Um was geht es in Peter Schillings "Major Tom"

Auch wenns etwas OT sein mag, aber, wie Serge auch schon gefragt hat, woran machst du das mit der Sabotage fest?
Der Text lässt sich so interpretieren, dass Major Tom die Mission absichtlich zum Scheitern bringt. ("Hallo Major Tom, können Sie hören, woll´n sie das Projekt, denn so zerstören ..." (...) "Sein letzter Funk kommt, grüßt mir meine Frau" (...) "Unten trauern noch die Egoisten, Major Tom denkt sich, wenn die wüssten, mich führt hier ein Licht durch das All, das kennt ihr noch nicht, ich komme bald, mir wird kalt.")
 
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Würde eher auf ein Drogenlied tippen. Major Tom ist ja bekanntlich ein Junkie.. Genauso wie Hotel California eine Drogenhöhle und Mr. Tambourine Man ein Dealer.
 
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Major Tom ist ja bekanntlich ein Junkie.
Beziehst Du dich hier auf den Text von "Ashes To Ashes"?

Ashes to ashes, funk to funky
We know Major Tom's a junkie
Strung out in heaven's high
Hitting an all-time low


Das ist ein Bowie-Song aus dem Jahre 1980, in dem er den Inhalt seines Songs "Space Oddity" aus dem Jahre 1969 quasi um-interpretiert. Ob sich das auf die Version dieser Geschichte aus dem Song "Major Tom" von Peter Schilling anwenden lässt, halte ich für fragwürdig und an Schillings Text selbst kaum belegbar.

PS. @Moogulator - falls die Diskussion zum Textinhalt des Songs "Major Tom" von Peter Schilling hier weitere Kreise zieht, bitte gerne auslagern.
 
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Beziehst Du dich hier auf den Text von "Ashes To Ashes"?
Nur mit dem Begriff "Junkie".

Das ist ein Bowie-Song aus dem Jahre 1980, in dem er den Inhalt seines Songs "Space Oddity" aus dem Jahre 1969 quasi um-interpretiert.
Er hat es nicht uminterpretiert, sondern beim Namen genannt.

Dass Space Oddity ein Drogenlied ist, steht außer Frage, oder glaubst du wirklich, dass Bowie einen Song über die Raumfahrt geschrieben hat? :guckstdu:

Zu seinen besten Zeiten war er selbst ein Junkie und Space Oddity beschreibt metaphorisch die Heroinerfahrungen, wie sie nur jemand mit Erfahrung beschreiben kann. Von kurz vorm Schuss bis zur Überdosis und anschließend dem Tod. Der Song ist auch genau aus diesem Grund ein Meisterwerk. Er ist tiefer als er vorgibt zu sein, obwohl die Botschaft nicht verschlüsselt ist, sondern nur schön verpackt.

Major Tom von Schilling ist ein Themenabklatsch oder sagen wir mal eine Hommage an Space Oddity, denn er behandelt dasselbe Thema auf dieselbe Art, nur nicht so feinfühlig wie Bowie.

Man muss genau zuhören, dann kommt man bei beiden Songs auch selbst drauf. Das was dir als Sabotage vorkommt ist die Selbstzerstörung.

Dann setzt er sich einen Schuss und ist völlig losgelöst von der Erde.....
 
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Der Text lässt sich so interpretieren, dass Major Tom die Mission absichtlich zum Scheitern bringt. ("Hallo Major Tom, können Sie hören, woll´n sie das Projekt, denn so zerstören ..." (...) "Sein letzter Funk kommt, grüßt mir meine Frau" (...) "Unten trauern noch die Egoisten, Major Tom denkt sich, wenn die wüssten, mich führt hier ein Licht durch das All, das kennt ihr noch nicht, ich komme bald, mir wird kalt.")
Die Stelle mit "können Sie mich hören" spielt sich in der Junkierunde ab, wo er offensichtlich zu viel des Guten hatte. Und dann stirbt er.

