Toft ATB, TL-Audio M4 oder doch älterer Mischer?

E

eazy-f

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Hallo zusammen!
Ich weiß, dass diese Frage schon einmal hier im Forum gestellt wurde, doch bei dem andern Thread wurden nicht alle meine Fragen beantwortet. Und zwar möchte ich mir ein Analog-Pult mit 16 oder 24 Kanälen zulegen. Bei meiner Suche bin ich auf mehrere interessante ältere Mischer, den Toft ATB-16 und den TL-Audio M4 Valve 16 gestoßen. Als Limit habe ich mir zwar 1500,- gesetzt, bei dem Toft und dem TL-Audio würde ich natürlich noch was drauflegen, aber dafür steht auch nicht so bald eine Wartung an. Logischerweise müsste ich da auch etwas warten bis dann von denen ein Gebrauchtes zu finden ist, doch zuletzt ging ja ein Toft für knappe 2000,- weg.

Die anderen wären dann von den Herstellern:
- Soundtracs Topaz
- Allen & Heath
- Midas Venice
- Calrec (der 10-Kanal Stereomixer, wenn sich davon einer finden lässt)

Dafür brauche ich den Mischer:
Multitrack-Mixdowns, hauptsächlich mit elektronischen Instrumenten, Rap und Gesang. Momentan produziere ich immer noch viel mit meinem Akai S-900, will aber demnächst etwas elektronischer werden, da ich mir zuletzt einen Oddy zugelegt habe. Außerdem spiele ich gelegentlich ein paar Baselines oder Gitarrenriffs ein.

Features:
Der Mischer sollte gute Filter und einen "warmen", "musikalischen" Sound haben. Der Mischer muss nicht zwingend rauscharm sein, sollte aber auf keinen Fall klingen wie einer aus der Tascam M-Serie. Von denen hatten meine Band und ich schonmal zwei verschiedene Modelle für die PA und das ging gar nicht. Die Preamps sind nicht besonders wichtig, da ich keine Multi-Track-Aufnahmen mache. Mir hat da mein Channel One bisher immer ausgereicht. Der Mischer sollte auf keinen Fall nur für LoFi brauchbar sein.

Bisher habe ich mit einem Soundcraft Spirit Folio RacPac gearbeitet, gelegentlich auch mit dem Tascam System-20 (rauscht leider wie verrückt) und dem Roland KM-60. Ich bin Euch schon mal im voraus für alle Vorschläge, Empfehlungen, genauere Modellangaben (dazu Erfahrungen eurerseits - auch von anderen Herstellern) sehr dankbar.
 
Hast Du eine Empfehlung bei den Mackies? Ich hatte die erst einmal nicht bedacht, da ich als ich Begann mich für Ton zu interessieren mal mit ner Mackie-Console gemischt hatte, die ja so extreeem transparent war das ich sehr von den Ergebnissen enttäuscht war. Leider kenn ich das Modell nicht mehr.
 
Für Mackie Empfehlungen gibt es hier viele Freds, einfach suchen.
Ansonsten gibt es auch viele Leute, die Ahnung von den Mackiemischern haben, ich
gehöre nicht dazu. :lol:
 
Hi,

ich kenn mich mit mischern nicht rasend gut aus, hab aber ein mackie 8-Bus (24/8/2) in verwendung.

Das ist ein zuverlässiges und meiner meinung nach gut klingendes pult, hat umfangreiche routingmöglichkteiten und 6 effektwege sowie 8 busse. ich glaub die sind recht günsitig zu bekommen und man kann damit wohl nicht allzuviel falsch machen.
den EQ verwedn ich nicht ständig, finde ihn aber soweit ganz brauchbar.
 
Dann werd ich mal bei den Mackies kundig machen. Ich hoff echt nur das die nicht so transparent klingen wie ich das in Erinnerung habe bzw. auch farbiger klingen als mein Soundcraft Spirit Folio.
Kann mir jemand von Euch mal ein paar Mixes hochladen (im besten Fall unkomprimierte oder mit Kompression aus DAW)?

