R.I.P. de:bug

monoklinke

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http://de-bug.de/blog/archives/4333

Schade.

Die nächste Ausgabe der De:Bug wird wahrscheinlich die letzte sein. Nein, kein Witz. Zeit, Abschied zu nehmen. Ein unabhängiges Magazin (manchmal denken wir immer noch es wäre eine Zeitung)zu machen, ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden und die Beine, die man sich dafür ausreißen musste, wachsen auch nicht nach. Sechzehn Jahre Untergrund für alle! Ihr kennt die Geschichte....
 
Ja schade... Aber wer kauft heute schon sowas ? Elektronische Musik wird von den jüngeren doch eher oberflächlich konsumiert.

Die Zeiten sind vorbei wo die Leute noch wußten wer hinter Labels steckt und sich für den Markt interessieren.

Fastfood ahoi.

Jedenfalls wieder ein Teil Kultur gestorben...
PS: Danke Debug für das Review meiner erste Platte als absoluter Noname damals...
 
ja, sehr schade

habs sie zwar leider nicht immer gekauft.


morgen gehe ich aber sicher noch die aktuelle holen..


vielleicht doch noch ein Abo abschliessen :opa:
 
Zolo schrieb:
Ja schade... Aber wer kauft heute schon sowas ? Elektronische Musik wird von den jüngeren doch eher oberflächlich konsumiert.

Die Zeiten sind vorbei wo die Leute noch wußten wer hinter Labels steckt und sich für den Markt interessieren.

Fastfood ahoi.

Jedenfalls wieder ein Teil Kultur gestorben...
PS: Danke Debug für das Review meiner erste Platte als absoluter Noname damals...

:supi:
 
Zolo schrieb:
Elektronische Musik wird von den jüngeren doch eher oberflächlich konsumiert.

Die Zeiten sind vorbei wo die Leute noch wußten wer hinter Labels steckt und sich für den Markt interessieren.

Fastfood ahoi.

Das erinnert mich ein bisschen an das hier:
Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher und es wird ihr niemals gelingen unsere Werte zu erhalten.
Das steht auf einer 3000 Jahre alten babylonischen Tontafel. Vielleicht ist es nur ein Zeichen dass man alt wird, wenn man anfängt sich über die Jugend aufzuregen. ;-)
 
becker_mexico schrieb:
Muss die Jugend und der Sittenverfall wieder herhalten, ja? Könnte fast von Clippie stammen.

Wenn die Zeitung es nicht schafft ein Interesse an den Menschen im Hintergrund der einzelnen Label etc. zu schaffen, dann kann man ja mal überlegen woran das gelegen haben könnte. Vielleicht waren die Interviews ja eher banal, die Reviews dann vielleicht doch eher zahm und das Magazin eher so auf den Hund gekommen, dass man die De:Bug eher als lifestylepostille mit übergroßer Werbeeinlage bezeichnen kann. Aber Hauptsache schöne Bilder. Good bye und auf nimmer wiedersehen.

Laber laber laber. Sind ja jetzt dort so ziemlich alle Mags platt gegangen. Wohnste hinterm Mond ?
 
ja schade ist es schon. Aber wenn seit Jahren keiner wirklich etwas verdient und trotzdem seitenweise neue Handys "besprochen" werden, dann läuft einfach etwas falsch.
 
becker_mexico schrieb:
Zolo schrieb:
Laber laber laber. Sind ja jetzt dort so ziemlich alle Mags platt gegangen. Wohnste hinterm Mond ?

Du, weisst du was? So wichtig ist mir das Käseblatt nicht - ebenso die anderen - dass ich mit Dir in diesem Ton weiter diskutieren würde. Auch deshalb nicht, weil deine "Argumentation" weder meinen Versuch der minimalst Analyse wiederlegt hat, noch etwas mit der De:Bug im speziellen zu tun hat.
Tschö
 
orgo schrieb:
ja schade ist es schon. Aber wenn seit Jahren keiner wirklich etwas verdient und trotzdem seitenweise neue Handys "besprochen" werden, dann läuft einfach etwas falsch.
Ja ich war in letzten Jahren auch nicht mehr unbedingt die Zielgruppe. Würde es aber vielleicht unter den "Versuch noch die Kurve zu bekommen" einordnern, oder ? So Felle wegschmimmend sehend halt...
 
Ich war bis letztes Jahr ca. 6 Jahre lang Abonnent (davor 20 Jahre SPEX). Dann hab ich mal vergessen die Abo-Gebühr zu überweisen, und nach zwei Monaten habe ich gemerkt, dass es mir halt letztlich doch nicht fehlt.

Was mir an De:Bug vor allem gut gefallen hat, waren die allgemein gesellschaftlichen Themen. Da gab es interessante Sichtweisen, die man wo anders nicht fand, und manchmal sogar ganze Themenbereiche, für die sich Zeit, Süddeutsche, etc... (noch) nicht interessiert haben. Musiktechnik ging so, war halt platzmäßig recht eingeschränkt. Da würde man sich aber freuen, die Autoren an anderer Stelle - amazona, bonedo,... - wiederzutreffen.

