
ppg360
fummdich-fummdich-ratata
Hallo allerseits,
nachdem ich jetzt lange Zeit auf der Suche nach dieser Vorrichtung war, habe ich den Entschluß gefaßt, selbst die Fertigstellung dieses Projektes in die Hand zu nehmen. Fertig zusammengebaute Jecklin-Scheiben kosten um die 200,- Euro, das ist doch ziemlich heftig.
Für diejenigen, die nicht wissen, um was es sich handelt, eben kurz ein bißchen Hintergrundinfo: Dieses Aufnahmeverfahren wurde beim Schweizer Rundfunk von Jürg Jecklin entwickelt, der sich fragte, ob es möglich sei, Aufnahmen von größeren Ensembles mit relativ geringem Aufwand und mit wenig Mikrophonen zu realisieren. Er experimentierte mit zwei Mikrophonen in Kugelrichtcharakteristik, die er links und rechts von einer Scheibe anbrachte, welche er zur besseren akustischen Trennung mit Schaumstoff beklebte. Die Resultate waren so gut, daß dieses Verfahren lange Zeit beim Rundfunk verwendet wurde. Im Prinzip handelt es sich um eine binaurale Aufnahme, ähnlich dem Kunstkopf, allerdings mit dem Unterschied, daß man nicht auf fest installierte Kapseln angewiesen ist, sondern je nach Budget Mikrophone austauschen kann. Ich selbst habe vor über zehn Jahren mal einen Artikel im SOLO über dieses Aufnahmeverfahren gelesen, und mir erschien das Konzept so schlüssig, daß ich es selbst lange Zeit mal in die Tat umsetzen wollte.
Ich habe mir mit einer etwa 40cm messenden Sperrholzscheibe von 1cm Dicke beholfen, die ich auf einen Metallwinkel montiert habe, der eine passende Bohrung für einen Mikrophonständer hat. Auf beiden Seiten habe ich 4cm dicken Noppenschaumstoff angebracht (der Zuschnitt erfolgte von Hand; sollte es mich eines Tages kosmetisch stören, werde ich mir nochmal Ausschnitte beim Polsterer anfertigen lassen). Einziges Problem war die Steckachse, die an beiden Enden die Reduziergewinde zur Aufnahme der Mikrophonspinnen aufnimmt: Blöderweise sind das nämlich Zollmaße, und Gewindestangen oder Schrauben dieser Art sind hier so gut wie nicht zu bekommen. Gottseidank konnte mir mein Schwager die Gewinde auf reguläres M10-Maß umschneiden, sodaß eine 3.5cm langes M10-Gewindestück nebst Unterlegscheiben (zur Stabilisierung) als Achse verwendet werden konnte. Ausgerichtet wurde die Bohrung so, daß die Mikrophone auf die Mitte der Scheibe gerichtet sind.
Als Mikrophone können alle Typen mit Kugelcharakteristik verwendet werden (Niere oder Hyperniere produzieren Problem mit Phasenauslöschungen). Ich verwende derzeit T.Bone SC-150 mit Wechselkapseln; wenn eines Tages das Budget stimmt, werde ich mir Neumann KM-185, Schoeps Colette oder Sennheiser MD-211 zulegen. Theoretisch sollte es auch möglich sein, Großmembranmikrophone zu verwenden, allerdings müssen dann die Halterungen anders plaziert werden. Technisch sollte die Umsetzung nicht übermäßig kompliziert sein.
Falls Interesse besteht, werde ich mal in Kürze ein paar Bilder in die Gear-Abteilung bei mir stellen.
Danke für´s Lesen,
Stephen.
nachdem ich jetzt lange Zeit auf der Suche nach dieser Vorrichtung war, habe ich den Entschluß gefaßt, selbst die Fertigstellung dieses Projektes in die Hand zu nehmen. Fertig zusammengebaute Jecklin-Scheiben kosten um die 200,- Euro, das ist doch ziemlich heftig.
Für diejenigen, die nicht wissen, um was es sich handelt, eben kurz ein bißchen Hintergrundinfo: Dieses Aufnahmeverfahren wurde beim Schweizer Rundfunk von Jürg Jecklin entwickelt, der sich fragte, ob es möglich sei, Aufnahmen von größeren Ensembles mit relativ geringem Aufwand und mit wenig Mikrophonen zu realisieren. Er experimentierte mit zwei Mikrophonen in Kugelrichtcharakteristik, die er links und rechts von einer Scheibe anbrachte, welche er zur besseren akustischen Trennung mit Schaumstoff beklebte. Die Resultate waren so gut, daß dieses Verfahren lange Zeit beim Rundfunk verwendet wurde. Im Prinzip handelt es sich um eine binaurale Aufnahme, ähnlich dem Kunstkopf, allerdings mit dem Unterschied, daß man nicht auf fest installierte Kapseln angewiesen ist, sondern je nach Budget Mikrophone austauschen kann. Ich selbst habe vor über zehn Jahren mal einen Artikel im SOLO über dieses Aufnahmeverfahren gelesen, und mir erschien das Konzept so schlüssig, daß ich es selbst lange Zeit mal in die Tat umsetzen wollte.
Ich habe mir mit einer etwa 40cm messenden Sperrholzscheibe von 1cm Dicke beholfen, die ich auf einen Metallwinkel montiert habe, der eine passende Bohrung für einen Mikrophonständer hat. Auf beiden Seiten habe ich 4cm dicken Noppenschaumstoff angebracht (der Zuschnitt erfolgte von Hand; sollte es mich eines Tages kosmetisch stören, werde ich mir nochmal Ausschnitte beim Polsterer anfertigen lassen). Einziges Problem war die Steckachse, die an beiden Enden die Reduziergewinde zur Aufnahme der Mikrophonspinnen aufnimmt: Blöderweise sind das nämlich Zollmaße, und Gewindestangen oder Schrauben dieser Art sind hier so gut wie nicht zu bekommen. Gottseidank konnte mir mein Schwager die Gewinde auf reguläres M10-Maß umschneiden, sodaß eine 3.5cm langes M10-Gewindestück nebst Unterlegscheiben (zur Stabilisierung) als Achse verwendet werden konnte. Ausgerichtet wurde die Bohrung so, daß die Mikrophone auf die Mitte der Scheibe gerichtet sind.
Als Mikrophone können alle Typen mit Kugelcharakteristik verwendet werden (Niere oder Hyperniere produzieren Problem mit Phasenauslöschungen). Ich verwende derzeit T.Bone SC-150 mit Wechselkapseln; wenn eines Tages das Budget stimmt, werde ich mir Neumann KM-185, Schoeps Colette oder Sennheiser MD-211 zulegen. Theoretisch sollte es auch möglich sein, Großmembranmikrophone zu verwenden, allerdings müssen dann die Halterungen anders plaziert werden. Technisch sollte die Umsetzung nicht übermäßig kompliziert sein.
Falls Interesse besteht, werde ich mal in Kürze ein paar Bilder in die Gear-Abteilung bei mir stellen.
Danke für´s Lesen,
Stephen.