Sinn der Notenschrift in der heutigen Zeit

Kannst du Noten lesen?

  • Ja, gut

    Stimmen: 26 32,9%
  • So lala

    Stimmen: 31 39,2%
  • Nein, möchte es aber lernen

    Stimmen: 4 5,1%
  • Nein, brauch ich nicht

    Stimmen: 17 21,5%
  • Enthaltung

    Stimmen: 1 1,3%

  • Umfrageteilnehmer
    79
  • Umfrage geschlossen .
D

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Offline bis Juli '24. Erreichbar via PN.
Noten werden überbewertet
Es gibt sicher großartige Musiker, die können das nicht. Das stellt nicht in Abrede, dass 99% der Musiker von der Notenschrift profitieren würden. Mir fällt jedenfalls auf, dass 99% der veröffentlichten Musik musikalisch immer flacher wird. Dummer Text und Soundeffekte als Ausgleich sind ein billiges Ablenkungsmanöver von diesem Verzicht auf musikalische Kreativität. Ich weiß, für einige ist das nun mal der musikalische Stil von heute. Dann ist es auch verständlich, wenn Drogenjunkies ihren Alltag reflektieren, das ihren Lebensstil nennen: In Kneipen hocken, sich einen ansaufen, ne Line ziehen, whatever.

Man sollte sich vor Augen führen, dass Noten Jahrhunderte lang das Mittel der Wahl war und ist, Musik zu verbreiten. Genauso wie alle Schriften Wissen verbreiten. Der technisch-intellektuelle Fortschritt der westlichen Kultur, die sie maßgeblich der Alphabetisierung auch der ärmsten der Bevölkerung verdankt, wäre ohne die Schrift nicht möglich gewesen.

Es sei zwar dahinter gestellt, ob zu technisch-intellektuellem Fortschritt auch illustre Dinge gehören wie Kolonialisierung, Weltkriege, Globalisierung und Digitalisierung -- alles, blicken wir mal hinter unsere blasierten Friedenssäuseleien, weltpolitische Strategien Ungebildete zu übervorteilen -- und letztere ist zumal gut dabei, das Bildungsniveau in allen Bevölkerungschichten auch hier im Westen wieder zu senken, damit weniger noch mächtiger werden. Wieso lesen, es gibt doch Youtube? Wieso sich durch Bibliotheken pflügen, es gibt doch Google? Wozu Konzentration, meine Aufmerksamkeit ist doch lenkbar wie ein Stier am Nasenring? Wozu Noten, es gibt doch MIDI und Pianorolls.

Aber das nützt so viel auch wieder nicht, wenn wir als Art schließlich Erfolg haben in unserem Bestreben, unseren Gott zu ersetzen, also das meiste Existente zu beenden, damit die Natur neu anfangen kann. Nun, es gibt ja auch ein Danach. Bald gibts keine elektronischen Geräte mehr. Frage mich, was der durchschnittliche Überlebende, der Strahlenkrankheit von der Schippe gesprungen, und der neben dem Einsammeln von unverstrahltem Essbarem und dem Erledigen von Mundräubern und Mutanten noch Zeit für Kultur hat, was er als erstes findet: ein Handy mit unendlicher Akkulaufzeit, mit PIN im Kartenfach des Umschlags und Gigabytes offline gespeicherte Musik, oder zerknitterte, halb verbrannte Partituren aus dem Privatarchiv irgendeines Klavierlehrers oder so, mit etwas Glück ist auch sein Instrument noch intakt und der Überlebende kann es spielen.

Und dann ist in einem Forum für synthetische Musik noch so ein Kerl unterwegs, der "öffentliche Backups" postet, vermutlich in dem Glauben, da finden sich Archäologen, die nichts besseres zu tun haben, als seine kryptische ASCII-Notation zu entschlüsseln, die darin enthalten sind.
Zum Glück sehe ich den Kerl allmorgentlich im Badezimmerspiegel, wir putzen uns immer zusammen die Zähne, und kann ihn da leicht fragen, warum er das tut. Sagt, das sei rein pragmatisch. Jongliere zwischen Tablet, Handy, PC und Desktop. Private Datenaustauschtechniken seien unattraktiv aufgrund eigener Schusseligkeit, mangelnden Komforts oder die Scheu davor, sich neue Technik mit offener oder versteckter Internetabhängigkeit ins Haus zu holen ... Security by obscurity, und wenn doch mal ein Nerd sich die Mühe macht dahinter zu steigen, umso besser -- bestehe ja noch Hoffnung für die Welt. Was er tue, wenn das Internet ausfällt? Tja, rauslaufen und sich der Massenpanik anschließen mit Sekt und Wunderkerzen. Dann nächsten Musikladen stürmen und Partituren kaufen. Endlich wieder Zeit zum Klavierspielen.