Man kann natürlich jeden Text so interpretieren wie man ihn gern hätte, aber Major Tom ist und bleibt ein Junkie. Er war auch nie etwas anderes.
 
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Dass Space Oddity ein Drogenlied ist, steht außer Frage, oder glaubst du wirklich, dass Bowie einen Song über die Raumfahrt geschrieben hat? :guckstdu:
Der Song „Space Oddity“ ist schon im Namen direkt bezogen auf den Film „2001 - A Space Odyssey“ und erschien genau zwei Wochen vor der ersten bemannten Mondlandung. Natürlich geht es da um die Raumfahrt.

Man kann natürlich jeden Text so interpretieren wie man ihn gern hätte, aber Major Tom ist und bleibt ein Junkie. Er war auch nie etwas anderes.
„Major Tom“ ist zunächst einmal der Song von Peter Schilling, nicht der Kontext, den Du bei Bowie vermutest. Dass es darin um Drogenkonsum ginge, lässt sich rein am Text nicht belegen. Natürlich kannst Du das „hineininterpretieren“, wenn Du das gerne hättest, aber dazu gehört schon viel Willkür. ;-)
 
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Dass Space Oddity ein Drogenlied ist, steht außer Frage, oder glaubst du wirklich, dass Bowie einen Song über die Raumfahrt geschrieben hat? :guckstdu:

Zu seinen besten Zeiten war er selbst ein Junkie und Space Oddity beschreibt metaphorisch die Heroinerfahrungen, wie sie nur jemand mit Erfahrung beschreiben kann. Von kurz vorm Schuss bis zur Überdosis und anschließend dem Tod. Der Song ist auch genau aus diesem Grund ein Meisterwerk.
Space Oddity ist von 1970 und Bowies harte Drogen Phase fing später an.
Bei Ashes to Ashes (1980) würde ich Dir zustimmen.
 
Space Oddity ist von 1970 und Bowies harte Drogen Phase fing später an.
Bei Ashes to Ashes (1980) würde ich Dir zustimmen.
Ich weiß nicht wann er was genommen hat, aber in den 60ern gab es ja alles.

Und selbst wenn er es vor seinem ersten Bier geschrieben hat, bleibt es dabei, dass es sich bei der Raumfahrt um eine Metapher handelt.

Juli 1969 - tatsächlich zwei Wochen vor der Mondlandung erschienen.
Das war Zufall. Gibt sogar im Netz Bowies Kommentare dazu.

Vom Film ließ er sich inspirieren, aber Major Tom ist ein Junkie 🤷‍♂️
 
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Mitte der 60er bis Mitte der 70er war SciFi-Boomzeit und alle Bands haben Songs dazu gemacht, von Astronomy Domine, den Controls to the Heart of the Sun über Rocket Man bis zu den Watchers in The Sky. Sogar im Jazz war Miles in the Sky und Sun Ra fand: Space is the Place.

Geboomt haben auch die Drogen, so dass es nahe lag, beides zu verbinden...

Und so kam es, dass beide, Horn und ganje, richtig lagen. Voll abgespaced...
 
Mitte der 60er bis Mitte der 70er war SciFi-Boomzeit und alle Bands haben Songs dazu gemacht, von Astronomy Domine, den Controls to the Heart of the Sun über Rocket Man bis zu den Watchers in The Sky. Sogar im Jazz war Miles in the Sky und Sun Ra fand: Space is the Place.

Geboomt haben auch die Drogen, so dass es nahe lag, beides zu verbinden...

