Roland System 100 M

es ist theo bloderer - sieht man schon am verkäufernamen..........check greatsynthesizers.com und google. seriös seriös seriös - keine abzocke.
 
ich finde das System ja etwas unausgewogen.... 6 VCAs ..... und zu viele identische Filter. Aber da kann man ja evtl. auch tauschen ;-)
 
Q960 schrieb:
ich finde das System ja etwas unausgewogen.... 6 VCAs ..... und zu viele identische Filter. Aber da kann man ja evtl. auch tauschen ;-)
Ich finde ein System 100m (mal abgesehen, vom Sammleraspekt) nicht besonders reizvoll. Ein 100m kann nicht viel mehr als ein Standard-MonoSynth der Minimoog-Tradition. Ein großes 100m kann dann halt, was mehrere Minimoogs können... von Modulvielfalt kann da jedenfalls nicht die Rede sein.

Für das gleiche Geld würde ich mir irgendein neues 5HE System besorgen, das dann deutlich interessantere Sache kann.
 
fanwander schrieb:
Q960 schrieb:
ich finde das System ja etwas unausgewogen.... 6 VCAs ..... und zu viele identische Filter. Aber da kann man ja evtl. auch tauschen ;-)
Ich finde ein System 100m (mal abgesehen, vom Sammleraspekt) nicht besonders reizvoll. Ein 100m kann nicht viel mehr als ein Standard-MonoSynth der Minimoog-Tradition. Ein großes 100m kann dann halt, was mehrere Minimoogs können... von Modulvielfalt kann da jedenfalls nicht die Rede sein.

Für das gleiche Geld würde ich mir irgendein neues 5HE System besorgen, das dann deutlich interessantere Sache kann.

volle Zustimmung. Habe mir so um 1980 herum, nach dem Verkauf meines großen 700ers Systems, ein dickes 100M hingestellt und war dann doch sehr enttäuscht. Im Endstatdium hatte ich eine ganze Wand mit Cabinets und zusätzlich noch 35 lose Module. Klanglich war das aber alles nix, ein System 100 (101/102/104) mag ich viel lieber. Das System 100M ist in vielen Bereichen dazu auch noch sehr eingeschränkt, verstehe die irren Priese nicht, die dafür heute so bezahlt werden.
Okay, ich hatte ne Menge Geld übrig -das wars aber auch schon...
 
Isao Tomita hat für seine Interpretation der "Grand Canyon Suite" von Grofé 36 Oszillatoren vom System 100m genutzt. Ansonsten ist er dem System 700 und dem Moog Modular treu geblieben.

Ich hatte mal einen "Standardrahmen" (Dual VCO, Dual VCF, Dual VCA, LFO/Dual Envelope, LFO/Noise/Ring/S&H) als Jugendtraumerfüllung (wegen Wolfgang Bocks Buch "Synthesizer"), habe den Kasten aber nach kürzester Zeit wieder weiter gereicht. War'n bisschen so wie das Wiedersehen mit 'ner Jugendfreundin: Nett, aber gut, dass es vorbei ist.
 
Q960 schrieb:
ich finde das System ja etwas unausgewogen.... 6 VCAs ..... und zu viele identische Filter. Aber da kann man ja evtl. auch tauschen ;-)

Zustimmung: das 100M war vor allem beliebt weil man auch mit kleinem Geldbeutel zumindest den Hauch eines Modularsystems hatte.
Roland hatte damit einerseite neue Kunden gefunden, andere aber als Fans verloren weil das System einfach nur ein Marketing-Ding war und nichts mit überlegener Technik zu tun hatte
Roland hatte sich ja stolz das Schlagwort "We Design The Future" auf die Fahnen geschrieben (und auf meinen Roland-Overall ;-) )
Das Problem (Händlerseite) waren die oft nicht 100% identisch gleich abgeglichenen Filter und VCOs. Damit eine größere Anzahl von Hybriden (Mehrfachmodulen) auch musikalisch angenehm klangen, musste man sie häufig abgleichen.
Eine Arbeit die ich oft in der Werkstatt des Music-Shop machen durfte. Klanglich ist das System nicht wirklich umwerfend. Ein System 100 würde ich jederzeit vorziehen.
Ich würde sagen, das 100M ist ein "wohnzimmertaugliches" System. Das mag sich merkwürdig anhören, aber da nicht jeder ein "Technik-Zimmer" hat und der WAF (*) oftmals eine entscheidende(!) Rolle spielt....
Wie auch immer: Roland zielte ganz bewusst mit dem Design auf diese Klientel und da kam die klangliche Innovation einfach zu kurz. Nussbaumfurnier statt Soundinnovation ;-)

(*) WAF - Woman Acceptance Facor
 
serge schrieb:
Isao Tomita hat für seine Interpretation der "Grand Canyon Suite" von Grofé 36 Oszillatoren vom System 100m genutzt. Ansonsten ist er dem System 700 und dem Moog Modular treu geblieben.

