Richtigen Level mit externem Preamp

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cosmo007

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Ich habe ein Fireface UCX und nun etliche Hardware-Synthesizer. Schließe ich sie direkt ans UCX an, lasse ich in TotalMix die Fader auf 0dBFs und stelle am Synthesizer den gewünschen Ausgangspegel für das Gainstaging ein (z.B. Peak -12dBFs). Nun habe ich aber das Fireface via ADAT um 8 weitere Kanäle / Eingänge mit einem einem externen Preamp erweitert.

Wie geht man hier vernünftig vor, um den Ausgang des Preamps korrekt einzustellen. Spontan kam mir die Idee, dass ich mit einem Synth ein gleichmässiges Signal (z.B. Sinus) an einen Eingang des Fireface schicke (Fader auf 0), mir den Peak oder RMS merke, den Synth dann an den Preamp anschließe und dann so einstelle, dass am betreffenden ADAT-Kanal der vorher gemerkte Peak / RMS wieder vorhanden ist. Die Idee dabei ist, dass ich eine Referenz habe. Meine Idee klingt für mich plausibel, aber: Wie macht man es richtig, und worauf gilt es zu achten?

Ich gehe davon aus, dass man das einmal macht und der Preamp dann zustauben kann ;-)

Danke vorab.
 
Ein paar lose Ideen dazu:

* "die" eine richtige Methode gibt es nicht, weil sich Arbeitsweisen und gewünschte Ergebnisse unterscheiden könne, und an manchen Stellschrauben die Entscheidungen auch nach ästhetischen Gesichtspunkten getroffen werden müssen... aber: "falsch" machen kann man sicher so einiges.

* ich würde z.B. "falsch" finden, dass du das letzte Glied in der Kette als erstes festnagelst, und dass du zudem in Kauf nimmst, durch das unnötige Absenken der Synth-Pegel (das evt. ja später wieder wettgemacht werden muss) dir unnötigen "Dreck" im Signal einzufangen.

lasse ich in TotalMix die Fader auf 0dBFs und stelle am Synthesizer den gewünschen Ausgangspegel für das Gainstaging ein (z.B. Peak -12dBFs).

* ich lasse, umgekehrt, die Ausgangsregler der Synths pauschal auf Maximum (solange sich daraus keine Klangeinbußen gegenüber einer etwas niedrigeren Stellung ergeben... kommt m.E. kaum vor). Set and forget.

* ich pegele dann, im nächsten Schritt den Preamp (bei mir in den jeweiligen Mischpult-Kanälen) so ein, dass er, mit dem authentischen Praxis-Signal, in der "Wohlfühlzone" arbeitet, die i.d.R. irgendwo zwischen der 0- und ca. +22dB-Marke liegt -- die du aber vor allem mit Hilfe deines Gehörs ermittelst. Das ist nun definitiv keine "set-and-forget" Sache, sondern muss immer wieder neu ausgehandelt werden.

* ab da ist, mit einer Ausnahme, alles wieder set and forget: der Master-Regler am (analogen) Mischpult, der Regler am Preamp des Audio-Interfaces, alles in der Software sowieso (aber das ist bei mir eben auch nur Audacity, mit dem ich die Stereosumme aus dem Pult aufnehme), auch der Monitor-Out am Pult, und die Lautstärkeregler an den Boxen. Die einzige andere Stellschraube sind ansonsten natürlich nur noch die einzelnen Kanal-Fader am Pult, mit denen die Gesamtsumme entsteht.

* deine Arbeitsweise ist natürlich gegen Ende hin etwas anders -- dennoch mein Rat (auf Grundlage dessen, wie ich dein Setup verstehe... kenne jetzt das UCX und TotalMix nicht): (1) Synths auf Maximum lassen, (2) als zentrale Stellschraube fürs Einpegeln die Preamps nehmen, (3) ggf. im Digitalen nachregeln.

* außerdem: ein Kalbrieren (deiner kompletten Kette!) ist sehr zu empfehlen. Deine Idee mit dem Sinus haut m.E. so aber nicht hin, weil von einem solchen Labor-reinen Signal kaum Rückschlüsse auf die Praxis möglich sind. Du schickst ja viel komplexere Dinge in deine Preamps rein, mit ganz anderen Dimensionen von Dynamik und Spektralgehalt.
 
@NickLimegrove Danke für deine Antwort.

Ich kann dir folgen, wenn du schreibst, dass du den Ausgang des Synthesizers voll aufdrehst und dann die Eingänge justierst. Da ich aber aus der Plugin-Welt komme (wo es dieses "Problem" nicht gibt), stellt sich folgende Frage: Haben die Ausgänge der Synth nicht auch einen Sweetspot, also ein optimales Verhältnis bzgl. Nutzsignal und Rauschen (SNR / Signal-to-noise ratio)? Nehmen wir mal als Beispiel den Novation Peak. Das ist aktuell mein Problemkind (noch kann ich ihn zurücksenden). Keine Ahnung warum, aber dieses Teil rauscht abartig. Bei 12 Uhr gerade noch so erträglich, danach eine einzige Rauschorgie.

Wäre es nicht sinnvoll, dass man bei jedem Synthesizer misst, bei welcher Stellung die beste SNR anliegt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir hatten letztes Jahr einen extra-Thread nur zu der Frage, wie weit wir unsere Synths am Ausgang aufdrehen. Leider finde ich ihn nicht mehr...

Ich sehe es so: dass jeder Synth da seinen sweet-spot haben kann, das würde ich nicht rundheraus abstreiten wollen. Aber wenn man die These wagt, dass ein zu weites Aufdrehen das SNR am Synth-Ausgang auch verschlechtern kann, dann beruht das ja auf der Annahme, dass sich durch das Aufdrehen ab einem bestimmten Punkt das Grundrauschen stärker erhöht als das Nutzsignal.

Ohne jemals sowas gemessen zu haben: Das entspricht nicht dem, was ich bei meinem (80er- und früh-90er-geprägtem) Fuhrpark wahrnehme. Ich verstehe (das ist jetzt meine Laientheorie) die ganzen Ausgangsregler (wenn überhaupt vorhanden... vgl. TX802, TX16W) vor allem als Abschwächer, die das Signal nur dann in Ruhe lassen, wenn ich sie ganz aufgedreht lasse. Nur in einzelnen Fällen beobachte ich nachteilige Effekte, z.B. bei meiner xoxbox, die bei 100% Ausgangspegel die Accents nicht mehr ganz so schön rüberbringt.

Das Problem ist nun, dass jede Stellung unterhalb von 100% ein entsprechendes Mehr an Verstärkung am Preamp braucht. Diese aber würde alles mit-verstärken, das hinter dem Ausangsregler noch mit reinkommt. Auch danach kann's im Synth selbst noch rauschen, oder es streut was in die Kabel ein, oder der Preamp rauscht mit jedem Regler-Tick ein bisschen mehr, usw.

Von daher die Maxime bei mir: Synths voll aufgedreht lassen, für die Sweetness sind dann eher die Preamps zuständig.
 


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