Prinzip der Midifizierung umkehren

P

Peter2006

long time no see - Klicke Reset Passwort
Hallo,
zu experimentellen Zwecken habe ich mir letztes Jahr ein in einer Abriß-Adventistenkirche weggefundenes orgelpedal midifiziert. Also: reed-Kontakte ran, Magnete an die Pedaltaste-Stromkreis geschlossen, wenn Pedal runter, Midisignal umgewandelt, sound-karte, orgelklänge zugewiesen (oder auch andere), fertig. Gefummel, aber geht.
Jetzt hab ich mir überlegt- ich kehre das mal um, d.h., wenn ich ein Midisignal sende, wird das in eine mechanische aktion umgewandelt. der Hintergrund: Ich könnte eine Kirchenorgel, die sehr alt ist und deswegen natürlich über keinerlei Schnittstellen verfügt, in ein Midiset einbinden. Dazu bräuchte ich aber das Gegenstück zu einer Tastatur, mechanische Finger, wenn man so will. Daß es das (für schwerstes Geld) gibt, weiß ich, habe es aber noch nie gesehen.
Eigentlich ist das alles auch kein Problem, außer: die mechanische Bewegung, welche einem Tastendruck entspricht. Es ist mehr ein problem mit dem Bauteil, weil: daß sich was dreht, ist einfach oder z.B. eine Weiche gestellt wird, ist einfach, aber eine geradlinige Bewegung nach unten im Sinne eines Tastendrucks... mir fällt echt nichts ein.
Wer hat denn da mal bitte eine Idee? Es kann ja auch was völlig Artfremdes sein, aus nem Toaster oder so und ich bin einfach betriebsblind.
Viele Grüße peter
 
es gibt für klaviere eine midifizierung die auhc eine mechanische komoente hat so das das klavier midi daten verarbeiten kann und dann loss spielt nur sind diesse sachen sehr teuer gut und gerne 10.000€ aber da soltes du dir iden besorgen können den die musten das problem ja auch lösen
 
Mönsch, Ihr seid ja schnell. Moog Piano Bar? Hm, ich dachte, das ist nur ein scanner, den man oben auf einen Flügel draufstellt und der die Tastenbewegungen aufzeichnt? Zum Komponieren und so? Ist das falsch?
 
pianobar ist nur ein midiwandler der die tastatur midi fähig macht also das was gespeilt wird in midi umsetz.

was er sucht ist der umgekerte weg midi daten zum klavier oder genauer zu orgel senden und das die dan spielt
 
Industriell würde man sowas wohl pneumatisch machen. Elektromagnetisches Ventil plus Pneumatikzylinder, dürfte allerdings im 100€ (+-)Bereich pro Taste liegen. Allerdings ist Pneumatik nicht so superschnell (Pneumatikorgeln haben wohl einiges an nerviger Latenz.)

Orgel rein mit Hubmagneten ansteuern wird vermutlich knapp werden, soviel reissen die Dinger nicht (Hub & Kraft). Wäre aber von der Ansteuerung das simpelste.

Relativ günstig sind Modellbauservos, allerdings sind die auch langsam, ohne Latenzausgleich wird das nix.

Ansteuerung ist auf jeden Fall Bastelei, Midi-Projekte im Selbstbau gibts aber einige. (Midi->Mikrocontroller->Schaltstufen->Aktor)
 
