztendlich will ich dann unter Linux mit Jack (zum verbinden), Pure Data (für sequencing, experimente, synthese), Renoise (für klassischeres sequencing, sample spielereien und andere alltägliche musikalische aktivitäten) arbeiten. Letztendlich habe ich auch noch Hardware Synthies (Blofeld & Evolver) rumstehen, die nur drauf warten gesampelt zu werden, oder verwendet zu werden. Und mein Zoom H1 hilft auch enorm für sampling.

Auf VSTs hab ich vor eher zu verzichten, ich hab VSTs nur sehr sehr selten zum laufen bekommen. Synth1 lief mal. Aber im zweifel ists mir dann zuviel Frickelei. LMMS hatte ich damals (vor rund 1 1/2 Jahren) auch ausprobiert, war noch recht instabil und in der Entwicklung. Das müsste mittlerweile aber aus dem gröbsten raus sein, und ich hatte damals auch - wie es nunmal so is als programmierer - die unstable-version genommen :)

Für ein paar Aufnahme-Aufgaben nehme ich gerne mal Audacity, vor 1 1/2 Jahren hatte ich mir auch selbst mal nen MIDI sequencer geschrieben, so mit Pianoroll und allem drum und dran. War mir dann aber zuviel programmiererei und zuwenig musik. Dann hab ich mir nach einer Pause und anderen Projekten erstmal Renoise zugelegt.
Da hats bei mir gefunkt und hab endlich mal mehr Musik gemacht als rumgefrickelt. Für die vielen freien VSTs bin ich dann mal ins windows gebootet, das is schon alles sehr sexy wenn man soviel auswahl hat. Aber letztendlich muss ich sagen, dass ich am weitesten mit einer beschränkten auswahl an samples in Renoise gekommen bin. Renoise hat ja alles dabei was man zur Klangformung so braucht, filter, effekte, sampler, sequencing, mixing und mastering utilities. Das soll mir reichen.
Zukünftig soll mir als Klangquelle, wenn ich mal nicht Hardware anschalten will und mit MIDI-Kabeln rumstricken will, selbst gebaute patches in Pure Data dienen. Sägezähne, Rechtecke, Filter und Modulationsmöglichkeiten gibts dort ja genug, sobald man die Grundlagen drauf hat.

Kann Linux durchaus empfehlen. Ich empfehle aber, alles mal anzutesten was es gibt, und sich dann auf die stabilst laufende Software zu beschränken. Wenns crasht ist jeder kreative flow im arsch, und auch wenn man ewig am setup basteln muss bevor man ein paar hörbare töne raus bekommt. Ein rat auch: Bei system-upgrades oder software updates immer vorsichtig sein und notfalls etwas Zeit zum "reparieren" einplanen. Ein "eben mal vorm Musik machen updates ziehen" kann gern mal in die Hose gehen. Meiner Erfahrung nach ist besonders bei Debian gern mal was kaputt - ich arbeite aber auch selbsterwählt mit testing/unstable versionen von Debian. Vom Ubuntu meiner Freundin bin ich positiv überrascht, da lief sogar ein kompletter System-Upgrade sehr glatt ab.

Halte uns aber mal auf dem Laufenden wie es für dich so läuft unter Linux. Denke das hilft allen die selbst versuchen unter Linux zu produzieren. Generell muss ich sagen, dass es von Jahr zu Jahr besser wird unter Linux.
 
Aus gegebenem Anlass möchte ich noch einmal auf diesen Thread verweisen: viewtopic.php?f=7&t=67263

Und jetzt meine Killer Frage: Wer kennt ein vollständig in Linux unterstütztes Audio Interface mit Mixer welches über USB/FireWire läuft und Channel separat an den Rechner überträgt sowie mindestens gleichzeitig einen Stereomix empfängt.
Siehe Phonic Helixboard Reihe. Bis 300€ und ich habe echt keinen Grund mehr meinen Musik Laptop unter Windows laufen zu lassen.
 
DerRidda schrieb:
Und jetzt meine Killer Frage: Wer kennt ein vollständig in Linux unterstütztes Audio Interface mit Mixer welches über USB/FireWire läuft und Channel separat an den Rechner überträgt sowie mindestens gleichzeitig einen Stereomix empfängt.
Siehe Phonic Helixboard Reihe. Bis 300€ und ich habe echt keinen Grund mehr meinen Musik Laptop unter Windows laufen zu lassen.