Und ja, die klassische Notenschrift widersteht dem Argument, bei den heutigen Möglichkeiten der Klangformung müsse sie passen. Sie selbst kann da zwar wenig behilflich sein, von der Aufnahme neuer Symbole abgesehen, die in einer Legende zu klären wären. Aber ob die Ziffern über oder unter den Noten Fingersätze angeben oder Bezüge zu Fußnoten mit allgemeinsprachlicher Beschreibung einer synthetisierbaren Klangvorstellung, sollte ja egal sein. Wenn der Komponist dazu nicht bereit ist sowas zu erstellen, wohl denn, deckt sich das vermutlich auch mit seiner Haltung zu eigener Musik. Allein, er kann nicht angeben, eine Überlieferung seiner Ergüsse wäre geräteunabhängig nicht möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt sicher großartige Musiker, die können das nicht. Das stellt nicht in Abrede, dass 99% der Musiker von der Notenschrift profitieren würden. Mir fällt jedenfalls auf, dass 99% der veröffentlichten Musik musikalisch immer flacher wird. Dummer Text und Soundeffekte als Ausgleich sind ein billiges Ablenkungsmanöver von diesem Verzicht auf musikalische Kreativität. Ich weiß, für einige ist das nun mal der musikalische Stil von heute. Dann ist es auch verständlich, wenn Drogenjunkies ihren Alltag reflektieren, das ihren Lebensstil nennen: In Kneipen hocken, sich einen ansaufen, ne Line ziehen, whatever.

Man sollte sich vor Augen führen, dass Noten Jahrhunderte lang das Mittel der Wahl war und ist, Musik zu verbreiten. Genauso wie alle Schriften Wissen verbreiten. Der technisch-intellektuelle Fortschritt der westlichen Kultur, die sie maßgeblich der Alphabetisierung auch der ärmsten der Bevölkerung verdankt, wäre ohne die Schrift nicht möglich gewesen.

Es sei zwar dahinter gestellt, ob zu technisch-intellektuellem Fortschritt auch illustre Dinge gehören wie Kolonialisierung, Weltkriege, Globalisierung und Digitalisierung -- alles, blicken wir mal hinter unsere blasierten Friedenssäuseleien, weltpolitische Strategien Ungebildete zu übervorteilen -- und letztere ist zumal gut dabei, das Bildungsniveau in allen Bevölkerungschichten auch hier im Westen wieder zu senken, damit weniger noch mächtiger werden. Wieso lesen, es gibt doch Youtube? Wieso sich durch Bibliotheken pflügen, es gibt doch Google? Wozu Konzentration, meine Aufmerksamkeit ist doch lenkbar wie ein Stier am Nasenring? Wozu Noten, es gibt doch MIDI und Pianorolls.

Aber das nützt so viel auch wieder nicht, wenn wir als Art schließlich Erfolg haben in unserem Bestreben, unseren Gott zu ersetzen, also das meiste Existente zu beenden, damit die Natur neu anfangen kann. Nun, es gibt ja auch ein Danach. Bald gibts keine elektronischen Geräte mehr. Frage mich, was der durchschnittliche Überlebende, der Strahlenkrankheit von der Schippe gesprungen, und der neben dem Einsammeln von unverstrahltem Essbarem und dem Erledigen von Mundräubern und Mutanten noch Zeit für Kultur hat, was er als erstes findet: ein Handy mit unendlicher Akkulaufzeit, mit PIN im Kartenfach des Umschlags und Gigabytes offline gespeicherte Musik, oder zerknitterte, halb verbrannte Partituren aus dem Privatarchiv irgendeines Klavierlehrers oder so, mit etwas Glück ist auch sein Instrument noch intakt und der Überlebende kann es spielen.

Und dann ist in einem Forum für synthetische Musik noch so ein Kerl unterwegs, der "öffentliche Backups" postet, vermutlich in dem Glauben, da finden sich Archäologen, die nichts besseres zu tun haben, als seine kryptische ASCII-Notation zu entschlüsseln, die darin enthalten sind.
Zum Glück sehe ich den Kerl allmorgentlich im Badezimmerspiegel, wir putzen uns immer zusammen die Zähne, und kann ihn da leicht fragen, warum er das tut. Sagt, das sei rein pragmatisch. Jongliere zwischen Tablet, Handy, PC und Desktop. Private Datenaustauschtechniken seien unattraktiv aufgrund eigener Schusseligkeit, mangelnden Komforts oder die Scheu davor, sich neue Technik mit offener oder versteckter Internetabhängigkeit ins Haus zu holen ... Security by obscurity, und wenn doch mal ein Nerd sich die Mühe macht dahinter zu steigen, umso besser -- bestehe ja noch Hoffnung für die Welt. Was er tue, wenn das Internet ausfällt? Tja, rauslaufen und sich der Massenpanik anschließen mit Sekt und Wunderkerzen. Dann nächsten Musikladen stürmen und Partituren kaufen. Endlich wieder Zeit zum Klavierspielen.

