[Musiktheorie] - Auflösung einer Chordprogression

marcelfrehse

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Hallo Leute,

da ich leider nie das Glück hatte, ein Instrument tatsächlich von der Pieke auf zu lernen, beschäftige ich mich seit einiger Zeit selbst mit Musiktheorie. Manchmal gehts zäh, manchmal gut.
Seit gestern abend will ich eine 4er Chordprogression auflösen. Im Anhang ist das Video dazu.

Hintergrund: ihr seht ja im Video, wie ich vorgehe. Der vierte Chord fehlt, und den suche ich. Mein Ohr und mein Hirn drängen nach dem auflösenden Chord, ich habs quasi schon im Gefühl zu wissen, wie der klingen muss, aber ich komm nicht dahinter, welcher es ist. Wenn ihr es hört und seht, versteht ihr es sicher besser. Es gibt sicher mehrere Ansätze, und es würde mich freuen die zu erfahren. Meinem Gefühl nach müsste nach meinem zweiten gespielten Akkord ein etwas tieferer kommen, und mein dritter gespielter ist dann der eigentliche vierte, der dann ein bischen höher klingt, weil ich nicht möchte, dass es nur abwärts geht, weil hinter diesen vieren dann nochmal vier weitere folgen sollen, wo der letzte dann tief abschließt. Die finde ich dann schon, mir gehts jetzt erstmal um die vier und das Prinzip dahinter. Ich bin auch über den Quintenzirkel über verwandte Töne gegangen, finde aber dennoch nicht den richtigen.

Ich hab das Video heut auf meinem kleinen Yamaha PSR36 aufgezeichnet, das macht sich immer am besten für schnelle Griffe. :


View: https://www.youtube.com/watch?v=sv2pNDqH6dU

(edit: sorry dass es gedreht ist, ich habs eigentlich quer aufgenommen hmpfg)
 
Ich weiß es auch nicht. Ich nehm immer gerne Spontanitäten und unvorhergesehene zufälle auf. Vor ein paar Tagen zb. Wollte ich gezielt eine Dub Techno Chord line einspielen. Ich bin da einfach auf nix gestoßen und gekommen was mir gefallen hat. Alles empfand ich irgendwie als Blöd und Falsch. Es kam mir irgendwie zu erzwungen vor.
Tja und was soll ich sagen... Gestern wollt ich eigentlich nur ein bisschen rumspielen und da war Sie ganz schnell da die Die Dub Techno Chord line. Der Sound dafür wurde einen Tag vorher geschraubt. Auch zufällig. Was ich eigentlich damit sagen will ist das es gut ist wenn das einfach dem Zufall überlässt und dann kommst auch von selbst drauf welcher Chord dir da fehlt. ;-)
 
Du spielst ja anscheinend (kleiner Edit nach Florians Klarstellung):

c - f - ab [also Fm]
c - eb - g [also Cm]
bb - d - f [also F]
bb - d - g [also Gm]

Dann könnte man das (eine von vielen Möglichkeiten) so verstehen, dass du dich in C-Moll bewegst, weshalb deine Akkordfolge dann wäre:
iv | i | v

Das "Problem" (m.E. ist es aber keins) ist dann halt, dass du vor deiner "i" bereits etwas anderes hast als die klassische "v". Daher funktioniert hier die jahrhundertelang eingeschliffene v-i-Verbindung so nicht. Hier dürfte der Grund liegen, warum nichts von dem, was du probierst, so richtig nach einer Auflösung klingt: dein dritter Akkord ist nominell zwar die Stufe v zum zweiten Akkord, aber: weil er durch die beiden vorangegangenen Akkorde bereits anders kontextualisiert wurde, wirkt er nicht so, als sei er das spannungsgeladene letzte Glied, das jetzt nach Auflösung strebt. (Zumal strengere Zeitgenossen wohl sowieso sagen würden, dass das V/I-Schema von Spannung und Auflösung eh nicht 1:1 auf Moll übertragbar ist.)

Eine simple Möglichkeit, die für mich recht plausibel klingt (wenn das Ziel eine 4-taktige Folge unter Beibehaltung des bisherigen Materials sein soll), wäre folgende:

Lass deine drei Akkorde, wie sie sind, aber starte beim zweiten, also:

i | v | iv Cm | Gm | Fm

dann bringst du den Gm nochmal:

i | v | iv | v Cm | Gm | Fm | Gm

Das wäre m.E. eine ziemlich konventionelle, naheliegende Möglichkeit (auf sowas wie Florians würde ich glaubich gar nicht erst kommen). Aber wie gesagt: nur eine von vielen, und auch unter dem Vorbehalt, dass ich dein Material richtig verstanden habe. Kannst natürlich auch probieren, dich komplett von dem Auflösungsschema zu lösen, und einfach modal spielen ("einfach"...).

Oder du lässt die Reihenfolge so, aber interpretierst den ersten als deine Stufe i (und den dritten als Stufe ii, quasi "dorisch" gedacht) und bringst an vierter Stelle den zweiten (Cm) nochmal:

i | v | ii | v Fm | Cm | Gm | Cm
 
Zuletzt bearbeitet:
fmoll c f a(b)
cmoll c e(b) g
gmoll b(b) d g

ah, siehste -- Ohr hatte gesagt: "das letzte klingt doch eigentlich auch nach Moll". Auge hatte gesagt: "schau mal genau hin, du weißt doch, was für maue Ohren du hast -- der drückt doch da aufs f"...
 
