Neuer Synth - welche Alternativen zum Nord Lead A1?

Hi,

habe mal meine Anforderungen für einen neuen Synth aufgelistet. Dabei drängte sich der Nordlead A1 auf.
Habe ich einen möglichen Kandidaten übersehen?

Hier die Liste:
- Keyboard
- Guter/Edler Klang
- Direkter Zugriff
- Controller/Taster/Fader senden Midi-CCs
- Voll Midi-steuerbar
- Mind. 2fach multitimbral
- Mind. 4 Outputs
- Aux-Outputs spiegeln Main-Output (A1?)
- Einfache Bedienung
- Split und Layer
- Kein Midistepping der Regler!
- „easy to use“
- Mind. 8 Stimmen
- Unisono
- Max. 2.000,- Euro
- Regler fühlen sich „gut“ an

Hintergrund ist, dass ich an meinem V-Synth fast nur noch "einfache analoge" Klänge baue, mich dabei aber einiges ärgert.
Für komplizierte "Frickelsachen" greife ich meist zu Softsynths...

Ach so: Für den "Neuen" müssten entweder der V-Synth oder der Kurzweil PC3 gehen...
Hoffe auf Euren Input.

Gruß Guido
 
Das is doch normalerweise ein Fall für den reichsdeutschen Volkssynthesizer der manchmal liebevoll auch Virus genannt wird. Die Tastaturversionen von den "alten" haben ein "K" vor der Version, zB Virus KA, Virus KB und Virus KC. Ab Virus C gibt es für die ersten beiden Oszillatoren keine getrennten Potis mehr auf dem Panel, man muss stattdessen einen Satz Potis für beide Oszillatoren nutzen. Das hat mich persönlich vom Virus C abgeschreckt. Dafür haben die späteren Modelle andere Features, zB Supersaw :). Sollte der Virus für dich in Betracht kommen und das Thema mit den Potis eine Rolle spielen, lass dich von meinem Gschwätz nicht in die Irre führen und kuck dir die Sache selber an. Ich glaube der Indigo hat zB wieder separate Potis für beide Oszillatoren...
 
Treffen auf den Virus:

- Guter/Edler Klang
- Direkter Zugriff
- Aux-Outputs spiegeln Main-Output (A1?)
- Einfache Bedienung
- Split und Layer
- Kein Midistepping der Regler!
- „easy to use“
- Regler fühlen sich „gut“ an

diese Dinge zu?
Hier gibt es immer wieder Hinweise das der Klang nicht gut sein, die Bedienung aufgrund diverser Menües nicht einfach und der Zugriff dadurch nicht direkt sein soll?
 
Es zwingt dich niemand dieses komplexe Zeugs mit den Menüs zu machen. Du kannst mit nem Virus auch so spielen, als hättest du nen Nord Lead, lässt dir dann halt die Hälfte entgehen, is aber nid verboten. Split und Layer geht meines Wissens richtig nobel, allerdings hab ich selber nicht die Keyboard Version und würde dem Ratsuchenden daher einen Blick ins Handbuch raten. Was mit "kein Midistepping der Regler" gemeint ist, verstehe ich nicht. Auf dem Panel sitzen ungerasterte Potis die sich zumindest so anfühlen, als wären sie mit dem Gehäuse verschraubt. Allerdings ist MIDI ein digitales Protokoll und Änderungen der Regler können nur in diskreten Schritten registriert werden. Auch was mit "Aux-outputs spiegeln den Main-Output" gemeint ist, verstehe ich nicht und empfehle wieder den Blick ins Handbuch. Wenn es drum geht, dass auf zwei unterschiedlichen Ausgängen exakt das selbe rauskommt, dann hab ich große Zweifel. Meines Wissens kann man pro Part nur einen Ausgang einstellen.

Der Rest steht außer Frage. Direkte und einfache Bedienung, edler Klang und solide Verarbeitung sind dafür verantwortlich, dass das Teil bei jedem zweiten rumsteht.
 