Das Echo Audiofire 12 sollte dem was du willst am nächsten kommen, kannst du dir mit Glück gebraucht für 300€ schießen, ansonsten http://geizhals.at/de/187743
 
Ich musste auch erstmal feststellen das das kein ding von 1-2 Tagen ist von Windows komplett auf Linux zu wechseln.
Linux ist doch stark anders, das vergisst man immer wieder. Naja vorallem die neuen Oberflächen gefallen mir nicht so, brauche unbedingt KDE3

Bekomm das aber irgendwie nicht gebacken.
Und kann man eigentlich bei Linux sich die Programme nicht runterladen wie bei normalen Windows Programmen?
Das heißt ja wenn eine Software nichtmehr gibt, gibt es ja keinen weg mehr sie noch zu bekommen oder ?
 
Bin von kurzem von Windoof zu Crunchbang Linux ( Debian Derivat ) auf meinem Atom singlecore Netbook gewechselt, einfach nur traumhaft wie geil alles läuft, sämtliche Hardware hat ohne Treibergedöns gleich gefunzt, um Surfen, Textverarbeitung und co. war alles schon an Board was ich brauche. Optik ist dank Conky auch schön dezent und minimal, so richtig nerdig :lol:

Mann kann auch Programme runterladen die dann über das Terminal installiert werden müssen, richtig durchgeblickt hab ich dort jedoch auch noch nicht. Für den Rest, also die Programme die in den Repositors liegen gibts nen Paketmanger.

Hätte schon Bock mir ne 2. DAW, zb. dediziert fürs Mixing zu bauen auf der dann zb. Harrison Mixbus ( s. anderer Thread ) läuft. Mit einer alten RME Karte könnte man sich da ein Highend Totalmix basteln ;-)

Ganz auf VST usw. werde ich wohl zur Klangerzeugung erstmal nicht verzichten können, von daher wird wohl Windoof oder OSX solange um Einsatz kommen bis ich mir alle ichtigen VST als Hardware ergattert hab.
 
Thx2 schrieb:
Und kann man eigentlich bei Linux sich die Programme nicht runterladen wie bei normalen Windows Programmen?
Das heißt ja wenn eine Software nichtmehr gibt, gibt es ja keinen weg mehr sie noch zu bekommen oder ?

Was meinst du genau?

Wenn es eine Software nicht mehr gibt, dann kann man sie eigentlich weder unter Windows noch unter Linux installieren.

Grob zu Software unter Linux:
Bei Linux kümmern sich meistens die Distributions-Maintainer um das "verpacken" von Programmen, so dass man sie
einfach und direkt über den jeweiligen Paketmanager installieren kann. Wenn es eine Software mal nicht für eine
Distribution gibt, kann man nach verpackten Paketen auf der jeweiligen Projektseite oder woanders im Netz suchen,
und hoffen dass die benötigten Bibliotheken mit denen der aktuellen Version deiner Linux-Distribution übereinstimmen.
Für pure data habe ich mir die aktuelle "Pd-0.43.1-extended-debian-stable-amd64.deb"-Datei von der pure data Homepage geholt und installiert. Wenn alles nichts hilft, kann man immernoch versuchen die jeweilige Software selbst von
quell-code aus zu compilieren und zu installieren. Wie schwer/einfach das ist, hängt dabei ganz von der Aufwändigkeit der Software und der Erfahrung der Entwickler ab ein robustes build-system zu liefern/nutzen.

Kommerzielle Anbieter haben häufig sogar installations-scripte. z.B. VMware und Renoise bieten einem ein script an,
welches das Paket meist reibungslos installiert. Das ist aber meistens individuell für jede Software.

Bei freier Software gibt es den Fall von "Software gibt es nicht mehr" eigentlich nicht. Meistens schwirren irgendwo immer noch binär pakete rum, die häufig auch noch auf neueren Systemen laufen. Alternativ kann man sich immer den code
holen und hoffen, dass er sich ohne Probleme compilieren lässt.
Im Prinzip hast du da unter Windows eher weniger möglichkeiten "verschwundene Software" wieder zu bekommen. Auch hier muss die aktuelle Windows version mit spielen.