Und ja, die klassische Notenschrift widersteht dem Argument, bei den heutigen Möglichkeiten der Klangformung müsse sie passen. Sie selbst kann da zwar wenig behilflich sein, von der Aufnahme neuer Symbole abgesehen, die in einer Legende zu klären wären. Aber ob die Ziffern über oder unter den Noten Fingersätze angeben oder Bezüge zu Fußnoten mit allgemeinsprachlicher Beschreibung einer synthetisierbaren Klangvorstellung, sollte ja egal sein. Wenn der Komponist dazu nicht bereit ist sowas zu erstellen, wohl denn, deckt sich das vermutlich auch mit seiner Haltung zu eigener Musik. Allein, er kann nicht angeben, eine Überlieferung seiner Ergüsse wäre geräteunabhängig nicht möglich.

Meine Güte. Bist du jetzt fertig mit Motzen und Jammern?
 
Es gibt sicher großartige Musiker, die können das nicht. Das stellt nicht in Abrede, dass 99% der Musiker von der Notenschrift profitieren würden. Mir fällt jedenfalls auf, dass 99% der veröffentlichten Musik musikalisch immer flacher wird. Dummer Text und Soundeffekte als Ausgleich sind ein billiges Ablenkungsmanöver von diesem Verzicht auf musikalische Kreativität. Ich weiß, für einige ist das nun mal der musikalische Stil von heute. Dann ist es auch verständlich, wenn Drogenjunkies ihren Alltag reflektieren, das ihren Lebensstil nennen: In Kneipen hocken, sich einen ansaufen, ne Line ziehen, whatever.

Man sollte sich vor Augen führen, dass Noten Jahrhunderte lang das Mittel der Wahl war und ist, Musik zu verbreiten. Genauso wie alle Schriften Wissen verbreiten. Der technisch-intellektuelle Fortschritt der westlichen Kultur, die sie maßgeblich der Alphabetisierung auch der ärmsten der Bevölkerung verdankt, wäre ohne die Schrift nicht möglich gewesen.

Es sei zwar dahinter gestellt, ob zu technisch-intellektuellem Fortschritt auch illustre Dinge gehören wie Kolonialisierung, Weltkriege, Globalisierung und Digitalisierung -- alles, blicken wir mal hinter unsere blasierten Friedenssäuseleien, weltpolitische Strategien Ungebildete zu übervorteilen -- und letztere ist zumal gut dabei, das Bildungsniveau in allen Bevölkerungschichten auch hier im Westen wieder zu senken, damit weniger noch mächtiger werden. Wieso lesen, es gibt doch Youtube? Wieso sich durch Bibliotheken pflügen, es gibt doch Google? Wozu Konzentration, meine Aufmerksamkeit ist doch lenkbar wie ein Stier am Nasenring? Wozu Noten, es gibt doch MIDI und Pianorolls.

Aber das nützt so viel auch wieder nicht, wenn wir als Art schließlich Erfolg haben in unserem Bestreben, unseren Gott zu ersetzen, also das meiste Existente zu beenden, damit die Natur neu anfangen kann. Nun, es gibt ja auch ein Danach. Bald gibts keine elektronischen Geräte mehr. Frage mich, was der durchschnittliche Überlebende, der Strahlenkrankheit von der Schippe gesprungen, und der neben dem Einsammeln von unverstrahltem Essbarem und dem Erledigen von Mundräubern und Mutanten noch Zeit für Kultur hat, was er als erstes findet: ein Handy mit unendlicher Akkulaufzeit, mit PIN im Kartenfach des Umschlags und Gigabytes offline gespeicherte Musik, oder zerknitterte, halb verbrannte Partituren aus dem Privatarchiv irgendeines Klavierlehrers oder so, mit etwas Glück ist auch sein Instrument noch intakt und der Überlebende kann es spielen.