>>>Wenn es drum geht, dass auf zwei unterschiedlichen Ausgängen exakt das selbe rauskommt...<<<

Genau das meinte ich. Diese Funktion wird bei Kurzweil "spiegeln" des Mainoutput genannt.

>>> Was mit "kein Midistepping der Regler" gemeint ist, verstehe ich nicht. Auf dem Panel sitzen ungerasterte Potis die sich zumindest so anfühlen, als wären sie mit dem Gehäuse verschraubt. <<<

Ja, ist beim V-Synth auch so, dennoch hört man beim Filter die verschiedene Steps. Klar, Midi hat 128 Stück davon, aber so deutlich möchte ich sie nicht mehr wahrnehmen müssen... :selfhammer:

Schaue mir den Virus noch mal an, obwohl ich meine Zweifel habe, ob er mit dem Klang des "neueren" A1 mithalten kann.
Kein Glaubenskrieg lostreten, bitte. Geht nur um meine Ohren... ;-)

DSI Prophet 08 war nicht SPlit-/Layerbar, oder?
 
doch prophet 08 ist split und layerbar . die editierung ist gut............. mit clavia vergleichbar .
 
Im VA Bereich scheint mir der A1 zumindest aktuell schon fast außer Konkurrenz zu sein wenn man Deine Liste betrachtet. Ein Virus erfüllt nur in Teilen diese Punkte hat aber andere Aspekte die hier nicht im Fokus stehen. Ich denke Du hast längst den richtigen Synth gefunden ;-)
 
Das alles trifft auf die Supernova II KB von Novation zu. Gibt's nimmer neu, aber mit etwas Glück für unter 1000€ gebraucht.
Zusammen mit einem Kurzweil PC3 eine wirklich tolle Kombi übrigens, hab ich nämlich selbst im Einsatz.

Die 61er Tastaturviren haben zwar die gleiche gute Fatar-Tastatur drin wie die Novation, allerdings die neuere Version, die sich nicht so gut spielt wie die alte in der Supernova II.
Zudem hat Access die freie Fläche nicht genutzt, sodaß ein Virus mit 61er Tastatur keinerlei Vorteile gegenüber dem Desktopmodul bringt. Eine Nova gibt's ja auch als Desktop, die hatte ich kurzzeitig und viel Freude damit, die Supernova II hat da allerdings etliches mehr zu bieten, weil durch das Mehr an Platz auch deutlich mehr Bedienelemente vorhanden sind, die einen noch direkteren Zugriff ermöglichen.
Die Anwahl der Sounds erfolgt sehr direkt über Eine ganze Reihe Taster, es gibt eine Favoritenfunktion und der Multimode ist von der Bedienbarkeit wirklich genial gelöst, weil ebenfalls sehr direkter Zugriff, da kann der Virus nicht im Geringsten mithalten.
Es ist sehr schade, daß Novation von diesen Geräten nur noch irgendwelche abgespeckten Miniversionen baut. Die Supernova II ist ein echtes Dickschiff mit einem wirklich fetten Sound und einen Apeggiator, der nicht nur Spaß macht, sondern sogar einen programmierbaren Stepsequenzer enthält, der auch polyphone Pattern beherrscht. Dazu gibt's noch sehr gute Effekte, einen funktionierenden Vocoder und 8 Einzelausgänge.

Der Nordlead A1 hat zumindest in der Tastaturversion das Problem, daß da die Billgste Fatar-Tastatur verbaut wurde, was man leider auch merkt, die hat nichtmal Aftertouch. Der A1 ist nun wirklich kein Billgsynth, durch diese Tastatur fühlt er sich aber leider so an.

Ich hab im Laufe der Jahre schon sehr viele Synths besessen, und von der "ease of use" her liegen A1 und Supernova II deutlich vor dem Virus, egal welches Modell. Beim A1 gibt's keine Menüs, die Supernova hat zwar welche, aber man braucht sie nicht zwingend, beim Virus muß man sehr viel in den Menüs machen, hatte gerade heute wieder den direkten Vergleich.