Ich erinnere mich vor ein paar Jahren mal das Trident Serie 65 gehört zu haben. Der Klang hat mich sehr begeistert, nur ist von denen keins zu finden. Kann mir da jemand vergleichsweise ähnliche Consolen nennen? Hab mich inzwischen auch mal bei Oram wegen der T Series 16 erkundigt.
 
Ich würde schon sagen, dass die Teile von TL Audio mehr färben als ein Toft. Bei deinen Anforderungen würde ich das TL Audio jedenfalls mit in die engere Auswahl nehmen. Beide kann man sich ja mal zum testen kommen lassen.


Robust sind die TLs jedenfalls :mrgreen:
 
das toft atb 24 kann ich wärmstens empfehlen - hab ich glaub ich auch schon 100 mal hier im forum ;-)

der einfachste vergleich ist folgender:

ein mackie 8bus pult voll auslasten und ein toft atb voll auslasten und dann vergleichen - dann fällt dir erstmal auf was man jahrelang vermisst hat - dynamik, klang und transparenz.

die eqs vom toft sind oberklasse - man braucht kaum noch externe equalizer.

wer wirklich wert auf eine klangliche verbesserung legt, wird mit toft, oram usw. auf keinen fall enttäuscht - scheiss auf die kohle. die verarbeitungsquali dieser pulte ist ebenfalls perfekt.
 
Zwischen dem Toft ATB und dem TL-Audio zu vergleichen sollte ja kein Problem sein. Ich hatte ja auch wegen dem Oram T Series 16 angefragt. Weiß jemand von Euch wo ich zu dessen Sound noch zuverlässige Informationen herbekomme? Das Pult müsste mir ja zugeschickt werden und dann ist ja nix mit mal kurz antesten, oder?
 
Vielleicht bei www.gearslutz.com

Ansonsten kannst du davon ausgehen, dass ein Röhrenpult (TL Audio) mehr färbt, als ein
Transistorpult wie Toft/Oram. Ich würde für die Färbung lieber einen Summenkompressor
mit Röhren verwenden oder je nach Instrument direkt bei der Aufnahme einmal mit
Röhrenvorverstärker und einmal direkt ins Pult aufnehmen. Bin aber kein Profi.

Oder hat der TL Audio die Röhren nur in der Summe?

Lieber mehr Möglichkeiten offen halten.
 
Verstehe ich Dich richtig: Du suchst ein Mischpult, das möglichst NICHT transparent klingt? Bist Du sicher, dass Dir dann mit der zielgerichteten Bearbeitung der Stereosumme nicht mehr geholfen wäre?
 
noisefactory schrieb:
Bist Du sicher, dass Dir dann mit der zielgerichteten Bearbeitung der Stereosumme nicht mehr geholfen wäre?

Ja, ich möchte dem Klang schon vor der Summe eine von mir gewünschte Färbung geben ganz nach dem Motto "keine Gefangenen machen". Je früher ich meinem Mix die von mir gewünschte Klangfarbe geben kann, umso schneller komme ich an mein Ziel. Natürlich muss das Pult zu meinen Vorstellungen passen, deshalb frage ich ja hier. Wenn ich's transparent brauche, dann wird in der DAW gemixt.
 
Sorry, aber dein Denkansatz ist IMHO nicht sehr praktikabel.
Mein Studer 962 mit 9 Mono und 5 Stereo Inputs plus 4 Subgruppen (Kompressor/Limiter in jeder Summe) verwende ich hauptsächlich zum Mixdown bzw. ab und zu als Frontend (per "Direct Outs"). Aber wie nimmst du auf? PC/Apple? Oder analoger/dgitaler Multitracker?
Den Sound macht man(n) IMHO entweder am besten schon bei der Aufnahme z.B. bei mir gingen viele Synths/Drumcomputer an Bass & Gitarrenverstärker und wurden dann per Mic(s) abgenommen bzw. derzeit mache ich mehr oder weniger drastische Klangveränderung direkt in Ableton Live 8 Suite.
Das Toft finde IMHO zu gross und zu teuer an die TLA's klingen zwar super, sind aber IMHO nur was für Profi-Studios.