Und so kam es, dass beide, Horn und ganje, richtig lagen. Voll abgespaced...
Nicht zu vergessen: Hawkwind mit 'Silver Machine'
 
Zu „Space Oddity“ empfehle ich den ausführlichen und abgewogenen Artikel in der englischsprachigen Wikipedia:

Zur Interpretationsgeschichte heißt es dort:

„Bowie's biographers have provided different interpretations of the lyrics. According to Doggett, the lyrics authentically reflect Bowie's mind and thoughts at the time. He writes that Bowie shone a light on the way advertisers and the media seek to own a stake in a lonely man in space while he himself is exiled from Earth.[22] Chris O'Leary said the song is a "moonshot-year prophecy" that humans are not fit for space evolution and the sky is the limit.[10] Similarly, James Perone views Major Tom acting as a "literal character" and a "metaphor" for individuals who are unaware of, or do not make an effort to learn, what the world is.[11] In 2004, American feminist critic Camille Paglia identified the lyrics as representing the counterculture of the 1960s, stating, "As his psychedelic astronaut, Major Tom, floats helplessly into outer space, we sense that the '60s counterculture has transmuted into a hopelessness about political reform ('Planet earth is blue / And there's nothing I can do')".“

Metaphorisch verstehen den Text also einige Menschen, aber die eindimensionale Interpretation als Drogensong findet sich nicht, @ganje.

Der Song „Major Tom“, der tatsächlich von Peter Schilling ist, wird in der deutschsprachigen Wikipedia treffend so beschrieben: „Die fiktive Person Major Tom wurde von David Bowie in seinem Song Space Oddity (1969) erwähnt und auch von diversen anderen Sängern und Bands beschrieben. Das Thema der Songs ist das gleiche; Major Tom ist ein Astronaut, der die Erde beobachtet, nachdem klar ist, dass er aus nicht näher erläuterten Gründen nie mehr zur Erde zurückkehren wird.“

Das Album, auf dem Major Tom erschien, hieß „Fehler im System“. Schilling und Band traten bei Auftritten in Raumanzügen auf.
 
ich glaube es geht um den Suizid eines Depressiven Raumfahrers
 
Metaphorisch verstehen den Text also einige Menschen, aber die eindimensionale Interpretation als Drogensong findet sich nicht, @ganje.
Was nicht heißt, dass ich Unrecht habe, weil Wikipedia keine richtige Quelle dafür ist. Dort schreibt und bearbeitet jeder der dafür Zeit, Lust und Nerven hat.

Wenn ich mir die Mühe machen würde, würde ich sicherlich auch Quellen finden, die es als Drogensong interpretieren.

Darauf kam ich übrigens bevor ich Ashes to Ashes kannte. Dort wurde es nur bestätigt. Dass es eine Uminterpretation ist, ist eher unwahrscheinlich.

Der Song „Major Tom“, der tatsächlich von Peter Schilling ist, wird in der deutschsprachigen Wikipedia treffend so beschrieben: „Die fiktive Person Major Tom wurde von David Bowie in seinem Song Space Oddity (1969) erwähnt und auch von diversen anderen Sängern und Bands beschrieben. Das Thema der Songs ist das gleiche; Major Tom ist ein Astronaut, der die Erde beobachtet, nachdem klar ist, dass er aus nicht näher erläuterten Gründen nie mehr zur Erde zurückkehren wird.“
Sag ich doch. Es ist ein Abklatsch, aber das liegt ja auf der Hand. Wie Peter es gesehen und angegangen ist, müssten wir Peter fragen, aber es sieht schon sehr nach dem selben Ansatz aus.
 
Eindimensional ist es übrigens zu denken, dass Tom ein Astronaut ist.
Nein.

Sag ich doch. Es ist ein Abklatsch, aber das liegt ja auf der Hand.
Nein. Es ist ein eigenständiges Werk. Musikalisch vollkommen anders. Textlich ebenfalls anders akzentuiert.

Ich möchte Deiner Interpretation nicht die Berechtigung absprechen, aber mich stört immens, dass Du andere Sichtweisen zu diskreditieren und abzuwerten versuchst und offenbar glaubst, die einzig mögliche Sichtweise zu besitzen, die tiefer gehender sei als die Sichtweise anderer Menschen. Damit bist Du absolut auf dem Holzweg und ich werde auf dem Niveau auch nicht weiter mit Dir diskutieren.
 
