Thomas Dolby

Auweia, IMHO leider nicht gerade die beste Werbung für diese Roland Cloud Sachen. Habe mir jetzt nur die ersten 20 Minuten angehört und der einzige gute Sound den ich da hören konnte, kam ausgerechnet von der alten Jupiter-4 Hardware bei der Dolby aus den alten Hardware-Zeiten erzählt und den kurz anspielt. Ansonsten klang das für mich fast eher alles nach Tischhupe und jeder der der Meinung ist, dass Hardware immer noch besser klingt, würde sich hiermit wohl eher bestätigt fühlen.
Zumindest Dolbys super Songwriting können selbst die schlimmsten Sounds nichts anhaben :heyho:.
 
Er scheint damit auch in den USA getourt zu sein.

Wenn man ihm beim Spielen zuschaut, merkt man erst wie einfach eigentlich seine Stücke konstruiert sind. Pirate-Twins besteht zB quasi nur aus einer sequenzierten Linie und dazu manuell gespielt jeweils nur eine einzige Synthfigur (wenn auch immer mit unterschiedlichen Sounds).
 
Ansonsten klang das für mich fast eher alles nach Tischhupe
Das liegt daran, dass Dolby die Originale eingespielt hat, und dafür das damals futuristischste (und teuerste) elektronische Musikinstrument der Welt eine Tischhupe, eeehm, Sampleplayer verwendet hat: den Fairlight. Man kann es den Tischhupen schlecht vorwerfen, dass sie randvoll mit Thomas Dolby-Sounds sind.
 
Das liegt daran, dass Dolby die Originale eingespielt hat, und dafür das damals futuristischste (und teuerste) elektronische Musikinstrument der Welt eine Tischhupe, eeehm, Sampleplayer verwendet hat: den Fairlight. Man kann es den Tischhupen schlecht vorwerfen, dass sie randvoll mit Thomas Dolby-Sounds sind.

Sicherlich ist durch die Art der Umsetzung - Plugins, in Logic usw. - der Charme irgendwie verloren gegangen. Nach hinten wurde es im Video aber etwas besser. Als "Live-Auftritt" für eine Tour würde mir das aber so nicht gefallen - die Performance wirkt (auf mich zumindest) viel zu gestreßt und unsouverän. Kann aber auch sein, dass ich 30 Jahre später da auch nicht mehr so leicht zu begeistern bin, weil ich ja mittlerweile kennt man ja so einiges und weiss auch selbst wie man sowas macht ;-)

Ich finde allerdings nicht dass Dolby-Stücke so einfach konstruiert sind, bei Pirate Twins vielleicht noch, aber andere Songs sind im Vergleich zu anderen Elektronik-Musikern dieser Zeit doch deutlich ausgefuchster und haben auch immer so einen leicht jazz-funkigen Touch. Ist natürlich immer die Frage mit was man das vergleicht.
 
Das liegt daran, dass Dolby die Originale eingespielt hat, und dafür das damals futuristischste (und teuerste) elektronische Musikinstrument der Welt eine Tischhupe, eeehm, Sampleplayer verwendet hat: den Fairlight.
Den Fairlight CMI II hat Herr Dolby erst ab der "Flat Earth" von 1984 eingesetzt, für die "Golden Age of Wireless" (1983) kam vor allem ein PPG 340/380-System zum Einsatz.
 
Den Fairlight CMI II hat Herr Dolby erst ab der "Flat Earth" von 1984 eingesetzt, für die "Golden Age of Wireless" (1983) kam vor allem ein PPG 340/380-System zum Einsatz.
historisch richtig. Inhaltlich gehts darum, dass die ganzen Tischhupen ab 1992 Sounds per Sampleplayback realisierten für die zehn Jahre zuvor man noch seine Großmutter und den dazugehörigen Familiengrundbesitz verkaufen musste.

@Jenzz: Ja, er ist einfach groß

und @wirehead: Doch sie sind einfach konstruiert. Nur weil er halt lieber mit Non- und Undecim-Akkorden arbeitet, mit (für ihn übrigens ganz typischen) SextQuintSprung-Melodien und das auf zuerst nicht durchschaubaren Rhythmusmustern, scheint es kompliziert. Aber in der Analyse erweist es sich alles als durchaus simpel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Inhaltlich gehts darum, dass die ganzen Tischhupen ab 1992 Sounds per Sampleplayback realisierten für die zehn Jahre zuvor man noch seine Großmutter und den dazugehörigen Familiengrundbesitz verkaufen musste.
Aha, danke für die Erklärung – das ist allerdings sehr wahr.

Nur weil er halt lieber mit Non- und Undecim-Akkorden arbeitet, mit (für ihn übrigens ganz typischen) SextQuintSprung-Melodien…
Bitte, magst Du so nett sein und das – vielleicht sogar an einem Beispiel? – etwas näher erläutern? Ich bin musiktheoretisch nicht ganz so beschlagen.
 
