Logic Pro X: Bei MIDI-Spuren die Akkorde "auftrennen"?

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Anonymous

Guest
Brauche bitte mal wieder Eure Hilfe.

Nehmen wir an, ich habe eine MIDI-Datei, die aus lauter dreistimmigen Akkorden besteht. Ich möchte diese Akkorde nun in drei einstimmige Spuren auftrennen und an meine (monophonen) Synths schicken.

Gibts da innerhalb Logic eine Hilfsfunktion?

Oder muss ich mir die "Akkord-Spur" zweimal kopieren und dann jeweils händisch die einzelnen Stimmen löschen? Denn das wäre in meinem speziellen Fall uferlos...

...danke!
 
Mit dem folgenden Verfahren habe ich dreistimmige Akkorde in einzelne monophone Linien zerlegen können.

(0) Ich gehe davon aus, dass die fragliche Region nur Noten mit MIDI-Kanal 1 beinhaltet.

(1) Im Piano Roll Editor alle Noten der Region selektieren und dann aus dem Functions-Menü "Set MIDI Channel to Voice Number" aufrufen.

(2) Zwei weitere Spuren anlegen.

(3) Im Piano Roll Editor eine Note mit MIDI-Kanal 2 selektieren, dann im Edit-Menü "Select > Same MIDI Channel" aufrufen.

(4) Mittels Cut (Apfel-X) alle Noten mit MIDI-Kanal 2 ausschneiden und in die Zwischenablage legen.

(5) Eine der leeren Spuren anwählen, sicherstellen, dass keine Region selektiert ist und mittels Paste (Apfel-V) eine Region mit allen Noten für MIDI-Kanal 2 erzeugen.

(6) Schritte 3, 4 und 5 wiederholen, allerdings mit MIDI-Kanal 3.
 
Vielen Danke schon mal! Das klingt jetzt vom Lesen her ähnlich aufwändig wie die "händische Lösung" aber ich werde es nachher gleich ausprobieren.

:nihao:
 
Ich verstehe unter "händisch", dass Du jede Note einzeln selektieren & verschieben musst, da ist mein Vorschlag schon ungleich komfortabler.

Falls Du nicht so viel Wert darauf legen solltest, die monophonen Linien als getrennte Regionen vorliegen zu haben, kannst Du Deine empfangenden MIDI-Synthesizer auch einfach auf die unterschiedlichen Kanäle (im Beispiel 1, 2 und 3) stellen und Dir so alle Schritte nach dem ersten schenken.
 
Alles klar, ich meinte wirklich jede Note einzeln...

...und ja, ich möchte als Ergebnis dann drei Regionen haben, also eine pro Stimme.

Danke Dir! :supi:
 
clip selektieren, in der taskbar "bearbeiten" -> "midi events auftrennen" -> "nach tonhöhe"

wer es umständlich will kann natürlich die anderen wege nutzen.
 
fizz28Filip schrieb:
clip selektieren, in der taskbar "bearbeiten" -> "midi events auftrennen" -> "nach tonhöhe"

wer es umständlich will kann natürlich die anderen wege nutzen.

Hmmm...ich glaube, daß habe ich sogar schon mal probiert...und hatte dann als Ergebnis deutlich mehr als drei Spuren...
 
Alternative:
(1) Piano Roll > Edit > Select > Lowest Notes (oder Highest Notes)
(2) Cut
(3) Paste in neue leere Spur
Wiederholen, bis nur noch eine monophone Linie in der Ursprungsregion vorhanden ist.

EDIT: Wenn man diesen Prozess abwechselnd mit Lowest Note und Highest Note durchführt – also erst Lowest Note, dann Highest Note –, kann man zuerst die Basslinie "extrahieren" (unter der Annahme, dass der zu einem Zeitpunkt jeweils tiefste Ton den Bass darstellt), dann die Melodie (unter der Annahme, dass der zu einem Zeitpunkt jeweils höchste Ton die Melodie darstellt) und schließlich die begleitenden Mittelstimmen (die eben zwischen Bass & Melodie liegen).

