Unterschätzte ROMpler

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Murano

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Wenn es um Synths geht sind ja vielfach die ROMPler nicht gerade die Teile, die bei uns für aufgeregtes Herzrasen sorgen. Eigentlich zu unrecht - gerade die alten ROMpler der frühen und mittleren 90er, die mitunter ja spottbillig zu haben sind, sind gar nicht übel.

Letzte Nacht verbrachte ich (statt zu schlafen...) mal wieder mit meinem kleinen JV-1010 (ist ja quasi ein abgespeckter JV-2080) und muss zugeben: Der tönt eigentlich wirklich gut. Nette Hammonds, mal ein verzerrtes Gitarrensolo, ein schönes Pianopad - nur Wurlitzer kann der gar nicht. Für mich alter Pianistist das Teil aber trotzdem immer noch bestens zu gebrauchen.

Ähnliches denke ich jeweils wenn ich mal wieder einige Stunden hinter meinem D-70 abhänge. Keine Tüftelkiste, aber soundmässig gut.

Es gibt ja immer auch wieder Einsteiger, die sich hier im Forum inspirieren lassen. Nicht zuletzt für sie die Frage in die Runde: Wer von Euch nutzt auch noch so alte unterschätzte ROMpler? Welche sind empfehlenswert, welche nicht (mehr) so?
 
Ich nutze sehr gerne einen alten XP50.
Das Teil klingt richtig gut.
Das wird die Ouddorpfraktion sicher bestätigen können.
Gerne spiele ich aber auch auf einem JD800.
Der ist ja wohl eher nicht unterschätzt.
 
Wäre ich Händler würd ich mir schon mal die Finger lecken
Also Rompler sind schon eher scheiße
 
ganz klar, vor allem die alten roländer sind super klasse. die bieten in der tat auch deutlich mehr frickelpotential als sämtliche viruse dieser welt zusammen (na gut, der virus Ti ist schon auch ziemlich mächtig...).
allerdings kommt da nicht so richtig der spaß bei auf, da die bedienung nicht eben flüssig von der hand geht.
ich liebe jedenfalls meinen JV1080 und eine produktion ohne den wäre undenkbar.
meinen D70 hab ich vor einiger zeit verkauft. und ich vermisse ihn auch ab und an. dieses letzte quäntchen wärme und druck hebt ihn eben doch vom JV1080 ab.
der neue juno Di, den ich auch rumstehen habe, funktioniert dagegen im mix irgendwie gar nicht. den hatte ich schon ewig nicht mehr an.
 
Yamaha Mu100R. Gibt ein Editor den ihn komplett bedient, sodaß das größte Romlerproblem kein Hinterniss ist :mrgreen:
 
Sowas gibts doch gar nicht. Da nimmt man ein Sampler VSTi mit ner LIbrary :roll:
 
deswegen in Gänsefüßchen...

und welche sampler sind empfehlenswert? also mit einer schönen brauchbaren library.
 
Stimmt. Gab auch noch irgend so ein Dingends von Steinberg was bei Cubase dabei war...
 
Ensoniq MR Rack, am besten mit den Expansion-Boards EXP-1 (The Real World) oder EXP-3 (Urban Dance Project) - wenn man die denn noch bekommt ...
 
audiotrainer schrieb:
Ensoniq MR Rack, am besten mit den Expansion-Boards EXP-1 (The Real World) oder EXP-3 (Urban Dance Project) - wenn man die denn noch bekommt ...

Full ACK. Schönes Teil und ohne die Bugs der nie zudende entwickelten Tastenversionen.

Den direkten Vorgänger, SQ-R plus 32Voice, darf man dabei aber auch nicht vergessen. Gabs als KS-32 auch mit Hammermechanik-Tastatur im Fatar-Gehäuse oder als 61 und 76 Tasten Keyboard mit Sequenzer, allerdings mit der biligsten Fatar-Tastatur. Im Mix sehr gut zu integrieren. War mein erster Digitalsynth damals. Bei der Urversion, also SQ-R ohne plus etc. immer auf Firmware 1.2 achten, sonst hat man keine Freude damit. Klangerzeugung ist identisch mit der des VFX, nur abgespeckt.

