Raumakustik - Das alte leidige Thema

Moin,
auf meinem tagelangen Selbst-Seminar zum Thema "wie optimiere ich meinen Mix und meinen Workflow" bin ich nun am Punkt "Raumakustik" angelangt.

Erst einmal eine Frage vorneweg: Trifft das Thema auch auf elektronische Musik zu, oder ist das unbedeutend? Ich nehme an akustischen Sachen nur Vocals auf.
Abhöre dann aber über Lautsprecher...

So nun folgendes: Ich hab mir diverse Tips im Internet durchgelesen, z.B. diese Kopf-bei-38%-Methode, oder wo Absorber, Bass trap etc. im Raum positioniert werden, etc.... und das alles geht in keinem einzigen meiner Räumlichkeiten.
Jetzt frage ich mich ob das Thema überbewertet ist, und ob es nicht mehr oder weniger egal ist wo ich Musik mache, oder ob ich da doch die bestmöglichen Abhörvoraussetzungen schaffen soll.

Wenn letzteres, steht folgendes zur Auswahl:
* im Schlafzimmer (so steht's auch zur Zeit) mit Blick gegen die Wand, Bett "im Rücken", dahinter das Fenster
Nachteil: Ich schauer lieber raus, meinen besten Arbeitsplatz hatte ich im Wintergarten meiner alten Wohnung mit Blick in den Innenhof. Sowas hab ich hier nicht.
* im Wohnzimmer zu den Fenstern hin (schönste Aussicht der Wohnung) - Der Raum ist hell, ca. 38 qm groß und mein Lieblingsort in dieser Wohnung
Nachteil: Bei Besuch Durchgangsverkehr. Ich müsste das Wohnzimmer inkl Couch und Fernseher räumen, auf der Höhe von 38% ist ne Tür, letzteres ist aber nicht so schlimm.
* in der Küche (ungefliest). Das ist mehr eine Wohnküche, also ein großes Zimmer... auf der einen Seite Fenster, auf der anderen Seite die Küche.
Nachteil: Die Küche hinter mir! Ich stelle mir das nicht sehr vorteilhaft vor, oder? Müsste ggf. ne Trennwand reinbauen oder halt Regal als Raumteiler hinstellen?

Aus dem Schlafzimmer würde ich gerne raus, schwanke im Moment zwischen Küche und Wohnzimmer. Frage mich allerdings welcher - abgesehen von meinen Befindlichkeiten - besser für die Akustik wäre. In der Küche machen mir dabei die Dunstabzugshaube die größten Sorgen, und im Wohnzimmer die Tatsache, dass es quasi bei Besuch Durchgangsverkehr ist.

Bin etwas ratlos :? oder ist das mit der Raumakustik alles überbewertet?
 
nur zwei schnelle gedanken ganz ohne akustik

zur küche
du kochst doch bestimmt, oder?
wasserdampf ist nicht unbedingt der freund von synths :)
das würde ich von der liste streichen.

dann zum wohnzimmer,
wie oft läuft da jemand durch?
stört dich das nicht?
lassen die deine geräte in ruhe?
 
Ja, die Geräte sind sozusagen in Sicherheit.
So oft auch nicht, aber wenn dann kommt ab und zu mal jemand für 1-2 Wochen. Bei kurzem Besuch muss ich ja keine Musik machen :)
Bei längerem Besuch ist es dann halt schwerer, mich abzuschotten... ist aber glaube ich insgesamt das kleinere Übel als die relativ dunkle Ecke im Schlafzimmer..
genügt denn als Rückwand ein Regal als Raumteiler hinter mir (Expedit 4x4 von Ikea), mit Füllmaterial und Molton bespannt?
 
Regal als Raumteiler ist nicht schlecht, solltest Du nur gut befestigen. Ich hatte in meiner vorigen Bude eine IVAR (Ikea)-Wand als Raumteiler frei stehen, die die Rechnerecke abtrennte. Diese war an der Wand verschraubt, aber auch gegen die Decke verspannt (mit kurzen Tischfüßen, in die Trompetenfüße mit Gewindestange und Drehteller eingeschraubt waren, das Ganze mit einer Sperrholzplatte gegen die Decke verspannt verhinderte Druckstellen von der Tischfußbefestigung an der Decke und hielt bomenfest), auf die Art der Deckenstempel beim Hausbau. Geht aber nur, wenn Du Normhöhe (2,40m) hast, sonst muß man das Regal aufstocken, längere Tischfüße sind zu instabil (weshalb ich hier bei 2,80m Decke sowas nimmer gebaut habe, auch nicht wegen der Bimsdecke, bei Beton kannst besser verspannen). Ich hoffe, die Beschreibung ist einigermaßen plastisch :)

Das Expedit ist ja iirc eine Hohlkonstruktion aus Sperrholz, die sollte auf jeden Fall verschraubt/verspannt werden, damit sie kippsicher ist. Das Verspannen aber hier nur an den beiden Seitenteilen des Regals durchführen, sonst kracht das durch.
 


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