Moog The Source - Problem

Hallo,
ich habe mir einen Source gekauft, bei dem der Vorbesitzer Anfang des Jahres bei Xtended einen Service durchführen und ein MIDI-Interface verbauen ließ. Leider hat das Gerät dennoch eine Macke:
Im kalten Zustand ist alles in Ordnung. Nach 10-15 Minuten, wenn das Gerät warm ist, fängt der Ton der obersten Taste an zu zappeln, so als ob unregelmäßig immer mal kurz die Taste darunter getriggert wird (das Gerät hat ja fixe Low-Note-Priority). Dieses Gezappel wird schneller/häufiger, je länger das Gerät läuft. Ich habe mir die Tastenkontakte angeschaut - scheint alles ok. Der betreffende Widerstand misst 100 Ohm und bekommt 0,24V ab - wie alle anderen auch.
Das Problem tritt nicht auf, wenn ich den Synth per MIDI spiele. Nur die oberste Taste ist betroffen (in beiden Oktavlagen).
Hat jemand eine Idee?
 
Niemand eine Idee?

Ich habe heute mal längere Zeit mit dem Source gespielt und konnte mehr zu dem Problem herausfinden:

- Nach dem Einschalten ist alles gut.
- Nach einiger Zeit fängt der oberste Ton, das C, an zwischen H und C zu zappeln.
- Nach noch längerer Laufzeit bleibt die oberste Taste stabil auf H und das H fängt an, zwischen A# und H zu zappeln.
- Wartet man noch ein bisschen, fängt das A# an zu zappeln usw.

Für mich sieht das danach aus, als ob die Spannung, die von der Tastatur abgegeben wird, über eine Art Quantisierer läuft, der diskrete Spannungswerte erzeugt, die dann an den Osc gehen. Ich vermute, dass aus irgendeinem Grund die maximale Spannung, die von der Tastatur erzeugt wird, mit steigender Laufzeit oder Wärmeentwicklung langsam absinkt. Wenn sie die Schwelle ankratzt, ab der der Quantisierer den nächstliegenden tieferen Halbton erzeugt, zappelt der Ton, wenn sie noch weiter absinkt, hört man den tieferen Ton. Vielleicht ein ausgetrockneter Elko?
 
Schau Dir mal im Service Manual den Abgleich von +/- 15 Volt an und den vom DAC. Ein DVM mit 4 Nachkommastellen wird dafür benötigt. Dann gibt es wohl gerne Probleme mit Oxidation der Anschlüsse von U3 (7805). Diese soll man mit einem Radiergummi reinigen. Ist der gesockelt?

Die Spannungen dann auch mal über ein paar Stunden auf Stabilität beobachten. Probleme dort wirken sich natürlich insgesamt aus.

Allgemein, wenn dort viel gesockelt ist, alles vorsichtig rausziehen, reinigen und wieder reinstecken.
 
Du kannst auch mal @Cello ansprechen, er hat einen Source, der wohl auch gerne mal bockt. Vielleich hat er gute Hinweise?
 
Hallo Zusammen
Den Fehler wie oben beschrieben hatte ich nie. Bei mir war es auf der einen Seite ein tuning Problem zwischen den OSC und auf der anderen Seite ein Kontaktproblem des Multipin Stecker Buskabel der Folientastern. Jetzt käuft er aber wieder astrein.
 
Was er auch nicht gern hat ist, wenn die beiden Netzteiltransistoren nicht genügend Wärmeleitpaste haben, die fest auf die Rückwand des Gehäuses geschraubt sein sollten. Ob das jetzt aber einen Hinweis auf deinen Fehlerbeschrieb hat weiss ich nicht. Die Kiste ist grundsätzlich schwierig zu tunen wegen Betriebstemperatur...
 
Für +/- 15V sind Q1 und Q2 zuständig, das sind TIP29/TIP30 Transistoren und für +5V gibt es U3 und U4, das sind 7805 Spannungsregler. Diese sitzen in Buchsen und sind an die Rückwand geschraubt.

Die Halbleiter an der Rückwand:

Die Platine mit den Buchsen:

Das ist wartungsfreundlich, aber von der Stabilität der elektrischen Verbindung eher suboptimal.

Da @kinokoma aber sagt, dass U3 bei ihm eingelötet ist, kann es natürlich sein, dass Moog das später geändert hat. Wie auch immer, die Spannungsversorgung muss in Ordnung sein, sonst kann der Synth nicht richtig funktionieren.
 
Wenn nur die oberste Taste betroffen ist, könnte es sein, dass der DAC nicht richtig justiert ist. Wenn ich mich recht erinnere, ist es doch so, dass, um die gedrückte Taste zu erkennen, die Keyboard-CV mit einer vom Prozessor erzeugten Spannung verglichen wird (Komparator). Stimmen die beiden Spannungstreppen nicht überein, wird eine falsche Taste erkannt. Hier am oberen Ende. Ich würde also den Bereich Keyboard und DAC untersuchen.
Konjunktiv, da ich keinen Source und keine Schaltpläne (mehr) habe.

