Ich versuche das nachzuvollziehen: Was meinst du hier mit 50ms Jitter, bzw. wie hast du das gemessen?
Wenn sich das auf die MIDI Clock bezieht, macht das rechnerisch wenig Sinn. Die Abstände einzelner Clock-Messsages bei 120BPM wären 0,35ms, dass diese um 50ms schwanken sollen halte ich für völlig undenkbar und das passt auch überhaupt nicht mit einstelligen BPM Schwankungen zusammen.
Das hier sind meine Erfahrungen gerade mit der Maschine. In anderen Foren wird mir berichtet von 0.X jitter als Master Clock usw. Kann mir kaum vorstellen, dass ich hier eine Lemone habe. Aber möglich ist alles. Außerdem gibt es noch andere User, die ähnlich mit dem Timing Probleme haben. Wollte ich nur mal erwähnt haben.
Die Messungen, die ich im Post erwähnt habe, sind von einem anderen User. Ist auch so gekennzeichnet. Ich hatte noch keine Gelegenheit das genau auf Papier zu bringen. Das deckt sich aber mit meinen Erfahrungen.
Am Ende zählt bei mir, ob die Maschine im Clock-Verbund funktioniert oder nicht.
Fakt bei mir ist : ich hatte noch nie so ein Gerät was von Midi Clock Out Timing so schlecht ist. Und ich hatte noch nie ein Hardware-Gerät, dass mit über 50 ms oder wie auch immer hoher Latenz operiert.
Alle meine unzähligen Hardware Sequencer / Drummachines usw. der letzten Jahre hänge ich an die Multiclock und falls nötig, shifte ich sie max. um wenige ms und dann läuft für immer alles tight und auf der 1. Um die Hardware mit der DAW zu syncen ziehe ich die Midi clocks um ca. 5 ms nach vorne um samplegenau auf dem Grid zu sein. Das ist auch ca. die Latenz meines Audiointerfaces. Die DAW schickt einen samplegenauen Audio Trigger um die E-RM Multiclock zu syncen. Die E-RM macht daraus 4 low jitter stabile und shiftbare Midiclocks, die sie an 4 Midi Outs ausgibt. Mein Cirklon als Midi Slave zur E-RM zeigt nicht mal 0.1 Schwankungen im BPM Bereich.
Um die TR-1000 als Midi-Slave und im "All Tracks Sync Mode" (dieser ist nötig damit auch Samples intern in der Tr-1000 synchron zu den anderen Engines abgefeuert werden) im Sync zu allen anderen Geräten und der DAW zu bekommen, muss ich die Clock statt um die 5 ms, wie bisher bei allen anderen Geräten, um satte 58 ms nach vorne verschieben. Zieh die 5 ms Versatz zur DAW ab und ich habe hier eine Differenz von über 50 ms zu Geräten wie einer TR8S. Ja, ok denkt man sich nun. Ist doch jetzt im Sync. Aber diese 50 ms spürst Du als Latenz am Gerät. Da ist eine Verzögerung bemerkbar, wenn Du an den Knobs drehst oder versuchst mal live mit dem Finger Drums aufzunehmen. Nicht schön für so ein High End Gerät und vor allem eine Drummachine !
Ob das jetzt 20 , 30 oder 50ms sind. Ist mir relativ egal. Ich kann ja mit der Multiclock kompensieren. Aber das Feeling ist nicht geil. Wenn Du sie dann mit interner Clock nutzt, dann möchtest Du sofort auch, dass sie gesynct sich genauso anfühlt.
Das ist Roland bewusst und deshalb haben sie einen weiteren internen Sync Modus. Der heist : Layered Gens.
in dem Modus fällt die Latenz auf ca. 7ms zu anderen Geräten. Immer noch nicht als gut zu bezeichnen aber fühlt sich ok an.
ABER das große Manko : intern sind jetzt alles an Samples / Loops 8ms später als Analoge Engines, ACB, PCM , FM usw.
