(SciFi) Filmusik ist viel zu akustisch

Re: Filmusik ist viel zu akustisch

der untere Teil meines Posts ging an Monozelle. Namedropping sind Regisseure, Filmnamen und so. Da kann ich sehr wenig mithalten. Ich merk mir die oft nicht. Daher kann ich da nicht kompetent was zu sagen. Dh: ich kann nur die Summe der meisten Filme nennen und mir ist es so aufgefallen, dass es eben wirklich kein Zufall ist, dass die eben alle nicht ohne diese ganzen Filmakustiksets auskommen und das halte ich künstlerisch in vielen Fällen für eine kommerzielle aber künstlerisch optimierbare Haltung. Können wir uns da einigen? Dh: Wir müssen das nicht. Mein Wunsch ist natürlich nicht verhandelbar, ich akzeptiere aber wenn einige mit ein paar Romplerklängen und dem üblichen Zeug zufrieden seid. Ich bin es halt einfach nicht. Natürlich ist das nicht hilfreich. Aber ich freue mich über Tipps, wo es anders ist. Einige der Namen, sollten wohl sowas sein wie "hey, du Affe, es gibt noch mehr als Bombasttröt und Co". Das liegt aber nur daran, dass ich so gesprochen habe, als könne man mit Orchestern keine feinen Passagen umschreiben. Das ist natürlich reine Rhetorik und nur so gemeint, dass ich den Klang langsam über habe und mir einfach was anderes wünsche. Einen möglichen Ansatz habe ich ja schon genannt und würde auch weit mehr wagen und akzeptieren. Nur mal so. Aber natürlich nur, wenn es auch einigermaßen mit Hingabe gemacht wird oder wurde. Und hier sehe ich schon ein sehr großes Loch. Es gibt STELLENWEISE hier und da kleine Lichtungen oder Lichtblicke, es gibt Mischungen und so. Das nehme ich natürlich zur Kenntnis. Aber das ist so, wie wenn ich nach reiner Elektronik frage und ich bekomme ständig Musik genannt, die ja ein bisschen "weniger Gitarre" verwendet oder "auch einen Synthesizer einsetzt". Verstehst du, was ich sagen will? Ich hab keinen Bock auf Kompromisse.
Wenn ich sowas sage, muss man die nennen, die komplett elektronisch sind und am besten noch supergut.

Dann würde ich sagen: Ja, sie haben es versucht.
Das ein paar frühe Filme der 60er oder so more "cheesy" klingen kann sein, aber sie haben teilweise selbst so mehr Athmo und - wie schon gesagt: Ich hätte kein Problem mal eine Welt gezeigt zu kriegen, wo Türen nicht realistisch "kniiiiersch" machen, sondern "pwwwiooopopopop" oder so. Aber ich beziehe mich wirklich auf alles: Moods, Sounds, Filmmusik. Mein Aufhänger ist allerdings schon die Musik, dann die Moods und erst mit Abstand die Sounds. Ich habe keine Feindschaft mit O-Tönen oder Modifikationen. Einige Sci-Fi Sounds sind ja auch ganz furchtbar banal entstanden. Das ist ANSICH egal. Aber da Orchester im Klang durchaus sehr erkennbare Instrumente und Möglichkeiten haben, würde ich echt gern mal ENDLICH was anderes erleben. Und ich fänd sogar div. Elektronikklischees noch frischer. Da man sie ja kaum einsetzt.