Die generellen Vorteile bei Linux ist die generelle güte und qualität von freier Software. Entwickler die es zum Spaß machen,
stecken mehr Herzblut hinein und wollen dass es funktioniert. Bei kommerzieller Software schwingen häufig prinzipiell immer
Qualitäts-Kompromisse mit. Insgesamt verhält sich ein Linux auch, meiner Erfahrung nach, wesentlich deterministischer
und transparenter bei Problemen.

Grundsätzlich braucht das Pflegen und Warten von Computersystemen immer etwas Zeit und Liebe. Am besten man
kalkuliert dies von Anfang an mit ein, dann gibts nicht soviel Stress. Es ist halt kein Fernsehgerät was man auspackt,
anschließt und es läuft die nächsten 10 Jahre durch.
 
Thx2 schrieb:
Ich musste auch erstmal feststellen das das kein ding von 1-2 Tagen ist von Windows komplett auf Linux zu wechseln.
Linux ist doch stark anders, das vergisst man immer wieder. Naja vorallem die neuen Oberflächen gefallen mir nicht so, brauche unbedingt KDE3

Bekomm das aber irgendwie nicht gebacken.
Und kann man eigentlich bei Linux sich die Programme nicht runterladen wie bei normalen Windows Programmen?
Das heißt ja wenn eine Software nichtmehr gibt, gibt es ja keinen weg mehr sie noch zu bekommen oder ?

Puuuh, nichts gegen dich aber das sind die Umstellungen die immer nur in Frustration enden können.
Deshalb hole ich jetzt erst einmal etwas weiter aus.

Zum Ersten hast du richtig erkannt: Linux ist nicht Windows und will es auch gar nicht sein. Linux ist ein Unix Nachbau und hat daher mehr Gemeinsamkeiten mit Mac OSX als Windows.
Es ist nicht nur stark anders, sondern komplett.

Wie bekommt man neue Programme unter Linux? Es ist schon lange Zeit der Standard, dass Software aus sogenannten Repositories kommt. Das sind Archive die meistens vom Distributor bereitgestellt werden und von denen du aus deine Software mit Hilfe eines Paket Managers herunterlädst und installierst. Quasi der Prototyp des Appstores lange Zeit vor Apple.
Findest du da nicht was du brauchst kannst du Software natürlich AUCH ganz normal herunterladen und installieren. Der größte Unterschied dabei ist, das du dir Pakete herunterlädst anstatt irgendwelcher Installer.
Ubuntu (auch Kubuntu) basiert auf Debian, welches DEB Pakete als Standard hat, welche (neben RPM) eigentlich immer angeboten werden, diese Pakete enthalten das Programm und standardisierte Metainformationen, wie es zu installieren ist und der Installer ist quasi schon vorinstalliert und übernimmt dann die Aufgabe, Mac Nutzer kennen das.
Dazu gibt es auch (meistens kommerzielle) Programme, welche mit ausführbaren Installern geliefert werden, da funktioniert es analog zu Windows, sie sind nur absolut nicht so häufig wie Pakete zu finden.
Darüber hinaus werden einige Programme, spezielle welche die noch keinen Stable Release hatten, nur in Source Code angeboten. Kompilieren ist leichter als man denkt aber lassen wir die trotzdem mal als unbenutzbar außen vor, auch wenn es natürlich nicht ganz stimmt.

Speziell im Ubuntu Ökosystem haben sich PPAs etabliert, das sind kleine persönliche Paket Archive welche oft nur ein Programm enthalten und von Privatleuten bzw. den Entwicklern eines Programms verwaltet werden. Ein sehr praktischer Weg, die neusten Versionen von einem Programm zu erhalten oder auch eines welches in den Standard Repositories nicht enthalten ist. Bei Ubuntu basierten System lohnt sich die Suche nach PPAs eigentlich immer.

Freie Software die es "nicht mehr gibt" gibt es nicht, der Quellcode ist immer irgendwo zu finden, es kann nur natürlich sein, das sie komplett veraltet ist und auf modernen System nicht mehr kompiliert oder doch, dann aber nur schlecht bis gar nicht läuft. KDE3 wird nicht mehr weiterentwickelt und empfiehlt sich daher auch für den Endbenutzer nicht.

