octatrack als live Multi FX und Mixer

A

andajazz

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Hallo,

was haltet ihr vom OT als standalone FX Gerät für Vintage-Synths?

Hab den OT seit ein paar Wochen für Pattern-lastige elektronische Musik im Einsatz, alles wunderbar.
Aber neben meiner elektr. Seite bin ich auch "normaler" Pianist & Keyboarder in Bands, und hab für meine Vintage Geräte (Rhodes, Korg Monopoly, Oktave Cat; jetzt auch Prophet 08) immer analoge Effekt-Pedale mitgenommen.
Jetzt, wo ich den OT hab, könnte ich ihn auch als 4x2 Effektgerät benutzen - 4 Eingänge, je 2 Effekte. Ganz ohne Sequencer und alles, nur so, statt 4x2 Pedale Schleppen.

Meine Sorge: Wird der digitale OT den Vintage - analog Vibe meiner Geräte stören?
Und gehen die Effekte überhaupt (thru-Maschine) ohne Sequenzer?

Meinungen? Ideen?

Gruss
Andajazz
 
andajazz schrieb:
Und gehen die Effekte überhaupt (thru-Maschine) ohne Sequenzer?
Mache ich auch, zu beachten ist allerdings, dass selbst beim Gebrauch von Thru-Machines Du nach dem Einschalten des OT bzw. Laden eines Songs einmal kurz Play drücken musst & auf jeder Thru-Machine-Spur mindestens ein Play-Trigger sitzt, damit die Thru-Machines "aufmachen". Kannst danach gleich wieder stoppen, aber dieser kurze "Stupser" muss sein, sonst lassen sie kein Signal durch.

Für das Rhodes brauchst Du möglicherweise einen Pre-Amp.

Meine Sorge: Wird der digitale OT den Vintage - analog Vibe meiner Geräte stören?
Die Instrumente sind ja alle vorhanden, also einfach ausprobieren und sehen, wie es sich anfühlt. Du bist von jedem Effekt maximal zwei Tastendrücke entfernt (erstens Spuranwahl, dann Effektanwahl), das sollte selbst im Livebetrieb hinreichend "nah dran" sein. Über die vier Parts kannst Du die Effekte für alle acht Spuren ("sushiluvs" Tipp mit den Neighbour-Machines ist Gold wert!) auf einmal wechseln. Über die Scenes kannst Du Parametervariationen der gewählten Effekte aufrufen, und mit dem Crossfader kannst Du zwischen Scenes überblenden.

Falls Du Dich dazu durchringen kannst, für eins Deiner vier Instrumente mit "nur" zwei Effekten zu versehen, kannst Du Spur 8 als Master-Track nutzen und über diese die Summe aller Spuren mit Effekten versehen.

ABER: Was Du Dir unbedingt zulegen solltest, ist eine Faderbox, um die Pegel aller Spuren direkt im Zugriff zu haben, ansonsten hat man meiner Erfahrung nach keine Freude daran, den OT als Mischpultersatz live zu benutzen. Ein Forumskollegen fertigt so eine Faderbox speziell für den OT, ansonsten ausprobieren, welche der erhältlichen MIDI-Faderboxen Dir zusagt.
 
Ich hab das mal ausprobiert bei nem Auftritt in Nürnberg. Als 4-fach-Monomischer mit 4 Effekten pro Spur is das prinzipiell ne coole Sache. Schlussendlich haben mich aber mehrere Dinge gestört wesshalb ich wieder einen ordinären Mini-Mixer + Tretminen bei Auftritten verwende:
- Kein Direktzugriff auf alle Pegel (Abhilfe würde so ne o.g. Faderbox schaffen)
- Der OT is zu schwer um ihn mit Klettband ins Pedalboard zu kleben. Beim Auf- und Abbauen hat man daher immer mit Kabeln rumzumachen.
 
Danke für die Tipps, ich bin die Woche unterwegs und komme erst am WE dazu, alles auszuprobieren.
Hatte gestern Abend spontan die "Eingebung", dass der OT (neben wunderbarer Elektro-Musik machen) auch meinen Effektpedal- und Verkabelungswahnsinn bei herkömmlichen Band-Gigs verringern könnte.
Rhodes Preamp habe ich, H&K Tubeman II.
Das mit den fehlenden Volume-Fadern finde ich nicht so tragisch, habe ja alle einzelnen Volume-Regler an den Instrumenten griffbereit.
Ich fürchte eher um die spontane und immerwährende Erreichbarkeit aller Effektparameter auf meinen Tretminen; die zwei Klicks am OT sind nicht schlimm, aber man kann sich viel leichter vertun, als einfach mit der Faust, ohne hinzuschauen, auf das Kastl da links zu dreschen :)

Melde mich wieder
und Danke, schönes Forum (bin eher Neuling hier)

Andajazz
 
andajazz schrieb:
meinen Effektpedal- und Verkabelungswahnsinn bei herkömmlichen Band-Gigs verringern könnte.

Wie gesagt: Theorie und Praxis liefern hier leider widersprüchliche Ergebnisse.
Wenn du allerdings gar kein Pedalboard oder Rack oder sowas hast und sowieso bei jedem Auftritt alles verkabelst (arme Sau...), dann könnte das mit dem OT tatsächlich einfacher werden.

andajazz schrieb:
Das mit den fehlenden Volume-Fadern finde ich nicht so tragisch, habe ja alle einzelnen Volume-Regler an den Instrumenten griffbereit.

Es is eigentlich auch nur dann wirklich tragisch, wenn du den Overdrive vom Octatrack benutzt. Bei mir konnte der OT seinen Platz auf dem Pedalboard nur rechtfertigen, indem er neben Delay, Chorus und Mischer auch den Overdrive ersetzt hat. Ergo war für mich das Fehlen von Volumefadern etwas problematisch.

andajazz schrieb:
Ich fürchte eher um die spontane und immerwährende Erreichbarkeit aller Effektparameter auf meinen Tretminen; die zwei Klicks am OT sind nicht schlimm, aber man kann sich viel leichter vertun, als einfach mit der Faust, ohne hinzuschauen, auf das Kastl da links zu dreschen :)

Ja, die Angst is absolut gerechtfertigt. Ich hatte zwar bei unserem einzigen Gig mit dem Ding das große Glück mich NICHT zu vergreifen, allerdings musste ich mich auch deutlich mehr auf "das Kastl da links" konzentrieren als sonst.

Rein vom klanglichen muss ich auch sagen, dass die meisten Effekte vom Octatrack im Vergleich zu dem was sonst auf meinem Pedalboard klebt eher langweilig klingen. Das einzige was ich dannach klanglich wirklich vermisst habe, war das Bitcrushing mit dem LoFI-Effekt. Kurz und knapp: Die Versuche mit dem OT im Bandkontext waren dadurch gerechtfertigt, dass ich jetzt ganz sicher bin, dass mein altes Band-Setup wirklich perfekt war.
 


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