Und dann ist in einem Forum für synthetische Musik noch so ein Kerl unterwegs, der "öffentliche Backups" postet, vermutlich in dem Glauben, da finden sich Archäologen, die nichts besseres zu tun haben, als seine kryptische ASCII-Notation zu entschlüsseln, die darin enthalten sind.
Zum Glück sehe ich den Kerl allmorgentlich im Badezimmerspiegel, wir putzen uns immer zusammen die Zähne, und kann ihn da leicht fragen, warum er das tut. Sagt, das sei rein pragmatisch. Jongliere zwischen Tablet, Handy, PC und Desktop. Private Datenaustauschtechniken seien unattraktiv aufgrund eigener Schusseligkeit, mangelnden Komforts oder die Scheu davor, sich neue Technik mit offener oder versteckter Internetabhängigkeit ins Haus zu holen ... Security by obscurity, und wenn doch mal ein Nerd sich die Mühe macht dahinter zu steigen, umso besser -- bestehe ja noch Hoffnung für die Welt. Was er tue, wenn das Internet ausfällt? Tja, rauslaufen und sich der Massenpanik anschließen mit Sekt und Wunderkerzen. Dann nächsten Musikladen stürmen und Partituren kaufen. Endlich wieder Zeit zum Klavierspielen.

Und ja, die klassische Notenschrift widersteht dem Argument, bei den heutigen Möglichkeiten der Klangformung müsse sie passen. Sie selbst kann da zwar wenig behilflich sein, von der Aufnahme neuer Symbole abgesehen, die in einer Legende zu klären wären. Aber ob die Ziffern über oder unter den Noten Fingersätze angeben oder Bezüge zu Fußnoten mit allgemeinsprachlicher Beschreibung einer synthetisierbaren Klangvorstellung, sollte ja egal sein. Wenn der Komponist dazu nicht bereit ist sowas zu erstellen, wohl denn, deckt sich das vermutlich auch mit seiner Haltung zu eigener Musik. Allein, er kann nicht angeben, eine Überlieferung seiner Ergüsse wäre geräteunabhängig nicht möglich.
Und was nun? Ich erkenne den Sinn dieses Beitrages nicht...
 
Wenn man "klassisch" musizieren will braucht man Noten(lese)kenntnisse - ich bringe mir das gerade (wieder) bei.
In der Schule ( in der preinsuffizienten Phase vor 1990 ) wurde uns das ja noch beigebracht )
 
Aus meiner Sicht ist die Notenschrift nicht überholt, aber sie hat viel an Stellenwert verloren - und das zurecht. Sie wird weiterhin als Alternative und bei klassischen Werken als Standard bleiben. Den Gedanke dass die Musik immer flacher wird mit der Meinung zu verbinden dass notierte Musik einen kulturellen oder künstlerischen Wert hat halte ich schlicht weg für falsch. Man bedenke nur die unzähligen Volkswaisen und Kirchenlieder...
Die Notenschrift mit ihren unzähligen Kompromissen, Vorzeichen, Hilfslinen, Ungereimtheiten hätte so nie passieren dürfen - als würde man ein Gemälde mit Morse Zeichen darstellen. Und doch wurden großartige Kompositionen damit festgehalten.
 
Wow und OMG @Neusiker, da zitierst du mich mit meinem Betrag aus einem anderen Thread, um dich über die neue Zeit zu beschweren?! :shock:
Was würden wohl die Menschen dazu sagen, die bereits Musik vor Erfindung der Notenschrift gemacht haben? Wo Melodien und Gesänge alleine durch learning und doing weitergegeben wurden? Neues, alleine durch trial and error entstanden ist? Vielleicht meinten sie, Noten, diesen neumodischen Kram braucht doch keiner? Andere waren vielleicht begeistert, da sie so in einfacherer Form Musik weitergeben und der Nachwelt erhalten konnten.

Noten kann ich selbst so lala. Aber darum geht es nicht. In meinem Bekanntenkreis sind Leute die in einem privaten Kammerorchester spielen. Ohne Noten können sie nicht spielen. Kein improvisiertes mal aus dem Handgelenk schütteln. Keine Jam-Session nur zum Spaß. Ohne Notenblatt geht da nichts. Sind das jetzt Fachidioten? Nein! Jeder findet den Zugang zur Musik wie es ihm gefällt.

Ohne Noten ist also eher „Back to the roots“, mit Noten ist neumodischer aber wie „Square Dance“, alle werden geführt.

Beides hat seine Berechtigung in der musikalischen Kunst.
 
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Da hab ich im Studium (ich hab nicht Musik studiert, aber hier und da Musikpädagogik-Vorlesungen/Seminare besucht) manch eine Diskussion angezettelt!
Für klassisches Musizieren (damit meine ich nicht nur Klassik, sondern alles, was niedergeschrieben oder abgespielt werden soll) ist sie wichtig. Und ganz ehrlich: Das sind fünf Linien und ein paar Punkte, das lernt jede(r), der/die ein Musikinstrument auf diese Weise erlernen will, in zwei Wochen, kein Thema.
Aber wer nicht die Absicht hat, das zu tun, dem sollte auch nicht in der Schule mit Noten, Quintenzirkeln, Kadenzen und Menuettform der Spaß an Musik ausgetrieben werden.
Meine Meinung.