Ich würde auch auf einen Dur-Akkord auflösen. Das machts dann etwas "heller" und freundlicher im Abgang (ohne jetzt dein Beispiel gehört zu haben). Ob F oder G oder A ist dann ne Frage deines Geschmacks :)
 
Ein sus9 Sound könnte auch klingen... als "Dreiklang" gemäß Beispiel von Florian also C - F - G. Kann dann in verschiedene Richtungen interpretiert werden: F- Dur / c-Moll (jeweils ohne Terz) oder als As-Dur maj7/9 (mit Terz im Bass u. ohne Grundton).

Geht alles... wird ohnehin erst mit einer Melodie interessant ;-)
 
Du bist ja in Cm (sagen wir mal). Ich hab die Akkorde also etwas nach Gehör umsortiert.
In modalen Tonarten ist die V-I Beziehung eh nie so stark wie in Major, deswegen kann man hier etwas mehr experimentieren.

Ich hab das mal leicht geändert :)

Progression startet auf Ab major.
Warum Abmaj?

Mann kann ja die i (Cm) immer durch die VI (Abmaj) ersetzen. google -> chord substitution.

Deswegen dachte ich starte mal auf der VI, weil - noch mal wie sind in modal und VI ist mit der i gleichwertig.
Abmaj hat ja auch die selben Töne wie Cm nur halt mit Ab im Bass.

2 Versionen sind so entstanden....

Letzter Akkord der Progression ist

1. Gmin mit Bb im Bass -> zurück nach Abmaj
2. Bbmaj -> zurück nach Abmaj

Klingt irgendwie nach Daft Punk :)
 

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Ein Trick der immer passt ist

den Akkord 5 Stufen über den Zielakkord zu nehmen (was genau V - I meint, kustu quintenzirkel: G - C - F - Bb usw.)

zb

Cm - Fm

? - Gm

Normalerweise ist dann ? = Dm

zb.

Cm7: G Bb C Eb
Fm7: F Ab C Eb
Dm: F A D
Gm7: G Bb D F

Statt Gm7 geht auch G7: F G B D
oder Gmaj oder Em7

Aber hier fängt der Spass an....

Obwohl sich das alles ok anhört, sind weder Dm noch G7 oder Gmaj oder Emin im Cm Tonmaterial.

Also was machen? Wenn man Dm nicht haben möchte? (In C min ist D ein diminished Akkord!)


Hier ist also das Küchenrezept

Wenn man auf einen Minor Chord resolven möchten. Nimmt man den Major Chord eine halbe Stufe da drüber.
Will ich also nach Gm dann nehme ich Abmaj (oder Gm7 und ABmaj7 für das Jazz Spice)

Abmaj7 kann man noch weiter verfeinern. Nämlich in dem man die 5. flattet.

Probier das mal aus

Abmaj7: Ab C Eb G
Abmaj7b5: Ab C D G (5. flatten, deswegen b5 in der Notation) (Eb ist die 5. also einen Halbtonschritt tiefer ist D
Gmin7:G Bb D F

zack :)

Das hat den Vorteil dass Abmaj immer noch in der Cm Tonart ist.


Es geht aber immer noch Material was nicht in C minor ist:

Abmaj7b5: Ab C D G
G7: F G B D (nicht in C Minor)
Cm7: C Eb G Bb
Fm7: F Ab C Eb

Achte ausserdem auch immer auf die Bassnote. Im Anhang ein Bsp.... die Akkordfolge ist immer die gleiche
Cm7, Fm7, Abmaj7b5, Gmin

nur im Bass tut sich was.

Einmal

Bb + Abmaj7b5, Eb + Gmin <=> Bb7 -> Ebmin9 also wie im Quintenzirkel Bb nach Eb

dann

Ab + Abmaj7b5, G + Gmin


total anderer Sound.

ok reicht.

Mann kann statt Gmin immer noch Gm7, G7 oder Emin oder Em7 nehmen, wenn danach Cm folgt.

Nachtrag_

Auch wenn man das aus der Sichtweise

ii° - v - i sieht

ist es musiklaischer den D diminished Akkord durch den Abmaj7b5 zu ersetzen.

Abmaj7b5 - Gm7 - Cm7 ist
nix anderes als der olle

ii - v - i

der Abmaj7b5 enthält nämlich beide Sounds

den vom ii° und den V7 (wenn Bb im Bass gespielt wird.)

In F dorian sieht es wieder einfacher aus

ii - v - i

Gmin - Cmin - Fmin

Bb Mixolydian

vi - ii - v - i oder ii - v - vi

Gmin - Cmin - Fmin - Bbmaj
Cmin - Fmin - Gmin
 

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Ich würde den als g moll interpretierten akkord mit einem f zu nem Bb-Dur 6 akkord wandeln und ganz tonartgerecht zum Eb-Dur auflösen.

Das f lässt sich z.b. Als Durchgangsnote in der Melodie, oder auch als gehaltene Akkordnote einsetzen. Aber auch ohne f lässt sich die g moll Umkehrung aus Deinem Beispiel prima als
Bb-Dur interpretieren und die ganze Kadenz löst sich auch so prima nach EB-Dur auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
puh, krass. einfache Frage, sooo viele Antworten. ich danke euch allen.

nachdem ich eure Beiträge gelesen habe habe ich weiterprobiert, und bin zu folgender Abfolge gekommen:

auf diese Weise kann das Ding ewig laufen. ich habe den im ersten Video gespielten 3. an die 4. Stelle genommen und an der dritten Stelle gehe ich auf einen Bbminor und in der zweiten Phrase an dritter Stelle die runtertransponierte Quinte vom 2. Akkord.