Hihi, Tomita war schon immer "sehr besonders". Wer sonst synthetisiert 1 Violinensound und nimmt den dann auf Dutzenden Spuren parallel auf um damit den Sound eines Streicher-Orchesters zu bekommen.
Ich hörte mal was von 80 Tracks und das waren ANALOGE Zeiten, also 80 Spuren auf Bandmaschinen! WAAAAHNSINNN ;-)
Ich mag ihn trotzdem oder vielleicht gerade deshalb

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Tomita ist ein Vollidiot.
---
Es ist klar, daß ein Komponist Elektronischer Musik nicht danach streben sollte, Klangfarben des traditionellen Instrumentariums oder bekannter Klänge und Geräusche zu imitieren. Benötigt man ausnahmsweise einmal einen derartigen Klang, so wäre es unfunktionell, ihn synthetisch zu erzeugen: man nimmt ihn dort auf, wo er sich am leichtesten finden läßt. Will man einen sprachähnlichen Klang verwenden, so ist es besser, Sprache aufzunehmen, statt sie synthetisch zu erzeugen. Im allgemeinen kann man schon ein erstes Kriterium für Qualität einer elektronischen Komposition daran erkennen, wie weit sie von allen instrumentalen oder sonstigen klanglichen Assoziationen freigehalten ist. Solche Assoziationen lenken den Verstand des Hörers ab von der Selbständigkeit derjenigen Klangwelt, die man ihm vorstellt; denn er erinnert sich an Glocken, Orgeln, Vögel oder Wasserhähne. Assoziationen werden durch unsere Erfahrungen gebildet und verlieren sich wieder; sie sagen nichts über die Form einer Musik oder die Bedeutung der Klänge oder Geräusche in einer bestimmten Komposition aus. Daraus sollte man die Konsequenz ziehen, daß Elektronische Musik am besten nur wie Elektronische Musik klingt, das heißt, daß sie nach Möglichkeit nur Klänge und Klangverbindungen enthält, die einmalig und assoziationsfrei sind und die uns glauben machen, wir hätten sie noch niemals vorher gehört.

Karlheinz Stockhausen, Oktober 1958
Texte zur Musik, Band 1
 
400 bis 500 Euro pro Modul scheint der übliche Preis zu sein, von daher ist das von Theo angebotene System sicherlich nicht überteuert, aber auch kein Schnäppchen. Dafür dürfte die qualität des Angebotenen über jeden Zweifel erhaben sein -- der Mann hat einen Ruf zu verlieren.

Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, ein System 100m anzuschaffen -- es ist Brot und Butter vom Klang her, absolut solide analoge Kost, aber nichts Außergewöhnliches. Willst Du nochmal ein VCO-Modul ergänzen, wird die Suche langwierig und teuer sein -- und finde dann mal einen leeren 3er- oder 5er-Rahmen.

Zu dem Preis würde ich wahrscheinlich eher zu zeitgenössischen 5HE-Modulen greifen -- ist klanglich flexibler, die Palette an Modulen ist viel größer, und das mit dem Nachkaufen ist auch ohne Verrenkungen möglich.

"Bläh!" (Mark Shreeve über Ian Boddys System 100m)

Stephen
 
VEB_soundengine schrieb:
ich finde sein' pictures of an exhibition' um einiges interessanter , als die klassische karajan aufnahme.
Seine Version von Ives "The Unanswered Question" war ganz gut.

Um auf Stockhausen zurück zu kommen:
Bedenklich finde ich die Entwicklung, wie sie gestern in dieser Sendung zu hören war
viewtopic.php?f=17&t=83516&p=911174&hilit=fundgrube#p911167 ,
das komplette Orchester-Sample-Datenbanken für Profis existieren, die bewußt den
Orchester-Klangkörper ersetzen sollen; als Hauptgrund wurden natürlich die Kosten
genannt.
 
...ich hatte "90 das Buch was Serge auch hatte, und damals hätte ich fast alles getan um an ein 100m zu kommen.
Heute interessiert mich die Kiste null...
 
Zotterl schrieb:
[...] Bedenklich finde ich die Entwicklung, wie sie gestern in dieser Sendung zu hören war
viewtopic.php?f=17&t=83516&p=911174&hilit=fundgrube#p911167 ,
das komplette Orchester-Sample-Datenbanken für Profis existieren, die bewußt den
Orchester-Klangkörper ersetzen sollen; als Hauptgrund wurden natürlich die Kosten
genannt.