Wer einen Windows artigen Look-and-Feel mag kann auf Linux Mint zurückgreifen (Ubuntu basiert) und dort die Mate Oberfläche verwenden die sehr XP artig vorkonfiguriert ist. http://blog.linuxmint.com/?p=1889
Kubuntu kann ich persönlich nicht empfehlen, es war noch nie eine wirklich gute KDE Umsetzung.

Selbst ich als Linux Fan sage, Audio unter Linux ist so ziemlich das Schwerste was man vorhaben kann. Und wenn du den Umstieg wirklich willst, aus welchen Gründen auch immer, solltest du vielleicht vorher deinen nicht musikalischen Alltagsbetrieb darauf umstellen. Wenn dir das alles zu viel wird, kann ich das auch nachvollziehen.

EDIT: Kurz, alles was elmex gesagt hat noch mal.
 
DerRidda schrieb:
EDIT: Kurz, alles was elmex gesagt hat noch mal.

Danke aber, dass du es nochmal mit etwas mehr Details wiedergegeben hast. Ich
bin schon seit Jahren eigentlich nur noch unter Debian unterwegs, und hab etwas
den Überblick verloren wie es auf anderen Distributionen mittlerweile aussieht.
Teilweise wie es bei Debian selbst aussieht :)

DerRidda schrieb:
Und wenn du den Umstieg wirklich willst, aus welchen Gründen auch immer, solltest du vielleicht vorher deinen nicht musikalischen Alltagsbetrieb darauf umstellen. Wenn dir das alles zu viel wird, kann ich das auch nachvollziehen.

Guter rat, neben dem zum surfen, chatten und briefe schreiben sich mit dem
system anfreunden ist weniger schmerzhaft als wenn man seinen kreativen
workflow komplett unterbricht um erstmal mit dem system klar zu kommen.

Optimal wäre es einen zweiten Rechner zu haben, oder mindestens dual-boot.
Dann kann man im Zweifel immernoch "eben mal" zurück. Bei mir ging der Umstieg
damals vor 10 Jahren auch schrittweise vorran.

DerRidda schrieb:
Selbst ich als Linux Fan sage, Audio unter Linux ist so ziemlich das Schwerste was man vorhaben kann.

Audio ist gar nicht mehr sooo schlimm, hat sich ja enorm gebessert in den
letzten Jahren (aber immer noch nicht ganz so problemlos für Musiker wie unter
Windows). Mit Jack und Alsa ist zumindest die Treibersache und Verkabelung der
Software untereinander mittlerweile recht gut gelöst. Treibermäßig hat man
natürlich das problem, dass es entweder einfach geht, mit vielen Frickeleien
evtl. doch oder eben gar nicht. Aber das Problem lässt sich mit etwas mehr
Marktforschung von vornherein meistens recht gut minimieren. Applikations-mäßig
hat man natürlich eine recht schmale Auswahl verglichen mit für Windows
verfügbarem Kram. Beim Workflow muss man halt ab und zu Abstriche machen, und
sich nach den vorhandenen Möglichkeiten richten. LMMS ist schon recht gut vom
GUI-Ansatz her, Ardour soll auch ganz prima sein für Audio und mein
persönlicher - leider nicht freie (weder offene quellen noch umsonst) - favorit
ist wie gesagt Renoise. Das läuft echt super stabil und arbeitet prima mit Jack
und/oder Alsa zusammen.

Wenn man Programmierer ist, kann man sich natürlich - wie ich - hinsetzen und
seine eigenen Tools programmieren. Für sowas ist Linux ja geradezu ideal, weil
für Softwareentwicklung einfach alles direkt verfügbar ist - wenn man das
Wissen hat oder es sich aneigenen kann. Mit PD gibts hier ja, wie schon
erwähnt, auch eine schöne musikalische Alternative für die
"Musik-Tool-Entwicklung".

