Theremin - first encounter

moogli

Technobubi
Diesmal einfach ein bisschen Nähkästchen-Plauderei meinerseits. Ich habe mir ein Etherwave (ohne Plus) gekauft und gerade eben zum ersten Mal den "Schwan" (Saint-Saëns) mit Klavierbegleitung von YouTube ausprobiert. Es ging sogar einigermaßen gut, ich hatte allerdings auch lange Zeit in meiner Jugend am Cello verbracht und war daher immerhin schonmal "Intonation vs. keine Bünde" gewohnt. Aber es ist schon schwierig, so ganz ohne Referenzpunkt "so sehr stillzuhalten" und z.B. nur das Handgelenk für eine Tonleiter zu bewegen. Nach 15 Minuten werden die Arme durch die unnatürliche Position auch müde, vermutlich müsste/wird man also auch spezielle Muskelgruppen neu ausbilden müssen :D

Ich dachte lange Zeit, das Theremin sei eher uninteressant ist für mich, weil man klanglich ja kaum Möglichkeiten hat. Ist ja letztlich auch nicht mehr, als eine andere Art von Controller. Am Ende hat mich die Exotik der Sache dann aber doch angesprochen, und nun finde ich es doch ziemlich cool. Vorläufig jedenfalls :) Es ist zwar exotisch (geblieben), aber als "Spielerei" wegwischen kann man die Kiste irgendwie auch nicht. Das ist schon ein eigenständiges Instrument mit einem ganz "eigenen" Ausdruck.

Beeindruckend finde ich, wie stark der "mehrdimensionale" Aspekt dieser Kontrolle und letztlich auch das menschlich-Unperfekte dem Sound Leben einhauchen. Es ist letztlich ja nur ein "doofer" Oszillator auf der Klangerzeugungsseite - umso faszinierender, dass der dann schon nach einer menschlichen Stimme oder auch einem Cello klingt, wenn man ein Vibrato damit macht. Einfach, weil eine menschliche Hand das Vibrato "macht", und nicht der LFO.

Soweit mein kurzer Neulings-Erfahrungsbericht - wer hat sich denn von euch schon an den Antennen versucht?


Viele Grüße,
Moogli
 
Ich hatte versucht dasselbe mit dem Ribbonkontroler und Reaktor zu machen.
Da fehlt aber schon mindestens eine Dimension für die Lautstärke, bzw überhaupt ist das nicht so der Ersatz.
Und ich hab zu wenig Fortschritte gemacht dabei hatte das Ding sogar ausgemenssen und eine Skala dafür gemacht.

Ich mag Theremin sehr, das ist so Stimme auf das wesentlichste reduziert.

In Reaktor hatte ich allerdings dann mit Formantsynthese experimentiert und dem ganzen Do-Re-Mi Formantenm aufgeprägt.
Das ist nicht unbedingt besser, sondern einfach anders, irritiert zT auch.

Aber ein einzelner statistcher Formant kann deen Sound noch etwas Stimmen-/oder Cellomässiger machen.
 
Ein frühes Ribbon-ähnliches Instrument mit Lautstärke über Druck auf die Leiste oder per Pedal gab es ja auch, das Trautonium. Da ist es auch so, dass es sich durch den mehrdimensionalen Zugriff auf den Aufnahmen nicht mehr wirklich nach Elektronik anhört (obwohl selbige relativ simpel ist).

Du könntest ja zum Ribbon noch zwei Pedale hinzufügen, eins für die Lautstärke und eins für die Formanten. Aber das Setup dann wirklich zum "singen" zu bringen... ist dann wohl (wie auch beim Theremin) wieder mit sehr viel Übung verbunden... :)
 
Hallo Moogli,
ich kann dich nur ermuntern, dranzubleiben. Es finden in und um Deutschland regelmäßig sogenannte Theremin-Akademien statt, bei denen man Einzel- und Gruppenunterricht nehmen kann, Workshops und Konzerte besuchen oder auch selber auftreten. Sie werden veranstaltet vom "Theremingenieur" Thierry Frenkel und von Carolina Eyck, die dieses Jahr mit ihrem Theremin den Klassik-Echo gewonnen hat. Dieses Wochenende findet die Herbst-Akademie in Lippstadt statt, im Winter zum ersten mal eine in Lausanne (mit u.a. Dorit Chrysler), im Frühjahr in Leipzig und im Sommer in Colmar. Ich war bisher zweimal in Leipzig dabei und hatte Unterricht bei Carolina sowie Lydia Kavina, die ja die Großnichte von Leon Theremin ist und von ihm selbst gelernt hat. Ich denke, gerade als Cellist passt du da super rein, weil alles eher auf klassische Musik ausgerichtet ist. Ich selbst komme aus dem Elektro/Synthpop-Bereich und habe dort erst angefangen, nach Noten zu spielen. Auch mit dem "Schwan" übrigens :)
Sehr zu empfehlen ist auch das Buch von Carolina Eyck, eigentlich das Standard-Lehrbuch fürs Theremin.
http://theremin.academy/de/
 
Wow, vielen Dank für die wertvollen Tipps, Kinokoma! Ich hätte nicht erwartet, dass es so etwas gibt. Die Videos von Carolina habe ich mir teilweise schon angesehen, und da merkt man auch, dass sie wirklich motiviert ist, das Instrument anderen näherzubringen und vielleicht auch allgemein bekannter zu machen.

Da Du dort schon zweimal gewesen bist: Würdest Du sagen, dass man als relativer Noob einfach dort aufkreuzen kann/sollte (und was davon hat)? ("habe dort erst angefangen, nach Noten zu spielen" liest sich ja so, als ob die Antwort eindeutig "Ja" ist, aber ich frag sicherheitshalber nochmal so direkt nach)

Viele Grüße,
moogli
 
moogli schrieb:
Würdest Du sagen, dass man als relativer Noob einfach dort aufkreuzen kann/sollte (und was davon hat)?

Eindeutiges "ja". Ich wusste vorm ersten mal nicht wirklich, was mich erwartet - ich hatte mich ganz naiv zum Ensemble-Kurs angemeldet und es war erst mal ein Sprung ins kalte Wasser, aber danach war ich extrem motiviert. Ich plane, Ende Januar in Lausanne dabeizusein, vielleicht sehen wir uns ja.
 
Ja das klingt doch gut! Ich habe mir nun mal ihr Buch bestellt, bin gespannt, wie ich damit vorankomme. Obs bei mir mit Lausanne klappt, weiß ich noch nicht :? Aber vielleicht im Frühjahr in Leipzig? Wir bleiben jedenfalls in Kontakt!
 
ich habe ein Moog Etherwave Pro Theremin, nun habe ich das Problem, dass das Audiosignal brummt und rauscht. Ich nehme an, es ist ein Erdungsproblem und frage mich, wie ist das Theremin überhaupt geerdet, wenn das Netzteil nur zweipolig ist? nehmt ihr ein normales unsymmetrisches Patchkabel oder extra ein symmetrisches? Wie sieht das bei euch aus? Irgendwie gibt es am Gerät auch kein "Anschluss" für eine Erdung..
 


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