'Ne ganz andere alternative wäre z.B. ein 2-kanaliger Preamp/Di/Comp. mit Röhren den du vor deiner Aufnahmekette verwendest. Gerade bei Hip-Hop/Rap/Downbeat als Stilmittel ideal. Und da musst du keine 2K verschleudern. Und dazu noch ein kleines gutes Pult (Mackie, Soundtrack etc.) zum Mixdown.
 
eazy-f schrieb:
Ja, ich möchte dem Klang schon vor der Summe eine von mir gewünschte Färbung geben ganz nach dem Motto "keine Gefangenen machen". Je früher ich meinem Mix die von mir gewünschte Klangfarbe geben kann, umso schneller komme ich an mein Ziel. Natürlich muss das Pult zu meinen Vorstellungen passen, deshalb frage ich ja hier. Wenn ich's transparent brauche, dann wird in der DAW gemixt.

Ah jetzt kapiere ich. Ich verstehe unter Transparenz etwas anderes, nämlich saubere, möglichst verzerrungsfreie Signalführung, hohe Kanaltrennung und gutes Summing mit genügend Headroom. Und in diesem Sinne fand ich die Mackies und Tascams, mit denen ich in den 90ern gearbeitet habe, nicht supertransparent ;-)
Besser wäre es doch, dem Signal vorher eine Färbung mitzugeben. Da bin auch Frixions Meinung. Die besseren Mischpulte, sind ja eigentlich eher auf einen transparenten Sound und hohe Signaltreue ausgelegt und selbst wenn es eine bestimmte Färbung mitbringt, hast Du diese ja auch wieder auf jedem Kanal identisch. Da wäre Frixions Herangehensweise doch deutlich praktikabler, finde ich jedenfalls auch.
 
eins welches so ausgerüstet ist wie das von frixion und optisch wie technisch fit ist ca. 4000-5000 Euro. und das ist nicht übertrieben
viele hifi-bandmaschinen freunde sind übrigens auch auf der suche nach solchen teilen und die haben oft geld...
 
frixion schrieb:
'Ne ganz andere alternative wäre z.B. ein 2-kanaliger Preamp/Di/Comp. mit Röhren den du vor deiner Aufnahmekette verwendest. Gerade bei Hip-Hop/Rap/Downbeat als Stilmittel ideal.

Der Tipp ist echt sehr vielversprechend und ich habe auch vor mir demnächst einen besseren Stereokompressor zuzulegen. Bisher habe ich immer mit nem DBX 118 gearbeitet. Hat leider keine Röhren. Hast Du da nen Tipp für einen guten Röhrenpreamp?
Die Direktabnahme der Synhtis werd ich dann auch mal ausprobieren. Wenn das so gut funktioniert wie bei Gitarren, dann ist da ja auch auf jeden Fall noch was drin.

Zur Ergänzung: Ich nehme in Cubase auf und die Filter sollten auf jeden Fall besser sein als die meines Soundcraft Spirit Folio Rac Pac.
 
Ja, Studer ist ein dicker Tipp. Klar.
Jedoch könnte es etwas enttäuschend, lästig und teuer werden, wenn man Ersatzteile braucht, oder nicht?
Außerdem sollte man für ein älteres Pult noch Reinigung und evtl. Ersatz von Fadern, Potis usw. einplanen,
um auf Dauer Spaß zu haben. Was man danach erhält, könnte aber all den Aufwand vergessen machen.

Wie schon gesagt, man kommt nicht günstig an ein Studer heraun - wenn, dann nur mit Macken.
 
Oder mit Glück, so wie ich. Mein erstes 962 (das schon verkauft ist) kosteste inkl. Versand aus D-Land ca. 2,4k, allerdings musste ich (dank einer Büroklammer die irgendwie auf das interne Netzteil "gerutscht" ist ?!?) eine saftige Reparatursumme (ca. 400-450 Euro) für das komplett durchgeschmorte Netzteil zahlen.
Mein zweites und aktuelles Studer war ein Ebay-Schnäppchen, technisch einwandfrei, Versandkosten auch OK mit den ext. Expansion-Units um ca. 1600 Euro-1700 (geschenkt!!!). Das könnte ich "lässig" um 3 bis 3,5k verkaufen (Sammlerwert), will ich aber natürlich nicht.
Mein kleines Revox C-279 Mischpult wird auch von einem Bekannten retourmodifiziert bzw. dann von ihm verkauft (ca. 700-800 Euro).

