Problem - der böse Katzendarm! Sehr wichtig!

E

Erdenklang

......
Ich weiss schon schlimm schlimm, aber ich habe nun doch vor einiges auf der E-Gitarre beizusteuern. Hauptsächlich so cleane Sachen mit ein paar Effekten (Chorus, Flanger &&&). Dazu habe ich eine Klampfe mit zweimal Single vorn und in der Mitte und hinten einen Humbug.

Da ganze klingt ja bekanntlich nicht so fein, wenn direkt ins Pult gespielt. Außerdem streut das berühmte "Antennengeräusch" von den Tonabnehmern ein.

Also habe ich mir eine ganze Reihe D.I. Boxen aktiv / passiv, mit HiZ-Eingang und auch welche mit Röhrenverstärkung bestellt. Auf das Röhrenvoicing bin ich gar nicht so scharf, das steht immer bei 0, es geht mir hauptsächlich um die D.I. Wirkung, die Impedanzwandlung und die Verstärkung.

Klar klingt das jetzt voller und breibandiger.

Aber die Einstreuungen von der Gitarre sind genaunochso vorhanden, wie vorher. :doof: :doof: :doof: Ich muß sie selbst mit den Fingern "erden". Aber genau das war es, wofür ich mir ja die D.I. Box dazwischen geschalten habe.

Vielleicht ist hier gleich jemand kompetent in dieser Frage, dann muß ich nicht in ein böses Katzendarmforum gehen.
 
Du erdest dich mit den Fingern, nicht den Eierschneider. Der sollte eigentlich schon auf Masse liegen. (Nachmessen: zwischen Schaft des Klinkenkabels und den Saiten und den ganzen anderen Blechteilen von dem Ding muss der Durchgangsprüfer Durchgang anzeigen. )
 
ein preamp koennte das problem loesen, wobei das bei manchen klampfen auch nicht hilft. hast du in deiner tonabnehmerkonfiguration irgendwo einen humbucker, oder kannst humbucking durch verschaltung zweier tonabnehmer erzeugen? daruch geht meist auch das brummen weg, klingt dann halt nicht mehr nach dem typischen singlecoil sound waere aber ein brauchbarer kompromiss.

in meiner alten wohnung hatte ich zudem das problem, dass die strassenbahnoberleitungen stark eingestreut hatten... solche faktoren sind dabei auch nicht ganz unwichtig.
 
z.Z. taste ich einfach mit den Fingern probeweise abwechselnd auf die Saiten und die D.I. Boxen (z.B. LDI02) bzw. Preamps (VTB-1, C-Valve). Bei Berührung geht das Einstreuungsgeräusch weg. Aber Drähte, Finger und so sollten doch eigentlich durch diese Geräte der Vergangenheit angehören. Wenn ich dann immer noch erden muß, sehr fraglich :?:
 
snowcrash schrieb:
ein preamp koennte das problem loesen, wobei das bei manchen klampfen auch nicht hilft. hast du in deiner tonabnehmerkonfiguration irgendwo einen humbucker, oder kannst humbucking durch verschaltung zweier tonabnehmer erzeugen? daruch geht meist auch das brummen weg, klingt dann halt nicht mehr nach dem typischen singlecoil sound waere aber ein brauchbarer kompromiss.

in meiner alten wohnung hatte ich zudem das problem, dass die strassenbahnoberleitungen stark eingestreut hatten... solche faktoren sind dabei auch nicht ganz unwichtig.

Ja hinten ist ein richtiger Humbucker.
 
Erdenklang schrieb:
z.Z. taste ich einfach mit den Fingern probeweise abwechselnd auf die Saiten und die D.I. Boxen (z.B. LDI02) bzw. Preamps (VTB-1, C-Valve). Bei Berührung geht das Einstreuungsgeräusch weg. Aber Drähte, Finger und so sollten doch eigentlich durch diese Geräte der Vergangenheit angehören. Wenn ich dann immer noch erden muß, sehr fraglich :?:
DIe D/I macht drei Dinge:
Sie symmetriert das unsymmetrische Signal. Das hilft Störsignale, die das das Kabel beeinflussen (nicht die Gitarre!), zu unterdrücken.
Sie ändert die Impedanz des Signals, was das "voller und breitbandiger" bewirkt.
Sie erlaubte es ggf die Gehäusemasse des angeschlossenen Gerätes von der Abschirmung des Kabels zum Mischpult zu trennen (an der wiederum die Schutzerde liegen sollte). Das ist der Groundliftschalter. Wenn Du mit einer Gitarre direkt in die DI-Box gehst, dann MUSS der Groundliftschalter geschlossen sein, sonst sind sämtliche Gehäuse-Elemente(=Abschirmungen) der Gitarre ohne Erdung.Und dann kann es zu zusätzlichen Störgeräuschen kommen. Das bedeutet aber NICHT dass der Groundlift alle Arten von Störgeräuschen eliminieren könnte (zB elektromagnetische Induktion). Es kann sein, dass durch die Verbesserung der Wiedergabe durch die DI-Box jetzt halt auch Störgeräusche besser wiedergegeben werden... :|
 
florian_anwander schrieb:
jetzt halt auch Störgeräusche besser wiedergegeben werden... :|

Wirklich arg! Aber danke schonmal für die Info. Da kann ich also nicht auf den von Händlern beworbenen Automatismus hoffen.
Denn eigentlich habe ich in meinem Aufnahmekreislauf kein Brummproblem. Dieses kommt ausschließlich von den Abnehmern der Gitarre und wird dabei logischerweise von meiner Annäherung an das Instrument noch verstärkt.