"Nagt" man sich nur mit "Lowest Note" (bzw. nur mit "Highest Note") von unten nach oben (bzw. von oben nach unten) durch die Akkorde, läuft man bei wechselnder Notenzahl pro Akkord möglicherweise Gefahr, eine eigentlich dem Bass zugedachte Note in den Mittelstimmen wiederzufinden. Kein Beinbruch, aber vielleicht eine Überlegung wert.
 
serge schrieb:
Alternative:
(1) Piano Roll > Edit > Select > Lowest Notes (oder Highest Notes)
(2) Cut
(3) Paste in neue leere Spur
Wiederholen, bis nur noch eine monophone Linie in der Ursprungsregion vorhanden ist.
Das funktioniert aber nur wenn durchgängig alle Akkorde wirklich die gleiche Anzahl von Noten haben. Besonders "versehentlich" angeschlagene kürzest Noten sind da sehr gefährlich. Und Legato über mehrere Akkorde gehaltene Teilnoten versauen auch das Ergebnis.
Ich hab das bei Filmmusiksachen oft machen müssen, und letztlich ist es so, dass man nach Punkt 1 nochmals sorgfältigst alles durchgehen muss, ob wirklich die gewünschten Noten dabei sind.
 
fanwander schrieb:
Das funktioniert aber nur wenn durchgängig alle Akkorde wirklich die gleiche Anzahl von Noten haben. Besonders "versehentlich" angeschlagene kürzest Noten sind da sehr gefährlich. Und Legato über mehrere Akkorde gehaltene Teilnoten versauen auch das Ergebnis.

Genau darum gehts mir. Vielleicht hätte ich nicht "Akkorde" schreiben sollen sondern "mehrstimmige" MIDI-Datei.

Ich lade mir gern mal die komplette Partitur von Opern etc. runter und möchte diese dann selbst mit (fast ausschließlich monophonen) Synths instrumentieren.
 
Candy Wahllos schrieb:
Genau darum gehts mir. Vielleicht hätte ich nicht "Akkorde" schreiben sollen sondern "mehrstimmige" MIDI-Datei.

Ich lade mir gern mal die komplette Partitur von Opern etc. runter und möchte diese dann selbst mit (fast ausschließlich monophonen) Synths instrumentieren.
Ich schätze Du meinst "komplette MIDI-Files"; da hilft letztlich nur manuelles durchmarkieren. Dafür ist dann manchmal die Notenschrift-Darstellung besser geeignet.
 
fanwander schrieb:
da hilft letztlich nur manuelles durchmarkieren.

Hatte ich fast befürchtet. Ich werde trotzdem mal alle Vorschläge hier durchprobieren ("tiefste oder höchste Note selektieren" klingt auf jeden Fall brauchbar), danke Euch! :nihao:
 
Kommt ja auch drauf an, wie "granular" die MIDI-Files sind – wenn pro Orchesterinstrument eine eigene Spur geliefert wird, wirst Du das Aufteilen nur bei vergleichsweise wenig Spuren leisten müssen.
 
Am beschdn san bei solchn Sachn gommand line tools, wie Keykit von Tim Thompson, lowkey.exe, do gannsch a brogramm schreibn wos des tut. Gansch olles mochn wos mogsch.

Aus meiner Erfahrung, man splitte nach Midi Kanälen, da am universalsten weiterverwendbar, braucht man mehr als 16 Aufteilungen, einfach in der nächsten Datei weitermachen... koennte man vorher logisch aufteilen, irgendwie sowas wie bass.mid, akkorde.mid, melodie.mid, rest.mid

Oder die ganze Komposition wie eine Wahl betrachten je nach Kriterien, 5% Hürden, 15% Hürden, 20% Hürden einbauen, schauen wie der Rest klingt. Wie man mag. Filtern nach Notenlänge, Notenhoehe, Notenvelocity, Notenphase, Kombinationen davon.

Hast Du irgendwo Beispielmidis?
 
serge schrieb:
Kommt ja auch drauf an, wie "granular" die MIDI-Files sind – wenn pro Orchesterinstrument eine eigene Spur geliefert wird, wirst Du das Aufteilen nur bei vergleichsweise wenig Spuren leisten müssen.