Mein Zitat bezieht sich nicht auf einen bestimmten Film. Ich hab mal übrigens NICHT auf Avatar bezogen, dies war jemand anders. Ich hab den ja nicht mal gesehen, wie kann ich also den dann beurteilen? Ich finde das Argument ok, dass man manche Dinge auch mit Ethnodrums oder Sounds rüberbringen kann, so wie das oben angedeutet wurde "als Indianer" oder so. Das ist ja total ok. Aber ich suche nicht danach. Avatar wirkt von der Bewerbung auch eher nach buntes Spektakel zum nichtnachdenken und das ist auch ok. Ich suche halt nach dem, was ich oben anschrieb und deshalb beziehe ich mich eben NICHT auf bestimmte Filme, außer jenen die es in grauer Vorteil etwas oder viel getan haben. Das habe ich halt schon lang nicht mehr erlebt. Und da finde ich zB Clockwork Orange auch anders umgesetzt als das ,was ich meine. Auch wenn das auch elektronisch ist. Ich finde Wendy Carlos zwar auch irgendwie cool, aber schon die Idee etwas nachzuspielen und so weiter ist ja wenig in dem Sinne, wie ich hier vorlege. Ich gebe zu, dass ich das Wort "elektronisch" sehr strapaziere und deshalb schrieb ich auch "zu akustisch". Es ist einfach viel zu viel Simulation, Nachbau, Ähnlichkeit und so weiter im Spiel. Und deshalb sind die Techniken wie Sampling und Co natürlich auch mehr Ähnlich als etwas neu zu schaffen. Sich komplett zu resetten und nachzudenken, wie denn eine Tür, ein Raumschiff im Vorbeifliegen mit viel Phantasie klingen könnte, wenn man die Geräuschwelt nicht kennen würde?

Bei Filmen wie dieser Mission to Mars hätte man das gut machen können. Hier passieren nämlich viele Dinge, die solche Ein Vorgehen sehr unterstützten könnte. Aber es ist ein Sandsturm und so weiter. Das kann man so gewollt haben, ist aber bestimmt interessanter wenn man es eben mal neu versucht. Imo hatte man auch eine Zeit lang mehr Verständnis für meinen Ansatz. Dennoch will ich nicht in die Zeit, weil wohl vieles davon auch wegen Drogen und so war.

Ich weiss, ich bin nervig. Aber ich musste das einfach mal sagen, weil es echt fehlt. Und ihr wollte ja nicht, dass ich eine schlechte Geschichte erfinde, nur um das selbst hinzufrickeln. Das können die Profis gerne tun. Aber wenn sie so weiter machen, muss ich es wohl selbst tun.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Moogulator schrieb:
Und auch wenn es Synths 40 JAhre lang gibt, Orchesterinstrumente gibt es noch länger. Das Argument wäre also schonmal schnell entkräftet aus meiner Sicht.

You missed the point.
serge hat ja schon angesprochen, dass es schon 1945 elektronische Klänge im Film gab und die wegen der Neuartigkeit verwenden wurden. Das hat sich aber mittlerweile extrem abgenutzt. Synthesizerklänge sind nicht mehr neu und damit genauso wenig futuristisch wie ein Orchester.

XCenter schrieb:
Das Raumschlachten auch anders gehen hat die Neuauflage von Battlestar Galactica gezeigt: Taiko-Drums zum Lasergewitter. :supi:

Keine Laser, klassische Maschinenkanonen und Atomraketen.

Also Klasse finde ich z.B. die Musik der SciFi-trifft-Western-Serie Firefly, passenderweise ist das auch im Soundtrack so umgesetzt. Ich find allein die Idee super, dass auch in der Zukunft nicht alles nur hochtechnologisch, futuristisch ist.
Ist quasi das genaue Gegenteil zum allglatten, sauberen Star Trek Universum.
Übrigens sollte der Titeltrack der Serie ursprünglich nur Gesang + Gitarre sein, von höherer Stelle wurde aber diktiert, dass da noch was zu müsse. Letztlich kam dann ein Kompromis raus.
Sehr schade, dass die Serie so untergegangen ist, während das unsägliche Star Gate 10 Staffeln + Spin off bekommen hat.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Eine Sache wollte ich auch nochmal einwerfen:
Ich finde, manchmal kommt ein "Anachronismus" schon gut, deswegen finde ich das Beispiel mit "Battlestar Galactica" super, eben genau das - Ethno-Gesänge à la Lisa Gerrard und Buschtrommeln, während sich die Viper-Jäger mit Zylonenbombern fetzen.
Und was das "Anachronistische" betrifft: Man darf auch nicht vergessen, dass es im Grunde immer darum geht, eine Geschichte zu erzählen. Und die Geschichten sind uralt und behandeln im Kern ja uralte Probleme, Spannungen und Konflikte - ganz egal, ob ein Film nun im Jahr 2000 v. Chr. spielt oder 3000 n. Chr. auf dem Planeten X.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Kommt es nicht evtl. viel mehr drauf an wie man die Musik/Komposition an sich gestaltet, als auf die gestaltung des Instruments obs elektronisch ist oder Holz+Nylon/Stahl?