(bitte bedenken: Handycamera in der linken Hand, spielen nur rechts ;-))

eure anderen Vorschläge, vor allem die späteren hier, muss ich noch probieren.
ist halt schade, als Kind war das Interesse nicht da, Klavier zu lernen. Heute muss ich mir alles, was möglich ist, selbst beibringen. Ich überlege wirklich mit meinen 40 Lenzen noch Klavierunterricht zu nehmen. Einfach um das Wissen praktisch zu erweitern....


View: https://youtu.be/6S5T-01ng4o
 
Du bist ja in Cm (sagen wir mal). Ich hab die Akkorde also etwas nach Gehör umsortiert.
In modalen Tonarten ist die V-I Beziehung eh nie so stark wie in Major, deswegen kann man hier etwas mehr experimentieren.

Ich hab das mal leicht geändert :)

Progression startet auf Ab major.
Warum Abmaj?

Mann kann ja die i (Cm) immer durch die VI (Abmaj) ersetzen. google -> chord substitution.

Deswegen dachte ich starte mal auf der VI, weil - noch mal wie sind in modal und VI ist mit der i gleichwertig.
Abmaj hat ja auch die selben Töne wie Cm nur halt mit Ab im Bass.

2 Versionen sind so entstanden....

Letzter Akkord der Progression ist

1. Gmin mit Bb im Bass -> zurück nach Abmaj
2. Bbmaj -> zurück nach Abmaj

Klingt irgendwie nach Daft Punk :)

Würde das eher unter Paralleltonarten einordnen: c Moll = Es Dur (nicht As Dur)... also eine kleine Terz aufwärts vom Grundton. Von Dur ausgehend eine Sext höher führt zur so genannten Mollparallele (Bsp.: C Dur = a Moll). Die (Dur) Tonika wird zudem gerne über die 3. Stufe (große Terz) ersetzt, also z.B. g Moll für Es Dur.

Das ist alles nicht so kompliziert.... im Prinzip nur primitive Mathematik. Die Literaturhinweise weiter oben helfen definitv.... Youtube selbstverständlich auch ;-)
 
Würde das eher unter Paralleltonarten einordnen: c Moll = Es Dur (nicht As Dur)... also eine kleine Terz aufwärts vom Grundton. Von Dur ausgehend eine Sext höher führt zur so genannten Mollparallele (Bsp.: C Dur = a Moll). Die (Dur) Tonika wird zudem gerne über die 3. Stufe (große Terz) ersetzt, also z.B. g Moll für Es Dur.

Das ist alles nicht so kompliziert.... im Prinzip nur primitive Mathematik. Die Literaturhinweise weiter oben helfen definitv.... Youtube selbstverständlich auch ;-)
Das weiss ich doch. Steht nirgends was von As Dur Tonleiter. Hab nur beschrieben wie man von dem Problem ii° - v - i in Cm wegkommt.
Eine Lösung ist die mit dem Abmaj (tritone sub). Und dann hat man praktisch ii - v - i hinbekommen, damit kann man am Ende alles aufösen, sogar mit ausgeliehenen Akkorden dazwischen. Es hängt alles mit allem zusammen :)
 
Hallo Leute,

da ich leider nie das Glück hatte, ein Instrument tatsächlich von der Pieke auf zu lernen, beschäftige ich mich seit einiger Zeit selbst mit Musiktheorie. Manchmal gehts zäh, manchmal gut.
Seit gestern abend will ich eine 4er Chordprogression auflösen. Im Anhang ist das Video dazu.


Anstatt mir jetzt anzugucken in welchen Tonarten du da spielen könntest und was alles möglich ist, gebe ich dir ein wenig praktisches Wissen mit, das du dann auf jede Tonart anwenden kannst:

Alle Dur-Tonarten beinhalten in ihren 7 Stufen (also alle Akkorde von C-A) die Tonika (erste Stufe), die Subdominante (Stufe 4) und die Dominante (Stufe 5). Die Dominante zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen Leitton beinhaltet der zum Grundton (Erste Note in der jeweiligen Tonart, in C-Dur also C) strebt. Ein Leitton ist ein Ton der durch einen Halbtonschritt musikalisch aufgelöst werden kann. Da der Aufbau der Tonarten in Dur immer gleich ist, also jeder Akkord aus den gleichen Intervallen besteht, hat Stufe 5 auf 1 immer eine auflösende Wirkung.

Beispiel: In C-Dur wäre Stufe 5 also G-H-D. Das H ist einen halbton vom C entfernt und gibt somit eine befriedigende Auflösung zum Grundton - erweitert man den Akkord sogar um einen vierten Ton, also G-H-D-F, dann strebt nicht nur das H zum C, sondern auch das F zum E, wenn man danach wieder die Tonika (Stufe 1) spielt, wodurch der Effekt noch stärker ausfällt.

Bei Molltonarten fehlt der Leitton (Im Sinne des Stufenaufbaus) weshalb man Molltonarten durch die Erhöhung der siebten Stufe um einen Halbton so verändern kann, dass sie diesen bekommen. Aus A-Moll (welche genau so aufgebaut ist wie C-Dur, also nur weisse Tasten) wird dann A-melodisch Moll. Aus A-H-C-D-E-F-G wird A-H-C-D-E-F-G#.