Spielst Du z.B.: ein Drum-Loop ab + 909 Engines und du hast einigermaßen gute Ohren für den Groove, hörst Du, dass der off ist zu den anderen Engines. Man könnte jetzt vielleicht im Gerät versuchen das hinzuschieben, aber erstens ist das eine Frickelei, die nicht sein sollte und zweitens : das was man dann da programmiert hat, spiegelt dann nicht das dar was aus der Kiste kommt. Ist ja dann eine Fehler-Kompensierung. Würde man dann wieder auf "All Tracks" stellen, dann wären die Trigs falsch verschoben im Pattern.
Mein Plan war, dass die TR-1000 für alles an Samples und Loops auch die Zentrale wird. Auf dem Papier bringt sie ja alles mit dafür und soll bei mir drei Geräte ersetzen. Dafür war ich auch bereit den Batzen Kohle hinzublättern. D.h. für mich ist es elementar, dass sie Samples tight abspielt. Beim Aufnehmen bin ich ja noch gar nicht. Schauen wir mal was da noch zum Vorschein kommt.
Das heißt, dass der "Layered Gens" Mode nix für mich taugt. Ist aus meiner Sicht nur gut zu gebrauchen, wenn man keine Samples einsetzt oder vielleicht nur "one shots" und diese bei Bedarf mit Micro-Timing hinschiebt wie man sie braucht.
Roland hat nun auch erwähnt, dass die TR-1000 eher Master Clock sein sollte. Weil : "so kompliziertes Gerät und eine Herausforderung Analog & Digital im Timing zu halten" ....oder so ähnlich....
Ok, ich find die Kiste sonst so gut. Dann lass ich die TR-1000 mal Master Clock sein und sie clockt dann die Multiclock über Midi.
"Layered Gen Mode" ist in dem Fall dann wieder raus für mich, weil ich ja problemfrei mit Samples und Loops rumhantieren möchte.
Also Clock auf intern und Sync Mode auf "All Tracks".
In dem Modus ist die Maschine "responsive" und alle internen Engines synchron. So funktioniert sie wie sie soll und macht unfassbar Spass. Ohne Kompromisse.
Aber : Die Clock, die sie ausspuckt ist katastrophal. Hier in dem Video von mir siehst Du Schwankungen von 135-139 BPM (138 BPM eingestellt). Wie viel das jetzt dann an Jitter Zahlen sind... ? Auf jeden Fall zu viel !
Link zum Video :
TR-1000 clock E-RM
Wie soll sie bitte da eine Master-Clock für das Studio sein, wie Roland sich das so vorstellt? Ich hab auch den Cirklon direkt an die TR-1000 gehängt. Schwankt genauso rum.
Der "Layered Gen" Modus mit interner Clock verbessert zwar die Schwankungen (Jitter). Aber zum einen sind es immer noch ca 0.5 BPM (Cirklon hat 0.0 und vielleicht mal alle paar Minuten sieht man mal 0.1 aufblitzen) und zum Zweiten, wie bereits erwähnt ist der Modus für mich problematisch, da die TR-1000 halt meine Sample-Zentrale darstellen soll.
Ich stell sie nun auf Midi-Slave und "All Tracks" Mode und sehe ob ich glücklich werde. Hab noch nicht entschieden, ob ich sie zurück schicke und warte oder behalte und hoffe, dass da Verbesserung kommen. Ich habe aber das Gefühl, das könnte von der Hardware-Architekur schon nicht passen. Wir sind hier ja nicht etwas weit weg sondern: das sind schon Welten mit vergleichbaren Geräten. Ein Rytm hat z.b. 0,66ms Jitter am Midi out gemessen.
In dieser Hinsicht wäre noch interessant, wie hoch der Jitter der internen Sequenzierung der TR-1000 ist oder ob er identisch mit der Midi Out Clock ist. Hat sich aber bisher ganz gut angehört. Und das ist was zählt.
Auch nicht vergessen :
+kurze Audio Dropouts bei Pattern+Kit Wechsel
+sporadisch aus dem Takt kommen bei Pattern+Kit Wechsel als Slave.
Wenn der Rest nicht so super wäre, dann wäre sie schon auf dem Weg zurück. Das macht es echt schwer. Möchte sie so gern hier schön integriert haben.
Es ist kompliziert....