Schöne Grüße
Bert
 
Mir fällt jedenfalls auf, dass 99% der veröffentlichten Musik musikalisch immer flacher wird. Dummer Text und Soundeffekte als Ausgleich sind ein billiges Ablenkungsmanöver von diesem Verzicht auf musikalische Kreativität.
So produziert man Ohrwürmer.
Man sollte sich vor Augen führen, dass Noten Jahrhunderte lang das Mittel der Wahl war und ist, Musik zu verbreiten. Genauso wie alle Schriften Wissen verbreiten.
Heute gibt es Midi, Audio, Video um Musik zu verbreiten... früher hatte man gar keine andere Möglichkeit um Musik für die Nachwelt zu erhalten oder sie anderen zugänglich zu machen...Aber Noten sind schon manchmal praktisch um eine Melodie festzuhalten oder zu Lernen...Ich nutze sie manchmal (selten) um einen Sequencer zu Programmieren...
 
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Das sind fünf Linien und ein paar Punkte, das lernt jede(r), der/die ein Musikinstrument auf diese Weise erlernen will, in zwei Wochen, kein Thema.
Aber wer nicht die Absicht hat, das zu tun, dem sollte auch nicht in der Schule mit Noten, Quintenzirkeln, Kadenzen und Menuettform der Spaß an Musik ausgetrieben werden.
Da geht mir zu sehr durcheinander: Notenschrift und Musiktheorie sind zwei verschiedene Dinge, und jene ist für diese keine notwendige Voraussetzung.

Musiktheorie kann etwas Ähnlich Erhellendes und Schönes sein wie die Beherrschung der verschiedenen Klangsyntheseformen.
 
Wow und OMG @Neusiker, da zitierst du mich mit meinem Betrag aus einem anderen Thread, um dich über die neue Zeit zu beschweren?! :shock:
Was würden wohl die Menschen dazu sagen, die bereits Musik vor Erfindung der Notenschrift gemacht haben? Wo Melodien und Gesänge alleine durch learning und doing weitergegeben wurden? Neues, alleine durch trial and error entstanden ist? Vielleicht meinten sie, Noten, diesen neumodischen Kram braucht doch keiner? Andere waren vielleicht begeistert, da sie so in einfacherer Form Musik weitergeben und der Nachwelt erhalten konnten.

Noten kann ich selbst so lala. Aber darum geht es nicht. In meinem Bekanntenkreis sind Leute die in einem privaten Kammerorchester spielen. Ohne Noten können sie nicht spielen. Kein improvisiertes mal aus dem Handgelenk schütteln. Keine Jam-Session nur zum Spaß. Ohne Notenblatt geht da nichts. Sind das jetzt Fachidioten? Nein! Jeder findet den Zugang zur Musik wie es ihm gefällt.

Ohne Noten ist also eher „Back to the roots“, mit Noten ist neumodischer aber wie „Square Dance“, alle werden geführt.

Beides hat seine Berechtigung in der musikalischen Kunst.
Es gibt überall auf der Erde Völker, die Musik machen. Ganz ohne Noten. Klingt dann aber mal so gar nicht nach den aktuell sehr weit verbreiteten amerikanischen Musikstilen. Das Musizieren wird dabei von Generation zu Generation direkt weiter vererbt. Und dabei sind dabei sehr "fortschrittliche" Musiktheoretische Sachen dabei. Microtuning. Polymetrik, Polyrythmik etc. Beispiel? Gälischer Sean-Nos Gesang.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meine Güte. Bist du jetzt fertig mit Motzen und Jammern?

Ist natürlich ein Weg damit umzugehen, wenn man sich angesprochen fühlt.

Recht hat er aber und etwas daran ändern kann man erst, wenn man darüber spricht und diejenigen, die sich angesprochen fühlen,
motivieren, an ihren musikalischen Fähigkeiten zu arbeiten.

Dazu gehören aber nicht nur Noten, sondern auch Gehör, Instrumenten- oder Sprachbeherrschung.

Und wem das zu hoch ist ... Tabs sind auch nen super Instrument.

---

Und als Konsument finde ich´s noch viel schlimmer und motze gerne, wenn ich nur noch Musik vorgesetzt bekommen, die anödet.
 
Das sind fünf Linien und ein paar Punkte, das lernt jede(r), der/die ein Musikinstrument auf diese Weise erlernen will, in zwei Wochen, kein Thema.

Aber nicht das flüssige, schnelle lesen und das ganze ebenso schnell in Echtzeit umzusetzen. Ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Aber wer nicht die Absicht hat, das zu tun, dem sollte auch nicht in der Schule mit Noten, Quintenzirkeln, Kadenzen und Menuettform der Spaß an Musik ausgetrieben werden.