Stufe V (Dominante) auf Stufe I (Tonika) hätte in A-Moll nicht viel zwingendes. E-G-H auf A-C-E ist nicht so spektakulär weil hier kein Halbtonschritt zum Grundton (A) strebt, aber E-G#-H auf A-C-E hat gleich zwei Auflösungen, das H zum C und das G# zum A.

Das sind also die Methoden wie man den auflösenden Akkord findet. In Dur Tonarten musst du schauen welche Bewegung Stufe V auf I ist, und bei Moll ebenfalls, aber erst nachdem du die siebte Stufe um einen Halbton erhöht hast.

Für kleinere "Auflöseeffekte" zwischendrin, also ohne zum Grundton zurückzukehren und eine Chord-Progression abzuschließen, kannst du Sus-Akkorde spielen. Die sind nicht so mächtig, aber haben einen ähnlichen Effekt. Da empfehle ich einfach kurz ein Video zu anzusehen, das erklärt es schneller und mein Beitrag bleibt bisschen übersichtlicher :D
 
Zuletzt bearbeitet:
@Wolfsgesicht
jo, Sus2 und Sus4 Chords, kenn ich :)
(nur hier nich angewendet)

aber: trotzdem gleich ne Frage zu der G H D Abfolge: wieso ist da ausgerechnet das H die Dominante? Wieso nicht ein anderer Ton? Woran liegt das? Woher weiß ich das? Wie krieg ich das raus? Mathematik? Regeln? Gehör? Klar ist das H nen halben vom C entfernt, doch welche Bewandtnis hat das?

In diese Abfolgen und Stufen steig ich grad erst ein, ist mir alles zu .... puh. Also was Stufen angeht. .. sorry, keine Ahnung, Ich bin bisher immer nach dem Gehör gegangen, aber das ist mühsam, wenn man zwar was im Ohr hat , es aber nicht spielen kann, weil man sich mit Regeln versucht zu erklären, wie man da hinkommt.

Ich schätze ohne Klavierunterricht komm ich hier nicht so recht weiter. Das alleinige Üben der Tonleitern reicht einfach nicht aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry wollte nicht zu texten war gerade im Flow :D

Was ich da geschrieben habe wird irgendwann mal Sinn machen. Für das brauchst du kein Klavierunterricht. Da gibt es so viele Youtube Videos zur Theorie.



Das mit dem Leitton....


spiel mal in dieser Reihenfolge...

F (halten) - E

klingt gut oder? Das F will den halben Ton nach unten

Dann probier mal

H (halten) - C

Das H will zum C nach "oben".


Jetzt spiel mal diesen Akkord

G H D F das ist der G Dominant Akkord

Darin kommen genau die beiden Töne vor F und H.

Während der G Dominant Akkord also klingt verschieb mal deine Finger
der der das H hält zum C darüber
der der das F hält zum E darunter
das D mal loslassen

Jetzt merkst du wie angenehm das sich anhört.
Der neue Akkord ist der C Dur. Du hast also den Dominant Akkord G nach C aufgelöst.

Das geht auch mit nur 3 Tönen
also G H D (halten) -> G C E

oder sogar nur G (halten) -> C

Jedenfalls spricht man bei H vom Leitton, weil der den Akkord nach oben pusht zum C

Das selbe passiert auch bei Csus4 mit dem F
C F G -> C E G

Das F will so dringend zum E.
Deswegen klingt Csus4 - C wie eine kleine Auflösung.

Warum das H zum C möchte und das F zum E hat schon was mit Mathe zu tun, Obertonreihe und so was aber auch
viel mit Kultur/Sozialisation. Es gibt z.B. noch andere Töne die eine Lieblingsrichtung haben aber keiner ist so start wie das H - C
in G H D -> G C E

Ein solcher Ton ist D. Der will zb. gerne zum E. Muss er aber nicht er kann auch gerne zum C.
Also das D ist ein wenig unentschlossen und kann in beide Richtungen aufgelöst werden.
D - C und D -> E

Jedenfalls dieser Dominant Akkord ist der stärkste und immer auf der 5. Stufe einer Dur Tonleiter zu finden, immer!
Deswegen die Zahl V für die 5. Stufe. Die 1. Stufe (also die erste Note der Tonleiter nennt man Tonic)


Deswegen kommt der Dominant Akkord immer ins Spiel wenn jemand von Akkord A nach Akkord B möchte.
Denn das einfachste ist sich zu überlegen welcher Akkord die Dominante von B ist.

Angenommen ich will von D zum C direkt darunter.
Der direkte weg ist ok kann man machen D -> C
Viel stärker ist aber D -> G -> C
Mit dem dominanten G ist jedem klar das wir wirklich in der C Dur Tonart sind.
Mit D -> C nicht so richtig. Auf das D ist eben kein Verlass, so zu sagen.
Das G ist wie ein Edding der das C richtig raushebt aus der Menge der Töne.
Oder allgemein gesagt die V markiert die I mit roter Farbe!

Das gilt wie gesagt in der jeder Dur Tonart.

Zb. F Dur

Da ist nämlich der Dominant Akkord C Dur. Wieder die V oder 5. Stufe. (Also der 5. Ton in der F Dur Tonleiter ist C => F G A B ->C<-)


C E G -> C F A

hört man deutlich oder?