Es gibt aber noch schwierigeres unter Linux: Video-/Audio-Multimedia bearbeitung!
Ich hab bis heut noch keine so richtig schnuckelig lauffähiges non-linear-video-editing
lösung gefunden. Blender hat da bissl was, aber mit Blender bin ich für Video
noch nie richtig warm geworden. Zum de- und encodieren gibts immerhin mplayer/mencoder
und ffmpeg. Aber richtung Video-gestalterischer software, um eben mal ein video
für youtube aufzubereiten, da habe ich noch nichts vernünftiges gefunden - kennst
du da evtl. was? :)
 
edit: elmex war schneller. deswegen wiederhole ich einige sachen von ihm, die ich auch schon getippt hatte.
___________________________________
Ha, die Linux-threads häufen sich ja. ich verweise auch nochmal auf den parallel laufenden thread, den schon derRidda erwähnt hat: viewtopic.php?f=7&t=67263

@ moogulator: wie wäre es mal mit ner eigenen linux-sparte hier im forum? biddebiddebidde

so, ich benutze jetzt schon seit 2007 linux zum musik machen, und kann mal ein bisschen aus dem nähkästchen plaudern.
zunächst mal der einwand von elmex, man muss vorsichtig mit updates sein: kann ich nicht bestätigen. die normalen software-aktuallisierungen haben bei mir noch nie was zerschossen. liegt vielleicht daran, dass ich ubuntu nutze, und da keine neuen major-releases einfach mal so per update reinkommen (außnahme ist glaub ich firefox). das kann ein nachteil sein, aber auch ein vorteil. distributions-upgrades sind was anderes. die mach ich aber auch per neu-installatin auf ne andere partition, und steige erst dann komplett auf eine neue version um, wenn die genauso gut läuft wie die alte. denn: bei neuinstallationen (neues release) muss man sich darauf einstellen, dass NICHTS funktioniert. da ist basteln angesagt.

Wichtig: Musik machen unter linux... da kommt man meiner auffassung nach nicht an Jack vorbei. jack ist ein audio-server. und Jack ist störrisch. wenn du also unter linux musik machen willst, dann erkundige dich erstmal, mit welcher soundkarte das geht.
da komme ich gleich mal auf die frage von derRidda zurück: ich habe einen Presonus Firepod. mit firewire, 8 Inputs und ebensoviele Outputs. integrierter mixer (nur lautstärke), kopfhörerausgang, Mixer für Input/Playback, undundund. kann man wenn man glück hat für 300 euro bei ebay schießen. mein bruder hat den auch. der betreibt den ohne RT-kernel (siehe weiter unten) und das geht auch. allerdings hat der auch nen richtig fetten PC.

nochmal allgemein an den Thread-starter: ich würde dir doch ubuntu-studio empfehlen. das ist extra fürs musikmachen konzipiert und hängt ne nette community mit dran, die dir gern und gut hilft (mailing-list). Ubuntu-studio hatte früher einen extra realtime-kernl mit dabei, der für musikmachen (imo) besser war, dafür aber stromspar-optionen nicht hatte (man konnte glaub ich nicht in den stand-by gehen). allerdings gibt es diesen kernl nicht mehr! deswegen habe ich auch immernoch ne alte version am laufen, die den noch hat (ich glaube 10.04 oder so). Ich habe es nämlich noch nie geschaft meinen oben erwähnten firepod ohne diesen kernel mit jack zum laufen zu bringen. aber ich hab auch echt noch nen alten rechner.

Dann: Ich benutze den Recher hauptsächlich zur aufnahme meiner externen hardware. dafür ist ardour ein sehr gutes programm. bringt auch selber plugins mit, man kann aber so out-of-the-box keine vsts laufen lassen. das ist ein rechtliches problem. wenn man sich die arbeit macht und ardour aus den quellen selbst kompiliert und dabei eine spezielle option mit gibt, dann sollten angeblich auch vsts laufen. hab ich aber noch nicht probiert, und so gut wie bei windows/mac wird das auch nicht sein. großer nachteil: ardour kann kein midi.
dafür gibt es ein kleines schnuckeliges programm mit dem namen "seq24". super übersichtlich.

achja: Linux ist nicht Windows. und wird es auch nicht. und auch KDE 3.5 ist kein windows. sieht vielleicht noch auf der oberfläche so aus, aber das ist nur der schein. deswegen auf KDE umzusteigen wäre ein schlechter grund. mal ganz abgesehen davon, dass KDE 3.5 ganz schrecklich war, wird es nicht mehr weiterentwickelt und fällt damit schlicht und ergreifend flach. aber: ich bin jetzt seit ein paar tagen wieder auf KDE4 umgestiegen. so schlimm ist das garnicht.
Seit Gnome 3 raus ist, ist ubuntu studio auf XFCE umgestiegen. das ist zwar schade, aber XFCE ist sehr resourcen schonend und allemal besser als Gnome 3. by the way: wird spannend wer den oberflächen-krieg gewinnt. unity hat bei mir garnicht hingehauen, gnome 3 geht den falschen weg und alles andere ist zu nerdig. auch XFCE. bleibt fast nur KDE4 übrig.