Dau wäre zu hinterfragen, welchen Einfluss diese Art von Unterricht auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns hat und wenn man dies
weglässt, wie man diese "Lücke" dann zu füllen beabsichtigt.
Immerhin ist die Gehirnentwicklung eines der großen Probleme der Kinder der letzten ~20 Jahre.
 
Es gibt überall auf der Erde Völker, die Musik machen. Ganz ohne Noten. Klingt dann aber mal so gar nicht nach den aktuell sehr weit verbreiteten amerikanischen Musikstilen. Das Musizieren wird dabei von Generation zu Generation direkt weiter vererbt. Und dabei sind dabei sehr "fortschrittliche" Musiktheoretische Sachen dabei. Microtuning. Polymetrik, Polyrythmik etc. Beispiel? Gälischer Sean-Nos Gesang.
Es geht am Ende darum: Fortschritt ist nur dann welcher, wenn fortgeschritten wird, statt im Nebel herumzuhopsen. Voraussetzung dafür ist zum einen, dass wir wissen, woher wir kommen und zum zweiteren, wohin wir gehen. Das eine ist nicht ohne das andere zu haben. Ob nun die Schrift oder ein Musiklehrer das Traditionsmedium ist -- bei uns ist es primär ersteres, da wir nun mal eine Schriftkultur sind, aber letzteres ist auch unverzichtbar, wenn man mit größeren Ambitionen unterwegs ist wie die Umsetzung von Noten in organische Musik.

Gegen Klimpern und aufs Geratewohl Basteln ist durchaus nichts zu sagen, sinnvoller als Fernsehen oder in Foren abzuhängen. Man sollte allerdings nicht erwarten, dass man viel rumkommtm wenn man auf der Hängematte döst.
 
Da geht mir zu sehr durcheinander: Notenschrift und Musiktheorie sind zwei verschiedene Dinge, und jene ist für diese keine notwendige Voraussetzung.

Musiktheorie kann etwas Ähnlich Erhellendes und Schönes sein wie die Beherrschung der verschiedenen Klangsyntheseformen.
Natürlich, da hast du recht.
Aber man kann sich der Musik auch anders nähern als über Noten, und was ich im Musikunterricht damals über Musiktheorie gelernt habe (vor allem, wie ich es gelernt habe), hat mir persönlich im Musikmachen nicht viel weitergeholfen (meine Klavierlehrerin hat mir ein bisschen was über Harmonielehre beigebracht, was schon spannender war, aber bei ihr auch auf klassische Musik beschränkt).
Ein Musikprofessor hat damals allen Ernstes auf meine Frage, was denn ein Schüler, der kein Musikinstrument spielen möchte, mit Notenkenntnissen soll, geantwortet: "Aber dann kann er ja noch nicht mal im Konzert die Partitur mitlesen!". Stimmt, jetzt, wo ich drüber nachdenke, hätte mir das gestern Abend im Rose-Tattoo-Konzert mit Sicherheit einen sehr viel hochwertigeren Musikgenuss und tiefere Einsichten in die Intentionen der Künstler ermöglicht.

Aber nicht das flüssige, schnelle lesen und das ganze ebenso schnell in Echtzeit umzusetzen. Ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Nein, aber das braucht das eifrige Blockflötenkind ja auch erstmal nicht, oder?
Das kommt, Begabung und Übung vorausgesetzt, mit der Zeit.

Dau wäre zu hinterfragen, welchen Einfluss diese Art von Unterricht auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns hat und wenn man dies
weglässt, wie man diese "Lücke" dann zu füllen beabsichtigt.
Immerhin ist die Gehirnentwicklung eines der großen Probleme der Kinder der letzten ~20 Jahre.
Dass Musikerziehung ganz entscheidend positiv auf die Gehirnentwicklung Einfluss nimmt, ist klar, da brauchen wir nicht drüber zu reden.
Aber ob nun gerade das Notenlesenlernen dem Hirn den entscheidenden Kick gibt, das wage ich zu bezweifeln.

Schöne Grüße
Bert
 
serge, kennst du eigentlich die "Young People's Concerts" von Leonard Bernstein? Die gibt es auf DVD, und du wirst sie lieben!

Schöne Grüße
Bert
 
Warum ist dir „Fortschritt“ in der Musik so wichtig? Warum glaubst du das es Fortschritt geben muss? Und kann es nicht sein, das der Fortschritt bereits da ist, du ihn aber nicht erkennen kannst?

Nur in der Hängematte dösen bewegt natürlich gar nichts. Aber die Ziele und Fortschritte (Haha) setzt sich jeder selbst. Da hilft auch kein Internetforen Rant.
 
