stilfindung - viele köche verderben den brei?

ich halts so: ich mach, was mich interessiert und das so tiefgehend und ernsthaft wie zeitlich möglich. der rest ergibt sich dann. "heute spielt die ska combo mal samba" geht natürlich schief. da muss man sich bisschen mehr zeit nehmen und auch mal in ruhe etwas anhören.
 
Irgendwann kehrt man eh zu seinen Wurzeln zurück, wie auch immer die aussehen. Also egeal welchen Style Du verfolgst achte darauf, dass genug Persönlichkeit von Dir darin steckt.
 
ich verlass mich da eigentlich so gut wie ich kann auf mich selber. ich bring alles ein was mir in den sinn kommt ohne bewusst in eine richtung zu denken. daher sind auch viele drums bei mir sehr hip hop lastig, besonders bei neueren sachen. vll. solltest du aber mal über deinen eigenen musikgeschmack nachdenken. denn wenn ich ein lied anfange und richtig bock hab das zu machen fesselt mich das mindestens eine woche, und nicht nur ein tag!!
naja, immerhin ist es doch so das soetwas die musik szene mehr beeinflusst als wenn man nur sturr versucht den nachzurennen was anderen wie sand am meer machen.
also: selber kopf ein ( oder besser ausschalten ) und dann los!

... dann wirds auch mit den nachbarn...

:mrgreen:
 
...ich glaube, das mit den Stilrichtungen ist eines der wenigen Probleme, welches ich gar nicht habe - weil ich keine Ahnung von den Stilen/Stilrichtungen habe weiß ich nicht, wann ich mittendrin, knapp oder total vorbei bin...

...womit ich aber jetzt nicht sagen will, Stilrichtungen wären unnötiger Ballast - die haben ihre Berechtigung, und machen Sinn, wenn man weiß was man macht...

...was ich hier eher raushöre ist das Problem, daß es mehr Spaß macht was Neues anzufangen, als mal was fertigzumachen, auch wenn es anstrengend wird...

8)
 
bewusst richte ich mich nach nix. elektronisch sollte es sein, mehr anforderrungen hab ich eigentlich nicht.
ich denke jeder hier spielt in seinen eigenen genre, is nur die frage in wie weit das mit vorhandenen genres kooperiert^^ :mrgreen:

...auch in metal kann man dance elemente raus hören...ich denke nur mal an die hardcore tanz parts.
 
Ich glaube grundsätzlich, dass es sehr nützlich ist, sich mit mehreren Stilen auseinander zu setzen - und zwar auch dadurch, dass man sie als Musiker nachzubilden versucht. Das macht es imho einfacher, seinen eigenen Stil zu finden. Ich glaube eine sehr entscheidende Frage dabei ist, mit wie viel Neugierde, Leidenschaft, Aufmerksamkeit und Detailliebe man so etwas tut.

Das bedeutet aber auch, dass man die jeweiligen Richtungen zumindest mögen sollte, jedenfalls, damit die Sache Spaß macht. Ein anderer Weg kann es sein, sich gezielt "Zitate" bzw. Anregungen aus ganz unterschiedlichen Richtungen zu holen. Beispiel: Vielleicht ist es ja so, dass dir die Arbeit des Drummers auf der Disintegration-Platte von The Cure sehr gefällt. Du holtst dir eine markante Stelle, bildet das Schlagzeug am Sequencer nach, und sorgst dann dafür, dass es in einen selbst geschaffenen House-Kontext (z.B. als Zwischenstück oder Break) funktioniert. Voilá! Und schon was Neues - und vielleicht sogar etwas, was dir einen Hinweis für neue musikalische Pfade gibt. Okay, das ist jetzt ziemlich weit hergeholt - in einem Housekontext dürte es einfacher sein, zum Beispiel, das polyphone, fast schon sequencerhafte Gitarrenspiel der Gitarristen auf dieser Platte als Anregung zu nehmen, um sich damit neue Wege der Motiventwicklung und Motivverarbeitung zu erschließen.

Immer gut ist es imho, sich bei Stücken, die man mag, zu fragen: Warum genau funktioniert das dort gut. Woran liegt das? Welche Tricks im Sounddesign oder Tontechnik sorgen dafür, dass es geil klingt? Auch hier kann es sich sehr lohnen, etwas nachzubauen - um die erschnupperten Tricks dann in der eigenen Musik einzusetzen. Noch besser, jedenfalls oft - man macht: gemeinsam Musik. Auch dabei kann man viel lernen.