ein kurzer crashkurse zum thema wie-installiere-ich-programme.
meiner meinung nach am einfachsten über die konsole (wenn man genau weiß, was man braucht)
sudo apt-get install Programmname
zum deinstallieren:
sudo apt-get remove Programmname

wenn man ein programm runtergeladen hat, dass nicht in den quellen ist:
sudo dpkg -i Paketname.deb
und wieder deinstalliren:
sudo dpkg -r Programmname

Und: ich habe es echt schon oft probiert, aber noch nie geschafft ein programm aus den quellen zu kompilieren. wahrscheinlich bin ich zu doof. man muss halt abhängigkeiten auflösen ohne ende, und irgendwann kam ich immer an den punkt, wo ich nicht genau das gefunden habe, was benötigt wurde -> versuch gescheitert.

hab mir renoise noch nie angeschaut. kann da mal einer ein bisschen was drüber erzählen? also vor allem so die stärken und schwächen? (das zeug, das man nicht auf der entwickler-seite lesen kann)
 
elmex schrieb:
Die generellen Vorteile bei Linux ist die generelle güte und qualität von freier Software. Entwickler die es zum Spaß machen,
stecken mehr Herzblut hinein und wollen dass es funktioniert. Bei kommerzieller Software schwingen häufig prinzipiell immer
Qualitäts-Kompromisse mit.

Kann ich so pauschal nicht nachvollziehen. Beispiele:
- Firefox 11 instabiler als Firefox 10 => Rückschritt statt Fortschritt. Opera ist da deutlich besser, aber in Bedienung bzw. Funktionsumfang für meinen Fall leider nicht so gut.
- LibreOffice 3.4.6 ist instabiler als alle vorherigen Versionen => Rückschritt statt Fortschritt. Generell habe ich mit LibreOffice mehr Probleme als vorher mit OpenOffice. Leider trat bei OpenOffice nur eben ein Entwicklungsstillstand ein, weil Sun von Oracle geschluckt wurde und Oracle erstmal wohl nicht wusste was sie damit machen sollen. Bezüglich Tabellenkalkulation unter Linux bin ich mittlerweile auf Gnumeric umgestiegen, was deutlich schneller startet und stabiler läuft.
- AviDemux ist total instabil.
- NotePad++ ist auch nicht besser als PSPad, beide haben so ihre Schwächen in jeweils anderen Bereichen. PSPad ist immerhin Freeware und damit Closed Source. UltraEdit als kommerzieller Text Editor schlägt beide allerdings um Längen.
- Sämtliche Open Source Flash Plugin taugen gar nichts.
- Jboss.org als Application Server ist instabiler und deutlich unperformanter als kommerzielle Application Server

Gegenbeispiele:
- Abacom Software ist Rock Stable
- Schaeffer Frontplattendesigner ist Rock Stable
- Cakewalk bzw. nachher Cakewalk Sonar war bei mir unter Windows immer superstabil und das auf dem uralten Win 2000 und vorher unter Win 98 und Win 95, die ja alle nicht grade verzeihlich sind, wenn Programme Probleme machen.

Und viele Open Source Projekte werden irgendwann einfach aufgegeben und nicht mehr weiter entwickelt. Da bringt es auch wenig, dass es Open Source ist. Beispiele:
- tuxguitar (im Vergleich zu Guitar Pro nichtmal ansatzweise konkurrenzfähig, so werden z.B. unterschiedliche Notenlängen optisch nicht durch angepasste Distanzen zwischen Noten angezeigt)
- JSynthLib ist so gut wie Scheintod und erst kürzlich hat ein potentiell interessierter Entwickler auf der Dev-Liste gesagt, dass er den Quelltext für kompletten Bulls*** hält und er sich lieber nach Alternativen umsieht. Andere wie z.B. Torsten Klose (Midibox Mastermind) setzen auf andere Pferde, weil JSynthLib wegen einem Java Bug nicht mehr auf aktuellen Mac OS X Versionen läuft.