Hallo,

danke für das rege Interesse. Ja, tatsächlich hat Fetz recht. Pneumatisch geht das, ich habe gestern nachmittag einen Bastler konsultiert, auch der 100-Euro-Bereich stimmt ( also so ca. 70 jedenfalls- und das pro Ton! also auch ganz schön heftig dann) und das mit der Latenz stimmt auch, wir hatten ja nur einen, aber da merkt man das schon. Mit Echtzeit hat es nichts zu tun. Schade. Man könnte jetzt sagen, ok, da geht wenigstens der "Androidenorganist", der (nur Orgel) spielen kann, wenn der Organist krank ist und das mit dem Midiset ist eine andere Geschichte. Weil es ist ja egal, ob der jetzt anfängt oder erst in einer halben Sekunde.
Aber das geht so auch nicht, weil es nur funktioniert, solange die Noten die gleichen Notenwerte haben, wenn 16tel und ganze Noten im Stück sind, verschiebt sich durch die Latenz ja das Klanggebilde sozusagen. Zumindest, wenn ich noch was life dazu machen will (kann ja was anderes sein, z.B. ne elektrische Geige mit Verzerrer, was auch sehr schön ist, übrigens).
Also, die Latenz muß runter, sonst ist Mist. Ich habe nach wie vor die Weichen von unserer Modelleisenbahn im Kopf- und/bzw. Induktionsspulen...
Dann wollte ich noch sagen: Das Forum hier ist wirklich interessant, ich bin sonst nicht so der Typ für sowas, vielleicht hatte ich bis jetzt nicht das Richtige gefunden.

VG Peter
 
Die pneumatische Variante kann auch recht billig sein. Ein Freund hat regelmässig auf evilbhay Unmengen von Pneumatik Zylinder usw. aus Restbeständen gekauft, teilweise fast geschenkt. Dein Problem wird eher sein das du eine entsprechende Stückzahl identischer Zylinder brauchst.
 
ob das nicht auch mit elektromagneten geht? allerdings müssen die Stößel dann dort gehalten werden oder eben strom fliessen bis die Note losgelassen würde... Das ganze muss natürlich innerhalb gewisser Geschwindigkeiten arbeiten, damit es nicht zu lahm ist..

andere Idee: Wenn die Tastatur nicht direkt gespielt werden muss:
man könnte auch etwas bauen, was die Tasten ersetzt, also Kontakte, die Elektromechanisch arbeiten.. Dann kann man das Teil natürlich NURNOCH per "MIDI" spielen.. Es gibt aber nur Note on/off, weil Orgeln ja keine Velocity haben..

Das ist mechanisch sicher einfacher.

Soo schwer sind die Tasten ja nicht, das es pneumatisch sein muss, oder?
 
Hubmagnete=Elektromagnete werden industriell in einem breiten Spektrum hergestellt. Strom=Ton, kein Strom=kein Ton ist naheliegend, sinnvoll und spricht nix gegen.

Eine Orgel hat per relativ schwergängiger (Holz)mechanik direkt von den Tasten gesteuerte Ventile irgendwo vor der Orgelpfeife. (Gibt auch noch x-Varianten, ich kenn mich aber eher fast gar nicht mit Orgeln aus.)

Die Mechanik ist von einem Modellbauer sicher zu bewerkstelligen, nur inwiefern das mit den Hubmagneten bezahlbar, ausreichend schnell und in hinreichend kleiner Bauform klappt weiß ich überhaupt nicht.
 
warum den umweg über die pedale gehen? lassen sich die ventile nicht direkt ansteuern? kommt sicher auf die orgel an. aber das wäre die einzige technisch sinnvolle methode.
 
HPL schrieb:
warum den umweg über die pedale gehen? lassen sich die ventile nicht direkt ansteuern? kommt sicher auf die orgel an. aber das wäre die einzige technisch sinnvolle methode.

das ist ja ,was ich oben vorschlage.. direkt.. das könnte mechanisch einfacher zu machen sein..
 
*mal_zwischenfrag*
wieviele manuale/oktaven willst du denn ansteuern?
das ist ja eine *richtige* klassische kirchenorgel - mit pfeifen. da würde ich die pfeifen ebenfalls eher mal durch ventile direkt ansteuern und nicht eine zwischenlösung mit tastaturstösseln wählen, grade wegen der latenz.

elektromagnetische ventile erzeugen ja auch ein eigengeräusch. deswegen sollten sie als eigene baueinheit etwas abgeschirmt platziert werden. und all die leitungen müssen ja auch irgendwo untergebracht werden.....

eine interessante sache..... damit würde ich auchmal gerne was basteln.... 8)
 


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