Was mich immer gestört hat, dass De:Bug es mit dem Heft nicht geschafft hat, mich auf ihre Webseite zu ziehen (die zudem sich in ihrem was-gibts-noch-Wirrwarr in keiner Weise von der Bildzeitungswebseite unterscheidet). Wie idiotisch war es, dass ich die in Kritiken besprochenen Tracks mühsam im Web zusammensuchen musste. Das muss man doch schaffen, dass man einen Cutout auf die Webseite stellt.
 
fanwander schrieb:
Was mir an De:Bug vor allem gut gefallen hat, waren die allgemein gesellschaftlichen Themen. Da gab es interessante Sichtweisen, die man wo anders nicht fand, und manchmal sogar ganze Themenbereiche, für die sich Zeit, Süddeutsche, etc... (noch) nicht interessiert haben.

...dann könnte die "brand eins" was für Dich sein:
http://www.brandeins.de/

Ich finde die ist genauso wie Du das beschreibst, von dem Untertitel "Wirtschaftsmagazin" sollte man sich nicht abschrecken lassen, vielleicht ist es auch eher ein Magazin was man in der Wirtschaft lesen soll :mrgreen: ...
 
hmpf! hatte grade erst angefangen, gelegentlich mal reinzuschaun .. wundert mich irgendwie auch, weil ich in letzter zeit viel öfter mal hier oder da "haste mal die de:bug angeschaut" oder "da stand doch mal was in der ... " gehört habe. naja. war dann wohl nicht repräsentativ.
 
Für mich war die De:Bug schon gestorben, als sie das Zeitungsformat aufgegeben haben.

Das ist jetzt nur die letzte Konsequenz.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
...dann könnte die "brand eins" was für Dich sein
Das ist natürlich bekannt. Ich kaufs ab und zu am Kiosk, aber für ein Abo wär mir zu viel. Ich lese jeden Tag die Süddeutsche (und meistens nicht nur so durchblättern...), und hab ein zwei vierteljährliche Magazine. Das reicht mir.
 
Letztlich ist es so: es gibt einige wenige teure specialinterest-Zeitschriften, die ohne Anzeigen auskommen, und der große Rest der Zeitschriften hängt zu 90% von Anzeigenverkäufen ab. Die Anzeigenpreise hängen wiederum an den verkauften Auflagezahlen (IVW-Zahlen) ab, und von der Finanzkraft der Anzeigenkunden.
Bei De:Bug nehme ich an, dass sie einige wenige zahlungskräftige Großkunden hatten (Carhatt, Apple, CocaCola), und der Rest waren umsatztechnische Kleinkrauter. Und die Auflagen sind Print-Typisch einfach zurückgegangen. Das bedeutet, man konnte die Anzeigenpreise nicht wohl kaum anheben (die Mediadaten gibts leider nicht auf der Webseite)
Das war zwar genug, um nicht zu verhungern, aber halt doch zu wenig um satt zu werden. Das macht dann auf Dauer keinen Spaß.
 
Hätte es eigentlich nicht B:bug heißen müssen, DAS berliner Szenemagazin de:bug.

Für mich war die de:bug zu oft 699km entfernt, daher meistens auch zu langweilig...
 
Die de.bug war nur in den 90gern gut und lesenswert und innovativ -

da habens sie noch von R.Barthes und Jean Baudrillard gesprochen - jetzt nur noch über Roland und KORg

:doof:
 
für mich war debug immer sowas wie eine recyclebare papierdekoration für leute ohne meinung
nicht wirklich hip sondern bieder und im grunde peinlich
etwas das man weggeschiebt wenn es auf dem tisch liegt damit niemand denkt man liest sowas

aber ich will jetzt auch nicht nachtreten
 
bei Spex war zumindest Form Inhalt und Sujet zeitgemäss und angemessen.
Allerdings war ich ja im DRS3 Sounds Empfangsbereich, und es gab viele rare Konzerte an einem relativ intimen Versanstaltungsort,
und man kam dabei auch in Kontakt mit den Leuten
Die Spex war da wie das Buch zum Film und damit überflüssig, zumal gedrucktes keinen Ton macht.
Jedenfalls damals noch nicht.
 
sehr sehr schade ist das. ich hoffe es geht wenigstens mit der website weiter.
 
Ich les eigentlich überhaupt keine gedruckten Zeitschriften und Zeitungen mehr.

Bücher noch, aber fast nur noch Belletristik.

Dafür beruflich ein Haufen (zuviele) Fachartikel in den letzten Jahren.

Ich ertapp mich dabei daß ich in gedrucktem erwartete Links vermisse oder suchen will,
was aber nicht geht.