Aber auch mein Ex Mackie 8-Bus (made in U.S.) mit 32 Kanälen hatte schon ein Paar Macken (Übersprechen in den Subgruppen bzw. nicht gerade perfekt laufende Fader/Pots)...also nicht nur Vintage Pulte (das Studer ist auch den 80'er Jahren) können Ärger machen, sondern auch "modernere" Pulte.
 
eazy-f schrieb:
Hast Du da nen Tipp für einen guten Röhrenpreamp?
Die Direktabnahme der Synhtis werd ich dann auch mal ausprobieren. Wenn das so gut funktioniert wie bei Gitarren, dann ist da ja auch auf jeden Fall noch was drin.

Preisklasse? Meinen 2-Kanaligen Röhrenpreamp/Pseudo-DI A-Designs MP-2 (nicht MP-2a) hat mir Forumskollege feilritz abgekauft, vielleicht verkauft der ihn dir (am besten anfragen).
Siemens V-74'er (alt aber gut) bekommt man relativ günstig, V-72'er leider nicht (meinen EX hab' ich um ca. 800-850 Euro verkauft).
Aber gerade in diesem Bereich sind auch Transen-Preamps/ DI-Boxen empfehlenswert, von neu (Great River, Avalon, TL-Audio) bis alt (Siemens/Telefunken/TAB V-276/376 a/b etc.)
All in One-Lösungen gibt es z.B. von TLA ("Fat"-Serie, A2 etc.), SPL (naja) und teurere Sachen.

Bei Fragen, schick' mir bitte 'ne Email.
 
mit glück kann man auch einen jupiter 8 für 2000 euro kaufen, so wie ich im 2009 die chance hatte, aber dann ausgeschlagen habe... wenn man ein geservicetes studer 692 haben will, mit meterbridge, den 4 subgruppen und jeden kanal mit eqs ausgerüstet muss man einfach tief in die tasche greifen. imho sind die auch nicht alle vintage, wie ich mal in einem video von einer studer museumsführung gehört habe, wurde das pult (961 und 962) bis 2004 noch neu hergestellt.

hier das video, sogar
1985-2007


aber ich würde, wenn man tief in die tasche greifen will, eher zu einem toft raten, da hat man dann auch 8 buse, genügend aux etc. ausser man macht ein echtes schnäppchen mit einer geilen vintage konsole.
 
Nö, grösseres Studer nit genügend Subgruppen (hier nur 4) wie das 963 nehmen:

963_1.jpg
 
und da zahlst du dann wieviel für ein geservictes (kein schnäppchen)? nehme mal an einiges mehr wie für ein neues toft, einiges vieles mehr...
 
5-7k (je nach Ausstattung). Ebay sehe ich da nicht als Referenz. Ein ehemaliger Freund (Black Metall Band Abigor) hat sein 963 vor einigen Jahren noch sehr günstig von Schmitronics bekommen und mich mit dem "Virus" infiziert. Da ich nicht soviel Platz hatte /habe, war das 962 ideal.
Die Entscheidung bereue ich nicht.
 
geht ja noch, trotzdem, so ein kompaktes 16 (oder 24) kanal toft, mit 8 bus und 6 aux finde ich doch um einiges vernünftiger... gebraucht für nochmals weniger zu kriegen

ein 692 habe ich auch, aber war auch ein riesenschnäppchen wie ich es die letzten 3 jahre nur einemal gesehen habe und da habe ich zugegriffen.
 
Ich habe die ATB Serie live im Geschaeft "gestetet" und finde den Bedienungskomfort/Ergonomie nicht wirklich ideal (Potabstaende etc.). Und die Fader wirken gegen ein Studer Pult billig.
Was nuetzen mir die vielen Features, wenn ich mit dem Mixer nicht warm werde?
Studer ist zwar reduzierter, klingt aber IMHO neutraler.
 


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