Ich hab schon hier und da ziemlich total unklassisch angehauchte Musik aus Streichern gehört ("Requiem for a Dream" - Kronos fällt mir da spontan ein):



Da fällt dann auch Apocalyptica rein!

Oder wenn ich mir anhöre was Ernst Horn teilweise aus einem Piano raus holt:



So ergibt das ganze durchaus eine gute Alternative zum "original":



(Ich pers. find die Piano Version besser :) )

Einwerfen möchte ich da gern mal noch LEXX, eine außerordentlich geile Sci-Fi serie, die IMO sogar Firefly bei weitem überholt. Aber leider ne total beschissene Production-Quality hatte - was der Story aber absolut Null abgetan hat:



Gut, da haben wir wieder ein Orchester, aber auch Effekt-bearbeiteten Gesang, der dem ganzen irgendwie eine gewisse schräge Grundstimmung gibt.

Das Problem, dass viele Filmmusik so "Klassisch" ist, liegt wohl - glaub ich - einfach an der Stock-im-Arsch-Hollywood-Kreativität. Da traut sich keiner mehr wirklich was wenn da viel Geld hinter steht. Manche Leute laufen da evtl. einfach weg, wenn du denen Drones ins Ohr spielst wenn sie ein Raumschiff sehen.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

ich kuck nicht soviel filme. hatte aber neulich mal die gelegenheit einen tatort zu sehen, ende letztes jahr.
der soundtrack war unbeschreiblich gut. weniger elektronisch, mehr naturinstrumente. aber sehr effektiert bzw microphoniert...
sehr sehr gut. so gut das ich sogar den abspann verfolgt hab..hat aber nix genützt.weil mir der name jetzt entfallen ist.

was das jetzt mit science fiction soundtracks zu tun hat? überhauptgarnix. :mrgreen:
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Jörg schrieb:
Aber dieses Orchester-Bumm-Trara ist es auch. ;-)

Wobei das heute auch oft aus dem Sampler kommt, gerade auch die Sachen von Hans Zimmer (meines Wissens).

Die Orchesterfilmmusik von "2001" finde ich aber sehr passend.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

DerRidda schrieb:
Film ist einfach kein Innovationsmedium mehr, ganz explizit nicht Hollywood.

Ich kenne schon einige sehr gute Filme aus dem letzten Jahrzehnt (allerdings nicht aus Hollywood). Speziell aus Südkorea habe ich einige sehr bemerkenswerte Produktionen entdeckt, etwa von Chan-Wook Park.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

monozelle schrieb:
Eine Sache wollte ich auch nochmal einwerfen:
Ich finde, manchmal kommt ein "Anachronismus" schon gut, deswegen finde ich das Beispiel mit "Battlestar Galactica" super, eben genau das - Ethno-Gesänge à la Lisa Gerrard und Buschtrommeln, während sich die Viper-Jäger mit Zylonenbombern fetzen.
Und was das "Anachronistische" betrifft: Man darf auch nicht vergessen, dass es im Grunde immer darum geht, eine Geschichte zu erzählen. Und die Geschichten sind uralt und behandeln im Kern ja uralte Probleme, Spannungen und Konflikte - ganz egal, ob ein Film nun im Jahr 2000 v. Chr. spielt oder 3000 n. Chr. auf dem Planeten X.

Das finde ich übrigens auch cool. Die Idee Raumschiffe mit dieser Stimme zu kombinieren und so. Nicht, dass einer denkt, ich muss unbedingt und kann nur ein Ding gut finden. Ich finde ne Menge gut, aber ich wünsch mir das so, wie es oben steht. ZUSÄTZLICH. NUR EIN MAL WENIGSTENS RICHTIG. Glaub ja keiner, dass ich JEDEN Soundtrack doof finde, es gibt tolle Dinger. Aber ich will eben ehrlichgesaht nicht nur ein gutes Ding, vielleicht eine Serie oder eine Film-Reihe, die so gemacht ist wie genannt. Dann wäre ich schon recht zufrieden. Wäre dann vür mich ziemlicher "kult". Und ich meine schon fast anachronistische Ideen dabei, aber nicht unbedingt so altbacken wie die frühen SciFI's. Das ist klar. Würde auch versuchen selbst das Klischee nicht zu sehr mitzunehmen. Aber es ist das letzte was es in der Richtung gab.