Oder kurz: Linux ist weder besser noch schlechter als andere OSse, sondern einfach nur anders.

Der Linux Audio Kram hat mich bis jetzt noch nicht so wirklich überzeugt. Allein der ganze Jack Kram ist mir zu kompliziert, die Möglichkeiten die durch die Komplexität gewonnen werden, sind für mich persönlich irrelevant. Eigentlich wollte ich nach einem HD-Crash nach dem Umstieg des Desktops auf Linux auch mit dem Audio Stuff komplett umsteigen, konnte mich da bisher aber noch nicht wirklich mit anfreunden. Im Prinzip benutze ich da momentan nur Audacity als Audio Editor. Allein die Frage nach der Distribution und die damit einhergehenden zeitaufwendigen Tests der unterschiedlichen Möglichkeiten halten mich nach diversen erfolglosen Tests und mittlerweile eingestellten Distributionen wie 64 Studio oder Jacklab davon ab. Ich habe einfach keinen Bock mehr dafür Zeit zu investieren, dazu ist mir meine Zeit zu kostbar. Ich will Musik machen und nicht auf der Software-Seite rum frickeln und mich damit rum ärgern.
Da Mac OS X und Windows für mich keine Optionen mehr sind wird das langfristig vermutlich auf ein Hardware-zentriertes Setup hinaus laufen, bei dem ich nur noch Sample-Bearbeitung und die Aufnahme mit dem Rechner mache.

Edit: Zum Desktop Environment: Mit Unity komme ich gar nicht klar, Gnome 3 ist ebenso schrecklich, ich bin da momentan im Classic Modus unterwegs, der im Prinzip fast diesselben Features wie Gnome 2 hat. Linux Mint basiert ja auch auf Ubuntu, setzt aber weiterhin mit MATE quasi auf Gnome 2. Mit MATE als Gnome 2 Fork wird Gnome 2 ja quasi reanimiert. Wahrscheinlich werde ich daher langfristig von Ubuntu auf Mint umsteigen.
Ich habe nen Computer und kein Smartphone und ich möchte keine Smartphone Oberfläche, die meiner Meinung nach auf einem großen Bildschirm, der zudem kein Touchscreen ist, keine Vorteile hat. Ich weiß auch nicht, was auf einmal alle gegen Menüs haben. Ich klicke mich schneller durch Menüs als das ich überlegt habe wie das Programm nochmal genau heißt.
 
jo kann verstehen, dass man sich nicht mit linux beschäftigen will, weils auf jedenfall ein zeitaufwand ist. bei hardware weiß man was man hat. allerdings macht es ja machen leuten auch durchaus spaß sich mit (neuer) technik zu beschäfitgen. und linux vermittelt einfach schon ein ganz anderes gefühl, allein bei der installation. keine produktaktivierung oder so firlefanz.

Mit MATE als Gnome 2 Fork wird Gnome 2 ja quasi reanimiert.
ach, das ist ja völlig an mir vorbei gegangen. sehr interessant. freut mich, dass gnome 2 nicht tot ist. aber linux mint war nie so ganz mein fall. weiß auch nicht warum. ist ja eigentlich auch nur ein ubuntu, aber irgendwie hats immer faxen gemacht. muss es mal wieder testen...
 
Ja, Unity kann man echt total vergessen. Ich hab auch keine Ahnung wo die GUI-Designer bei den ganzen Desktop-Oberflächen gerade am rum schwirren sind. So freie ohne kommerzielle Interessen designte Software kann natürlich auch leider am Ziel (wenn es überhaupt eins gibt) vorbei schießen.

@changeling: Firefox läuft hier rock stabil. Bzgl. Flash-Plugins muss ich dir aber recht geben. Und ja, es gibt auch viel kaputte Software. Mag sein dass meine Sicht etwas verbogen ist, ich hab mir mittlerweise halt eine Umgebung zusammen gebaut aus stabiler Software die ich täglich nutze. Mag nicht bestreiten, dass dies unter Windows genauso möglich ist :) Vorallem im angesprochenen Audio/Medien-Bereich.
 
mintberry crunch schrieb:
jo kann verstehen, dass man sich nicht mit linux beschäftigen will