Klang ist Geschmackssache. Der A1 ist der erste Nordlead, der mir richtig gut gefiel, den Virus dagegen mag ich überhaupt nicht und meine Supernova II war für mich nach dem Kurzweil PC3 der beste Synthikauf seit Langem.

So, und jetzt können die Hüter des Heiligen Virusgrals meinetwegen über mich herfallen :)
 
@xpander-kumpel
Danke für das Angebot, würde ich gern annehmen. Das Ppc hat den A1 ja leider nicht ausgestellt...

@microbug
Danke für den Tip mit der Supernova 2, die war völlig von meinem Radar verschwunden...
Wenn du den A1 auch angespielt hast, wie schneidet die sn2 da im klang ab?
Senden alle regler midi und haben beim drehen kein parameterstepping?
Wie ist es mit den ausgängen? Kannst du zweimal das selbe ausgeben, so wie beim kurzen?
Danke und Lieben Gruß Rookie
 
Das mit dem MIDI senden bei der SNII kann man glaubich einstellen, muß ich selbst schauen, auf jeden Fall kann man so ziemlich alles per NRPNs steuern. Stepping konnte ich bisher nicht wahrnehmen.

Vom Sound her sind die beiden schon unterschiedlich. Die SN II hat ordentlich Dampf dahinter, gerade bei Bässen, Leads und Bläsern, der A1 macht da nicht soviel Dampf.
Eingebauten Ensemble-Effekt haben beide, wobei der des A1 ein Solina nachbaut, die SNII kein spezifisches Vorbild hat.
Die SNII kann FM, hat beim Filter eine 18dB Einstellung und einen eigenen Drum-Modus, das alles hat der A1 nicht.

Bei den Ausgängen bin ich bei der SNII völlig frei. Sicher kann ich da 2x das Gleiche ausgeben, wenn ich zwei Parts mit den gleichen Sound belege, und es geht sowohl einzeln als auch als Stereopaar.
Am Besten mal das Handbuch runterladen und einlesen.

Die Supernova II ist für mich jedenfalls klanglich und von den Möglichkeiten deutlich vor dem A1, was auch an der DSP-Power beider Geräte liegt, die bei der SNII deutlich höher ist.
Von der Tastatur her ist ebenfalls die SNII deutlich vor dem A1.
 
Natürlich kann der A1 FM, und zwar ganz hervorragend das ist eine seiner Stärken imho.
Und das mit dem "weniger" Dampf, hmm ich weiß nicht ich finde immer die meisten Novations eher dünn, den A1 überhaupt nicht, ne Supernova hatte ich aber auch noch nie.
 
Rookie2 schrieb:
>>>Wenn es drum geht, dass auf zwei unterschiedlichen Ausgängen exakt das selbe rauskommt...<<<

Genau das meinte ich. Diese Funktion wird bei Kurzweil "spiegeln" des Mainoutput genannt.
Interessant, ist mir bisher noch nicht untergekommen. Was macht man damit?
 
Ich suche momentan auch wieder einen VA-Synth und wenn man vorher einen A1 hatte und den wirklich guten Klang noch im Ohr hat ist es echt nicht leicht was gleichwertiges zu finden. Mir ist mittlerweile bei einem VA auch gar nicht mehr wichtig wie gut er einen analogen imitiert, denn da würde ich einen analogen Polysynth bevorzugen.

Zuletzt hatte ich den Roland Gaia und einen King Korg ausprobiert und das war dann schon ein großer Unterschied. Gerade der Gaia hat ziemlich dünn geklungen - sehr schade, denn die Bedienung und den Phrase Recorder fand ich sehr gut.

Für mich würde momentan nur ein Radikal Technologies Accelerator oder die von microbug erwähnte Novation Supernova als Alternative zum A1 in Frage kommen.