Danke für das Verständnis.


@changeling: Ich habe das schon verstanden, ich habe es nur zurückwerfen wollen. I ain't bothered. Mir geht es nicht um "nie gehört" oder "das sind neue Instrumente", mir geht es aber durchaus darum, dass es verdammt viel Zeug gibt, was wirklich nicht sein muss. Und da spielt es dann schon rein. Deshalb ist es dann schon korrekt gekontert: Elektronische Musik hat noch weniger Tradition als Orchestermusik. Und man muss ja nicht zwangsweise Stringmachines und Polysynthbass 1 nehmen, nicht? Elektronische Musik ist ja wohl auch in der Lage vollkommen andere Frequenzen und Zusammenklänge zu bringen, die man einfach so nicht ständig hört, auch und grade in Filmen nicht. Da ist der Höreindruck eines Orchesters mit ein bisschen Bleep. Das ist zwar einen Tick untertrieben, aber im Empfinden ist es schon wahr. Wenn du nachprüfst, wirst du das auch bemerken. Einfach mit dem Gefühl und den Ohren. Es ist so wahnsinnig viel gewöhnliches Zeug drin. Ballast. Hörgewohnheitenbalsam für die Leute, die einen Apfel auf dem Mond brauchen. Diesmal will ich komplett nichts wie einen Apfel. An nichts festhalten. Zumindest die Idee darf neu starten. Das ist schon allein nicht üblich und daher schon interssant, TROTZ und grade weil es Elektronische Musik schon lang gibt, länger als es mich gab. Gemeint ist das natürlich als Wunsch, nicht als Ablehnung allem anderen gegenüber. Ich bin sicher, dass es seinen Reiz haben würde. Ich gehe aber auch von einer echt hochwertigen Sache aus, Nicht von irgendeinem Forumsfuzzie (Verzeihung) @ Home zusammengebaut, sondern von irgendwelchen Superhirnen oder Kreativleuten, was weiss denn ich. Ich würde mich da sehr drüber freuen. Und natürlich haben die dollsten Audiorechner da monatelang dran gerendert. Muss nicht unbedingt alles vom Promars stammen ;-)
Kann aber. Undogmatisch halt, aber nicht mit so vielen echt überraschungsarmen Texturen. Und echt jetzt: Orchester in Filmmusik ist nicht selten echt nicht "neu". Eher wie eine Popproduktion. Es ist eben so, dass sich keiner aufregt.

Und ja: Ich kenne auch Musik mit Gesang oder aus Gesang oder andere Dinge, die ich super fand. Also bitte nicht gegeneinander ausspielen. Das ist nicht meine Intention. Ich denke, dass es echt spannend wäre, mal ein Orchester zur Verfügung zu haben. Das ist nicht uninteressant, nur komme ich mir sonst vor wie einer, der sein krankes Pferd belabert. Ich hoffe, ich kann das jetzt einigermaßen inhaltlich so stehen lassen, ohne dass irgendwas kommt im Sinne von "geht nicht, war immer schon so" oder "was willste denn, gibt doch so viel schöne Sachen" bis sonstwas. Das ist alles sowas von "not getting the point".

in'nt tho'
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

elmex schrieb:
Kommt es nicht evtl. viel mehr drauf an wie man die Musik/Komposition an sich gestaltet, als auf die gestaltung des Instruments obs elektronisch ist oder Holz+Nylon/Stahl?

Ich hab schon hier und da ziemlich total unklassisch angehauchte Musik aus Streichern gehört ("Requiem for a Dream" - Kronos fällt mir da spontan ein):



Da fällt dann auch Apocalyptica rein!