Naja, es liegt nicht am Linux per se. Ich benutze es ja für den Desktop, grade schreibe ich unter Linux. Allerdings ist vor allem bei Linux Audio Software vieles dabei, was eben viel zu umständlich in der Bedienung ist. Es gibt da zwar relativ viele Programmierer, aber darunter nur wenige, die sich mit Oberflächen auskennen und wissen was Normal-Anwender haben möchten. Da scheinen die Oberflächen oft einfach so hingeflaumt zu werden ohne vorher mal ein Konzept davon zu entwickeln. Und gängige Konventionen werden oft ignoriert. Wenn da jeder sein eigenes Süppchen kocht, ist das zwar mega-individuell, dient aber letztlich nur dem Programmierer-Ego und ist im Prinzip dasselbe was Microsoft so schlecht macht. Die halten sich nichtmal an die von ihnen selber aufgestellten Konventionen.
 
Naja, es liegt nicht am Linux per se.
Sehe ich eigentlich nicht so.
Prinzipiell ist Linux immernoch ein Unix-Derivat, das Rechenzeiten selbstständig in einer
Multiuserumgebung verteilt. Der virtuelle "Mainframe".
Und das war es schon immer von Grund auf.
Der Benutzer muß hier sehr eingeschränkte Rechte besitzen.
Für jeden Zugriff auf Hardware muß es eine Verwaltung geben, die die Zugriffe Vieler
auf einen Drucker z.B. verwaltet und den Status der Verarbeitung ständig aktualisiert.
Dafür war es eigentlich mal gedacht.
So ein System ist eigentlich prinzipiell nicht dazu geeignet, externe Maschinen,
wie Synthesizer z.B. nur von einem User in "Realtime" anzusteuern.
Der RT-Kernel ist ein Hack und hat eigentlich hier nichts zu suchen.

Sicher, vielleicht könnte man das Ganze mal prinzipiell auf Single-User und Realtime hinschneidern.
Das macht aber keine Distribution. Die wollen immer alles können.
 
changeling schrieb:
Es gibt da zwar relativ viele Programmierer, aber darunter nur wenige, die sich mit Oberflächen auskennen und wissen was Normal-Anwender haben möchten.
ich glaube das ist genau der punkt. linux ist by-design ein betriebssystem von programmierern, die sich eine umgebung schaffen wollten, die sie gut finden. dass die interessen von musikern und programmierern auseinandergehen liegt in der natur der sachen. ich bin zwar auch nicht von vielem begeistert, was da so läuft, aber ich beschwer mich nicht, weil ich weiß, dass das hauptaugenmerk darauf liegt eine umgebung zu schaffen, mit der die schaffenden zufrieden sind. das ist einfach so. wem das nicht passt, der soll bei windows und mac bleiben.

aber ich glaube wir erschlagen gerade den thread-starter mit diesen grundsatzdiskussionen.
 
also als ich von win zu linux kam war GRADE jack der punkt, wo ich dachte, wie alles umsonst und mehr als bei dem kram für geld. grenzenlose routingmöglichkeiten die mir einige probleme einfach mal weg zauberten. ich wollte was, das genauso gut wie win ist, ohne bill geld zu geben und bekam all das, was mir win nie bieten konnte(apple kam nie in frage, ist zwar hobbystudio aber wenn ich zur klikke im pro studio geh, und die rausfinden, ich besitz apple produkte, kann ich im sitzen pinkeln, da haben wir kollektiv ne gewisse mentalität) irgendwann bekam wine dann sogar perfekt hin, mein fl zu emulieren, obwohl ich für spaß projekte sehr die etwas beschränke simplizität von auda schätze). jetzt hab ich jack auch auf der workstation. aber richtig scheinen tut linux mit der bootstick geschichte, vor allem seit es persistent ist. egal wo ich bin, ich borge mir mal kurz cpu und ram um MEIN computer zu booten, erzeuge neid weil mein laptop schon allein zehn mal besser aus sieht, speicher das projekt, steck MEIN computer in die tasche und lass den bekannten wieder in windows booten(wie gesagt, apple nutzer haben wir zuviele, zu arrogante, unprofessionelle erlebnisse gehabt, da warn leute dabei, die mich fragten was bpm sind)plus, ich hab seitdem kein geld mehr für geburtstagsgeschenke ausgegeben, ich verrat mein windowsfreunden zum geb wie sie auch son schönen stick haben können, weil sie besondere freunde sind.
 


News

Zurück
Oben