Den Novation KS finde ich übrigens gerade auch sehr interessant. Der hat zwar weniger Stimmen (16) und Spuren (4), aber 3 Oszillatoren, Aftertouch, 7 klassische und 24 extra Wellenformen, sowie Hypersync. Der KS ist zwar nicht besser als eine Supernova und hat weniger Regler aber ist bei einen Gebrauchtpreis von 400-450€ schon fast ein Geheimtipp unter den VA´s.
 
@swissdoc
schätze, kurzweil hat diese option für die "Livefraktion" implementiert.
Bei mir geht ein paar outs an den rechner und die hauptabhöre.
Da ich den rechner aber nicht immer anhaben möchte, geht das gleiche signal über die aux outs
noch an ein paar kleine boxen. Vermutlich macht das jeder normal mensch mit headphones :oops:
aber ich mag diese dinger nicht so...

Ach so, die idee dahinter ist, jeden meiner wenigen synths solo und ohne rechner spielen zun können.
Und schnell, ohne einzelne klänge aus einem multi erst anderen outs zuweisen zu müssen...
 
Rookie2 schrieb:
Ach so, die idee dahinter ist, jeden meiner wenigen synths solo und ohne rechner spielen zun können.
Und schnell, ohne einzelne klänge aus einem multi erst anderen outs zuweisen zu müssen...
Du kannst die Monitor-Speaker ja auch an den Headphones Out anschliessen, oder in einen Mixer investieren.
Danke für die Erklärung. Kurzweil habe ich keinen und die anderen haben das nicht, zumindest nicht, dass ich wüsste. Dort geht das mit der Zuweisung i.d.R. eh nur im Multimode und dann muss man sich für einen Ausgang entscheiden.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Und das mit dem "weniger" Dampf, hmm ich weiß nicht ich finde immer die meisten Novations eher dünn, den A1 überhaupt nicht, ne Supernova hatte ich aber auch noch nie.

Du darfst die Supernova nicht mit dem KS vergleichen, da liegen schon ein paar Welten dazwischen. Werkeln im KS nur zwei DSPs, stecken schon in der Nova Desktop insgesamt 6 Stück davon, und das bei gleicher Stimmenzahl, aber zwei mehr Parts im Multimode.

Ein KS kann problemlos seidige, schimmernde Flächen erzeugen, da muß man bei der Supernova bissl mehr Schrauben, dagegen wirst Du mit einem KS keine fetten Bässe, Leads oder Bläser hinbekommen.
So ein KS Rack gibt auch einen passablen Drumsynth ab, den gleichen Modus hat die SNII auch drin, der ist wirklich genial.

Besonderheit des KS ist der Hypersync-Modus, den gibt's bei der SN nicht, und im Multimode sind die Einzelsounds auch nur, wie anderswo üblich, verlinkt, während beim KS in den Multis der jeweilige Sound direkt ENTHALTEN ist (wird reinkopiert) - man kann sich also extra Sounds nur für Multis erstellen.

Ärgerlich fand ich allerdings, daß die im Handbuch dokumentierten Kommandos zum Anfordern der höheren Speicherbänke schlicht nicht funktionieren - das ist mir in den ganzen Jahren Polyframe/Sounddiver auch noch nicht untergekommen. Die erste Bank und ich glaube die zweite geht noch, dann aber nichts mehr. Hat man die Codes in den Bankmanager eingetragen, wird ein manuell am Synth ausgelöster Dump dieser Bänke anstandslos empfangen, nur anfordern kann man ihn halt nicht.
Nova und Supernova (II) sind in dieser Hinsicht unauffällig und ich konnte sowohl bei der Nova Desktop als auch bei der Supernova die Sounds, Multis etc. verwalten. Nur Kategorien gehen nicht gut, aber das liegt an Sounddiver, der sowas noch nicht vorgesehen hatte.
 


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