Oder wenn ich mir anhöre was Ernst Horn teilweise aus einem Piano raus holt:



So ergibt das ganze durchaus eine gute Alternative zum "original":



(Ich pers. find die Piano Version besser :) )

Einwerfen möchte ich da gern mal noch LEXX, eine außerordentlich geile Sci-Fi serie, die IMO sogar Firefly bei weitem überholt. Aber leider ne total beschissene Production-Quality hatte - was der Story aber absolut Null abgetan hat:



Gut, da haben wir wieder ein Orchester, aber auch Effekt-bearbeiteten Gesang, der dem ganzen irgendwie eine gewisse schräge Grundstimmung gibt.

Das Problem, dass viele Filmmusik so "Klassisch" ist, liegt wohl - glaub ich - einfach an der Stock-im-Arsch-Hollywood-Kreativität. Da traut sich keiner mehr wirklich was wenn da viel Geld hinter steht. Manche Leute laufen da evtl. einfach weg, wenn du denen Drones ins Ohr spielst wenn sie ein Raumschiff sehen.

... so ein präpariertes Lakaien-Klavier wäre ja theoretisch nicht schlecht, wenn da nich dieser wirklich strunzblöde grottige Dark-Hauptschüler-Abzählreim-Jammer-Dings-"Gesang" wäre!!! :evil:

Wirklich schade, dass es keinen Kotz-Smily mehr gibt ... oder einen mit Maschinengewehr, der wäre in diesem Falle noch besser.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Moogulator schrieb:
Ich hab keine Zeit für schlechte Musik und schlechte Filme.

Dem kann ich mich nur anschließen ... Besonders Hollywood ... HOLLYWOOD ... und Oscar ... und Golden Globe und Brat Bitt und wie das ganze Zeug sich nennt, was man dem verbildeten Pöbel so alles serviert. :evil:

Natürlich: Die Story in fast allen Fällen bekloppt und 100% vorhersehbar. Da gehört dann entsprechend auch so ein ewig gleicher Soundtrack aus dem ewiglichen Dinosaurier-Erlebnispark dazu.

BOMBASTISCHE MODERNE KLASSISCHE MUSIK!!! :?: Eher der Mißbrauch eines Orchesters ...

... Mozart fern gemeinsam mit Wagner und Bach rotieren über ihre Epochen hinweg als Triosonate in ihren Särgen. :oops:
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Sound Engine schrieb:
... Mozart fern gemeinsam mit Wagner und Bach rotieren über ihre Epochen hinweg als Triosonate in ihren Särgen. :oops:

Dir ist schon klar, dass viele der alten Klassiker themenbezogene Auftragsarbeiten sind. Der Ansatz kommt bekannt vor, gelle? ;-)
Dazu ein nettes Zitat, und wieder von Herrn Horner: "Wenn Bach heute Musik machen würde, wäre er Filmmusikkomponist."
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

XCenter schrieb:
Dazu ein nettes Zitat, und wieder von Herrn Horner: "Wenn Bach heute Musik machen würde, wäre er Filmmusikkomponist."

Vielleicht wenn es um das Geld verdienen geht. Atmosphärisch sehe ich da eher Leute wie Mahler, Strawinsky oder Debussy im Vorteil.

Zu Avatar möchte ich noch bemerken, dass mir die elektronischen Passagen nicht entgangen sind. Meine Kritik zielt auf die teilweise überdrehten und banalen Orchestereinsätze, bei denen ich nicht nur in Bezug auf dieses Werk geneigt bin, darum zu bitten, die Musik auszumachen, da ich eigentlich einen Film sehen wollte ;-)
Ich bin auch kein puristischer Verfechter elektronischer Mittel, mein Beispiel "Aguirre" enthält auch kaum welche, es geht mir eher darum, dass die Musik oft den bildlichen Eindruck nicht unterstützt, auch hier wurden die seit 200 Jahren bei jeder Gelegenheit eingesetzten Pan-Flöten zitiert. Das bereits gefallene Wort Mainstream stellt es am besten dar, denke ich. Bewährtes wird immer wieder neu aufgekocht.
Ich habe mir dank einiger dezenter Hinweise hier noch einmal "Solaris" angeschaut, dieses Mal mit mehr Konzentration auf die Musik und ich muss sagen, dass mir dieser Soundtrack gut gefällt. Wie der von Alien beispielsweise auch. Mit wenig wird in beiden Fällen viel geschaffen.
Und die von Dir eingeworfenen Filmmusiken von Tangerine Dream ("Sorcerer", "Thief") funktionieren sowieso. Man kann im ersten Fall manchmal kaum glauben, dass die Jungs die Musik nur anhand des Drehbuchs erarbeitet haben, Friedkin hat dann später einige Einstellungen an die Musik angepasst. Auch ein Weg, selbst wenn der Film nicht so der Überflieger war.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