Folgendes Video erklärt noch mal welche Töne wie wohin wollen


View: https://www.youtube.com/watch?v=-3oo45vpQV4
 
aber: trotzdem gleich ne Frage zu der G H D Abfolge: wieso ist da ausgerechnet das H die Dominante? Wieso nicht ein anderer Ton? Woran liegt das? Woher weiß ich das?

Also die Dominante ist der ganze G-Akkord (G-H-D), das H ist der Leitton weil er der einzige Ton bzw. Note ist, die auf dem Weg zurück zur Tonika (C-E-G) einen Halbtonschritt zum Grundton macht. Der Halbtonschritt ist ja das, was dieses zufriedenstellende Gefühl von Auflösung auslöst. Nun könntest du natürlich fragen, warum das nicht auch von D-F-A auf C-E-G geht, schließlich löst sich da das F zum E hin auf und ist ebenfalls ein Halbtonschritt. Aber da löst sich eben nichts zum Grundton auf, sondern nur woandershin, hat also eher einen schwächeren Effekt, so wie ein Sus-Akkord.

Die Sache mit dem Grundton ist die: Woher unterscheidet man eine Tonleiter mit dem gleichen Tonmaterial? C-Dur und A-Moll sind absolut identisch, sie beinhalten beide nur weisse Tasten. Der Unterschied liegt im Grundton:
Beginnt dein Stück mit einem A-Moll Akkord und/oder spielen die Bass/Begleitmelodien tiefer hauptsächlich auf dem A, wird dein Stück einen anderen Klangcharakter haben als wenn der erste Akkord ein C-Dur Akkord ist und der Bass meistens ebenfalls ein C spielt.

Dadurch dass man zu Beginn des Stücks (und immer wieder zwischendrin ebenso) die "Basis" des Stückes klarmacht für den Hörer, indem man auf dem Grundton der Tonart beginnt und auch die Begleitung hauptsächlich dort spielen lässt bzw. im Verlaufe des Stücks immer wieder dorthin zurückkehrt, etabliert man den Klangcharakter und somit auch die Erwartungshaltung des Hörers. Du kennst bestimmt die Kirchentonleitern, und falls nicht: Das sind 7 Tonleitern, die genau wie C-Dur alle nur auf den weissen Tasten spielen. Der einzige Unterschied liegt darin, wo der Grundton liegt, also wo das Stück "startet".

Spiel einfach Mal nur mit der linken Hand den Grundton E als Bass (du darfst den zwischendurch auch verlassen aber immer wieder zurückkehren) und mit der rechten Hand irgendetwas, einfach eine improvisierte Melodie - nur auf den weissen Tasten - und dann wiederhole das Experiment mit sagen wir einem A als Grundton. Du wirst merken, dass beide Improvisationen sich vom Gefühl völlig unterschieden, weil ein anderer Grundton gewählt wurde, obwohl du auf den völlig gleichen Tasten spielst. Und weil dieser Grundton so wichtig ist, ist die Auflösung dahin am stärksten: Denn das ist die Erwartung, die der Hörer hat.

Wie krieg ich das raus? Mathematik?

Jep! Du kannst wie gesagt jede Tonart in ihre 7 Stufen unterteilen: In C-Dur -> (Stufe I) C-Dur (Stufe 2) D-Moll (Stufe 3) E-Moll (Stufe 4) F-Dur (Stufe 5) G-Dur (Stufe 6) A-Moll (Stufe 7) H-Vermindert-Moll.
Wenn du dir die Intervalle der Akkorde anschaust, also wann ein Dur- und wann ein Mollakkord auftaucht, dann siehst du den "Bauplan" den alle Dur-Tonarten gemeinsam haben.

Egal ob C-Dur, D-Dur, G-Dur oder sonstwelche Dur Tonart du spielst, sie alle haben die gleiche Abfolge an Dur- und Mollakkorden. Das sorgt dafür, dass die Intervalle immer gleich sind, die "Proportionen", das Verhältnis zwischen den Noten und Akkorden. Dadurch wird es in jeder Dur-Tonart immer an der gleichen Stelle (Stufe) die Dominante geben, die sich am besten zurück zur Tonika (Stufe 1) und dessen Grundton auflöst.

Wenn du Moll-Tonarten spielst gilt das nicht mehr, da diese anders aufgebaut sind. A-Moll zum Beispiel beginnt gleich mit einem Moll-Akkord, wodurch sich logischerweise alles anders aufbaut und Stufe 5 sich eben nicht mehr so schön zurück zur Stufe 1 führen lässt. Deshalb der Trick mit der Erhöhung der siebten Stufe. Und Kirchentonleitern klingen ebenfalls anders, die sind alle individuell aufgebaut da sie alle auf einer anderen Note starten und nicht den gleichen Aufbau haben, daher gelten dort auch andere "Akkord-Regeln" die sich als "gutklingend" herausgestellt haben. Die sollen dich erstmal nicht interessieren weil das viel Input ist, aber nur damit du weißt, warum Dur Tonarten immer so klingen und du dich auf das Stufensystem dort verlassen kannst: Weil der Aufbau immer gleich ist und die Intervalle ausschlaggebend für den Auflöseeffekt sind.

In diese Abfolgen und Stufen steig ich grad erst ein, ist mir alles zu .... puh. Also was Stufen angeht. .. sorry, keine Ahnung, Ich bin bisher immer nach dem Gehör gegangen, aber das ist mühsam, wenn man zwar was im Ohr hat , es aber nicht spielen kann, weil man sich mit Regeln versucht zu erklären, wie man da hinkommt.