Den JV-1080 finde ich persönlich jetzt eher überbewertet. Kann den Sound nimmer hören, der einem in den 90ern aus jeder 2. Werbemusik und Chartproduktion entgegenschallte. Bedienbar am Gerät isser mit seinen 1024 Ingenieurparametern auch nicht gescheit, da gibts deutlich besseres in der Serie.

Würde bei den Unterbewerteten eher Yamaha SY85, Kawai K4 und vor allem EMU Morpheus und Ultra Proteus nennen. Kawai K11 ist auch eher unterschätzt.

Edit: zu langsam, Ultra Proteus war schon :)

Der am meisten unterschätzte ROMpler aber, und das muß ja von mir kommen, ist die GEM S2/S3 /(Turbo). Gegen die bis zu zehnstufigen, loopbaren Hüllkurven kommt auch der Ultra Proteus nicht an. Wenn man dann noch die IMHO beste Synth-Tastatur des Marktes und die üppige Bedienoberfläche sowie die mit Standardchips nachrüstbare RAM-Disk und die Einzelausgänge hinzunimmt, bekommt man ein sehr gutes Gesamtpaket zu einem Spottpreis (aber auch ein paar Macken, wie zB der flüchtige Hauptspeicher und der unbrauchbare Hall).
 
Hat jemand hier eigentlich noch einen U110 oder U220? Die gibt es ja schon fast für einen Kasten Bier.
Proteus 1/2 sind etwa ähnlich tief eingestuft, nur etwas darüber Kurzweils 1000er-Serie und das MicroPiano. Lohnt sich so was heute noch? Mal aufs Kino verzichten und dann ist so ein Teil ja schon fast finanziert...
 
U110 ist ein fürchterlicher Rauschsünder (den willst selbst für einen Kasten Bier nicht), der U220 deutlich besser - und die mit dem Ding produzierten Alben legendär. u.A. die ersten Albem von Joshua Kadison und Ten Sharp sind komplett U220, ebenso wie die von der gleichen Komponistin stammenden Werbesongs für Merci und Unox. Man hörts an den Drums, wenn ein Fill mit Toms kommt: die Toms sind eigentlich nur ein einziges, welches transponiert wird. Wer die entsprechenden Alben haben sollte, achte mal beim Hören drauf. Ist bei JV-80 und 1080 IIRC genauso.

Die Kurzweil 1000er sind hierzulande eh nie richtig angekommen, ebenso der K1000. Den kann man mit etwas Glück für wenig Geld aufgabeln und hat ein durchaus brauchbares Masterkeyboard. EMU Proteuse waren wesentlich verbreiteter. Die sind aber auch mit 1HE deutlich handlicher. Klanglich würde ich jederzeit einem 1000er Kurzweil den Vorzug vor einem Plaste-Proteus geben, vor allem bei Streichern etc. Blechbläser dagegen waren nie so die Stärke von Kurzweil.

Kit Watkins hat bei seinen ersten Soloalben die 1000er neben Yamaha FM sehr viel eingesetzt.

Sich die dicken 1000er zu angeln, ist IMHO Käse. Die Sounds sind alle als Grundlage in der PC-Serie drin, zB beim PC2 und erst recht beim PC3, und da hat man mehr davon, weil kompakter und gleich Synthese wie VAST und Effekte dabei. Bei der K2x00-Serie sind sie teils dabei und teils als Erweiterungen zu haben, leider selten und wenn dann teuer. Mit einem gebrauchten K2500(R) im Vollausbau, einem K2661 oder einem immer noch neu verkauften PC361 (für 1099€ bei MS) fährt man da besser.

Das Micropiano ist ja auch nur die Einzelbox des Kurzweilpianos und ebenfalls in den genannten Geräten enthalten. Wenn man nur das Kurzweilpiano haben will, wäre das der günstigste Weg dazu.

Komm halt immer drauf an, was Du vorhast.
 