phaedra schrieb:
XCenter schrieb:
Dazu ein nettes Zitat, und wieder von Herrn Horner: "Wenn Bach heute Musik machen würde, wäre er Filmmusikkomponist."

Vielleicht wenn es um das Geld verdienen geht. Atmosphärisch sehe ich da eher Leute wie Mahler, Strawinsky oder Debussy im Vorteil.

Vom Sinn die Klassiker der Jahrhunderte der heutigen Gebrauchsmusik entgegen zu stellen mal ganz abgesehen.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Die meisten Regisseure sind leider nur visuell geprägt und imstande, Bilder in Szene zu setzen. Alles, was darüber hinaus geht, ist meist viel zu viel für sie und allenfalls schmückendes Beiwerk. Die meisten Produzenten sind erzkonservative Spießer, die auf Nummer Sicher gehen. Wo kämen wir denn hin, wenn die Zuschauer noch zusätzlich durch völlig fremdartige Musik verstört würden? Immerhin soll hier Geld verdient werden.

Dieser komische Wettbewerb seinerzeit bei der Sound & Recording, wo irgendwelche schlechte Animationen mit Musik unterlegt werden sollten, war so ein hervorragendes Musterbeispiel: Gewonnen hat irgendwas Orchestrales mit schönem Flötenmotiv... die Menschheit ist endgültig ausgelöscht, aber das Orchester spielt weiter. Ha! Ha! Ich schätze, mein Beitrag war zu verstörend und zu anspruchsvoll für den Durchschnitt.

Spießer!

Stephen.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Hm...Solaris...soweit ich weiß, ist die Musik eher Steeldrum lastig und mit einem Symphonie Orchester eingespielt. Elektronik recht wenig.

Ich find die Musik von "The 5th Element" auch ziemlich cool. Vor allem die Verzahnung von Sound, Musik und Bildern ist genial gelungen. Dazu die abgefahrenen Kostüme von Gaultier... :supi: -Film!

Was elektronische Musik angeht, hört man vor allem bei vielen amerikanischen TV Serien...egal ob CSI, CIS, Life, Lost, Burn Notice, Crossing Jordan etc. so einige sehr coole elektronische Sachen. Wobei das Ganze natürlich sehr Electrolastig gehalten ist.

Abseits des Genres, hat mir bei Ghost Dog (Jim Jarmusch) und American Beauty (Sam Mendes) der OST außerordentlich gut gefallen.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

XCenter schrieb:
Sound Engine schrieb:
... Mozart fern gemeinsam mit Wagner und Bach rotieren über ihre Epochen hinweg als Triosonate in ihren Särgen. :oops:

Dir ist schon klar, dass viele der alten Klassiker themenbezogene Auftragsarbeiten sind. Der Ansatz kommt bekannt vor, gelle? ;-)
Dazu ein nettes Zitat, und wieder von Herrn Horner: "Wenn Bach heute Musik machen würde, wäre er Filmmusikkomponist."


Nee das haste verkehrtrum verstanden: Die drei Herren würden vielleicht Filmmusik machen ... kann sein ... aber wenn, dann mit großer Sicherheit nicht die Grütze dieser sogenannten Hollywood-"Komponisten". :gay:

Sie rotieren nicht vor Begeisterung, sondern aus gegenteiligem Grunde ... :evil:
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Monokit schrieb:
Hm...Solaris...soweit ich weiß, ist die Musik eher Steeldrum lastig und mit einem Symphonie Orchester eingespielt. Elektronik recht wenig.

Richtig: wenig Elektronik.
Falsch: Gamelan, nicht Steeldrum.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Monokit schrieb:
Hm...Solaris...soweit ich weiß, ist die Musik eher Steeldrum lastig und mit einem Symphonie Orchester eingespielt. Elektronik recht wenig.