Wenn du irgendwann verstehst wie es funktioniert, wird es dir helfen zu verstehen warum Dinge klingen wie sie klingen, du wirst besser neue Ideen merken und entwickeln können (da du die Sprache dafür verstehst, Musiktheorie bzw. Noten und Harmonielehre zu beherrschen ist nichts anderes als ein Kommunikationsmittel zwischen dir und der Musik, ein Übersetzer, der dafür sorgt, dass du die Informationen tiefer verwerten und abspeichern kannst). Es geht gar nicht darum die ganze Physik dahinter zu verstehen, sondern die Mechaniken und eben die Sprache.

Ich schätze ohne Klavierunterricht komm ich hier nicht so recht weiter. Das alleinige Üben der Tonleitern reicht einfach nicht aus.

Klavierunterricht hat mit Musiktheorie/Harmonielehre, Tonleitern und so weiter nur bedingt zu tun. Das lernst du da zwar zwangsweise auch, aber beim Klavierunterricht geht es ja beispielweise primär um das Spielen selbst und die Technik, nicht darum, alle Tonarten zu verstehen oder gar zu lernen wie du selber komponierst und welche Abfolgen schön klingen, auch wenn du das natürlich beim lernen von Stücken mitbekommst. Kommt sicher auch drauf an, welche Schwerpunkte du dir setzt und wie dein Lehrer so ist, aber notwendig ist es für ein tiefes Verständnis von Harmonielehre/Musiketheorie definitiv nicht.

Ich würde dir dieser Buch hier empfehlen, damit hab ich damals als blutiger Anfänger gelernt mit absolut 0 Vorwissen, es hat einen schönen Aufbau, führt einen gut heran und hat mich meiner Meinung nach als ich damit durch war ziemlich gut unterrichtet:

View: https://www.amazon.de/Harmonielehre-von-Anfang-Lernen-Testen-Anwenden-Workbook/dp/3864110718/ref=sr_1_2?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=harmonielehre+felix+schell&qid=1557024638&s=gateway&sr=8-2
 
Das weiss ich doch. Steht nirgends was von As Dur Tonleiter. Hab nur beschrieben wie man von dem Problem ii° - v - i in Cm wegkommt.
Eine Lösung ist die mit dem Abmaj (tritone sub). Und dann hat man praktisch ii - v - i hinbekommen, damit kann man am Ende alles aufösen, sogar mit ausgeliehenen Akkorden dazwischen. Es hängt alles mit allem zusammen :)
Na ja... hatte mich auf Deine Aussage weiter oben bezogen: "Mann kann ja die i (Cm) immer durch die VI (Abmaj) ersetzen. google -> chord substitution."

Das ist so nicht umfassend bzw. nicht korrekt als absolute Aussage.Wenn man sich beispielsweise in C Melodisch Moll bewegt, ist die 6. Stufe ein a Moll, nix Ab Dur. Und noch einmal: Innerhalb der schnöden Kirchentonarten ersetzt die 3. Stufe rein funktional die Tonika besser als die 6. Stufe (= Mollparallele).

Ich höre jetzt aber auf mit dem Korinthenkacken... bringt @MFakaNemo ja nicht weiter bzw. die ursprüngliche Frage wurde weitreichend beantwortet.

Also ran an die Maschinen und Mucke machen.... scheiß auf die ganze Theorie, Regeln wollen gebrochen werden ;-)
 
ne ne ne ne ne :D ich will das schon WISSEN und kapieren und verinnerlichen. was das angeht, bin ich sehr begierig. habe mir das ausgedruckt, und stell mich damit vor das Keyboard, hehe.
und wenn ich Fragen habe, könnt ihr sicher sein, die folgen dann hier.

(ich liebe dieses Forum :))

es ist halt so: ich glaube schon dass ich Klavierunterricht nehmen will und auch sollte, es geht nicht nur darum, die Theorie jetzt mal grad zu kapieren, man muss damit auch dran bleiben und es mit praktischem Spiel verbinden, anstatt es nur einmal zu kapieren. Da besteht die Gefahr es wieder zu vergessen und ich möchte schon ganz gerne, dass ich so wie ihr drüber labern und damit auch umgehen kann, versteht ihr? Also dass sich mit dem Wissen auch mehr Logik und Sicherheit entwickelt, um auch zu verstehen warum was so ist wie es ist und was wohin (tendenziell) führt und warum. Das macht es mir einfacher, zukünftig gleich auch dahin zu kommen, wohin ich will.

Hinzu kommt, dass ich angefangen habe, Moll zu erlernen, anstatt wie üblich man eigentlich ja von Grund auf mit Dur beginnt. Also ich weiß auch was 7th und 9th und sus2 und sus4 und dominant chords sind und dass dominant chords zur Quinte darunter auflösen usw., und noch andere Dinge.. aber irgendwie .. reicht es halt noch nicht. Bisher konnte ich mir vieles von der d# minor aufbauen und durch transponieren und experimentieren verschiedene Zusammenhänge klanglich erklären, aber eben nicht alles. ich kann die f minor, g minor, d#minor und c major tonleitern. aber sobald eine schwarze Taste fehlt, geht das Geschaue und Abgezähle auf dem Keyboard los :D das ist wie ein Loch über das man gedanklich drüber springen muss :D mir hat ein Klavierlehrer gesagt, dass das ein übliches Problem am Anfang ist, weil man da kurz anders denken muss. Daher wird mir nicht nur das Ansammeln von Wissen helfen, sondern viele Zusammenhänge werden wohl bei einem Klavierlehrer und durch Praxis besser verbunden. Und mir gehts in der Musik ja auch so bischen um die Geheimnisse, die Töne dazwischen.

was haltet ihr denn von meiner Auflösung aus dem 2. Video?
 
