Serge Modular Video für Fetischisten

Der Videobeitrag ist offensichtlich nach dem Prinzip "Warum leckt sich der Hund anne Eier" konzipiert.
Die musikalische Unbedarftheit ist jedoch erfrischend sympathisch.

Eine Gitarre ist deutlich preiswerter und bringt mehr.

http://www.myvideo.de/watch/6841304/Hei ... Tales_1973

Wer gleich mitsingen möchte:

Jenseits des Tales standen ihre Zelte
Zum hohen Abendhimmel quoll der Rauch
Das war ein Singen in dem ganzen Heere
Und ihre Reiterbuben sangen auch

Sie putzten klirrend am Geschirr der Pferde
Her tänzelte die Marketenderin
Und unterm Singen sprach der Knaben einer:
'Mädchen, du weißt´s, wo ging der König hin?

Diesseits des Tales stand der junge König
Und griff die feuchte Erde aus dem Grund
Sie kühlte nicht die Glut der armen Stirne
Sie machte nicht sein krankes Herz gesund

Jenseits des Tales standen ihre Zelte
Vorm roten Abendhimmel quoll der Rauch
Und war ein Lachen in dem ganzen Heere
Und jener Reiterbube lachte auch
 
Christl Mess schrieb:
Eine Gitarre ist deutlich preiswerter und bringt mehr.
Der Gedanke liegt nahe, daher habe ich's in den letzten 35 Jahren ja auch immer wieder probiert:
mit akustischer Gitarre, mit elektrischer Gitarre, E-Bass, Kalimba, Klavier, Harmonium und Posaune.

Ging alles nicht, also wurd's 'n Synthesizer.

Und das Gloggomobil ist erstens ausverkauft und zweitens muss ich da immer noch selber die Kurbel drehen:
Gloggomobil_1_01.jpg
 
Kann ich davon ausgehen, dass es sich bei dem vorgestellten Videobeitrag um ein aus Sicht des Schöpfers relevanten Musikbeitrag handelt? Dann wären zum allgemeinen Verständnis ein paar erläuternde Worte hilfreich, die dem unbedarften Zuhörer den Zugang zu diesem spröden Werk erleichtern.
 
serge schrieb:
[...] Und das Gloggomobil ist erstens ausverkauft und zweitens muss ich da immer noch selber die Kurbel drehen:
[ http://www.naefspiele.ch/uploads/pics/Gloggomobil_1_01.jpg (•BILDLINK) ]

So ein Gloggomobil stand früher mal in mannsgroß im Rock/Pop-Museum Gronau (oder steht's da sogar noch?). Da war in die Pedale Treten und eifrig Strampeln angesagt.

Das Serge-Video ist insofern spannend, daß man einen Eindruck vom Klang der Oszillatoren und Filter bekommt; das Resultat ist allerdings nicht das, wofür ich einen Serge einsetzen würde (bzw. was ich primär mit Serge in Verbindung brächte).

Stephen
 
Darf ich einmal vorsichtig anfragen, was am Anfang steht: das Instrument, wonach sich die Musik richtet oder die musikalische Idee, wonach ein Instrument und ein Produktionsweg ausgewählt wird? Instrument als Selbstzweck ist doch ziemlich bescheuert.
 
Christl Mess schrieb:
[...] Instrument als Selbstzweck ist doch ziemlich bescheuert.

Absolut.

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich habe eine Idee, die ich umsetzen will, und suche mir das Instrument, das dazu paßt. Der Serge ist für mich ein Instrument, mit dem ich komplexe Klangfarbenverläufe und -Modulationen realisieren möchte, die weit über das hinausgehen, was ich mit einem Moog, ARP oder EMS machen kann. Das kombiniert mit den Möglichkeiten quadrophonischer Auflösung des Klangbildes im Livekontext stelle ich mir sehr spannend vor. Melodien würde ich auf einem Serge eher weniger spielen.

Stephen
 
Eben. Wenn ich einen Nagel in die Wand hauen will, nehme ich sinnvollerweise dazu einen Hammer. Ich nehme aber keinen Hammer und laufe in der Wohnung rum und suche, was ich reinkloppen kann. Mich erinnert das immer ein bisschen an das Glückliche Knöpfchen Treffen.
 
"Das Lied schläft in der Maschine." (Blixa Bargeld -- "NNNAAAMMM")

Stephen
 
Christl Mess schrieb:
Kann ich davon ausgehen, dass es sich bei dem vorgestellten Videobeitrag um ein aus Sicht des Schöpfers relevanten Musikbeitrag handelt? Dann wären zum allgemeinen Verständnis ein paar erläuternde Worte hilfreich, die dem unbedarften Zuhörer den Zugang zu diesem spröden Werk erleichtern.
Das überrascht mich nun doch sehr. Machen der visuelle Inhalt selbst als auch der Abspann des Videos nicht explizit deutlich, dass es sich ganz schlicht und einfach um "Gear Porn" handelt? Und verweist nicht schon der Titel dieses Threads mehr als ausreichend auf den Fetischcharakter der Veranstaltung? Und genügt zur Intention & Entstehung dieses Patches nicht das, was ich bereits in den Video-Erläuterungen auf YouTube geschrieben habe?

"This patch started as a quick demonstration of some basic functionality of the system, but unintentionally evolved into this odd clockwork-like thing. I enjoyed setting up this obstacle course for electrons, hope you like the sounds they make."

Wie man angesichts dieser mehr als deutlichen und gut lesbaren Hinweise auf den schmalen Pfad kommen kann, dass es sich hierbei "um ein aus Sicht des Schöpfers relevanten Musikbeitrag" handeln könne, will sich mir nicht recht erschliessen.
 
serge hat offensichtlich einen guten Job gemacht; neuer Stil - 'tschuldigung Style: Verwirring Music :supi:
 
Na ja, Musik ist es ja offensichtlich nicht und soll es auch nicht sein, wohl aber Sounds, die man enjoyen soll.
Was an puren Klängen Freude verbreiten soll, kann ich nicht nachvollziehen. Mir fehlt da offenbar das entsprechende heitere Gemüt, bin ja gebürtiger Ostwestfale.

 
Christl Mess schrieb:
Mich erinnert das immer ein bisschen an das Glückliche Knöpfchen Treffen.
Aber ganz gewiß!

… kann ich nicht nachvollziehen.
Das liegt im Wesen des Fetisch.

Ich weiss nicht, ob es einen Werkzeugfetisch – z.B. für den von Dir wiederholt ins Feld geführten Hammer – gibt, aber nachdem mir YouTube unlängst Im Kontext eines Auspackvideos ein Video vorgeschlagen hat, in dem ein funktionsfähiges, ferngesteuertes Spielzeugauto in Großaufnahme und aller Ausführlichkeit sorgfältig von einem stöckelschuhbewerten Fuß nach und nach zermalmt wurde, würde es mich nicht wundern, wenn irgendwo auf dieser Welt Menschen besondere Beziehungen zu ihren Hämmern hätten.

Inwieweit einen dies wiederum zum Einstimmen in den Klagegesang über den Untergang des Abendlandes, zum Herbeisehnen des vielleicht in Bälde bevorstehenden Untergangs der Menschheit oder gar zum Sprung von der sagenumwobenen Teppichkante befeuert, steht auf einem anderen Blatt.
 
Mensch Leute, Synthesizer sind pure Magie - die funktionieren auch ohne Spieler! Überflüssig sie sind (die Spieler).
 
Alles Quatsch. Schon in den 70er Jahren prägten wir den Satz: "Die Ausgänge sind für die Ungläubigen."
 


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