Ich find die Musik von "The 5th Element" auch ziemlich cool. Vor allem die Verzahnung von Sound, Musik und Bildern ist genial gelungen. Dazu die abgefahrenen Kostüme von Gaultier... :supi: -Film!

Was elektronische Musik angeht, hört man vor allem bei vielen amerikanischen TV Serien...egal ob CSI, CIS, Life, Lost, Burn Notice, Crossing Jordan etc. so einige sehr coole elektronische Sachen. Wobei das Ganze natürlich sehr Electrolastig gehalten ist.

Abseits des Genres, hat mir bei Ghost Dog (Jim Jarmusch) und American Beauty (Sam Mendes) der OST außerordentlich gut gefallen.

Hö ... genial gelungen ... GENIAL GELUNGEN!? ... electrolastig ... außerordentlich gut gefallen? ... G E N I A L G E L U N G E N!!!??? :evil: Mensch Junge, was guckst bzw. hörst du dir denn für einen Müll an!?!? :evil: :evil: :evil:

Sorry ... aber das mußte unbedingt gesagt werden. :nihao:

... sonst wird das hier am Ende gar noch ein Huldigungsfred für "Best Of Schund"! :doof: :doof: :doof:
 

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Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Oha, ich liebe die Atmosphärische Musik aus C.S.I.

John M.Keane ist mein Held !
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

changeling schrieb:
Kommerzielle Synthesizer gibt's jetzt seit über 40 Jahren. Synthesizer-Klänge sind etabliert und werden nicht mehr per se mit neuartig und futuristisch in Verbindung gebracht.

sehe ich anders!
wo bitte schön hast du den musik die wirklich rein nach synthi klingt außerhalb der technoiden tanz-musik?

klar gibt es die - ist aber nicht etabliert bzw im mainstream zu hören.


@ moogulator
die ganze flim geschichte ist einfach recht rigide - denk doch mal an hellraiser I und den soundtrack von coil dazu.
bin mir fast sicher das so mancher komponist gerne mal was ganz anders machen möchte.... aber man lässt sie einfach nicht ;-)
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Sound Engine schrieb:
Hö ... genial gelungen ... GENIAL GELUNGEN!? ... electrolastig ... außerordentlich gut gefallen? ... G E N I A L G E L U N G E N!!!??? :evil: Mensch Junge, was guckst bzw. hörst du dir denn für einen Müll an!?!? :evil: :evil: :evil:

Sorry ... aber das mußte unbedingt gesagt werden. :nihao:

Nein, das musste sowas von gar nicht gesagt werden. Echt super Beitrag. :doof:
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

monozelle schrieb:
Sound Engine schrieb:
Hö ... genial gelungen ... GENIAL GELUNGEN!? ... electrolastig ... außerordentlich gut gefallen? ... G E N I A L G E L U N G E N!!!??? :evil: Mensch Junge, was guckst bzw. hörst du dir denn für einen Müll an!?!? :evil: :evil: :evil:

Sorry ... aber das mußte unbedingt gesagt werden. :nihao:

Nein, das musste sowas von gar nicht gesagt werden. Echt super Beitrag. :doof:

Doch. ;-)
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

mik93 schrieb:
changeling schrieb:
Kommerzielle Synthesizer gibt's jetzt seit über 40 Jahren. Synthesizer-Klänge sind etabliert und werden nicht mehr per se mit neuartig und futuristisch in Verbindung gebracht.

sehe ich anders!
wo bitte schön hast du den musik die wirklich rein nach synthi klingt außerhalb der technoiden tanz-musik?

klar gibt es die - ist aber nicht etabliert bzw im mainstream zu hören.