Das kann man machen und hört sich auch gut an :supi: , ist aber vom Gehör her keine Auflösung - es ist eine Kadenz
die man durchgehen spielen kann weil am Ende immer noch eine Spannung zu hören ist.
Schwierig wirds dann da, wenn Du damit igendwann zum Ende kommen willst.
Nach meinem Empfinden müsste da immer noch etwas kommen.

Aber evtl. Hast du ja auch nicht, wie im Eingangsposting eine Auflösung gesucht,
sondern wie du jetzt gefunden hast einen weiteren Akkord der das Ganze in Dauerschleife spielbar macht.

Auflösen kann man die Anfangskadenz f moll - c moll - Bb Dur (mit Sexte, ohne Quinte) und dem Durchgangston f ganz wunderbar nach Eb- Dur, also eine 2-6-5-1 Kadenz
 
Zuletzt bearbeitet:
Lad dir mal die Demo von Sundog runter ...


Ein erstklassiges Kreativ- und Lerntool, das sich exakt der Frage "Welchen Chord nehme ich als nächsten?" widmet. Lies dir auch die Anleitung und schau dir die Support-Videos an. Dort findest du eine Menge Hintergrundinformationen, von denen du viel lernen kannst.

Die Apps "Chordbot Pro" (iOS und Android) und "Suggester" (nur iOS) gehen in eine ähnliche Richtung.

Oder: Kauf dir ein ultrabilliges Arrangerkeyboard ... die sind perfekt zum Ausprobieren, da sie 1.) den gespielten Akkord anzeigen und 2.) du dank Single-Finger-Chords die wichtigsten Akkorde schnell ausprobieren kannst. Disclaimer: Spielen lernst du so nicht, aber du entwickelst unglaublich schnell ein Gespür für Akkordfolgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja... hatte mich auf Deine Aussage weiter oben bezogen: "Mann kann ja die i (Cm) immer durch die VI (Abmaj) ersetzen. google -> chord substitution."

Das ist so nicht umfassend bzw. nicht korrekt als absolute Aussage.Wenn man sich beispielsweise in C Melodisch Moll bewegt, ist die 6. Stufe ein a Moll, nix Ab Dur. Und noch einmal: Innerhalb der schnöden Kirchentonarten ersetzt die 3. Stufe rein funktional die Tonika besser als die 6. Stufe (= Mollparallele).

Ich höre jetzt aber auf mit dem Korinthenkacken... bringt @MFakaNemo ja nicht weiter bzw. die ursprüngliche Frage wurde weitreichend beantwortet.

Also ran an die Maschinen und Mucke machen.... scheiß auf die ganze Theorie, Regeln wollen gebrochen werden ;-)
yep das stimmt. My bad.
(Ich wollte nur sagen dass man wenn man nicht weiterkommt es noch die Möglichkeit gibt Akkorde auszutauschen)
 
Noch eine einfache Methode, um ein Gefühl für die unterschiedliches Modes (könnte man mit Moods umschreiben) innerhalb der Kirchentonleitern zu erhalten, ist der Ansatz über Pedaltöne. Nimm z.B. die relevanten Dur-Dreiklänge aus C-Dur - also C-E-G, F-A-C und G-H-D und lege darunter dann einen festen Pedalton.

Da hat man schnell ein gut klingendes Gerüst zusammen, um ein bisken Improvisation zu üben ;-)
 
ne ne ne ne ne :D ich will das schon WISSEN und kapieren und verinnerlichen. was das angeht, bin ich sehr begierig. habe mir das ausgedruckt, und stell mich damit vor das Keyboard, hehe.
und wenn ich Fragen habe, könnt ihr sicher sein, die folgen dann hier.

(ich liebe dieses Forum :))

es ist halt so: ich glaube schon dass ich Klavierunterricht nehmen will und auch sollte, es geht nicht nur darum, die Theorie jetzt mal grad zu kapieren, man muss damit auch dran bleiben und es mit praktischem Spiel verbinden, anstatt es nur einmal zu kapieren. Da besteht die Gefahr es wieder zu vergessen und ich möchte schon ganz gerne, dass ich so wie ihr drüber labern und damit auch umgehen kann, versteht ihr? Also dass sich mit dem Wissen auch mehr Logik und Sicherheit entwickelt, um auch zu verstehen warum was so ist wie es ist und was wohin (tendenziell) führt und warum. Das macht es mir einfacher, zukünftig gleich auch dahin zu kommen, wohin ich will.