Genau, und exakt da lag das Problem. Die Keyboardspannung, also die 8.824V, wenn man die oberste Taste drückt, hatte sich wohl beim Transport (Trimmpoti) verstellt auf 8.820 im kalten Zustand. Im warmen Zustand sank sie wohl noch um ein paar mV und unterschritt irgendwann die Schwellenspannung zum nächsten Ton (ich konnte es schlecht prüfen, weil der Moog bei offenem Gehäuse nicht so warm wird, dass es was ausmacht). Spannung auf 8.824V eingestellt, Deckel zu, gewartet, passt :supi:

Die Wärmeleitpaste wurde beim Service Anfang des Jahres erneuert, auch die Elkos im Netzteil, da sollte also auch alles passen.
 
Genau, und exakt da lag das Problem. Die Keyboardspannung, also die 8.824V, wenn man die oberste Taste drückt, hatte sich wohl beim Transport (Trimmpoti) verstellt auf 8.820 im kalten Zustand. Im warmen Zustand sank sie wohl noch um ein paar mV und unterschritt irgendwann die Schwellenspannung zum nächsten Ton (ich konnte es schlecht prüfen, weil der Moog bei offenem Gehäuse nicht so warm wird, dass es was ausmacht). Spannung auf 8.824V eingestellt, Deckel zu, gewartet, passt :supi:

Die Wärmeleitpaste wurde beim Service Anfang des Jahres erneuert, auch die Elkos im Netzteil, da sollte also auch alles passen.
Dann viel Freude mit dem Kistchen, es kling halt immer noch sensationell gut...
 
@kinokoma
Bestens, dann viel Spass mit der Kiste. Hier ist ein vollständiger Schaltplan:

Im ServiceManual, was man sofort findet, ist nur die Sound-Engine drinnen. Es sind also 8.24, die man justieren muss. Das Scanning der Tastatur ist aber echt brain-dead. Man hat ja mit CPU und DAC und den S&H Stufen alles an Board, um die Tastatur digital abzufragen. Wer weiss, was die Jungs von Moog damals geraucht haben.
 
Na ja, ist schon so etwas von hinten durch die Brust ins Auge. Und es geht ja alles über die CPU, die über den DAC (12-Bit auf 8 kastriert) und den Komparator das irgendwie (sukzessive Approximation wäre meine Vermutung) ausmessen muss. Aber es mag an mangelnder IO der CPU gelegen haben. Dumm halt, dass es im Service Handbuch nicht beschrieben ist, oder habe ich es dort überlesen?
 
Was macht Dich da so sicher? Es gibt in der Schaltung keinen Sägezahngenerator und nur einen Komparator. Der vergleicht ein Signal vom DAC mit dem der Tastatur. Da kommt es nun auf die Software an.
 
@kinokoma
Bestens, dann viel Spass mit der Kiste. Hier ist ein vollständiger Schaltplan:

Im ServiceManual, was man sofort findet, ist nur die Sound-Engine drinnen. Es sind also 8.24, die man justieren muss.

Es sind 8.824, steht im Service-Manual. Ich war auch erst verwirrt. Siehe rot unterstrichene Stelle.
 

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Es sind 8.824, steht im Service-Manual. Ich war auch erst verwirrt. Siehe rot unterstrichene Stelle.
Ouch. Es leben die Inkonsistenzen. Im OB-8 Service Manual ist auch irgendsoein Klops drinnen. Immerhin ist das im Scan schon von Hand korrigiert und man findet auch Online entsprechende Hinweise. Sonst wäre ich immer noch am Verzweifeln bei der Kalibrierung. Ich habe an der Stelle im Service Manual vom Moog Source keinen versteckten Hinweis auf die Keyboard-Kalibrierung vermutet. Das sollte ich mir abgewöhnen und jeden einzelnen Buchstaben lesen und geniessen.

Ansonsten fehlen hier ein paar Beiträge von @bjv.

Wie auch immer, Du hast es im Griff und der Moog Source tut wieder, wie er soll. Hau in die Tasten...
 
MOD. Hinweis, der User hat seine Beiträge gelöscht weil er sich das anders vorstellt. Da er bewusst das tat, ist mein Job als Mod nur dies zu sagen, es ist keine Mod-Sache sondern Wunsch des Users, der sich auch gelöscht hat.

Und weiter..
 
MOD. Hinweis, der User hat seine Beiträge gelöscht weil er sich das anders vorstellt. Da er bewusst das tat, ist mein Job als Mod nur dies zu sagen, es ist keine Mod-Sache sondern Wunsch des Users, der sich auch gelöscht hat.

Und weiter..
Vielleicht sind keine Nachfragen erwünscht, dann bitte ignorieren. Was hat er sich denn anders vorgestellt? Irgendwas in diesem Thread oder den Umgang im Forum allgemein....
 
weiss ich nicht, ist nicht mehr da. Ist nur als Information gedacht, dass der User diese selbst entfernt hat, fand wohl das irgendwie zu anstrengend etwas zu sagen.
 


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