Sequentierte Musik - eine Verständnisfrage.

Hi,
Im Keys Magazin 05/2010 (Step Sequencer) meinte Pete Namlook zum Nord Modular G2x:

...Perfekte Hardware trifft aus perfekte Software.
Abfolgen zu kreieren, die sich überlagern, gegenseitig modulieren und immer aufs
Neue überraschen.

Das mit dem überraschen interessiert mich. Was ist dafür verantwortlich?

Bei Musik ala´ Berliner Schule, wenn ich mir auf Youtube die Videos dazu
anschaue, ist mir u.a. folgendes aufgefallen:

Irgendwo läuft immer ein Sequencer welcher einen (oder mehr) Synth(s) antriggert.
Die Sequenz wird transponiert oder die Schrittabfolge beeinflusst.
Der Lead-Sound wird dann "improvisierend" dazu gespielt.
Meist unterliegt dem ganzen noch was "Schlagzeugartiges".
Und das gewisse "etwas" - was mir nicht ganz klar zu sein scheint.

Was veranlasst den Sequencer jetzt dazu, die ihm zuvor programmierte Sequenz, zum
"Leben" zu erwecken, dass sich gegenseitig (endlose) überlagernde modulieren?


- Ein LFO, von wo auch immer gesteuert, greift dieser in die Sequenzabfolge ein ?
- Etwas, was ein Delay ein -und ausfadet ?
- Oder fängt der Sequencer (eine Sequencer Spur) selbst, nach 10-15 Durchgängen, an etwas zu schichten, überlagen oder modulieren. ?

Es geht mir ums Verständniss was dafür verantwortlich ist, nur der Nord G2X wird es wohl nicht sein.

Ich meine wenn der Künstler live grad das Solo spielt, sich aber die Sequenz ändert, warum ?

Ich hoffe die Frage ist nicht zu Noob.
Danke für´s lesen.
 
Stell Dir zwei Sequencer vor, einer steuert mit acht Schritten die Tonhöhe, der andere mit sieben die Filtereckfrequenz. Die dabei entstehende Klangfolge wiederholt sich erst nach 7 x 8 = 56 Schritten: Schon klingt's lebendiger.

Im Nord Modular (G2) kannst Du praktisch jeden Parameter mit einem eigenen Sequencer kontrollieren, Sequencer hintereinander hängen, um mehr als 16 Schritte nutzen zu können, nur bestimmte Schritte mit zufälligen Werten versehen und so weiter - und das alles ohne weitere Kosten, nur begrenzt durch die Rechenkapazität der DSPs.
 
Tonhöhe und Filtereckfrequenz, sind das die typischen Parameter? Was ist noch so Standard, hehe? :floet: :fressen: :konzert: :car: :engarde:
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Ähnlich wie solch ein flexibler Sequencer lässt sich z.B. auch ein S/H-Generator verwenden, dessen Steuersignal man z.B. mittels Filter glätten kann, um damit weichere Übergänge zu erhalten.
Für die Glättung einer zufälligen Treppenspannung ein Filter zu opfern, erinnert an die sprichwörtlichen Kanonen, mit denen auf Spatzen geschossen wird. Ein "Lag Prozessor" oder "Slew Limiter" tut's auch – vor allem, falls das Filter keine Gleichspannungen verdauen kann.

Das musikalische Problem einer zufälligen Treppenspannung ist zudem, dass sie eben zufällig ist, somit hat man also auch keine Kontrolle darüber, an welchem Punkt einer Sequenz z.B. die Klangfarbe besonders hell sein soll.

Auf einem ganz anderen – und meiner Ansicht nach musikalisch interessanterem – Blatt steht dagegen die zufällige Abfrage weniger vom Anwender einstellbarer Werte: Man stellt beispielsweise 16 Tonhöhen ein, überlässt es aber dem Zufall, in welcher zufälligen Reihenfolge diese gespielt werden sollen. Mit entsprechendem Geschick und passenden Modulfunktionen (die man sich im Nord Modular im Zweifelsfalle selber bauen kann) kann man den Zufall dann so in Echtzeit formen, dass beispielsweise bestimmte der eingestellten 16 Tonhöhen mit größerer Wahrscheinlichkeit "angesprungen" werden als andere.
 


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