Dau wäre zu hinterfragen, welchen Einfluss diese Art von Unterricht auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns hat und wenn man dies
weglässt, wie man diese "Lücke" dann zu füllen beabsichtigt.
Immerhin ist die Gehirnentwicklung eines der großen Probleme der Kinder der letzten ~20 Jahre.
Blockflöten Unterricht habe ich gehasst und hatte keinen guten Einfluss auf mein damals kindliches Gehirn. Singen fand ich klasse und meine Lehrer auch, bis der Stimmbruch kam.
Lernen fühlt sich nicht als Strafe an, wenn man etwas gerne macht. Zu meiner Schulzeit war Musikunterricht mit Blockflöten Strafe pur, für alle Beteiligten.
 
Das gute an Noten ist, daß musikalisches Wissen unabhängig von (Lese-)Geräten über Jahrhunderte hinweg archiviert und weitergegeben werden kann -
denn MIDI braucht ein Instrument welches die Information zu interpretieren in der Lage ist; genauso wie ein Leierkästen Lochkarten benötigt.
Noten sind von daher wie Bücher oder Pergamentrollen - und von MIDI oder Lochkarten wird in 500 Jahren wohl eher niemand mehr sprechen IMHO.

Unabhängig davon existiert in anderen Kulturen eine andere Vermittlung musikalischen Wissens über die Generationen hinweg; z.B. existiert in Afrika eine Oral Culture.

Noten zu beherrschen hilft im übrigen ungemein wenn man das Wohltemperierte Klavier üben möchte -
und daß z.B. Hendrix auch ohne Noten ein begnadeter Gitarrist war sagt eher etwas über Hendrix aus statt über Noten ;-)
 
Diskutiert man das Für & Wider der Notenschrift, wird gerne darauf verweisen, dass eine Entwicklung und Weitergabe von Musik ja auch ohne Notenschrift möglich sei.

Mir erscheint das ähnlich hilfreich für die Auseinandersetzung, als würde man in einer Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Lesen- und Schreibenkönnes darauf verweisen, dass man Bücher ja auch auswendig lernen könne.

Ich muss dann immer an den Roman „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury denken, in dem die Feuerwehr Bücher verbrennt, da diese verboten sind, und die Bibliophilen ihre Lieblingsbücher auswendig lernen, um sie zu bewahren.
 
Warum ist dir „Fortschritt“ in der Musik so wichtig
Statt Fortschritt könnte man auch Entwicklung sagen. Es kommt auch gar nicht darauf an, ob mir das wichtig ist, auch ich entspanne mich zuweilen gern mit Klimpereien. Aber die Aussage, das Noten überbewertet wären, ist für mich gleichbedeutend mit "Entwicklung wird überbewertet".

Entwicklung in der künstlerischen Praxis (hochtrabend: Selbstentfaltung) ist nur möglich, wenn man sich der Tradition nicht verschließt. Die beiden Medien, die man konsultieren kann, Musiklehrer und/oder Notenschrift, sind ja genannt.
 
Diskutiert man das Für & Wider der Notenschrift
Nö, hier hat sich bisher keiner generell für eine Richtung positioniert. Alles kann, nichts muss, quasi wie ein Flex-Tarif. Lesen und schreiben stellt keiner in Frage. Obwohl es noch Naturvölker gibt, für die das eher nicht wichtig ist.

Aber die Aussage, das Noten überbewertet wären, ist für mich gleichbedeutend mit "Entwicklung wird überbewertet".
Für die reine Existenz und überleben nicht wichtig. Beweisen unsere Mitgeschöpfe auf diesem Planeten jeden Tag. Problem mit dem natürlichen Gleichgewicht gab es erst, als sich eine Spezies immer weiter entwickelte, die jetzt über dieses Thema hier schlaue Worte verfasst. Wobei ich jetzt nicht behaupten werde, die Notenschrift bringt uns dem Weltuntergang näher.

Da dir aber das Thema Entwicklung so wichtig ist, ja, Entwicklung ist gut. Solange sie in eine richtige Richtung führt. Noten zählen jetzt nicht unbedingt zu einer Entwicklung, die eine menschliche Vorreiterrolle auf dieser Erde ermöglichte. Zündholz und das Rad, neben zig anderen Entwicklungen, sehe ich eher ganz weit vorne. Wir können aber gerne diskutieren: Zahnstocher, Lockenwickler oder Noten, was ist für eine weitere Entwicklung der Menschheit wichtiger? Auf was werden die Menschen sich in der nächsten Krisensituation eher stürzen? Mehl, Noten, Klopapier? Wenn du ein Feuer anzünden müsstest und hättest nur Notenblätter oder ein Buch die dir gleich wichtig sind, was würdest du wählen? Erfrieren als Joker lasse ich zu.

