Stereo-Spread, welcher digitale Synth kann das?

sägezahn-smoo schrieb:
Ich zitiere nur John Bowen. Er wollte das feature eine Weile unbedingt haben und musste es nun verschieben, da digital nicht so einfach.
John: "But with all the digital voices being summed prior to a final stereo buss, there seems to be some issues."

Da liegt das Missverständnis: sein Problem ist ein anderes, nicht daß es digital per se schwer wäre,
sondern die Voicearchitektur die er gewählt hat, offensichtlich gibt es nur
eine Monosumme vor den Effekten (die dann wohl ebenfalls nur Monoinput haben).
Etwas grob ausgedrückt also kein Digitalproblem, sondern ein Bowen-Problem.
Ich glaub es wär interessant die Gegenfrage zur ursprünglichen zu stellen:
welche VAs haben denn kein Panning pro Voice?
- Solaris
- ... ?
 
Eigentlich sollte der Solaris da kein Problem mit der Stimmarchitektur haben:

Jeder der 4 "VCAs" lässt sich einzeln im Stereopanorama verteilen. Das lässt sich auch modulieren.

Was fehlt ist die Modulationsquelle "Stimmnummer" bzw. eine Tabelle, in der sich den 8 Stimmen eigene Werte zuweisen lassen.

Die Aussage klingt für mich nach einem leichten Komunikationsproblem zwischen Herrn Bowen und dem DSP-Menschen (sorry, Namen Vergessen). Will man die komplette "Stimme pannen hat man vermutliich ein Problem, weil sich die einzelnen VCAs aller Stimmen vermutlich schlicht auf eine bzw. mehrere Stereosumme aufsummieren.

Das muss auch so sein, sonst klappt es nicht wenn man verschiedene "VCAs" auf verschiedene Effektbusse schicken will. Anders gesagt der Solaris erzeugt vermutlich erst mal eine Stereosumme für alle VCA1 Stimmen, alle VCA2 Stimmen,... Damit liegt wohl niemals die summe VCA1+VCA2+... pro Stimme vor.

Nachdem Herr Bowen vermutlich gefragt hat "can we pan individual voices" (oder so) hat der Programmierer zutreffend gesagt "des is a bisserl kompliziert" (oder so). Auf die frage "können wir die Stimmnummer als Modulationsquelle nutzen" wäre die Antwort wohl eine andere gewesen. Das wäre aber die einfachste (und flexibelste) Lösung. Da könnte man dann auch unterschiedliche Filteröffnungen etc.. pro Stimme erreichen...
 
verstehe, bis auf das Routing zu Effektbussen - bin mit der Architektur des Solaris nicht vertraut.
Ich wär jetzt eher von einem Pre-Filter-Mix für Oszillatoren ausgegeangen und einem einzelnen "VCA" "am Ende" vor dem Panning.
Aber jedenfalls ist es kein allgemeines spezifisch "digitales" Problem.
 
Das mit der Stimmennummer ist in einem Synth wie dem Q+ mit Multimode, Unisono und der dynamischen DSP Auslastung schon etwas komplexer. Vor allem auch die Verzahnung mit dem Voice Stealing und Assignement.
Der Solaris hat aber eine traditionelle und feste Architektur und auch keinen Multimode, so dass man dort wohl schon von einer Stimmennummer reden kann.
 
Wenn ich sägezahn-smoo richtig verstanden hab' wuerde Random oder Keyfollow ihm auch reichen...
 
Random-Pan ist sicher nicht was ich suche. Voice--Raindom-Pan schon eher. Ich suche überhaupt keinen normalen Panning-Effekt und daher bringt ja auch ein Keyb-Pan nichts, sondern möchte Schwebungen im Stereofeld, nicht nur innerhalb einer einzelnen Stimme. Natürlich geht das am besten, wenn der Synth innerhalb seiner Stimmen nicht perfekt ist (man könnte auch sagen, nicht perfekt abgeglichen). Gestern habe ich es beim XV-5080 getestet. Es geht wirklich, aber schwebt natürlich aufgrund der statischen Samples massiv weniger wie beim Code oder beim Prophet08. Selbst wenn man den Parameter "analog feel - Bezeichnung ist mir gerade nicht präsent" benutzt - obwohl es viel bringt.

Immerhin, der XV kann es und ich werde sicher weiter experimentieren, der steht ja so oder so nur wegen Pads da.

Ich bin auch in den Menus des NL3s gewesen, aber nichts gefunden. Auch der Test vom Code08 war etwas zu kurz, immerhin, da habe ich ein paar bisher verborgene Parameter gesehen. Danach hatte ich keine Zeit mehr....
 
sägezahn-smoo schrieb:
Random-Pan ist sicher nicht was ich suche. Voice--Raindom-Pan schon eher.

Das meinte ich ja...(bei der Hitze versuch ich mich kurz zu fassen, sonst verliere ich den Faden :? ) Random als Quelle, Pan als Ziel wird dann meist pro Stimme ausgewertet, ausser man verwendet 'ne CC# als Quelle. Wobei man statt Random auch 'nen langsam eingestellten frei laufenden LFO nehmen kann, der Pro Stimme 'nen anderen Startpunkt und damit 'ne neue Pan Position erzeugt.