Tja - und letztlich ist es so, dass auch ein einzelner Koch den Brei ganz gut verderben kann. Das sehe ich z.B. an eigenen misslungenen Stücken. :? Umgekehrt kann eine Vielzahl unterschiedlicher Richtungen und Anregungen am Ende nicht nur sehr interessant klingen, sondern auch harmonisch und gut. Ich würde also also einen alten Kochspruch beherzigen:


  • Je mehr Köche die Lehrmeister sind, umso bessser wird der Koch!
Eine gute Empfehlung zur kompositorischen Weiterbildung ist m.E. diese Serie. Dort kann man sich einerseits die MIDI-Daten bekannter Stücke anhören, aber wichtiger noch: In der Sendung (z.B. via NDR-Mediathek) bekommt man erklärt, wie bestimmte Dinge funktionieren. Imho sehr empfehlenswert - sollte man sich via Podcast u.ä. reinziehen.
 
jo, ich kenn das "problem". ich bin auch eher ein mensch, der ständig was neues versucht, konnte mich nie auf einen stil festlegen. keine ahnung, ich mache musik mittlerweile nur noch gelegentlich, da soll es einfach nur laune machen.....
wenn man irgendwelche ambitionen hat, kommerziell was zu machen, dann schadet es sicher nicht, sich auf ein ding einzuschießen und das zu perfektionieren. das bedeutet ja nicht, dass man nicht auch mal was anderes machen kann, ist ja normal, dass man sich weiterentwickelt, oder das sich schwerpunkte verändern usw....
ein bekannter von mir macht seit 10 jahren das gleiche und das dafür halt echt gut, jedesmal wenn ich einen track von ihm höre, denke ich, wow, genauso muss das klingen, da stimmt alles, dafür würde er in nem anderen genre komplett abloosen.
dann gibt es natürlich noch die menschen, die einfach alles können, genies sozusagen und natürlich das komplette gegenteil :lol:
 
Wenn man seine Musik verkauft ist das ganze sicher zwangsläufig was anderes, zumindest würde ich von z.B "Scooter" nicht unbedingt erwarten das die plötzlich mit ner Ambienteplatte um die Ecke kommen.
Andererseits kann man ja auch unterschiedliche Pseudonyme oder Projektnamen verwenden?
Ich hab in den Frühneunzigern mit Trance und Rave angefangen aber je älter ich wurde desto eher war ich auch bereit andere Sachen zu probieren.
Komerziell haben dann Hip-Hop Sachen funktioniert, obwohl das gar nicht meine Welt war und ich eher zufällig reinschlitterte, nur Spaßhalber mit ein paar Jungs ein wenig im Studio rumgejammt und dann veröffentlicht .
Heutzutage mach ich auch was ganz anderes.
 
Ohne Konzept läuft nix!

Nirgendwo!

Kein Konzept zu haben, Ist auch schädlich für die selbstwahrnehmung.

"Spass" ist eine sehr kurzfristige angelegenheit!

Peter
 
Es läßt sich je nach Ansatz sehr gut konzeptfrei arbeiten und wer halt nicht anders als kopfgesteuert kann, erklärt kurzerhand die Konzeptfreiheit zum Konzept. Das geht auch überall, sofern man nicht entweder a) die Subjektivität der Aussagen in scheinbar objektiven Floskeln versenkt oder wahlweise b) die Enge des eigenen Oberstübchens für den Rest der Welt hält.

Selbstwahrnehmung "mit Konzept" dürfte in nicht wenigen Fällen eher auf eine gezielte Selbttäuschung hinauslaufen, diese schmeichelt dann meistens dem konstruierten Eigenbild. Deshalb auf das richtige Konzept achten - auch hier wäre "kein Konzept" durchaus hilfreich im Sinne einer ergebnisoffenen Selbstbetrachtung, das Resultat mag dann natürlich nicht immer gefallen, gerade bei Narzissten ein nicht zu unterschätzendes Problem. Wenn man hingegen lieber die Fassade aufrecht erhalten mag, kann man ja unliebsame Erkenntnisse im Vorfeld durch ein geeignetes "Konzept" ausfiltern.

Spaß ist übrigens nur dann kurzfristig, wenn es kein echter, sondern ein oberflächlicher, aufgesetzter ist, sprich: die Spaßkonstuktion ein untaugliches Fundament hat.

Was ist eigentlich ein Konzept ?
 
Is schon klar!

Nein, spass ist eine emotion und emotionen haben nun mal die eigenschaft sehr wechselhaft zu sein!?

Sind wir uns da einig??

Ein konzept ist: "sich etwas "VORSTELLEN" und VERHALTENSWEISEN finden, die das ereichen sichert!

auf jeden fall eine geistige angelegenheit, was auch spass machen kann

und ist inhaltlich völlig offen oder wertfrei...
 
:supi:

"Spass haben" würde ich nicht so wörtlich nehmen, ich z.B. "hab meinen Spaß" am Technikgebastel, das ist ziemlich langfristig so, wenn auch nicht konstant. Würde das aber eher als klimatische Aussage verstehen und nicht als kurzfristige Wetteransage ;-)

Hm, wie erklär ich, was ich meine ? Sagen wir mal: Emotionen sind ein Vektor, und wenn der wechselt, kann das entweder die Richtung, den Betrag oder beides betreffen. Und im Hinblick auf Emotionen gibt es konstante Richtungen, die zwar in ihrem Betrag schwanken, aber ansonsten gleich sind (z.B. Klassik hören, in dem Fall Bach, geht nicht immer, auch mal ein halbes Jahr lang nicht, aber immer wieder regelmäßig) Und es gibt Wechsel der Richtung, das ist dann evtl. eher das was Du meintest, also mal Bach, dann Mozart, dann Shostakovitch, Debussy und Berg ?