In der Hinsicht fand dich die debug und auch schon diese Typo eine konzeptuelle Totgeburt,
wobei das Zeitungsformat dafür noch irgendwie angemessen war, wie ausgedrucktes Internet,
dadurch wie fehl am Platz, die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit unterstreichend
Ungewollte Ironie fasst es für mich ganz gut zusammen
Und ein Simulacrum irgendwie

Ich muss aber gestehen so oft hatte ich das Blatt aus eben den Gründen gar nicht in der Hand

:kaffee:
 
Ich hatte sogar die erste Ausgabe, als die noch re:bug oder so hieß. Aber das Zeitungsformat fand ich von Anfang an unsexy, mich hat die Groove mehr angemacht, aber hauptsächlich wegen Brinkmann & Kopetzki. Hatte mich dann schon gewundert die irgendwann im normalen Laden anzutreffen.

Gibt's die Raveline eigentlich noch?

Naja mit dem Internet fand ich die aber alle überflüssig, nur die Groove hab ich eben wegen der Comics noch ein paar Mal angeschaut. Stand halt auch immer sehr viel überflüssiges drin und die Rezensionen teilweise ...
 
Die hast Du nicht mehr, oder?
Weil, ich denke gerade man kann die Bedeutung einer Zeitschrift posthum vielleicht auch daran bemessen,
welchen Betrag ein erhaltenes Erstexemplar so rein monetär bringen würde.

Und meine Theorie ist, daß für eine debug Erstausgabe kaum jemand ein paar Cent hinlegen würde.

Im Gegensatz zu einem coolen Fanzine. Falls es noch Fanzines gibt.
Mir ist schon lange keins mehr angeboten worden aber das muss nichts heißen.
 
Es reicht meist ein Blick auf die Mediadaten, um die Zielgruppe zu erfahren. Da verwundert es auch nicht, dass die gewünschte Qualität im Magazin nicht zu finden ist. Bei de:bug steht zum Beispiel:
Ihre Werbung auf de-bug.de erreicht punktgenau die gewünschte Zielgruppe. Sie treffen ohne Streuverluste auf Mode-Enthusiasten, Musikfans, Musikproduzenten, Gamer, literatur-, Film-, Design-Interessierte oder auf Prosumer und Multiplikatoren, die bei Technik-Accessoires den Ton angeben. Alle relevanten Themen und neuen Trends rund um Musik, Mode, Technik, Party, Kultur und digitalen Lifestyle werden damit intensiv abgedeckt und genauso userfreundlich wie topaktuell weitergegeben.

Lifestyle, Mode, Party, Technik, Gamer. Vodafone und McFit haben sicher ähnliche Zielgruppen. Das reicht irgendwie nicht für das, was wir uns unter einem Musikmagazin vorstellen (ja, ich weiß, dass da auch nicht "Musikmagazin" sondern was von "Lebensaspekten" steht).

Bei kleineren Zeitungen ich es noch viel schlimmer, weil die Inhalte zu großen Teilen durch die Anzeigenkunden bestimmt werden. Wer da was schaltet bekommt Artikel und wenn die "Partnerschaft" gekündigt wird liest man nichts mehr vom einst so tollen Gear der Firma XYZ oder der heißen Partyscheiße des Labels ABC. Wer so was einigermaßen durchschaut fühlt sich verarscht und der Rest ist irgendwann gelangweilt.

Das Internet ist böse und keiner liest mehr lange Texte. Schon klar. Warum soll ich auch einen langen Text über eine Platte lesen, wenn ich sie mir auf der Homepage der Band oder des Labels via Bandcamp selbst anhören kann? Wozu brauche ich ein Interview mit Produzent Meier, wenn Meier auf seinem Youtube Kanal stundenlange Studio-Sessions online hat? Das macht alles keinen Sinn - so gerne ich mich an die Zeiten erinnere, in denen ich nach der Schule mit dem Fahrrad zum Plattenladen gefahren bin, um mir für 5 DM die Frontpage zu kaufen.
 
memristor schrieb:
Die hast Du nicht mehr, oder?

Nee, die habe ich tatsächlich vor ein paar Jahren für Geld verscherbelt. Ich habe mich irgendwann von den ganzen Altlasten getrennt. Nur ein paar Flyer (vor allem von Brinkmann & Kopetzki) haben das überlebt. Meine Groove-Ausgaben hatte ich glaub ich auch verkauft.
Also besser als alte KEYS oder Keyboards-Ausgaben, die wirklich kein Schwein mehr interessieren und daher stattdessen im Altpapier landen.
 
Letztlich haben doch alle diese Magazine (Groove, Raveline, FrontPage, De:Bug) das Aussterben von Techno nicht wirklich überlebt.

Alles was noch nach 1996 passiert ist war doch nur ein dahinsiechen und Ableben auf Raten.
 
Steril707 schrieb:
Alles was noch nach 1996 passiert ist war doch nur ein dahinsiechen und Ableben auf Raten.

Zu der Zeit hatte ich grad erst angefangen damit. Tote Stile sind sowieso die besten, weil die Hipster dann weg bleiben. :supi:

Ich kann sowas echt nicht mehr hören. Die Fanzine sind wegen dem Internet gestorben, weil es damit einfach sinnlos wurde. Print-Medien sind alle so gut wie scheintot.
 
Den Technikteil der de:bug fand ich ich nie sehr spannend. Viel Life Style Gedöns. Wenig haltbar.
 


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