Das ist aber schon ein alter Hut -- in einem Interview mit Paul Haslinger war vor zig Jahren schon der Serverraum im Studio zu sehen, in dem nur die Rechner untergebracht waren, die für Orchesterklänge zuständig waren. Das sieht heute wahrscheinlich kompakter aus, bei womöglich noch besserer Klangqualität. In den späten 1980ern und frühen 1990ern war das Synclavier schon der Ersatz für ein Orchester, gerade bei Produktionen, bei denen auf Budget und/oder Zeit (TV-Serien, z. B.) geschielt wurde.

Xpander-Kumpel schrieb:
...ich hatte "90 das Buch was Serge auch hatte, und damals hätte ich fast alles getan um an ein 100m zu kommen.
Heute interessiert mich die Kiste null...

Das Buch habe ich auch noch, und was hat mich 1985/86 das Inserat von SSB geflashed. Heute juckt mich nur noch das Roland 700... die Wolfgang Bock-LP ist auch der Hit nicht -- klingt, als wären Schulze und Bock ziemlich abgeschossen gewesen bei der Aufnahme.

Hicks!

Stephen
 
ppg360 schrieb:
war vor zig Jahren schon der Serverraum im Studio zu sehen, in dem nur die Rechner untergebracht waren, die für Orchesterklänge zuständig waren...
Klar, String-Ensembles und Sampling gab ja auch schon vor einigen Jahrzehnten. Zuerst für einige Wenige - später für Otto Normalsampler.
Mich stört nur die über genau diesen Zeitraum entstandene Akzeptanz...*

* Edit: ...dass echte Orchester überflüssig oder einfach ersetzbar sind.
 
Zotterl schrieb:
ppg360 schrieb:
war vor zig Jahren schon der Serverraum im Studio zu sehen, in dem nur die Rechner untergebracht waren, die für Orchesterklänge zuständig waren...
Klar, String-Ensembles und Sampling gab ja auch schon vor einigen Jahrzehnten. Zuerst für einige Wenige - später für Otto Normalsampler.
Mich stört nur die über genau diesen Zeitraum entstandene Akzeptanz.

Was werden wir dann bloß in zehn Jahren sagen, wenn Musikinstrumente ein Relikt des letzten Jahrtausends sind und alle nur noch auf ihren Tabletten-PCs rumrutschen...?

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Was werden wir dann bloß in zehn Jahren sagen, wenn Musikinstrumente ein Relikt des letzten Jahrtausends sind und alle nur noch auf ihren Tabletten-PCs rumrutschen...?
M. E. hinkt der Vergleich. Ein Orchester ist ein Original, so wie ein Synthesizer ein "Original" ist.
(Pad & Co. sind für mich nur Synth-Varianten. Die aktuellen Musik-Apps machen mir keinen Harten.
Aber wer weiß, was nach der Pad-ophonie kommt. Vielleicht bin ich dann wieder dabei)

Das Eine sollte nicht das Andere ersetzen oder emulieren könnenmüssensollen.
Insofern vertritt Stockhausen meine Meinung ;-)
 
für mein empfinden optisch auf jeden fall eines wenn nicht sogar DAS schickste modular system ever!
...hatte auch lange n großes bild davon hängen.
leider hab ich noch nie live eines gesehen oder gar gespielt :sad:
 
serge schrieb:
Schnuffi schrieb:
Dieses Bild in Bocks Buch hat mich damals nächtelang nicht schlafen lassen.

Weisst Du noch, auf welchem Buch der Kopfhörer lag?

Ich tippe auf Eimert / Humpert.

Mit dem Bild ging´s mir auch so. Und wie blöde mich die Verkäufer bei Musik Fehse in Duisburg angeschaut haben, als ich fragte, ob das System 100m noch zu bekommen sei... das war zu den Hochzeiten des DX-7, wohlgemerkt!

Stephen
 
DSC04929.JPG


Besonders schön fand ich die Begriffe "Abstimmbarer Anzeigerverstärker" und "Variabler Funktionsgenerator".
 
Super Buch, ein wenig Akademiker-lastig und damals sau-teuer. Meine Mama hat mich fast geschlagen, als ich es haben wollte :)
 
Standardlektüre, ebenso wie die ersten vier Bände "Texte zur Musik" von Karlheinz Stockhausen. Die Dudelbücher von Dellmann, Bock etc. sind dagegen verzichtbar.
 


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