Haut mich :mrgreen: , aber ich mag meine M1 mit diversen Rom und Ram Cards sowie dem BAP M1 Manager. Vielleicht ist es "Nostalgie", weil man die Klänge früher "überall" hörte, der Klang wirklich markant ist. Auf dem letzten MP-Flohmarkt habe ich eine guterhaltene M1Ex für 180€ gesehen, nur 2 von den "Monstern" wäre ein bischen viel :mrgreen: Ich mag die "Panzer-Verarbeitung", das Design ist auch klassisch zeitlos. Und die Tastatur ist wirklich toll, der Joystick ein toller EinHand-Modulator. Ich bin mal gespannt, ob der Preis auch in Zukunft so gering bleibt.
CU, Andreas
 
microbug schrieb:
... Kawai K4 ... Kawai K11 ist auch eher unterschätzt.

K4 -> Check
K11 -> den kann man garnicht unterschätzen. :mrgreen:

Im Ernst, die Preise des K11 gehen in den K4 Bereich und der Elfer hat nur 2 Sources gegenüber derer 4 beim K4. Meines Erachtens gibts keinen Grund für den kastrierten K11 zu Trommeln. Tipp: Kawai K1. Kleine Drecksau mit 4 Sources, aber ohne Filter. Beherrscht Amplitudenmodulation mit PCM-Samples als Quelle. Groß in Sachen Digital-FX und wenn man die Multis layert wird er zum Padmonster, auch wegen seiner K5-Additiv-Waves. Gibts für 50,-€ als Expander.
War mein allererster Synth Anfang der 90er. Hab ich mir für´n Taschengeld vor ein paar Wochen als K1m-Pultgerät aus der Bucht gezogen und seitdem sehr viel Freude damit. :phat:
 
Dann übernehme ich den Part (Sorry für kurzes OFFtopic)
(Erinnert an Borat :mrgreen:
zardoz.jpg

ähem, fast
borat-10563.jpg

Es lebe Ali G. :mrgreen:
 
XCenter schrieb:
Im Ernst, die Preise des K11 gehen in den K4 Bereich und der Elfer hat nur 2 Sources gegenüber derer 4 beim K4. Meines Erachtens gibts keinen Grund für den kastrierten K11 zu Trommeln.

Der K11 wird ja gerne als Presethupe abgestempelt, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Ist zwar gegenüber dem K4 bei den Sources kastriert, dafür aber besserer Drum-Modus und Effekte mit extra Dumprocessing.

Durch das K1-Gehäuse isser schön kompakt und hat eine sehr gute Tastatur - ein besseres MIDI Masterkeyboard wird man für den Preis eh nicht finden, gilt auch für den K4 und K1.

Tipp: Kawai K1. Kleine Drecksau mit 4 Sources, aber ohne Filter. Beherrscht Amplitudenmodulation mit PCM-Samples als Quelle. Groß in Sachen Digital-FX und wenn man die Multis layert wird er zum Padmonster, auch wegen seiner K5-Additiv-Waves. Gibts für 50,-€ als Expander.

Ich würde da den K1II bevorzugen, der alte K1 rauscht zwar nicht so übel wie ein U-110, aber doch schon deutlich, ist beim IIer verbessert.

Die Kurzweil K2x00-Serie sind eigentlich keine reinen ROMpler, sondern schon halbe Sampler mit einer Menge Synthese, fast schon digitales Modularsystem.

Wirkliche ROMpler dagegen sind PC1/2 und zum Teil auch PC3, auch gerne zumindest von den Synthnerds links liegen gelassen, dafür aber bei Livemusikern, besonders bei Covermuckern, durchaus hoch im Kurs. Gerade PC3-Modelle sieht man doch neben den Nords und Motifs immer wieder.
PC3 hat aber zusätzlich auch VA-Oszillatoren drinnen und eine komplette Orgelsektion (KB3), also schon kein reiner ROMpler mehr.
 
microbug schrieb:
PC3 hat aber zusätzlich auch VA-Oszillatoren drinnen und eine komplette Orgelsektion (KB3), also schon kein reiner ROMpler mehr.

Hä? Die Orgel hatte doch schon der PC2x (zumindest die Expanded Version), oder irre ich mich da komplett?

Wundert mich übrigens, dass die Triton hier noch nicht aufgetaucht ist. Tausende von Metallern können sich doch nicht irren... :phat: :roll:
 
Stimmt, der KB3-Mode kam schon beim PC2 dazu.

Triton ist nicht unterschätzt, sondern eher viel genutzt.
 


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