Hinzu kommt, dass ich angefangen habe, Moll zu erlernen, anstatt wie üblich man eigentlich ja von Grund auf mit Dur beginnt. Also ich weiß auch was 7th und 9th und sus2 und sus4 und dominant chords sind und dass dominant chords zur Quinte darunter auflösen usw., und noch andere Dinge.. aber irgendwie .. reicht es halt noch nicht. Bisher konnte ich mir vieles von der d# minor aufbauen und durch transponieren und experimentieren verschiedene Zusammenhänge klanglich erklären, aber eben nicht alles. ich kann die f minor, g minor, d#minor und c major tonleitern. aber sobald eine schwarze Taste fehlt, geht das Geschaue und Abgezähle auf dem Keyboard los :D das ist wie ein Loch über das man gedanklich drüber springen muss :D mir hat ein Klavierlehrer gesagt, dass das ein übliches Problem am Anfang ist, weil man da kurz anders denken muss. Daher wird mir nicht nur das Ansammeln von Wissen helfen, sondern viele Zusammenhänge werden wohl bei einem Klavierlehrer und durch Praxis besser verbunden. Und mir gehts in der Musik ja auch so bischen um die Geheimnisse, die Töne dazwischen.

was haltet ihr denn von meiner Auflösung aus dem 2. Video?
Yep auf jedenfall. Wenn man regelmäßig spielt - so absolutes minimum 15 minuten am Tag - entwickelt man ein Gefühl für die Sache.
Klavierunterrucht ist aber selten Theorie mehr Technik, Artikulation, Timing, Notenlesen.

Wenn ich einfache Progressions suche dann mach ich das erstmal nur mit 2 Finger :)
Starte zum Beispiel mit einem Quintabstand

so zb mit der RH immer abwechslend

1) 4 mal: F# (Mittelfinger) - B (Daumen) (Quinte d.h klar wir sind in B major!)
2) 4 mal: A# (Ringfinger) - D# (Zeigeinger)
3) 8 mal: F# (Ringfinger) - C# (Zeigeinger)


Du merkst wie am Ende zur Ruhe kommt und dass man sein Finger immer nur ganz wenig bewegen muss.
Damit vermeidest du zu grosse Sprünge. Also immer in der Nähe bleiben es wird schon was finden, zb Quarten :)


Jetzt kommt der Bass in der LH der macht das

1) 1 mal: B ( noch mal dem Ohr einhämmern wir machen B dur)
2) 1 mal: G#
3) 2 mal: F#

Wenn du bei 3) F# spielst dann ist der Progression wirklich abgeschlossen. Denn F# -> B wie G -> C.

Wenn du dem Ohr nicht ne eindeutige Richtung geben willst, um die Stimmung noch was offen zu halten
dann spiel mal bei

3) A#

oder beide:


1) 1 mal: B ( noch mal dem Ohr klar machen wir sind in B dur)
2) 1 mal: G#
3) 1 mal: A#
4) 1 mal: F#


Weil immer nur Quarten sind auch langweilig

1) 4 mal: F# (Mittelfinger) - B (Daumen) (Quinte d.h klar wir sind in B major!)
2) 4 mal: A# (Ringfinger) - D# (Zeigeinger)
3) 4 mal: E (Mittelfinger) - C# (Zeigeinger)
4) 4 mal: F# (Ringfinger) - C# (Zeigeinger)

Im Anhang das Beispiel und wie man die Regeln dann bricht seq.de11.wav
und dann einfach macht was sich gut anhört.
Aber man hat im Kopf immer die Homebase.
 

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danke danke danke. das ist ziemlich viel und ich druck mir das aus, damit ich neben dem Keyboard dazu stehen kann.
das Amazon Buch steht jetzt auf meiner Wunschliste, danke für den Tipp und auch all die Tipps der anderen. das muss ich mir erstmal in RUHE zu Gemüte führen und durchtesten, um mir eine Meinung zu bilden.
 
so nun hab ich mir das mehrmals durchgelesen und das wichtigste herauskopiert und ausgedruckt. einfach damit es immer zur Hand ist, vielen Dank euren Erläuterungen, das hilft enorm weiter.

was ich noch anführen wollte: ja, der erste Chord ist ein Fm, ich hab da aber mit anderen Augen drauf geschaut, weil ich nur die Tasten der C Moll Tonleiter genommen habe, also die 1. Note C als "Root", und dann die Quarte und die kleine Sexte. Dass das Fm ist, ist klar, aber in dem Moment hab ich das nicht so betrachtet. Ich habe einfach nur Kombinationen innerhalb der C Moll Tonleiter betrachtet. Den Wechsel von Cm zu Gm hab ich mir übrigens von Erik Satie - Gymnopedie No 1 gemerkt, einfach im Akkord die 2. Note um einen halben Schritt und die Root zwei halbe Schritte senken, und schon klingts dufte.

und da fiel mir dann eine Frage ein: warum ist es so, dass in der C Dur (sicher auch in anderen) Tonleitern in den 7 Stufen auch Moll enthalten ist? (@Wolfsgesicht ) ?
 
und da fiel mir dann eine Frage ein: warum ist es so, dass in der C Dur (sicher auch in anderen) Tonleitern in den 7 Stufen auch Moll enthalten ist? (@Wolfsgesicht ) ?

Dur- Tonleiter bedeutet nur, dass sie mit einem Dur-Akkord beginnt und den typischen Dur Aufbau hat, nicht dass es darin keine Mollakorde gibt. Eine Mollteinleiter beginnt mit einem Mollakkord und hat den typischen Moll Aufbau. Aber jede Tonleiter beinhaltet sowohl Dur- als auch Mollakorde und die Unterscheidung, ob es sich um eine Dur- oder Molltonleiter handelt ist hauptsächlich dafür da, den Klangcharakter einschätzen zu können. Denn Molltonleitern klingen von Natur aus etwas dunkler/trauriger/emotionaler.
 


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