Also sollte ich mich jetzt über den Gewinn an Klang freuen, mir den klanglich besten Preamp heraussuchen und die "Gitarreneinstreuungen" ganz archaisch :oops: mit Klingel-Draht bekämpfen.

Oder gäbe es da noch eine andere Lösung?
 
Gleich noch eine Frage: Macht es eigentlich rein klanglich einen Unterschied am Preamp ausgangsseitig die XLR oder die Klinkenstecker zu nutzen?

Beim C-Valve ist nur ein balanced Klinkenout dran, am VTB-1 dagegen beide.
 
Erdenklang schrieb:
Gleich noch eine Frage: Macht es eigentlich rein klanglich einen Unterschied am Preamp ausgangsseitig die XLR oder die Klinkenstecker zu nutzen?

Beim C-Valve ist nur ein balanced Klinkenout dran, am VTB-1 dagegen beide.


das is jacke wie hose wenn die klinke balanced ist
 
Es liegt sicher an der elektromagnetischen Verseuchung bei Dir im Zimmer, beim Humbucker sollte es aber nicht zu hören sein. Evtl. hilft es, die Lage im Raum zu variieren, die Lage der Tonabnehmer zum Störfeld bestimmt das Mass der Einstreuung. Oder in einen Bunker gehen.

Aber wenn eine Erdung schon was bringt, ist es doch fein, oder?

Bei mir zu Hause britzelt die Klampfe, beim Lehrer in der Schule (das ist im Schutzraum (Luftschutzbunker) von der Schule) britzel es nicht. Muss mal schauen, ob es der WLAN Router, das DECT Telefon oder einer der Netzteile ist, aber man gewöhnt sich drann. Dumm nur bei Verwendung eins Kompressors ;-)
 
Hallo Erdenklang

Ich glaube, daß Fetz den richtigen Ansatz geliefert hat, wenn man davon ausgeht, daß die Tonabnehmer der E-Gitarre korrekt angeschlossen sind und im Gitarrenbereich auch kein anderweitiger (Masse-)Fehler vorliegt.

Früher habe ich im zweiten Stock einer Altbauwohnung gewohnt und hatte folgendes Problem:
Immer, wenn ich mich mit der Hand dem Lautstärke-Potentiometer meines großen Sansui-Verstärkers näherte, war eine Art "Sirr-Geräusch" aus den Lautsprecherboxen vernehmbar.
Der Verstärker wies folgende Besonderheiten auf:
Die Frontplatte ist komplett aus Kunststoff, und es befinden sich dahinter keinerlei Abschirm-Elemente, die auf Masse gelegt sind.

Damals habe ich mir (auf primitivste Art und Weise) folgendermaßen geholfen:

Vor der Anlage lag ein (Pseudo-)"Perser"-Teppich.
UNTER dem Teppich (DIREKT vor der Anlage, also dort, wo ich mich in der Regel aufhalte) habe ich einfach eine Fläche von ca. zwei Quadratmetern großzügig mit herkömmlicher Haushalts-Silberfolie ausgelegt.
Dann nahm ich einen alten verschraubten Schuko-Netzstecker und entfernte zur Sicherheit BEIDE(!!) Kontaktstifte (also die Stifte für die Phase und den Mittelpunktsleiter).
Dadurch hatte ich jetzt also nur noch eine Stecker-"Ruine" mit den seitlichen Erdungskontakten. Dann klemmte ich ein Litzenkabel an den Erdungs-Anschluß im Inneren des Schuko-Steckers.
Das andere Ende des Kabels isolierte ich großzügig (über eine Länge von ca. vierzig Zentimetern) ab, und schob es unter den Teppich ZWISCHEN die (sich überlappenden) Silberfolien-Bahnen (sodaß ein großflächiger guter Kontakt hergestellt war.).
Dann steckte ich den Netzstecker in eine Steckdose (die natürlich einen Schutzkontakt aufgewiesen hat.).
Kurzum:
Das Sirrproblem war verschwunden.

Anmerkung:
Dies war jetzt nur ein ganz einfacher primitiver Versuchsaufbau:
Er kostet nichts und läßt sich (zum Testen) rasch durchführen.
Der Effekt ist, daß man dadurch SICH SELBST auf kapazitivem Wege (aber äußerst hochohmig) "erdet".
Dadurch "hängt" man (vom Potential her) auf Böden, die NICHT aus Stahlbeton bestehen, nicht mehr "so in der Luft".

Herzliche Grüße
Christian
 
Mit welchen Pickup-Konfigurationen treten die Probleme auf?
Macht es einen Unterschied, welche anderen Geräte eingeschaltet sind?
Ändern sich die Brumm-Einstreuungen abhängig von Deiner Position im Raum?

Humbucker sollten eigentlich nie diese Probleme liefern, Single-Coils sind immer anfällig. Bei mir ist z.B. der Clavia Nord Modular G2 eine ganz schlimme Quelle für Störgeräusche in der Gitarre. Ist er aus, ist gleich Ruhe im Karton. ;-)

Über einen Verstärker mit ordentlicher Erdung zu spielen, ist immer hilfreich. Den dann mit Mikrophon abnehmen und gut ist´s. Diese ganzen HiZ-Kistchen und Preamps sind fast immer Murks. Da wird im Laptop-Musiker-Zeitalter eine Menge Schrott angeboten.
 


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