In den MIDI-Dateien, um die es mir geht, sind leider diverse Instrumente zusammen gefasst.

Aber nehmen wir als Beispiel den Klavierpart. Da habe ich für jede Hand eine eigene Region und die besteht maximal aus vier Stimmen, d.h. ich muss aus den zwei Spuren insgesamt acht machen um sie mit den monophonen Synths spielen zu können. Und da wäre eine one-klick-Lösung natürlich toll, aber wohl utopisch.
 
TonE schrieb:
Hast Du irgendwo Beispielmidis?

Hehe...natürlich. Aber ich will meinen Beitrag fürs Klassik-Battle nicht schon jetzt verraten... ;-)

...ich schau aber nachher mal, daß ich was Vergleichbares finde.
 
Ahh, do gibts einen Glossic battle, og. Nix fua mi, ober nen dip häd i: Beethoven - Waldsteinsonate.
 
Eine weitere Alternative ist das Voice Separation Tool im Score Editor. Damit kannst Du im Notenbild eine beliebig geformte Linie einzeichnen, oberhalb derer die Noten in dem gerade gewählten System bleiben, unterhalb derer die Noten in das darunter liegende System verschoben werden.

Dazu musst Du einen polyphonen Staff Style auswählen und den einzelnen Systemen unterschiedliche MIDI-Kanäle zuweisen.

Ist auch eine eher "händische" Lösung, aber wer's gewohnt ist, Noten zu lesen, wird diesen Weg vielleicht bevorzugen.
 
serge schrieb:
Eine weitere Alternative ist das Voice Separation Tool im Score Editor. Damit kannst Du im Notenbild eine beliebig geformte Linie einzeichnen, oberhalb derer die Noten in dem gerade gewählten System bleiben, unterhalb derer die Noten in das darunter liegende System verschoben werden.
Ideal für ein Wacom Tablett.
 
serge schrieb:
Eine weitere Alternative ist das Voice Separation Tool im Score Editor. Damit kannst Du im Notenbild eine beliebig geformte Linie einzeichnen, oberhalb derer die Noten in dem gerade gewählten System bleiben, unterhalb derer die Noten in das darunter liegende System verschoben werden.

Na, das klingt doch gut! Im Score Editor bin ich so gut wie nie. Obwohl ich mir damals als junger Klavierschüler sehnlichst "eine Maschine" gewünscht habe, die das, was ich gerade spiele, als Notensatz ausgibt...
 
fizz28Filip schrieb:
clip selektieren, in der taskbar "bearbeiten" -> "midi events auftrennen" -> "nach tonhöhe"

Sooo, habs nochmal probiert. Das macht aus meiner "rechten Klavierhand" 45 Spuren, für jede vorkommende Tonhöhe eine Spur. :D

Wenn man jetzt noch die sich überlappenden Noten auf einen Blick erkennen und andere MIDI-Kanäle zuweisen könnte...
 
Nehmen wir mal diese MIDI-Datei (Klavierauszug Liebestraum von Fraz Liszt) als Beispiel. So weit ich das überblicke, besteht das Stück aus maximal sechs Stimmen, die in einer Region erscheinen, wenn man die Datei in Logic öffnet:

http://www.midiworld.com/midis/other/liszt/liebstrm.mid

(habe ein relativ kurzes Klavierstück gewählt, bei Opern sind die Dateien deutlich größer)

Ich probier jetzt mal die "highest/lowest-Methode" aus...
 
TonE schrieb:
Du hast Dir LilyPond gewünscht.
http://www.lilypond.org/index.de.html

Oder Synthesia, als Spiel.
http://synthesiagame.com

Meine Kindheit war in den frühen 80ern, da gabs dafür noch keine Namen. ;-)


Die high/low-Methode hat sich für meine Zwecke als brauchbar erwiesen (beim Schafkopfen übrigens auch schon oft ;-) ). Nicht perfekt, aber deutlich zeitsparender.

Danke serge, danke @alle. :nihao: :nihao: :nihao:

@fanwander: ums durchmarkieren kommt man letztlich wirklich nicht rum...
 


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