Also ich sag mal : teileinig ;-)

Dem "weiteren" Begriff von Konzept stimme ich zu, in dem Sinne passt vielleicht sogar die Unterscheidung bewußt/unbewußt gar nicht so schlecht, Konzept klingt immer so ein bißchen nach Intellektüllen und Verkopfung. Was ja in jedem Fall auch mal sein muss, nur eben nicht dauernd.



Zum Kernthema :

Stilbildung ist knifflig, einerseits Schubladendenken mit all seinen Nachteilen, das man eigentlich nur gebrauchen kann, um unter 1.000.000 Artists und Releases nicht mit 999.995 seine knappe Zeit zu verplempern. Ansonsten auch immer eine Frage des Maßstabs, rede ich von E und U, oder von Metal, Rock, Pop, Electronic, R+B, usw oder gar von 2Step, Dubstep, Doubledubbdeppstep und unterscheide Vegetarian Progressive Grindcore südnorwegischer Metalquintette in den Sommermonaten von den Progressive Vegan Crossover Combos aus dem westlichen Ostschweden während der Elchbrunft ? In heutigen Zeiten sind doch auch die Musikgattungen einer nicht unerheblichen Entropie unterworfen und führen damit ihre Existenz ad absurdum.

Von daher: Stil als Merkmal eines Künstlers, bestimmt nicht schlecht zur Markenbildung. Kann aber auch gerne zum Gefängnis werden, deswegen die Flucht in andere Projektnamen. Manchen Bands wurde ein Stilwechsel schon zum Verhängnis. Ist aber alles sowieso ziemlich unscharf, erlaubt ist was gefällt (abgedroschen, aber gut).

Zum Finden des eigenen Stils : Klauen wo immer es beliebt, nehmen was einem gefällt und dabei auch die eigene Fortentwicklung über die Zeit nicht vergessen und immer wieder mal gegenprüfen, ob das noch alles paßt. Es sei denn man muss zwecks Sicherung des Lebensunterhalts oder Füttern des Egos eine bestimmte Zielgruppe mit bestimmer Erwartungshaltung zufriedenstellen. Ging mir mal so mit dnb, konnt ich NIX mit anfangen, bis dann irgendwann mal die richtigen zappeltracks liefen und schon war´s um mich geschehen.
 
Ich neige dazu Sachen zu kombinieren die mir an anderen Tracks gefallen, unabhaengig von der Stilrichtung. Damit meine ich keine Melodien oder die verwendeten Sounds, eher stilistisches, wie 'ne Bridge, ein Intro oder die Art die Melodie/Drums zu variieren oder in den Vordergund zu stellen.
 
Meine Meinung:

Mach was du willst und soviel verschiedene Musikrichtungen wie du schaffst. :nihao:
Ausser du willst erfolg mit deiner Musik !! :fawk:
 
"Spass" ist eine sehr kurzfristige angelegenheit!
also, wenn du keinen spaß dabei hast, warum machst du es dann ¿?
ich habe spaß am musik machen, seitem ich damit angefangen habe, das ist schon ziemlich lange her, egal, ob früher die klassische musik oder seit ca. 15 jahren elektronischen kram.....
das ist alles was für mich zählt, wenn ich dabei keinen spaß habe, bringt auch das tollste konzept nix..
 
CO2 schrieb:
also, wenn du keinen spaß dabei hast, warum machst du es dann ¿?

Ich hatte ihn so verstanden, dass man, weil man´s grad mal aus Spaß so macht, in ein Genre reinschnuppert, aber ohne Plan und Ziel - und dass die erste Begeisterung dann schnell verfliegt und am Ende doch nix bei rauskommt.

Problematisch, wenn man ergebnisorientiert herangeht, aber vollkommen ok, wenn der Weg das Ziel ist - dann hat man seinen Spaß, solange er dauert und widmet sich danach anderen Dingen und Stilrichtungen. Jeder so wie er mag und es ihm guttut.
 
jo, aber "man" macht ja nicht heute hiphop und morgen deathmetal....
ich denke, jeder hat schon einen schwerpunkt, ich habe auch viele stile "versucht" (was aber nciht bedeutet, das ich mich mal ne woche damit beschäftigt habe, sondern eher in jahren gerechnet....). trotzdem habe ich keine lust, jeden tag das gleiche zu schrauben, darunter leiden halt manchmal die tracks, weil ich dann keine lust mehr habe, alte tracks auszuarbeiten usw.... das problem kennt aber wohl jeder hier..... oft gewinnen die songs aber auch etwas, weil man eben dadurch von einem (oft zu engem) supidupi-konzept abweicht.
ich glaube, "konzept" verwechseln viele mit "schublade", in die sie sich nur allzugerne selber reinquetschen.....
 


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