Hallo. Wenn das Thema auch länger her ist - so stellte ich mir auch gerade die Frage welche Synths das alle können???
Ich kann total nachvollziehen, dass man Geräte mit Parameter-Lock/Motion Sequence will. Ich habe früher ausschließlich über Midi automatisiert. Mit Software finde ich das auch super. Bei Hardware eher weniger. Erstens verhält sich das manchmal anders: Z.B. bei Cubase: Man schreibt die Automation und sie ist hinterher nicht in einzelnen Spuren aufklappbar (untereinander). man kann dann im Automationsfeld auswählen welche Automation man bearbeiten (nachzeichnen) will. Aber wenn die Parameter und deren Wirkung von anderen Parameterverläufen abhängig sind, so kann man das nur der reihe nach editieren und sich die Kurvenverläufe, so viel ich weiß, nicht simpel gleichzeitig anschauen. Ich fand bei extremen Automationsverläufen, wo vielleicht bis zu 15 Parameter während der Aufnahme aufgezeichnet werden, dass man den Überblick verliert. Daher halte ich nichts mehr von Automationsnachbearbeitung, sondern nehme lieber gleich auf und lasse es wie es ist. Also kann ich dann auch gleich mit Audio. Vorteil: Ich halte mich nicht mit Midi auf. Klar, Nachteil könnte sein, dass man nichts mehr perfektionistisch bearbeiten und ändern kann. - Kann aber auch ein Vorteil sein - je nachdem was man für ein Typus ist. Außerdem hat es etwas echtes. Und Midiverläufe sind halt immer in Steps/Raster-Auflösungen (meist 128 Schritte), während Audio (zumindest bei analogen Geräten)"unendlich" ist. Manchmal hört man so Midiautomationen ja heraus. Der Maler der mit Ölfarbe malt, kann ja auch nicht mehr radieren. Nur noch drüber malen und das ist nicht das gleiche. Kleine "Fehler" machen die Kunst eventuell lebendiger und natürlicher. Selbst kommerzieller Dance muss nicht bis ins kleinste Detail "reingewaschen" sein (auch wenn das die meisten so machen und denken).
Hinzu kommt auch noch, dass man bei einer Automation mit Software zwingend Sysex-Dumps machen muss. Denn sonst werden die Parameter nicht auf den Zustand zurück gesetzt, wie sie waren, als Du die Aufnahme begannst und Du kannst die ganze Automation in den Müll werfen. Selbst wenn man Midi-Dumps macht, oder jedes Mal den Sound pro Projekt/Spur im Gerät neu speichert und benennt, hilft dies noch lange nicht, wenn man innerhalb eines Songs hin und her springen möchte. Dann kann der Synth ja nur die Automationsbefehle übernehmen, die gerade aktuell an der Position sind. Befehle, die zuvor geschahen hat man dann ja übersprungen. Gerade bei vielen Parametern, die zueinander im Klanggeschehen abhängig sind, entstehen dann nur Fehler. Da müsste man dann innerhalb des Songs Dumps machen, oder jedes Mal wieder von vorne laufen lassen.
Ich war ohnehin nie ein Freund dieser Dumps. Außerdem kann ja ohnehin nicht jeder analog Synth seine Parameter midifizieren. Am besten man lernt sauber und intuitiv kreativ zu arbeiten und zeichnet Live-Sessions auf. Das ist zumindest meine Meinung. Was man hat, hat man. Midi ist halt nur Midi. Und wie schnell geht auch mal was verloren und klingt dann nicht mehr, wie es war. Jeder kennt das.
Parameter-Locks finde ich klasse, weil Sie Bestand des Gerätes sind und nicht der DAW. Die DAW ist ja ohnehin nicht immer ein "Hardware-Freund". Außerdem landet dann auch gleich alles im Speicher des Gerätes. Es hat auch was - finde ich ein paar Versuche zu benötigen und Feingefühl bei der Aufnahme von Motion-Sequences zu entwickeln, anstelle Kurven mit der Maus zu zeichnen und zu korrigieren.
Ich würde auch gerne wissen, was es alles für Geräte mit Parameter-Lock gibt. Vielleicht könnte man hier mal aufzählen. Ich kann ja mal anfangen:
GERÄTE MIT PARAMETER-LOCK / MOTION-SEQUENCE:
- Korg Volcas (so viel ich weiß)
- Korg Electribes (ESX, EMX etc.)
- Korg Monologue / Minilogue
- Elektron-Geräte (Analog Four, Rytm, Octatrack)
- Pioneer Toraiz SP-16 --> Habe ich zumindest heute gelesen, dass dies nun seit einem Update geht.
- Dreadbox (Polyend-)Medusa --> Hat hier zumindest vorhin jemand behauptet
.... Bitte ergänzen!
Was auffällt ist, dass dies natürlich nur mit Geräten geht, die einen Sequenzer haben. Ich habe mir auch schon mal Gedanken gemacht, wie man, was es für andere Möglichkeiten gäbe. Nicht so einfach. ich glaube Novation-Peak hat da eine Art Ansatz. Ansonsten ist man bei Klängen ohne Sequenzen dann immer noch von klassischen Modulationskünsten (LFOs, ENVs etc.) abhängig.