Ich schreibe das jetzt ganz hart und bitte ausdrücklich um Schnappatmung: Notenschrift ist für die Entwicklung der Menschheit ein „nice to have“! Im Gegensatz zu rechnen, lesen und schreiben.
 
Nö, hier hat sich bisher keiner generell für eine Richtung positioniert.
Was Du damit meinst, dass "sich bisher keiner generell für eine Richtung positioniert" hätte, weiß ich nicht, ich habe davon jedenfalls nichts geschrieben. Auch mit Deinem "nö" kann ich nichts anfangen, denn in einem Thread namens "Sinn der Notenschrift in der heutigen Zeit" wird natürlich das "Für & Wider der Notenschrift" diskutiert.

Lesen und schreiben stellt keiner in Frage.
Ich weiß nicht, warum Du das unter einem Zitat von mir erwähnst, denn ich habe nicht behauptet, dass das jemand in Frage stellen würde.

Notenschrift ist für die Entwicklung der Menschheit ein „nice to have“!
Sicher, nur ist das eine ziemliche Binsenweisheit mit entsprechend magerem Erkenntnisgewinn. Wer würde schon lieber verhungern, wenn er dafür Musik schreiben könnte? Oder um mit Frank Zappa zu sprechen:

"Alles, was nicht in den Mund passt, ist Verschwendung."
 
Statt Fortschritt könnte man auch Entwicklung sagen. (…)

Entwicklung in der künstlerischen Praxis (hochtrabend: Selbstentfaltung) ist nur möglich, wenn man sich der Tradition nicht verschließt. Die beiden Medien, die man konsultieren kann, Musiklehrer und/oder Notenschrift, sind ja genannt.
Möchte man etwas Neues schaffen bzw. finden, muss man wissen, was es gibt. Ist in den Künsten nicht anders als in der Wissenschaft. Ansonsten bleiben einem nur Glückstreffer.
 
@Mitarbeiterinfo wenn du einen Neuling in einem Musikerboard, der von sich sagt keine Noten zu können, begrüßt mit "Noten werden überbewertet", so habe ich das als Anlass gesehen, per Umfrage die Noten-Alphabetisierungs(-bereitschafts-)rate in diesem Board zu ermitteln. Nicht ohne meine Meinung dazu kundzutun, worüber sich vortrefflich streiten ließe.

Aber dass man sich mit Kenntnissen der Notenschrift allein ebensowenig ernähren kann, wie es möglich ist, beim Pflugscharhersteller mein Ochsengeschirr auf indogermanisch zu bestellen, was menschheitsneuentwicklungsmäßig wieder arg im Kommen sein wird, leuchtet mir ein. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Persönliches in diesem Zusammenhang:

Bis vor ca. 3 Jahren hatte ich noch eine Band - alles Musiker ohne Noten- und Harmonielehrekenntnissen - bis auf den Drummer: Der war Schlagzeuglehrer und kannte nur Schlagzeugnoten ;-)

Ich kann nur sagen, daß das Zusammenspiel in so einem Kontext äußerst schwierig sein kann - um nicht zu sagen: Ich hatte mich ab einem bestimmten Punkt schlicht geweigert, meinen Mitmusikern haarklein jede noch so popelige Harmoniefolge und jeden noch so unpassenden Ton erklären zu müssen.

Anmerkung: Vielleicht klingt das für den einen oder anderen hier arrogant oder abgehoben (so ticke ich allerdings nicht): Ich habe mir irgendwann die Frage gestellt, warum sich andere nicht den Hauch von Mühe geben ein musikalisches Handwerk zu erlernen - und einfach 'mal stumpf büffeln, das Gehör und das Harmonieempfinden ausbilden - so wie ich das auch lange Jahre getan habe. Demütig sein.

Ich spiel doch auch nicht in einem Fußballverein, ohne die Regeln zu kennen ;-)

Dann aber - immer dicke Hose - gerne darauf verweisen: "Das braucht man ja alles nicht".
Musiker X-Y-Z hat auch nie Noten gelernt.
...

Ja - wenn man sein Leben lang stumpfe a-moll/e-moll-Nummern spielen möchte - oder entweder nur die weissen oder die schwarzen Tasten drückt: Dann ist das wohl so :mrgreen:

Einordnen unter: Vermeintlich geniale Dilettanten.
 
hab in musik ne 5. habs später, mit 26 nochmal versucht zu lernen, aber bin gescheitert.

wenn ich nachkucke, krieg ich raus, wo ein a liegt. das war es aber schon. ich drücke immer die tasten, die sich für mich gut anhören.

aber es kotzt mich schon ein bissl an, wenn ich nicht weiss welche grundtonart mein lied hat um einen autotune effekt einstellen zu können :sad:
 


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