Ich finde das immer stark, wie Mr. Dolby den Kindern anschaulich erklären konnte, wie ein Synthesizer funktioniert!


 
Leider habe ich nicht mehr die extended Version von "Hyperactive". Das ballerte zu gut!

Auf "Aliens ate my Buick" arbeitete er teils mit mehreren gelayerten Bass-Samples.
Fettet auch.
 
Die "Aliens" wiederum ist vor allem mit dem 1985 erschienen Fairlight CMI III (Series 3) entstanden. Dessen Sample-Library ist auch sehr schön in Dolbys Filmmusik zu "Gothic" (über die Irrungen und Wirrungen der Nacht, in der Mary Shelley die Idee zu ihrem Roman "Frankenstein" kam) aus dem Jahr 1986 von Ken Russell zu hören – mein Geschmack war es übrigens nicht, bis auf diese kurze elegische Passage ab Minute 30…

…ganz im Gegensatz zu den frühen Alben der britischen Truppe "Prefab Sprouts" ("vorgefertigte Sprossen", schöner Bandname), die von Dolby produziert wurden: "Steve McQueen" von 1985 teilt Fairlight-CMI-II-Klänge mit der "Flat Earth", "From Langley Park to Memphis" von 1988 dagegen Series-III-Klänge mit der "Aliens".

Himmel, das ist so ein abgrundtief nutzloses Wissen, dass man's schon als geistige Verirrung abtun könnte. Und jetzt muss ich los, den Hotelschlüssel im Strandsand suchen.
 
und @wirehead: Doch sie sind einfach konstruiert. Nur weil er halt lieber mit Non- und Undecim-Akkorden arbeitet, mit (für ihn übrigens ganz typischen) SextQuintSprung-Melodien und das auf zuerst nicht durchschaubaren Rhythmusmustern, scheint es kompliziert. Aber in der Analyse erweist es sich alles als durchaus simpel.

Angeber ;-) Das meinte ich aber mit "ausgefuchster" - zumindest im Vergleich zu den 80er New Romantic Bands aus der selben Zeit wo ich bei den meisten eigentlich sofort fast alles mitspielen könnte. Bei Dolby fiele mir das nicht so leicht zumal ich bei Harmonie-Lehre ja auch immer geschwänzt habe :wegrenn:
 
Kann sich jemand an das Beatnik Browser Plugin erinnern?
War so ne Mischung aus Sample Player, MIDI Player, mit Effekten glaube ich.

Ist nie richtig durchgestartet.
 
Thomas Dolby ist zwar absolut nicht meine Musik, aber ich bin bis heute von einem Sound auf seiner Platte 'She Blinded Me With Science' fasziniert. Dieser ist ab Sekunde 55 zu hören. Der tiefere Ton - neben dem gleichzeitig gespielten höheren -, der etwas Apokalyptisches für mich hat.
Vielleicht weiss ja einer, aus welchem Synthie der stammt.


Ansehen: https://youtu.be/V83JR2IoI8k


Schwer zu sagen, wahrscheinlich ein Sample tiefer gespielt mit Effekten bearbeitet, müsste man mal hochpitchen um zu hören ob es sich um den selben Steicher Sound handelt den man auch obenrum zu hören bekommt.
 
Dolby hatte bei der Aufnahme keinen Sampler. Das ist vermutlich einfach ein beliebiger Sägezahn-Pad bei dem mit nem parametrischen EQ ein Mittenband massiv angehoben ist.
 
Der Fairlight kam dann wohl erst 84, einem Interview nach zu schließen, obwohl bei Dolbys Cube (83) klang schon einiges nach Sampler.

 
Zuletzt bearbeitet:
Bei dem Roland Promo Auftritt erzählt er auch mal von der "blinded me..:"-Aufnahme. Ich bin nur zu faul, das nochmal durchzuskippen.
 
Ist das jetzt eher 'ne historische Frage oder geht es darum den Sound selbst einzusetzen?
 
Selber einzusetzen. So ein Sound passt total zu meinem apokalyptischen Dark Electro Szenario von einem klaustrophobischen Großstadtbild, das keine gute Zukunft bereithält.

Naja, ich würde es einfach mit vorhandenem Equipment nachbauen, Fanwander hat dir ja schon die wichtigsten Hinweise gegeben.
 
Electro Funk typisch wär' ja eher ein tiefer Organ Sound:

 
@Böse Schwingung
Hab' den Thomas Dolby Sound auf die Schnelle mit Massive nachgebaut, falls du damit was anfangen kannst.
 
Hab' bisher nur ein Macro belegt, aber mit Filter Mix kannst du die Balance zwischen Bass und Lead Anteil regeln, das müsste ich an sich noch auf ein Macro legen.
 

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