@ moogulator
die ganze flim geschichte ist einfach recht rigide - denk doch mal an hellraiser I und den soundtrack von coil dazu.
bin mir fast sicher das so mancher komponist gerne mal was ganz anders machen möchte.... aber man lässt sie einfach nicht ;-)


oh, nicht nach "synthie" , ich meine schon offen elektronisch. Das kann heute viel sein. Das "man lässt sie nicht" ist vielleicht neben dem kommerziellen Aspekt ein Grund. Aber ich bleib ja stur. Ich will nur nicht zu viel Redundanz bringen, mit gehts natürlich nicht um "Synthieklischees" oder "hauptsache analog" oder irgendeinen Teilbereich. Schon alles, aber erkennbar nicht schonwieder "Orchester". Unter der Prämisse bereits gemachter Ausführung (hab nix gegen Akustik allgemein, ist hier nur einfach zu viel.)

Man könnte das auch bei Musik sagen: Wieso ist bei nichtelektronischer Musik immer die Gitarre vorn? Es gibt so viele Instrumente? Das soll dann natürlich nicht gegen Gitarren als Solche gemeint sein, sondern darauf hinweisen, dass man noch andere Instrumente kennt. Aber das ist jetzt nicht Thema und nur eine Hilfserklärung. Aber die Letzte zum "Gutmensch sein". Denn jeder wird mir und anderen sicher zugestehen, dass man nicht immer dranschreiben muss, dass andere Sachen auch ok sind ;-) Aber hier will ich sie halt mal so wie genannt. So political correctness ham'wer jetzt durch. Hoffe ich.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Jungs: Es ist ok, wenn man verschiedene Meinungen hat. Ich finde auch Serien ok, aber ich such mir dann schon raus, was passt. Allerdings bin ich zzt sehr un-TVig drauf. Würde es nur trennen von Filmen, da da idR ganz andere Aufwände vorhanden und möglich sind. Ein bisschen Spannungsgeticker a la 24 ist für mich aber noch weit weg von dem, was ich meinte. Es ist bestenfalls ein Ansatz.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Moogulator schrieb:
mik93 schrieb:
changeling schrieb:
Kommerzielle Synthesizer gibt's jetzt seit über 40 Jahren. Synthesizer-Klänge sind etabliert und werden nicht mehr per se mit neuartig und futuristisch in Verbindung gebracht.

sehe ich anders!
wo bitte schön hast du den musik die wirklich rein nach synthi klingt außerhalb der technoiden tanz-musik?

klar gibt es die - ist aber nicht etabliert bzw im mainstream zu hören.


@ moogulator
die ganze flim geschichte ist einfach recht rigide - denk doch mal an hellraiser I und den soundtrack von coil dazu.
bin mir fast sicher das so mancher komponist gerne mal was ganz anders machen möchte.... aber man lässt sie einfach nicht ;-)


oh, nicht nach "synthie" , ich meine schon offen elektronisch. Das kann heute viel sein. Das "man lässt sie nicht" ist vielleicht neben dem kommerziellen Aspekt ein Grund...

ist vielleicht missverständlich von mir ausgedrückt worden.... synthie steht bei mir synonym für "offen" elektronisch ;-)
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Moogulator schrieb:
Wieso ist bei nichtelektronischer Musik immer die Gitarre vorn?
a) Posing - funktioniert mit dem Eierschneider prima.
b) Psychoakustik - ist so ziemlich der lauteste derzeit exisiterende musikalische Sound. (Kleiner Crestfaktor und optimales Spektrum)
c) günstig, einfacher Einstieg, nicht so schwer zu lernen, bis es zum Rockmusiker reicht.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Moogulator schrieb:
Wieso ist bei nichtelektronischer Musik immer die Gitarre vorn? Es gibt so viele Instrumente?

Bei Rock/Popmusik ist es meist so. Im Jazz dagegen hat die GItarre keine derart zentrale Stellung, dementsprechend gibt es da auch viele gitarrenfreie Formationen.
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

Aber eine gute Antwort auf: Nenne den nebensächlichsten Teil des letzten Postings ist es durchaus. ;-)
MAn kann einen Riesenabsatz schreiben und man kann sich bei sowas immer sicher sein…
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch

XCenter schrieb:
Monokit schrieb:
Hm...Solaris...soweit ich weiß, ist die Musik eher Steeldrum lastig und mit einem Symphonie Orchester eingespielt. Elektronik recht wenig.

Richtig: wenig Elektronik.
Falsch: Gamelan, nicht Steeldrum.
Glaube das war ne Hangdrum, kein Gamelan...

 


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