Natürlich geht das am besten, wenn der Synth innerhalb seiner Stimmen nicht perfekt ist (man könnte auch sagen, nicht perfekt abgeglichen). Gestern habe ich es beim XV-5080 getestet. Es geht wirklich, aber schwebt natürlich aufgrund der statischen Samples massiv weniger wie beim Code oder beim Prophet08. Selbst wenn man den Parameter "analog feel - Bezeichnung ist mir gerade nicht präsent" benutzt - obwohl es viel bringt.

Es gibt ein Random Pitch fuer die Tones, dann kann man bei Bedarf noch per Tone Delay Parameter den Startpunkt der Tones leicht gegeneinander verschieben und die Geschwindgkeit des Vibrato pro Tone leicht variieren. Das schwebt dann schon recht ordentlich und wenn man dann noch zwei Filter z.B. PK und LP o. LP2 kombiniert (structure 2), stellt das imho so einige VAs in den Schatten... ;-)
 
Danke summa für die Tips. Werde ich gleich mal probieren. Jeder hat so seine Kniffe. Ich finde auch, dass Rompler teilweise eine interessante Quelle bzw. Alternative sind. Genau darum habe ich den XV5080 geholt, der ganz anders klingt als der Rompler (Rampler?) im Kronos. Generell bringen Experimente mit Pan und Verstimmen immer viel. Evtl. kann der XV sogar die gleichzeitige Modulation eines LFOs von Pitch (ganz leicht), aber einer positiv, einer negativ.
 
Ziemlich leicht ist das in REAKTOR zu realisieren, da das voice-info-Modul für jede Stimme eine Nummer liefert; daraus lässt sich eine Verteilung im Stereospektrum festlegen. Mit dem voice-shift-Modul wiederum kann man das noch variieren.

Der Eingang V liefert polyphon die voice-Nummern, also wie in diesem Fall bei einem vierstimmigen Ensemble das Tupel (1,2,3,4) und der Eingang Vcs die Anzahl der Stimmen. Daraus lässt sich der Pegel durch eine einfache Rechnung in drei Bereiche einteilen, so dass die vier Stimmen verteilt werden. Stellt man eine entgegengesetzte Rechnung für den anderen Kanal auf, so ergibt sich eine Verteilung im gesamten Stereobild. Der Faktor spread wiederum variiert im Bereich [0..1] die Stärke des Spreadings. Spread=0 ergibt keine Verteilung, spread=1 die größte.

ciao herw
 

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herw schrieb:
Der Eingang V liefert polyphon die voice-Nummern, also wie in diesem Fall bei einem vierstimmigen Ensemble das Tupel (1,2,3,4) und der Eingang Vcs die Anzahl der Stimmen. Daraus lässt sich der Pegel durch eine einfache Rechnung in drei Bereiche einteilen, so dass die vier Stimmen verteilt werden.
Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, warum diverse Synths das nicht haben. Gerade eben bin ich drauf gekommen:

Greife und halte einen vierstimmigen Akkord und die vier Stimmen werden schön im Panorama verteilt. Nun greife noch eine Taste: Plötzlich gibt es fünf Stimmen (1,2,3,4,5) und alle bisher gehaltenen Stimmen verschieben sich im Panorama. Laß zwei Tasten los und das Geeiere geht weiter.

Tja, ganz so einfach ist es nicht, das gut zu lösen, erst recht nicht, wenn man an multitimbrale Synths denkt, die die Stimmenanzahl den verschiedenen Klängen dynamisch zuweisen.
 
Also wie schon geschrieben, mit den Yamahas TG/SY77/99 geht das wunderbar, da gibts neben normaler Pan Position pro Voice noch zig andere Algoritmen wie das Paning gehen bzw. reagieren soll! Kann man wunderbare Sachen mit machen und schöne Stereoeffekte die sich nach Spielweise änderen oder je nach Tastendruck usw!! Das ist ja das was diese Synths auch noch so ausmachen neben den Klang ansich!Die bringen dann einfach mehr Abwechslung rein in den Patch selber vom Klangverlauf etc!
Obs im XV auch geht, weiß ich nicht, denke da aber diverses zu sehen in den Menus, hatte mich dahingehend noch nicht weiter beschäftigt!

Gruß,Matze
 
im XV gehts, ich habs probiert. Es schwebt trotzdem nicht so schön wie ich gerne hätte. Aber das liegt nicht an der Funktion, sondern an den klanglichen Eigenschaften. Ich habe aber summas tips noch nicht alle verfolgt.

Nachdem ich gestern eine polyspur vom Prophet08 eingespielt hatte, dessen Sound ich inkl. Voice-Pan programmiert hatte, habe ich wiedermal festgestellt, dass zuviel des Guten für einen komplett zugemüllten Mix sorgt. Aber ein klein wenig ist genial. Ich hätte nicht gedacht dass ein DSI-Synth so stark schweben kann. Aber mit den 4 LFO's/der Modmatrix und dem Voice-Pan ist schon viel drin. Schade, dass die DSI-Propheten auf VCO-Seite fast gar nichts können.
 
Beim TG33 / SY22 kann man die vier Parts, aus denen sich die Sounds zusammensetzen, im Stereofeld verteilen.
 

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