Major Tom nutzt seine Chance die Erde zu verlassen und wird von seinem Forschertrieb so übermannt das er den Tod in Kauf nimmt um neue Welten zu entdecken....

Das ist doch klar.
 
Gleichzeitig sabotiert er damit natürlich das Projekt und die allgemeine Erkenntnis seiner weltraumreise zu Gunsten seines Egotripps.
 
Gleichzeitig sabotiert er damit natürlich das Projekt und die allgemeine Erkenntnis seiner weltraumreise zu Gunsten seines Egotripps.
Interessant ist allerdings, dass nicht er in dem Lied als "Egoist" bezeichnet wird, sondern die Menschen "unten". So als wüssten sie das "Opfer" nicht zu schätzen, dass Major Tom in Wirklichkeit zu ihren Gunsten bringt. ;-) ...

Unten trauern noch die Egoisten
Major Tom denkt sich: Wenn die wüssten
Mich führt hier ein Licht durch das All
Das kennt ihr noch nicht,
ich komme bald,
mir wird kalt.
 
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Im Falle von Peter Shilling ist die Drogen-Interpretation mehr als nur naheliegend. Aber es wäre ja auch kein guter Songtext, wenn einem das direkt auf die Nase gebunden wird. Dennoch: Lösung in diesem Fall mit etwas Musikwissen relativ leicht.

Interessanter finde ich da schon den Song Viva La Vida von Coldplay. Hier sehen manche wegen einiger Textzeilen eine Referenz zu Ludwig XVI, also franz. Revolution. Es gibt allerdings auch Textzeilen, die da nicht reinpassen. Ich persönlich tendiere zu der These, dass der Texter "einfach" ein Konglomerat an Wörtern mit Geschichtsbezug in einen Topf geschmissen und umgerührt hat, und gesagt hat: Lieber Zuhörer, mach was draus. Und genau das zeichnet einen guten Songtext aus bzw. macht ihn interessant, dass man zum Nachdenken angeregt wird.

Interessant ist allerdings, dass nicht er in dem Lied als "Egoist" bezeichnet wird, sondern die Menschen "unten". So als wüssten sie das "Opfer" nicht zu schätzen, das Major Tom in Wirklichkeit zu ihren Gunsten bringt.
;-)
...

Unten trauern noch die Egoisten
Major Tom denkt sich: Wenn die wüssten

Ich würde da nicht zu viel hineininterpretieren, wahrscheinlich hat er nur einen Reim auf "wüssten" gesucht, und irgendwann muss so ein Werk auch mal fettich werden. Hat dem Erfolg des Liedes offensichtlich nicht geschadet.

Ich schreibe selbst gerade an einem Songtext, und ich kann sagen: Leicht ist es nicht, einen halbwegs sinnvollen Text zu kreiren, der sich reimt und wo die Betonung passt. Der gute Peter Schilling, oder wer auch immer den Text geschrieben hat, hat sich da auch ein paar Patzer geleistet. Z.B. "Im Kontrollzentrum" betont man glaube ich nicht auf der letzten Silbe ;-)
 
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Der gute Peter Schilling, oder wer auch immer den Text geschrieben hat, hat sich da auch ein paar Patzer geleistet. Z.B. "Im Kontrollzentrum" betont man glaube ich nicht auf der letzten Silbe ;-)
Das hängt vom dialektalen Zusammenhang ab ;-) ...

Der Text ist schon ziemlich gut gemacht. Alle Quellen geben Peter Schilling als Autor des Textes und der Musik an. Es besteht kein Grund, daran zu zweifeln.

Dass ein Drogenbezug in seinem Fall naheliegend sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Ich weiß allerdings nicht viel über den Mann. Wie ein Ex-Junkie sieht er aber nun wirklich nicht aus ;-) ... Der ist topfit.

 


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